Affe

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Maximus96
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Anmeldungsdatum: 29.11.2012
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 01:30    Titel: Affe Antworten mit Zitat

Tut mir leid, dass ich nochmal einen neuen Thread aufmache. Ich bin eben neugierig.

Ich nehme seit über einem Jahr phasenweise Opiate/Opioide, seit einigen Wochen jetzt mal wieder Heroin im Dauergebrauch.

Bis jetzt hatte ich keinen nennenswerten Affen. Klar, man kann mich beglückwünschen, ich bin bis jetzt nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Ich nehme immer etwas, wenn ich Suchtdruck bekomme.

Halte es dennoch auch mehr als 24 Stunden ohne aus. Nur leichte Entzugssymptome, wenn überhaupt. Das wundert mich.

Höre immer wieder, wenn man affig wäre, würde es sich anfühlen, als ob man "sterben würde". Das was ich erlebt, war ein Kindergeburtstag. Leichte Übelkeit, ziemlich heftiges Gähnen, Rücken- und Beinschmerzen. Unangenehm, ja, aber nicht total unaushaltbar. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das noch so extrem steigern kann.

Mein Vater sagt immer: "Wenn du deinen ersten Affen hattest, dann bist du drauf und dann ist es zu spät."
Dieser Satz macht mir schon Angst. Ich dachte, es wäre schon weiter mit mir, ich meine, ich nehme seit über einem Jahr (!) Zeug. Immer wieder. Und trotzdem bin ich vom richtigen Entzug bis jetzt verschont geblieben. Das klingt so, als wolle ich es drauf anlegen. Psychisch bin ich ganz klar schon süchtig. Das ist keine Tatsache, die man akzeptieren muss. Ich gehe ja auch in Therapie in ein paar Wochen. Vielleicht spielt Neugierde da auch eine gewisse Rolle.

Als Säugling hatte ich bereits einen Codeinentzug. Ich wüsste gerne, wie ich mich damals wohl gefühlt haben muss.

Also, wie ist das? Ist der Affe wirklich so schlimm, wie er immer beschrieben wird? Wie lange hat es gedauert, bis ihr richtig drauf wart?

Entschuldigt meine Neugierde und meine Blauäugigkeit. Falls ich taktlos sein sollte, sagt es mir bitte.


ALLES LIEBE, MAXI Rolling Eyes
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Speechless
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Bei mir war es genauso das ich über ein Jahr kaum Entzug hatte und es dann nicht mehr ernst nahm das da noch was kommen sollte.Und eines morgens wachte ich auf und dachte wirklich ich muss sterben..(Das sagt man ja so umgangssprachlich wenn es einem sehr sehr schlecht geht)
Ich hatte es genauso gehalten wie Du mit dem Konsum und dachte das es ewig so weiter geht und ich nur die angenehme Seite vom Konsum haben werde aber das änderte sich wie gesagt schlagartig.Und das wird auch bei Dir so sein wenn Du nicht vorher schon aufhörst.LG
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Lillian
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte jedesmal Muskelkrämpfe, Gliederreißen, extremeRückenschmerzen ( als hätte ich ne Stahlafust im Rücken), Durchfall und Erbrechen und die ersten Tage waren de reinste Hölle. Die Minuten vergehen wie Tage, konnte die jedes Mal die erste Woche gar nicht schlafen. Das ist kein Kindergeburstag. Solche Schmerzen das ich immer schreien musste.
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graham
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nach 24Std. ist noch nichtmal die "Affenstartphase" durch. Den richtig guten Entzug gibbet erst nach 24-36std.!

Viel Spass dabei!

greetz
graham
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Caro78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Maxi,
die Halbwertszeit sagt nichts darüber aus wann der Entzug einsetzt. Bei Subutex kannst du einige Tage darauf warten.
Bei Shore würde ich auch mal 2, 3 Tage abwarten ob nichts kommt.

