Suchtdruck

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Julyyy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.03.2013
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 17:03    Titel: Suchtdruck Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

Ich hoffe ihr könnt mir eventuell hilfreiche Tips geben auf meinen Weg aus der Sucht.

Ich lebe in Österreich, bin seit drei Jahren mit Substitol 450mg Substituiert. Habe letztes Jahr zu Herbstbeginn meinen ersten Stationären Entzugsversuch hinter mir, mein Harn war clean jedoch kam ich mit der Wucht meines Psychischen Zustandes nicht zurecht, mir ging es einfach zu schlecht und wurde recht schnell wieder rückfällig.

Starte jetzt in ca. 2 Wochen meinen zweiten Versuch. Diesmal in einer anderen Einrichtung. Diesmal musste ich mir vorab auf L-Polamidon umstellen, für den Antritt zum Entzug muss diesmal mein Harn Morphium rein sein.

Leider fällt es mir so schwer die Finger von der Nadel zu lassen obwohl ich mir wirklich nichts mehr wünsche als wieder clean zu sein. Habe mir das L-Polamidon extra mit Sirup verschreiben lassen (mein Arzt hätte mich wählen lassen) jedoch kaufe ich mir jetzt regelmäßig Substitol. Jetzt bin ih gezwungen kein Morphium mehr zu konsumieren damit ich den Entzug nicht erneut wegen meiner Harnwerte verschieben muss.

Jedoch plagt mich derzeit ein sehr starker Suchtdruck. Täglich habe ich aufs neue den Kampf mit mir selbst. Nachts Träume ich von Spritzen etc.

Jetzt meine Frage an euch, gibt's es irgendeine Möglichkeit leichter mit diesem Suchtdruck umzugehen, irgendwann muss es doch abschwächen, oder?

Habt ihr eine gute herangehensweise ?

Überlege schon dan L-Polamidon I.V zu konsumieren, ich weiß es gibt verschiedenen Schmerzmittel die die negativen Auswirkungen des beigefügten Sirups aufheben, somit könnte ich zumindest 100% den Entzug problemlos starten jedoch ist das auch nicht Sinn und Zweck...
(hoffe ich Verstöße nicht gegen irgendeine Forumauflage, wenn ja sorry!)

Würde mich über einen produktiven Vorschlag freuen.

Lg Juls Shocked
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Hr. Oin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.03.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hi!

Den einzigen Tip den ich dir geben kann ist Zähne zusammenbeissen und die 2 Wochen auf i.v. zu verzichten. Wenn du sauber werden willst musst du ohnehin auf die Kanüle verzichten. Nimm dein Pola brav mit dem Mund und halte durch bis zur Entgiftung. Die Nadelgeilheit bleibt noch n paar Jahre bestehen. Ich bin jetzt seit knapp 4 Monaten clean und träume immer noch von Spritzen so groß wie Getreidesilos Very Happy .
Das mit dem Substi find ich eh fragwürdig. Du kommst aus Österreich? Find es krass das man ein Medi zur Substi verschreibt was man in wenigen Handgriffen zur fertigen i.v. Lösung verarbeiten kann und dann richtig ballert. Wer futtert es dann noch wenn mans ballern kann?
Wünsch dir auf jeden Fall Kraft bis zum Detox und auch danach.

Greetz
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Julyyy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.03.2013
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst mal gratuliere ich dir zu 4 Monaten Clean sein!
Ich hoffe du schaffst es für den Rest deines Lebens!

Ja in Österreich wird prinzipiell nur Substitol und Compensan (ebenso retardiertes Morphium nur in Tablettenform, genauso einfach für den I.V Konsum nur noch einfacher wieder auszuspucken) verschrieben. Bzw 90% aller Substituierten lassen sich eines der beiden Mittel verschreiben.

Leider sind auch die Mengen mehr als hoch, in Wien liegt der Durchschnitt bei 1800 mg. Alle meine Bekannten aus Wien bekommen jedoch mehr als 3000 mg verschrieben ! Also abnormal Hoch !

Ich hoffe ich halte durch und lerne irgendwann mit diesem Scheiß Suchtdruck umzugehen! Habe ich derzeit bei meinen Vater vergraben, Zuhause alleine fällt es mir noch schwerer mich zu disziplinieren.

Wenn mal ein Tag ganz ok war fressen mich jedoch meine Träume auf... Somit ist der kommende Tag schon vom Morgen weg von meinem Suchtdruck bestimmt!

