Erfahrungsbericht RM

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currypulver
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.03.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 10. März 2013 23:27    Titel: Erfahrungsbericht RM Antworten mit Zitat

Vorab: Das ist ein sehr subjektiver Erfahrungsbericht und stellt keinerlei Anforderungen an Objektivität. Viele Dinge wurden von meinen Fehlern verursacht, aber die RM und das Tavor haben dem Ganzen einen ordentlichen Boost gegeben.

Ich hoffe vor allem dazu zu bewegen sich den Konsum von RM zu überdenken. Viele werden auch auf RM klar kommen, aber imho: Teufelszeug!

Bei mir begann alles mit 17. Ich habe 2 Jahre zuvor Gras
geraucht und bin gut darauf klar gekommen. Wenn ich was hatte
wars gut, wenn nicht wars auch ok.
Naja, dann habe ich Angst um meinen Führerschein bekommen
und da die Leute um mich herum nach und nach auf RM
umgestiegen sind, dachte ich mir es kann ja nicht schaden.
Da sie so einfach zu besorgen sind und mit 10 Euro/g auch relativ preiswert,
war ich ab diesem Zeitpunkt dauerversorgt.
Ich fing also an regelmäßiger zu kiffen. So wie es vielen,
erst immer dann wenn ich nichts zu tun hatte. Heißt also, an jedem Abend unter der Woche, an dem eh nichts geht habe ich mich mit meinen Freunden zusammengefunden und wir haben uns RM gegeben. Anfangs nur 2-3 Tüten am Abend, später wurden es richtige Exzesse die wir veranstaltet haben. Wie es kommen musste wachte ich den nächsten Morgen noch total stoned auf (die Halbwertszeit der Synthetischen Cannabinoide ist um einiges länger als die von THC//aus eigener Erfahrung//) und am dritten oder vierten Morgen hatte ich einfach keinen Bock mehr mich aus dem Bett zu kämpfen. Also erstmal weiter gepennt. Das ganze ging schließlich so weit, dass ich mir jeden morgen erstmal eine Tüte gebaut habe. Nichts besonderes wird sich jeder erfahrene Kiffer jetzt denken, aber bei RM ist es anders. Wenn man sich die morgens schon ballert dann ist man für die nächsten 4-6 Stunden zu nichts zu gebrauchen. Mein ganzer Kopf wurde immer mehr zu Matsch und ich habe gar nicht realisiert, dass ich ein ernsthaftes Drogenproblem entwickelt habe.
Was anfangs eine harmlose Kifferei mit Freunden war wurde also zu meinem täglichen Begleiter. In einer Woche gingen gut 3g weg(am liebsten Jamaican Gold Extreme, Danger und Bonsai Winter Boost) und solangsam begannen die Geldprobleme. Mein Taschengeld reichte nicht mehr und zu einen Job war ich schon lange nicht mehr in der Lage(was ich zu dem Zeitpunkt aber gar nicht realisiert habe). Leider hatte ich damals gute Freunde die mehr Geld zur Verfügen hatten und es brüderlich mit mir teilten. Das Abi rückte näher und der psychische Druck stieg an. Die vermeidlich einzige Option die mir damals blieb war natürlich alles zu verdrängen und schön weiter kiffen. Da fingen langsam die Probleme an. Ich bekam immer häufiger kleine Paranoia-Schübe während des Kiffens. Zuerst war es ganz harmlos, es begann spielend: wie komme ich an meinen Eltern vorbei? was wenn sie noch wach sind? Wie kann ich möglichst nüchtern rüber kommen? Kein Problem dachte ich mir, das ist doch vollkommen normal. Es war aber leider nur der Anfang einer langen Reise, die bis heute noch nicht beendet ist. Da ich mittlerweile eine ziemliche Toleranz entwickelt habe, haben mich die Exzesse nicht so krass geschickt. Die Probleme haben sich eher eingeschlichen. Hinter jeder Anmerkung meiner Eltern habe ich eine Spitze erwartet, ich blockte jeglichen Kontakt zu ihnen ab und das einstmals gute Verhältnis zu ihnen begann zu versiegen. Meinen Eltern konnte ich mich also nicht mehr anvertrauen und da ich eine introvertierte Person bin konnte/wollte ich mich auch meinen wirklichen Freunden nicht anvertrauen. Sie wussten alle von meinem exzessiven Konsum und haben sich auch Sorgen gemacht, ich habe ein ernstes Gespräch aber immer mit Scherzen abgewendet. Also flüchtete ich mich weiter in die Welt der RM. Abgetrennt von tiefgründigen sozialen Kontakten versuchte ich meine Probleme einfach wegzukiffen. Doch ist es bei den Räuchermischungen kein "High sein" im Sinne eines gut drauf