Ich war damals 2 oder 3 Jahre Konsumentin und hatte keinen nennenswerten Entzug obwohl mein damaliger Lebensgefährte schon lange körperlich süchtig war...
Hatte mich auch gewundert.
Auch konnte ich Metha 4 Tage pausieren ohne das wirkliche Katastrophen passierte...

Mir wurde damals mit 19 mal gesagt:"Mädel, du wirst noch einige Runden drehen (Entzug, drauf, Entzug, drauf ect...)
Ich befürchte leider, Maxi, wenn sich bei dir nichts gravierendes tut wie Langzeittherapie und Wohnwechsel, dass es dann bei dir ebenso wird.
Viele, viele Runden drehen..., dann irgendwann mit mitte 30 vielleicht Abitur nachmachen um in einen Beruf zu starten während deine Altersgenossen schon ein eigenes Haus besitzen oder Kinder haben...
Es waere schade...

lg C.
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

aso bis ich die ersten richtigen affen hatte...mhhh..das hat bestimmt so n jahr gedauert...das erste mal war dann aber auch gleich n richtiges brett...übelstes rls..krämpfe und dünsch...braucht man nicht wirklich sowas^^

irgendwann kommt eh der punkt wo dir das passiert...es geht mitunter monate gut..und irgendwann kommt der tag da läuft alles scheisse und dann sitzte da.

was hällste eigentlich davon mal in richtung mb, merxe oder haina für 2-3 wochen zu gehen...mb (cappel) ist ganz ok...vor allem für jugendliche und haina ist echt top..da haste deine ruhe...
denk mal drüber nach maxi...du hängst schon genug drin...zieh mal..wenigstens für ne gewisse zeit die bremse..

glg

flippy


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http://realflippy.wordpress.com
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PumpsnRoses
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Maxi,

nimmst du denn jeden Tag oder machst du zwischendurch ab und an Pause? Wieviel nimmst du denn normalerweise? Bei mir ging das mit dem Affen recht fix. Hat bisschen was über 2 Monate gedauert bis das böse Erwachen kam. Habe aber auch jeden Tag konsumiert und der Stoff war damals schon ziemlich gut. Irgendwann bin ich mitten in der Nacht wachgeworden, weil ich solche Muskelschmerzen und Krämpfe in den Wadenbeinen hatte. Und da kein Stoff mehr da war ging es "fröhlich" weiter. Gähnen bis man denkt das man sich den Kiefer ausrenkt, ständiges Niesen, Rückenschmerzen als ob ein Elefant auf dem eigenen Rücken steht, gestörtes Temperaturempfinden, Gefühle wie Hitzewallungen und Schüttelfrost wechseln im Minutentakt, in deinem Magen breitet sich ein Gefühl aus,als ob darin ein zweites Herz liegt,welches die ganze Zeit pulsiert. Irgendwann rennst du ständig zur Toilette weil es permanent unten und oben rauskommt, deine Beine zappeln die ganze Zeit, du drehst durch wenn du versuchst ruhig zu liegen, deine Haut ist megaempfindlich,am liebsten willst du mit nichts in Berührung kommen,egal wieweich z.b. die Kuscheldecke ist, über Tage kompletter Schlafentzug, alles was du versuchst zu Essen oder zu Trinken kommt sofort wieder raus, Zigaretten schmecken auf einmal widerlich, wenn du dich auf Toilette schleppst hast du das Gefühl dir hat jemand Gewichte an die Beine gebunden.
Und während der ganzen Zeit hämmert es in deinem Kopf das ein bisschen Shore reichen würde um dir all diese Scheissgefühle zu nehmen.