Ich habe zusätzlich auch enorme Angst vor meinen bevorstehenden Entzug, der letzte war der totale Horror. 4 Tage durch Kotzen und ohne Infusionen hätte ich vermutlich noch Entzüglich abgebrochen.

Ich will nichts mehr als wieder clean zu sein & mein Leben nicht mehr als "Beifahrer" zu durchleben sondern endlich wieder am Steuer sitzen...
Jedoch lässt mich mein starker Suchtdruck daran zweifeln ob ich eigentlich schon bereit für einen Entzug bin... Oder leider prinzipiell jeder Junky unter diesen Suchtdruck sobald er den I.V Konsum einstellt?

Lg Juls
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Hr. Oin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.03.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Danke!

Hab mich auch 2 Monate bei meinen Eltern einquartiert um meine Zeit bis zur Therapie durchzuhalten. War brutal, hat aber rückfallfrei geklappt.
Was machst du für ne Entgiftung? Wirst du da mit Pola abdosiert oder bekommst du was anderes? Wie lang geht die Entgiftung?
Willst du anschließend Thera machen oder wie läuft das in Österreich?
Ich hoffe du schaffst das irgendwie bis zur Entgiftung durchzuhalten. Versuch dich abzulenken (ist natürlich nicht einfach) und irgendwas zu machen was dich n bisschen runterbringt.
Wünsch dir alles alles Gute und n starken Willen.

PS: 3000mg ist echt oberkrass. Und ich nehm an das deine kollegen das alles i.v. nehmen? Da bist du ja mit 450mg noch im unteren Bereich obwohl das auch schon viel ist.
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Julyyy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.03.2013
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich habe mich vor 1 1/2 Monatwn auf L-Polamidon umstellen lassen, werde auf der Entzugsklinik weiterhin mit L-Polamidon versorgt und runter dosiert.
Den Entzug kann ich mir selbstständig einteilen. Ich hoffe ich schaffe es in 2 Wochen auf 0 zu sein.

Bei meinem letzten Entzug ging ich sobald ich auf 0 war, diesen Fehler möchte ich diesmal nicht machen. Ich hoffe ich schaffe es so lange in der Entzugsstation bis es mir Psychisch besser geht und ich mich stabil fühle. Körperlich natürlich das gleiche Ziel jedoch hab ich mehr vor dem Psychischen Tief Angst. Nehme deshalb schon seit 3 Monaten Antidepressiver um die Wucht etwas aufzufangen. Jedoch weiß ich das ich maximal nach Entzug 2 Monate bleibe. Ich hoffe ich packe es so lange!

Ja meine Bekannten nehmen es alle I.V. Ich habe mich auch schon runter dosiert. Meine höchste Dosierung war 800 mg. Damit bin ich aber im unteren Durchschnitt.

Spüre von meiner jetzigen Dosierung (L-Polamidon 23 mg) auch nichts, jedoch bin ich auf dieser Menge so stabil das es kein Stress ist wenn ich erst um 11:00 Uhr bei der Apotheke bin, das war mit Substitol unmöglich, selbst bei 800 mg am Tag musste ich um Punkt 08:00 Uhr zur Apotheke, ab 06:00 Uhr fing die gähnerei, augenrinnen etc. schon an.

Ich werde versuchen mich abzulenken, den Gedanken den Entzug nach hinten zu verschieben um mir noch ein letztes mal (das 100 letzte mal ^^) etwas zu besorgen um den Suchtdruck nachzugehen beiseite zu schieben.

Ich hoffe so sehr ich bin diesmal stark genug... Ich will mir nicht selbst erneut im Wege stehen!

Lg
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Oldmen
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 185

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Julyyy

Meine (Ex) Partnerin ist auch auf dem Weg clean zu werden.

Sie hat den Entzug von Poloa auf 0 4 Wochen lang gemacht und ist danach in Therapie gegangen und seit 3 Monaten Clean.

Allerdings geht es jetzt daran die Vergangenheit zu verarbeiten und sich darauf zu konzenrtrieren weiter Clean zu bkeiebn und bei aufkommenden Suchtdruck standhaft zu bleiben.

