Psychotherapie und Substitution

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PumpsnRoses
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 7. März 2013 10:02    Titel: Psychotherapie und Substitution Antworten mit Zitat

Hi,
ich schon wieder.
Ich würde gern mal wissen ob jemand von euch Erfahrung mit einer Psychotherapie unter Substitution hat.
Super wäre es wenn es speziell um Traumatherapie ginge,muss aber nicht.
Meine Substiärztin,ihres Zeichens Psychologin,macht bei dem Thema komplett dicht.
Okay,bei ihr kann man nicht mal Alltagsthemen besprechen,das ist ihr alles zuviel.
Sie meint pro Substipatient werden von der Kasse sieben Minuten bezahlt,und daran hält sie sich ohne Rücksicht auf Verluste.
Neuer Arzt geht auch nicht,haben alle Aufnahmestopp und viele gibt es in der Gegend um 100km sowieso nicht.
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downer
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 23.03.2013
Beiträge: 60

BeitragVerfasst am: 23. März 2013 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

keine Zeit ? Du brauchst doch ohnehin
psycho-soziale Betreuung,wozu gibt es diese,wenn man da nicht genau so ein Problem vorbringen könnte.

Ich kenne deine Motivation bez der Psychotherapie nicht aber Institutionen gibt es ,die das parallel zur Substitution machen könnten.

http://www.fab-ka.de/
das Zi in Mannheim hat soweit ich weiß beides unter einem Dach also psychotherapeutische Behandlung (Stationär und Ambulant) und Substitution in Fällen von Suchterkrankungen.

Langfristig sollte man eine angezeigte Psychotherapie der Substitution vorziehen,ich würde mich da nicht ausbremsen lassen.Wenn es in Wohnortnähe keine dieser Institutionen und Kliniken gibt,dann kann auch der Subst.-Arzt nicht viel tun - außer natürlich eine ordentliche Bearatung.Psychotherapie ist ja nicht seine Aufgabe.
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Caleyah
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 16.04.2013
Beiträge: 25

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2013 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

also was Substituion und Traumatherapie angeht habe ich einige Erfahrung, da ich schon seit 17 jahren in Psychotherapeutischer Behandlung bin und nun seit knapp 10 Jahren substituiert bin.

Erstmal zu deiner Ärztin, das ist ja wohl der Hammer das die nichtmal bereit ist dir bei normalen Alltagsproblemen zu helfen. Ich würde mich, während ich bei ihr in Behandlung bin, schnellstens nach einem Ersatz umsehen! Bei uns ist es auch sehr schwierig einen Arzt zu finden der substituiert. Zum Glück haben mein Mann und ich eine Ärztin gefunden die wirklich einsame Spitze ist, vorher war ich bei einem Psychater den auch nur interessiert hat ob ich Einstiche an den Armen habe und sonst nix^^
Unsere jetzige Ärztin kümmert sich um alles, sorgt sogar dafür das wir gegen Grippe, Hep a/b, Tetanus usw geimpft werden, macht EKG usw usw.
Abgesehen davon nimmt sie sich immer Zeit um nachzufragen ob wir Probleme haben und hört auch gerne zu, manchmal reden wir sogar einfach nur über das "Weltgeschehen".
Aber, sorry hier von meiner Ärztin zu "schwärmen" hilft dir nicht weiter, ich wollte eigentlich nur.. naja erzählen das es auch anders geht.

Nun zur Traumatherapie, ich habe vor 5 Jahren das letzte mal eine vollstationäre Traumatherapie gemacht und vorher extra abgekickt, weil ich dachte das sei besser, von wegen Gefühle mit Drogen wegdrückwen usw.
Allerdings war es so das ich durch den Entzug, der ja bei Substitutionsmedikamenten weitaus länger dauert als ein reiner H Entzug, nicht wirklich stabil war und die meiste Zeit eigentlich damit verbrachte mich zu stabilisieren.
Denn eine Traumexploration, also EMDR oder andere Verfahren um das Trauma quasi "heraus zu holen" und zu "verarbeiten" sind nur möglich, wenn man ausreichend Mechanismen hat um sich selbst aufzufangen und grundsaätzlich stabil genug ist. Deswegen wird auch jeder verantwortungsbewusste Therapeut ersteinmal stabilisierend arbeiten und erst wenn das erreicht ist mit der "richtigen" Traumatherapie anfangen.
Der Chefarzt der Klinik sagte mir später, dass ich, wenn ich das nächste mal käme, (vollstationäre Traumatherapien werden meist in "Blöcken" von jeweils 6-8 Wochen mit mehrmonatigen Pausen dazwischen gemacht) keinen Entzug vorher machen müsste, sondern dort weiter substituiert werden könnte, während ich meine Therapie mache.