Das ist definitiv nichts, worauf du neugierig sein solltest. Sei froh das es dir noch nie so ging und hau die Bremse rein solange du noch kannst.
Mach deine Therapie und versuche die Hände von dem Zeug zu lassen. Einfacher wird es nämlich definitiv nicht aufzuhören.
Alles gute und liebe Grüße von PumpsnRoses
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, bemerkenswert, dass es bei so vielen derart "problemlos" verlief. Am Anfang lachte ich auch noch über den Entzug und konnte nicht verstehen, wie man überhaupt abhängig werden kann. Als ich dann in eine andere Umgebung umgezogen bin, muss es wohl stärker gewesen sein, denn das, was zu spüren war, ist plötzlich ganz anders gewesen, weit heftiger, und mir war das Lachen vergangen. In wie weit ein Entzug verspürt wird, hängt ganz sicher auch mit der lokalen Qualität der Droge zusammen. Ich war schon in Bereichen Deutschlands, wo ich nicht verstehen konnte, wie die Leute so etwas überhaupt kaufen, geschweige denn, davon abhängig werden konnten. Die Höhe der Substitution bestätigte zusätzlich den Eindruck. Durchschnittliche 40mg Methadon gegenüber 80mg ist ein deutlicher Unterschied.
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Maximus96
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.11.2012
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, Danke für eure Antworten!

Naja, wenn man vom Teufel spricht, ich glaube, heute hat's mich erwischt ... Ich habe ja schon vorher von leichteren Entzugssymptomen berichtet. Heute dann, als ob sich ein Schalter umgelegt hätte. Mein Körper braucht das Zeug. Mir wurde schlagartig übel (obwohl der letzte Konsum vielleicht gerade mal fünf, sechs Stunden zurücklag, wenn auch nicht viel und eher mieses Zeug), ich bin nervös geworden, bin in der Wohnung herumgerannt, starkes Schwächegefühl in den Beinen, habe mir die Haare gerauft, ein Craving nicht von dieser Welt. Jetzt habe ich wirklich das Gefühl, dass mein Körper sich komplett auf Opiate von außen eingestellt hat. Es hat sich angefühlt, als ob man mir die Luft zum Atmen nehmen würde, als würde etwas fehlen, und ich bin fix mit meiner letzten Kohle auf die Scene. Das war vorher nicht so krass. Das waren eher "Entwöhnungserscheinungen", aber ich hatte nie das Gefühl, als ob mein Körper das Zeug brauchen würde, wie Nahrung, Wasser oder Sauerstoff. Genauso hat es sich aber heute angefühlt. Krämpfe hatte ich zum Glück (noch) keine.

PumpsnRoses, ich konsumiere jetzt seit ein paar Wochen jeden Tag mindestens ein halbes Gramm H, einmal habe ich an eineinhalb Tagen zwei Gramm plattgemacht. Davor sporadisch, vielleicht alle zwei Wochen, und im November/Dezember letzten Jahres habe ich auch beinahe jeden Tag Subutex/Schore konsumiert. Angefangen habe ich April 2012, da war mein "erstes Mal".

Ich glaube auch, dass ich es nun weit genug getrieben habe. Hat vielleicht auch was mit der Entwicklungsphase (Pubertät) zu tun, in der ich mich gerade befinde. Grenzen austesten und so. Diese Grenze habe ich nun überschritten.

Flippy, das ist 'ne super Idee. Vor der Therapie könnte ich 'ne Entgiftung machen, Haina oder so klingt gut, muss ich mich mal informieren. Vorher habe ich mich irgendwie nicht getraut. Wie ist das, erfahren meine Adoptiveltern unter Garantie davon? Wäre mir nicht so lieb. Ich möchte ihnen das eigentlich nicht zumuten, dass sie wissen, dass ich Heroin konsumiere.

Aber echt vielen lieben Dank für eure Hilfe Rolling Eyes
Manchmal, an Tagen wie heute, ist das Forum die einzige "Partei", wo Menschen sind, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie mir helfen wollen und zu mir stehen. Das ist im realen Leben bei mir leider nicht so. Meine Adoptiveltern wissen nichts von der Geschichte, mit meiner leiblichen Mutter habe ich mich soeben am Telefon heftig gestritten (sie ist psychotisch, man kann sie nicht so wirklich ernst nehmen, nichts gegen sie, aber sie hat echt 'ne Macke) und mein Vater ignoriert mich auch, weil er enttäuscht von mir zu sein scheint.