seins, sonder die totale Betäubung. Ich bin mit der Tüte im Mund eingeschlafen und machte sie morgens wieder an. Die Angst wurde immer größer, was wird mit dem Abi, was passiert wenn meine Eltern es erfahren, aber vor allem "was ist wenn ich morgen nichts mehr habe". Ich entschied mich aufzuhören. Das ganze musste ein Ende nehmen. Und zu meiner eigenen Überraschung schaffte ich es. Ich war fest entschlossen und bekam 6 Wochen vor den schriftlichen Prüfungen die Kurve. Ich fühlte mich elend, meine Ängste stiegen ins unermessliche. Also erstmal Tavor, 2 Wochen lang. Danach 4 Wochen nicht mehr und zu den Prüfungen wieder Tavor. Gott sei Dank, ich habe es auch geschafft, ich habe mein Abitur bestanden. Doch nach 3 Wochen etwa fiel ich in ein tiefes Loch. Was mach ich nach dem Abitur? Wie fülle ich so viel Freizeit aus? Erstmal ein paar Monate in Übersee gebucht, aber bis dahin sind es noch 4 Wochen. Was machte ich? Ich Idiot griff wieder zu RM, ließ die alten "Freundschaften" aufleben und der Horror begann erneut. Nur diesmal extremer, ich begann zu hyperventilieren. Blankes entsetzen! Was ist das? Woher kommt diese extreme Panik? Ich war kurz vor der Ohnmacht bis ein Freund mir eine Tüte vor den Mund hielt und mich reinatmen ließ. Die Hände schon in "Pfötchenstellung" war ich froh dass ich nicht in Ohnmacht gefallen bin. Es wurde an diesem Abend besser, aber die Angst vor der Hyperventilation sollte bleiben. Ich ließ die RM also links liegen und dachte mir das wars, ich bin raus. Für immer. Die Angst vor der Hyperventilation blieb: Was wenn mir das jemand anmerkt? Was wenn ich mitten im Supermarkt umfalle? Es ging mir die ersten 2 Wochen beschissen. Ich blieb zu Hause, immer mehr in mich selbst gekehrt. Angst davor irgendetwas alleine zu machen. Angst hilflos zu hyperventilieren und mir selbst überlassen zu sein. Doch nach 3 Wochen ging es wieder aufwärts und ich fühlte mich dazu in der Lage die Reise in die Ferne anzutreten. Es war wunderschön: eine andere Kultur, neue Menschen, eine ganz neue Welt. Ich fühlte mich wohl und war neugierig. Ich entdeckte mich selbst neu, so wie es bei der ersten eigenständigen Erkundung der Welt sein soll.
Doch mein Kryptonit lauerte schon hinter der nächsten Ecke. Ich traf einen Deutschen der den alt bekannten Feind aus der Heimat mitgebracht hat. Räuchermischungen: Jamaican Gold Extreme das nach einem Produktionsstopp wieder verfügbar war. Mit neuer fataler Formel. In jugendlichem Übermut und mit der neu gewonnen Selbstsicherheit dachte ich ich wäre diesem Kraut gewachsen. Fehlanzeige, der eigentliche Horror beginnt erst. Ich bekomme eine extreme Panikattacke, ich hyperventiliere, kann die Panik kaum aushalten. Ich dachte jetzt ist es vorbei, mein Herz begann zu rasen, der Puls war gefühlt bei 300. Ab in die Notaufnahme, in ein Taxi gesprungen und zum nächsten Arzt. Er verschreibt mir auf eigenen Wunsch Tavor. Nur damit fühle ich mich sicher, der wohlige Schleier der die Panik in den Hintergrund rückt. Also ging es für mich die nächsten 3 Wochen auf Tavor weiter. Alles war prima, ich fühlte mich toll. Doch ich wusste dass das nicht echt war. Ich wusste dass mir das Tavor zum großen Verhängnis werden könnte. Also tat ich das einzig vernünftige. Beichten und zurück ins Elternhaus. Man kann es feige Flucht nennen, doch für mich stand alles andere außer Frage. Aber wie sollte ich heim kommen? Einen Flug überstehen? Die einzige Möglichkeit: schlafen. Ich ließ mir zusätzlich Doxepin verschreiben und überstand den 15 stündigen Flug nur mit 6mg Tavor und einer ordentlichen Ladung Doxepin. Ich vegetierte Quasi 15 stunden vor mich hin, vollkommen zediert.

Zu Hause angekommen fiel ich dann nochmal in ein tiefes Loch. Das Tavor musste weg, zumindest der duaerhafte Konsum. Also täglich 300mg Doxepin und die Zeit irgendwie überstehen.

Mein Fazit dieser 2 jährigen "Reise"? Drogen, nein Danke! Trotzdem sehe ich das was mir passiert ist nicht als verschwendete Zeit. Das musste mir passieren um mich eines besseren zu belehren.


PS:Fehler dürft ihr gerne behalten, war ein langer Tag heute Wink
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