Gruß

Oldmen
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hasale
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.04.2008
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 29. März 2013 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

hi!

ist in wien leider so...es werden extremst hohe dosierungen verschrieben. ne freundin von mir bekommt auch 1200mg comp.!

hoffe, dass dus schaffst, denn es ist nicht einfach..aber wo ein wille ist, da ist auch ein weg!

gehst du arbeiten/ hast du ein stabiles soz.umfeld (nicht nur konsumenten)?

das braucht man auf alle fälle (hab zwei freunde, die seit jahren clean sind)

glg
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Julyyy
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.03.2013
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 30. März 2013 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, hoffe deine ex schafft es standhaft zu bleiben, leider ist es oftmals für unbeteiligte sehr schwer zu verstehen weshalb man rückfällig werden könnte wenn man doch eigentlich so sehr davon weg will. Mein Vater ist immer der Ansicht das ich mich eindeutig dafür entscheiden würde rückfällig zu werden, da es doch so einfach ist einfach nein zu sagen wenn man es nicht will.

Theoretisch ja, leider sieht die Praxis anders aus & das Unterbewusstsein lässt sich nicht so leicht beeinflussen. (Hatte ja scho einen Rückfall)

Zu meinem Umfeld:

Derzeit arbeite ich nicht, vermisse die Arbeit aber schon sehr, war & bin ein Arbeitstier! Jedoch ist es in meinem Beruf nicht leicht einfach mal 1-2 Monate zu fehlen, besser gesagt ist es mit Sicherheit ein Kündigungsgrund daher konzentriere ich mich erstmal auf meinen Entzug und sobald ich fit bin mach ich mich auf die suche nach einen neuen Job.

Mein Freundeskreis hat nichts mit Opiaten Zutun. Partydrogen ja, aber das ist auch schon eher selten geworden. Meine Freunde Glauben jedoch auch das ich bereits seit einem Jahr clean bin, das Verständnis war leider nicht all zu groß bzw. Glaube ich das so manch einer Angst hatte ebenfalls mit Opiaten in Kontakt zu kommen wenn sie mit mir in Kontakt stehen. ( ich hätte ihnen niemals etwas angeboten, die Angst hatten sie vor sich selbst da sie ansonsten schon jede andere Droge probierten)
Nur meine wichtigste Freundin weiß Bescheid und steht auch zu mir, komme was wolle.
In der Szene war ich nie wirklich unterwegs, da ich als ich anfing Morphium i.v. Zu konsumieren vollzeit arbeitete. Mein damaliger Mitbewohner half mir bei der Beschaffung bis ich mich substituiert habe.

Ebenfalls steht meine Familie zu mir, auch wenn dies ein enormer Druck für mich ist da ich sehe wie sie darunter Leiden.

Wie lange hat es bei euch in der Regel gebraucht bis ihr nach einem Entzug wieder ein Hoch hattet. Der Körper kann ja durch die Droge keine Glücksgefühle mehr selbstständig erzeugen, deshalb ist man nach einen Entzug sehr depressiv. Der Körper muss dies erst wieder lernen und bis er die Endorphine wieder vollständig produziert kann dies dauern. Was sind eure Erfahrugen ?

Lg Juls
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Hr. Oin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.03.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 30. März 2013 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich bekomme immer nach dem körperlichen Entzug ein kurzes Hoch was meistens aber nur 2-3 Tage anhält. Dann gehts psychisch erstmal wieder steil bergab und alles kommt mir so nutzlos vor. Hab überhaupt keinen Antrieb und bin mega depressiv. Zum Sport bekomm ich mich nicht aufgerafft und meistens bleibe ich vorm Computer oder Fernseher sitzen. Muss mich dann echt zusammenreissen was Suchtdruck anbelangt. Aber je länger ich sauber bin umso häufiger kommen einige lichte Momente die mir immer Hoffnung geben den Weg weiter zugehen. Sind aber wie gesagt sehr kurze Momente die auch schnell wieder in eine depressive Phase abdriften. Die Opi-Rezeptoren sind halt sehr nachtragend Wink . Man kann auch nicht davon ausgehen wenn man jahrelang von aussen nachhilft, dass es einem schon nach 2 Wochen wieder super geht. Wäre n bisschen zu schön und zu einfach. Es regeneriert sich halt sehr langsam wieder, aber es kommt nach und nach.
Kopf hoch und durchhalten...
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 30. März 2013 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer können helfen! Blöderweise wurde kürzlich hier irgendwo im Forum ein Bericht verlinkt, wonach Leute zu gewalttätigen Monstern wurden, die ein solches Medikament eingenommen haben. Ich vertrage die SSRIs jedenfalls gut, vor vielen Jahren nahm ich Fluctin (Wirkstoff: Fluoxetin) und heute Citalopram. Die ersten paar Tage auf Citalopram waren etwas seltsam und man sollte auf keinen Fall die Dosis zu hoch ansetzen, finde ich.

Könnte aber einen Versuch wert sein.
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