Alles alles Liebe, Maxi Wink
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 22:56    Titel: Re: Affe Antworten mit Zitat

Maximus96 hat Folgendes geschrieben:
ich nehme seit über einem Jahr (!) Zeug. Immer wieder. Und trotzdem bin ich vom richtigen Entzug bis jetzt verschont geblieben. Das klingt so, als wolle ich es drauf anlegen.


du legst es drauf an. definitiv.

wie ich dir bereits öfter geschrieben habe: in der ersten zeit kommt man mit dem konsum und auch dem entzug in der regel noch ganz gut klar. ich hatte die ersten 2 jahre immer nur mittelschwere entzugserscheinungen. und naiv und dumm wie ich war, dachte ich mir, dass die anderen übertreiben würden und wehleidig seien. das stimmt zwar auch zum teil, weil der entzug ein zustand ist, in dem junkies, denen jahrelang keine aufmerksamkeit geschenkt wurde, in diesem zustand endlich mal beachtung kriegen, sei es vom arzt, von den klinikmitarbeitern, im knast, vom partner usw...

trotzdem: wenn du deinem körper und deiner psyche die chance gibst, sich an opiate zu gewöhnen, dann viel spass beim kalten entzug.

ich finde zwar nicht, dass es sich anfühlt, als müsse man sterben. das muß man auch nicht. man überlebt es. aber bei methadon hast du zb. das gefühl, dein körper spielt verrückt. und das zermürbt dich. du bist nicht "normal" und fühlst dich derart beschissen, dass du diesen zustand SOFORT BEENDEN willst. aber sofort. es ist nicht einfach, es zu beschreiben. das ist ja auch höchst subjektiv. ich hatte auch noch nie einen schore-entzug.

aber zb. erinnere ich mich an meinen ersten richtigen kalten tramadol u. tilidin-affen recht gut: es war sommer, ich war am strand mit freundin usw... es waren ca. 30 grad und ich hab gefroren wie ein schwein. 5 minuten später hab ich dann urplötzlich geschwitzt wie wahnsinnig. und kurz danach wieder gefroren. das ging hin- und her, an einen entspannten tag war schon da nicht mehr zu denken. dazu kam durchfall ohne ende. es ging mir so mies... und die ganze zeit hatte ich einen höllischen suchtdruck im kopf.. noch am nachmittag rief ich einen freund an und bettelte ihn an, mir umgehend per post etwas zu schicken, weil ich sonst durchdrehen würde... am nächsten tag lag ein luftpolsterumschlag im briefkasten und das war so ziemlich auch der tag, an dem ich dann merkte: "OK, DAS GANZE IST WOHL WIRKLICH KEIN SPASS MEHR UND NE ANDERE NUMMER ALS GEDACHT..."

in diesem sommer"urlaub" hatte ich dann nochmal 2x n affen schieben müssen fürn paar tage und ich lag zb. bei 30 grad außentemperatur 3 stunden in der heißen wanne...

bei mir hat es ca. 2 jahre gedauert, bis ich den ersten härten affen hatte.. bis dato konnte ich meist recht gut auch mal pausieren...

ich hab auch schon öfter fragen gehört, wie die von dir. leute wundern sich -gerade wenn sie noch recht unerfahren sind- was das für horrorstories sind, wenn junkies vom affen berichten..

es gibt recht viele, die opioide nach 3 monaten dauerkonsum einfach so absetzen können. nur hab ich auch subjektiv das gefühl, jeder weitere entzug wäre härter als der vorige. und ich vermeide regelrecht "kritische situationen" (zb. ein tag ohne methadon dazustehn), die mich früher nicht geschockt haben.. also man wird wohl schon empfindlicher.


