wer entscheidet den ausstieg: substitution ?

[bluegreenred]

hi leute,
ich habe mich gerade hier angemeldet, weil ich im netz einfach nichts passendes zu meiner frage finde und hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

und zwar ist eine freundin von mir vor ca. 6 jahren vom heroin mit hilfe einer substitution weg gekommen.
sie nimmt zur zeit 2 mg subutex und hat mir erzählt, dass ihre ärztin ihr verbietet ganz clean zu werden und wenn sie es absetzt in gefängnis muss.
sie wollte da leider nicht weiter drauf eingehen... für mich ist das nicht so ganz nachvollziehbar.
eigentlich müssten die ärzte diesen wunsch clean zu sein doch unterstützen und ich weiß auch absolut nicht, was sie getan haben könnte, dass die konsequenz gefängnis wäre.

hab leider echt wenig plan von sowas und wäre wirklich dankbar, wenn ihr euer wissen mit mir teilen könntet

[Arschbombe]

[BlancheNeige]

Hallo!

Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, dass es eine Auflage des Gerichts ist.
Bewährung unter der Voraussetzung der Subtitution. Bei Abbruch der Substitutionsbehandlung wuerde die Auflage verletzt und die Bewährung aufgehoben werden. So etwas gibt es tatsächlich. 
Allerdings, der behandelnde Arzt wäre in diesem Fall nur die Executive. Direkt verbieten darf er nichts.
Er muss es wahrscheinlich der Staatsanwaltschaft oder dem Betreuer melden.

Ich finde jedoch auch, dass man als Partner eine gewisse Ehrlichkeit erwarten sollte. Du bist ja indirekt auch betroffen.

Alles Gute.

[bluegreenred]

ich hatte auch einfach das gefühl, dass sie lügt...
eigentlich würde ich aus diesem grund auch einfach den kontakt abbrechen, aber vor 3 wochen hat sie ein baby zur welt gebracht und das liegt nun auf intensiv wegen dem entzug

[Domenico]

hi bluegreenred

es kann sein das sie auflagen hat oder auch nicht.aber
ist gibt keinen richter der ihr verbieten würde clean zu werden
bzw in therapie zu gehen.das müsste sie einfach nur absprechen
falls sie denn wirklich auflagen hat.
und was ich sowieso nicht verstehen kann ist wie man kinder
bekommen kann während man in substitution ist.wie kann man
seinem kind nur so etwas antun.
sorry aber da habe ich echt null verständnis.ich weiss wie ein affe
ist und wenn ich mir vorstelle das ein baby sowas durchmachen muss
nur weil die mutter so verantwortungslos ist...sorry geht garnicht!

gruss domenico

[Lugosi]

nee, ich glaub das hat mal nichts mit bewährungsauflage zu tun, denn 6 jahre bewährung ist wohl ein bisschen zu lang, ich denk mal die gute hat einfach keinen bock auf entzug, also meine ärzte waren früher froh, wenn ich gesagt hab lass uns mal einen ml runter mit dem pola gehen

[bluegreenred]

da hätte ich ja eigentlich auch selber drauf kommen können, dass bewährungsauflagen nie so lange gehen können...
danke für den gedanklichen anstupser

ich bin auch mega schockiert... sie kam mir sehr vernüpftig vor, hab die ganze schwangerschaft nichts von gewusst...dachte halt, dass das ja schon 6 jahre her ist und das auch kein mensch soooooo gemein und egoistisch sein kann

dieses kleine mäuschen tut mir unendlich leid... sie hat die ganze schwangerschaft gekifft und will nicht mal das als mami weg lassen, anstatt die 400 euro in ihr baby zu investieren

sry das ich mich so auskotze... nimmt mich halt mega mit das schicksal ihrer kleinen

[Speechless]

Hallo,
melde das beim Jugendamt bitte.Ich bin bei einer süchtigen Mama die ersten Jahre aufgewachsen und das war die Hölle! Und auch wenn sie dann erstrecht abstürzt,egal,sie ist erwachsen.Sie kann ihren Weg gehen.Aber der kleine Wurm nicht.