Ich persönlich fühle mich unter der Substitution ziemlich normal, sodass ich, wenn ich bereit bin nochmal in Therapie zu gehen dafür keinen Entzug mehr machen werde, die Doppelbelastung ist mir einfach zu hoch.
Ich halte auch nicht besonders viel von ambulanter Traumatherapie, naja die stabilisierung kann man natürlich schon so lernen, aber das Aufarbeiten würde ich nicht mehr in einer ambulanten Therapie machen.
Ich habe das einmal gemacht und bin dann nach einer Sitzung,als ich später zu Hause war total zusammen gebrochen und dort war niemand der mir helfen konnte. So dass ich mir durch diese extreme Situation nur noch ein, wenn auch kleines, Trauma eingefangen habe.

Allerdings war ich auch immer ziemlich instabil, das hat sich bei mir erst in den letzten Jahren verbessert (seit ich in Rente bin eigentlich).
Wenn du eh schon sehr stabil bist und auch genügen Techniken kennst mit denen du dich in extremen Situationen aus Flashbacks und dissoziativen Zuständen rausholen kannst, dann kannst du es natürlich auch mit einer ambulanten Therapie versuchen und da dürfte eine gleichzeitige Substitution eigentlich kein Problem sein, wobei es natürlich Therapeuten/Ärzte gibt, die es stirkt ablehen Leuten zu helfen so lange sie noch unter Drogeneinfluss stehen. Da muss man einfach nachfragen.
Allerdings solltest du es direkt bei mehreren Therapeuten und Klinken machen, denn die Wartezeiten für gute Traumatherapien liegen in der Regel bei min 6 Monaten, es sei denn du erwischst einen Therapeuten der gerade seine Praxis oder eine neue Klinik eröffnet.

Hmm.. ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, meine Antwort kommt leider etwas spät, aber ich habe mich erst heute hier registriert. Wenn du noch andere Fragen hast dann einfach raus damit, egal ob hier oder per PM.

Liebe Grüße Caly
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PumpsnRoses
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 17. Jun 2013 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hey zusammen,

erstmal vielen lieben Dank für eure Antworten.
Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, ob es ambulant überhaupt Sinn macht.
Auch in Bezug auf Kopfkino etc. An der stationären Geschichte hindert mich eigentlich die Tatsache, das ich meine Tochter nicht mit meiner Mutter allein lassen will.
Ich hatte sie 2010 für zehn Monate zu ihr gegeben, weil ich nach einer gescheiterten Entgiftung leider schwer rückfällig wurde und noch dazu obdachlos war, weil ich meine Wohnung aufgegeben hatte. Wollte ja eigentlich auf Thera und dann wegziehen.
Jedenfalls hab ich ihr versprochen, sie nicht mehr allein zu lassen. Sie war nach Besuchen von mir jedesmal genauso fix und fertig wie ich und nur am weinen. Jetzt, nach drei Jahren, vertraut sie mir endlich wieder, das ich nicht wieder weggehe.
Das könnte und will Ich nicht zerstören.
Sie wird jetzt 14 und da ist es auch schlecht sie mitzunehmen, noch dazu wo es mir sicher richtig dreckig gehen wird. So soll sie mich nicht sehen.
Aber wie soll es dann weiter gehen. Weiter EU-Rente mit 32 und Dauersubsti? Kann leider durch die Substi plus Antidepressiva auch nicht arbeiten gehen, weil ich so fertig bin
Ich trete auf der Stelle. Hat jemand vielleicht eine gute Idee? Sport oder so geht leider auch nicht. Bin schon nach 500m hin und zurück zur Apotheke kaputt, als hätte ich nen Marathon hinter mir. Wink Crying or Very sad
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