mach jetzt nicht den fehler, den neben mir auch viele andere gemacht haben, und rede dir zb. bloss nicht ein, dein stoffwechsel sei "besser" als der von anderen oder du könntest leichter ohne abfuck rauskommen...

das mag ja NOCH alles zutreffen. aber leider ist das nie auf dauer so...


ich finde es aber gut, dass du fragst. dieselbe frage hab ich mir nämlich auch oft gestellt. denn ich konnte zb. methadon auch noch nach 6 monaten dauerkonsum einfach so weglassen. leider haben mir damals viele leute gesagt, dass ich offenbar einen guten stoffwechsel habe und deshalb weniger bis keine entzugssymptome spüren würde. denn "normal" sei das nicht. und eigentlich habe jeder nach 6 monaten nonstop n mörderaffen...

das hat mich DUMMERWEISE beruhigt... ich dachte mir dann, dass ich es offenbar ohne probleme auch kalt schaffen könnte... tja und wenn ich jetzt mal über 24 std aussetze, gehts doch schon los... und es steigert sich...

wie das bei strassenheroin heutzutage aussieht, weiß ich nicht. aber ich hab in meinem bekanntenkreis einige leute, die blech rauchen und weiß auch wie die drauf sind, wenn sie affig sind... das hab ich n paar mal miterlebt und das war nicht witzig... ein kollege von mir saß in seiner wohnung, wir waren beide pleite, hatten kein metha und wurden langsam unruhig, weils samstag abend war und nix in sicht war... während es bei mir noch ging aufgrund der längeren HWZ vom metha, saß er irgendwann aufm klo, hatte durchfall und mußte sich
permanent übergeben, obwohl schon gar nix mehr rauskam... er hat richtig gezittert und das war das erste und bis jetzt einzige mal, dass ich einen richtig heftigen opiat-entzug live gesehen habe... und ich muß euch ganz ehrlich eingestehen, dass mich das richtig entsetzt hat. zum glück ging die sache noch gut aus, weil ihm sein schwager nochmal 30 euro gab... ganz nette story am rande: dieser besagte kollege war über 10 jahre auf H und lange zeit auch auf methadon und mußte vom gericht aus therapie statt strafe machen.. und ich hätte NICHT EINEN CENT auf ihn gesetzt, dass ers durchzieht und dass die therapie was bringt... nicht einen cent! naja, wir haben uns dann leider aus den augen verloren, weil er in thera war und ich umzog und er dann auch sein handy gewechselt hat usw... jedenfalls hab ich ihn zufällig auf facebook gesehen und er sah echt fresh aus.. hatte richtig abgenommen, frische klamotten an usw... und sowieso sah er zigmal gesünder aus als zur drogenzeit... tja, so kanns gehn.. und seltsam, wenn man dann sieht, dass man selbst noch immer an dem dreck klebt... denn für mich macht es keinen großen unterschied, ob ich methadon nehme oder was anderes: süchtig ist man noch immer...

naja, das war ne kleine story am rande...

maxi, du solltest dir SEHR GUT ÜBERLEGEN, ob du jeden fehler selber machen musst... darauf läuft es bei deiner geschichte zwar wohl ohnehin hinaus und du scheinst -verständlicherweise- auch auf den spuren deines vaters u. deiner mutter zu wandeln, um vllt. etwas besser verstehen zu können, wie es zu der entwicklung kam usw., aber WEISE wäre es jetzt, wenn du sagst: "NEIN! MEIN LEBEN VERSAU ICH MIR NICHT WEITER!"

ok, so viel weitsicht kann man von ner 16jährigen nicht erwarten.

aber was du tust, ist ungefähr das: die eltern einer person sind beim russisch roulette umgekommen. jetzt spielt diese person auch russisches roulette, drückt ab - und überlebt. er überlebt ja nur, weil ZUFÄLLIG in der kammer keine patrone war, sondern woanders. und er denkt sich trotzdem: "ACH SO: ALLE HABEN MICH DRINGEND DAVOR GEWARNT, DAS AUSZUPROBIEREN. ALLE HABEN GESAGT, ICH WÜRDE STERBEN. PUSTEKUCHEN! ICH LEBE! MIR GEHTS GUT!", und spielt einfach weiter russisch roulette... das mag noch ein paar mal gut gehen, aber irgendwann hämmert er sich dabei die kugel in den schädel...

genau so wirkt dein handeln auf mich.

ich sag dir was: wenn das alles stimmt, was du hier so schreibst und du erst 16 bist, dann prophezeie ich dir dass du mit ungefähr 25 jahren mal zurückschuen kannst auf das vergangene jahrzehnt und wen wirst du sehen?
ein mädchen das...

- schwer opiatsüchtig ist
- schwer psychisch gestört
- hoch verschuldet
- gesundheitlich kaputt bzw. schwer angeschlagen
- i.v. konsumiert
- polytox ist
- keine (schul-)ausbildung hat

usw...

wenn du magst, klick mal diesen link hier: http://www.forum.opioidforum.com/index.php?showtopic=3108&pid=39147&start=0&#entry39147

dieses mädel hatte wirklich eine relativ stabile existenz. freund, wohnung, abitur usw... und dann kamen die opiate. ich kann mich noch erinnern, wie sie damals ins forum kam: als aufgeräumte, kluge, vernünftige persönlichkeit, die mit fentanyl rumprobierte (nur kleine stückchen vom pflaster gelutscht), keinen i.v.-konsum betrieb usw... wenn man dann sowas nach einigen jahren lesen muß, schockiert es einen zwar irgendwie, aber andererseits ist das -leider!- für die allermeisten konsumenten der "normale" werdegang. nur gaaaaaaaanz wenige schaffen es, noch frühzeitig die notbremse zu ziehen. ich hätte -rückblickend betrachtet- sicherlich schon nach nur 1 jahr auf opiaten in therapie gehen sollen, um das nachfolgende desaster abzuwenden.. und natürlich hab ich es nicht getan - wie 99% der user.

WER OPIOIDE NIMMT, UM SICH MENTAL BESSER ZU FÜHLEN UND GEWISSE PROBLEME BESSER VERDRÄNGEN ZU KÖNNEN, DER IST IMMER(!) AUF DEM HOLZWEG.

dazu gibt es leider keine andere sichtweise mehr von mir. das ist eine verdammte sackgasse.

was soll bei dir denn in den nächsten 3-4 jahren passieren, wenn du so weitermachst? DU WIRST AUF DIE SCHNAUZE FALLEN, MÄDCHEN! aber sowas von...

du bist viel zu flatterhaft und instabil, um alleine deinen weg zu gehen im moment. du bist unsicher und auf der suche. das ist ein stück weit normal. aber du hast ja auch dein elternhaus beschrieben. und mit diesem background verschlimmert sich der zustand, weil deine eltern selber keine guten vorbilder abgeben oder positive role-models wären...

heroin wischt das alles weg für ne zeit. die probleme sind fern, die laune ist gut. man fühlt sich so, wie man es gern immer haben will. und das ganze gerede, das normalerweise auf solch eine einleitung folgt, stimmt leider:
"DAS IST EINE SCHEINWELT!"

das stimmt wirklich.

und je länger du süchtig bist, desto größer werden deine probleme. man verändert sich ziemlich extrem. man verliert das interesse an so vielem. man verliert seine träume völlig aus dem blick und vegetiert vor sich hin.


und jetzt der für dich wohl entscheidende punkt: DAS ALLES GESCHIEHT SCHLEICHEND. es gibt keine fixpunkte, die du während deines absturzes siehst und die dir signalisieren: "HEY MAXI, DU BIST WIEDER N STÜCK TIEFER IN DER SCHEISSE!"

das passiert einfach. bei einem selbst merkt man das immer erst dann, wenn es schon viel zu spät ist.

und man glaubt ja dummerweise: "ACH, EINMAL KANN ICH NOCH WAS NEHMEN! NÄCHSTE WOCHE IST WIRKLICH SCHLUSS!"

aber je länger man so weitermacht, desto schwächer wird dein aufhörimpuls.
aber auch das merkst du erst, wenn es schon viel zu spät für dich ist...

du wirst eh abstürzen.

trotzdem alles gute.
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Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

hi maximus

da du noch minderjährig bist könnte das mit der geheimhaltung wegen
deinen adoptiveltern echt schwierig werden.normal hilft einem da
eine suchberatungstelle aber da du ja schlechte erfahrungen mit
denen gemacht hast würde ich auch nicht mehr bei denen nach
hilfe fragen.
wo warst du da eigentlich damals?also ich bin schon immer bei der
diakonie und auch als ich noch minderjährig war hat mein suchtberater
nie etwas weitererzählt was ich ihm gesagt habe.
auf jeden fall musst du in der regel immer eine entgiftung machen bevor du
in therapie gehst.willst du denn auf keinen fall das deine adoptiveltern
etwas erfahren?hast du angst wie sie reagieren oder willst du ihnen keinen
kummer machen?

lg
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Maximus96
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.11.2012
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 24. Jun 2013 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, Saubermann und Domenico.

Wow, Saubermann, das hat mir echt nochmal zu denken gegeben. Bzw. deine Beiträge berühren mich immer im Besondern, ich kann nicht beschreiben, wieso. Auch den Link habe ich mir durchgelesen. Naja, ehrlich gesagt, habe ich ziemlich schnell erste, wenn auch leichte Entzugserscheinungen bekommen. Ich konsumiere zwar seit über einem Jahr, aber immer nur phasenweise, nie durchgängig, und von zwei Wochen regelmäßig jeden Tag zwischen 1 und 2 mg Subutex (das war im Dezember), da habe ich dann schon Durchfall und so was gekriegt, wenn ich's nicht genommen hab', also eigentlich geht das mir bei relativ schnell. Ich hatte auch die Fantasie, dass mich, wenn ich irgendwann aufhören würde, diese Gedanken in Ruhe lassen würden, der Suchtdruck usw. Das war nicht der Fall, habe das immer wieder in den Kopf bekommen und hatte auch immer wieder Suchtdruck, wahrscheinlich muss man sich jeden einzelnen Tag nach dem Aufstehen dafür entscheiden, was man eigentlich möchte bzw. gegen's Konsumieren, sonst funktioniert das nicht.

Domenico, ich war bei der W23 in Kassel, keine Ahnung, wer da der Träger ist, ich weiß nur, dass im gleichen Haus auch eine Substitutionsfachambulanz war.
Ich möchte nicht, dass meine Adoptiveltern von meinem Drogenproblem erfahren, da ich ihnen das nervlich und psychisch einfach nicht zumuten will. Ich glaube, die würden das nicht verkraften. Die haben ohnehin schon genug Stress, wenn ich ihnen erzählen würde, dass ich auch noch Heroin konsumiere ... das war eben immer ihre größte Sorge, ihr Albtraum, dass ich eines Tages den gleichen Weg einschlagen könnte wie meine leiblichen Eltern. Genau davor wollten sie mich nämlich bewahren.
Ich habe heute auch meiner Therapeutin davon erzählt, konnte mich mit ihr leider noch nicht so ausführlich darüber unterhalten, weil uns nicht mehr so viel Zeit geblieben ist.

Die Nummer von der Entgiftung in Haina habe ich mir ins Telefon eingespeichert. Aber ich habe mich noch nicht getraut, da anzurufen. Weiß ja auch nicht, wann und wie lange die Sprechzeiten oder so haben.

Alles Liebe, Maxi Rolling Eyes


PS: In letzter Zeit ist mir ständig schlecht. Mit oder ohne Zeug, das ist egal, entweder von zu viel Zeug, oder, weil's mir ausgegangen ist ... Egal, mir ist ständig übel, kommt das wem bekannt vor? Das ist wirklich lästig.
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 24. Jun 2013 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Maxi,

bist Du eventuell schwanger Question Könnte daher die Übelkeit kommen Question
Das wäre im Moment das ALLERSCHLIMMSTE was Dir passieren könnte, obwohl Du gerne ein Kind haben möchtest...Du aber selber noch eins bist ( nicht böse gemeint...eher erschrocken )

Jetzt noch eine neugierige Frage: was/wer sind die anderen Namen mit denen Du Dich manchmal verabschiedest? Ich blicke da nicht durch, es verwirrt mich Shocked

Liebe Grüsse von Lämmi
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Maximus96
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.11.2012
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 24. Jun 2013 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Lämmi!

Oh Gott, nein, das glaube ich nicht. Der Verdacht bestand schon mal, wir haben damals drei Tests oder so geholt ... Ähm, irgendwie peinlich. Nein, ich glaube nicht, dürfte eigentlich nicht sein. Ich nehm' zwar keine Pille, aber trotzdem irgendwie unwahrscheinlich. Das wäre auch ein bisschen sehr krass, du wirst wissen, was ich meine. Ja, das stimmt schon, ich hätte gerne ein Kind Rolling Eyes
Aber bitte doch nicht so. Außerdem hatte ich erst vor zweieinhalb Wochen meine Tage, meine ich mich zu erinnern. Ähm, wie gesagt, peinlich, aber das ist ja das Internet, man ist ja halbwegs (Betonung auf halbwegs) anonym ...
Außerdem wäre einem dann doch hauptsächlich morgens übel, oder? Und bei mir beginnt das erst so gegen Nachmittag, also so richtig stark.

Das erinnert mich an den Fall, von dem ich hier mal gelesen habe. Da war auch diese 16-Jährige, die dann mit Schore angefangen hat und schwanger wurde. War glaube ich die Tochter von irgendwem, ist aber schon ein bisschen her.

Also, zur Erklärung: Maxim/Maximchen ist meine Farbratte. Nach ihm habe ich meinen Account benannt. Ich selber habe drei Vornamen, A.S.J. (der erste von meinen Adoptiveltern, die beiden anderen von meiner leiblichen Mutter). Meinen allerersten Beitrag hier habe ich mit S. unterschrieben. Ansonsten unterschreibe ich mit dem Spitznamen meines ersten Vornamens (A.), welcher Toni lautet. ich hoffe, das ist jetzt ein bisschen verständlicher geworden. Razz

Lass dir's gut gehen, Lämmi, und ihr euch anderen auch Razz

Toni mit Maximchen
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realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 24. Jun 2013 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

hey maxi...

haina kannst eigentlich so ab 8:00 bis späten nachmittag so um 17:00 immer anrufen.
wenn die n bett frei haben klappt das auch relativ schnell da n platz zu bekommen...zumindes dauert es meistens nicht so lange wie in merxe..da kannste schon mal 3-4 wochen warten.
haina hat meistens auch notbetten frei und dswg geht das da immer ziemlich flott.

ist die w23 nit das dingen über sam in der schillerstr. fand ich nit so dolle da..aber ist auch schon jahre her das ich mal da war.

@ lämmi das mit dem schlecht sein hatte ich auch ne zeitlang..muss nicht unbedingt bedeuten das sie schwanger bist oder sowat..keine angst lämmi.

und sorry für ot...lämmi...hab es die letzten tage nicht geschafft dir zu antworten...du weisst wo Wink hatte n bissel stress^^
die tage kommt aber was...

lg

flippy
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