[loretta]

Hallo bluegreenred,
sie hat ein baby das seit 3 wochen auf intensiv liegt,weil es entzug hat von 2mg subutex.hab meine tochter bekommen mit 4 mg subutex und sie hatte keinen entzug und wir durften sie nach 7 tagen mit nach hause nehmen.
glaub die verarscht dich total und ihr beikonsum war nicht nur kiffen während der schwangerschaft.
tut mir echt leid für dich,willst bestimmt nur helfen.
loretta

[bluegreenred]

hi loretta,

erstmal danke, dass du deine erfahrung mit mir teilst. finde ich wirklich cool, dass man hier gleich so viele antworten bekommt.

also ich habe gelesen, dass es ganz vereinzelt babys gibt, die gar keinen entzug haben, obwohl morphine in den kleinen körpern sind. wissenschaftler können sich das auch noch nicht so richtig erklären.
vllt. hat dein baby ja wirklich großes glück gehabt...

darf ich mal fragen, wie groß und schwer dein baby war, das steht ja bestimmt auch im zusammenhang.

ihre kleine ist nur 48 cm groß und wog 2800g.
denke durch das ganze rauchen und kiffen, ist die kleine bestimmt auch schon mega geschwächt.

ich will jetzt auch nicht einfach alles mögliche unterstellen, ist wirklich eine schwierige situation

der vater des kindes hat mir erzählt, dass sich das jugendamt da eh pauschal reinhängt, wenn ein baby während einer substitution geboren wird.
war das bei dir auch so, loretta und wenn ja, wie sah diese unterstützung genau aus?

ich hab immer so ein bisschen das gefühl, dass das JA eh nur dann helfen kann, wenn die eltern das auch zu lassen.

also meine freundin und auch ihr freund sind von morgens bis abends am kiffen, ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich so wirklich 100% um ein baby/kind kümmern kann.

da die besuche vom JA angekündigt werden, werden die beiden ja sicherlich alles wegpacken was mit drogen zu tun hat und auf heile familie machen.
also hat das JA ja keine möglichkeit iwie zu helfen, oder täusch ich mich da...

ich hab mir überlegt, dass ich mich auf jeden fall mit beiden eltern zusammen setze und probier an ihre vernumpft zu appelieren und wenn das nichts bringt, gehe ich zu den großeltern.
ich hoffe das die dann ein bisschen auf das kleine würmchen achen...

also es ist wirklich eine sehr, sehr unangenehme situation, so als mitwisser

[hammerhart1984]

hallo bluegreenred,
in der medizinischen fachsprache nennt man dieses ganze, was das baby dort durchmacht, neonataler drogenentzug.
das baby bekommt im abstand von 4 bis 6 stunden eine substitutlösung verabreicht, immer in anlehnung an eine abdosierung.
soweit so gut; laut der wissenschaft sind keine langzeitschäden zu erwarten.
aber ich lese da etwas von thc-konsum in der schwangerschaft...
hat das baby durch die substitution vor und nach der geburt nicht schon probleme genug?
wegen dem jugendamt mach dir keine gedanken, die ärzte müssen eine info rausgeben aus zweierlei gründen.
zum einen weil sie in substitution war und aktuell noch ist und zum anderen sind auf den kinderstationen meist sehr gute fachkräfte(pfleger+ärzte), die werden schon checken, was läuft.
deine freundin wird ja auch beobachtet , wie sie im umgang mit dem baby ist und wann sie zu besuch kommt, ob sie einen sortierten eindruck macht,etc...

ausserdem besteht während des entzuges ausfolgeverbot; will heissen, bevor keine weiterführenden gespräche und beratungen bezüglich der zukunft der kleinen maus stattgefunden haben , ist eh essig mit "nach hause gehen".

war die maus ein wunschbaby?
und wie schaut es bei ihr aus?
meinst du sie kann sich gut um ihr baby kümmern?
lass dich bitte nicht von ihr verar***en! das hat niemand verdient!
lg, hammerhart1984

[bluegreenred]

also sie behauptet, sie hat die 3 monatsprizte genommen und es war ein unfall.
sie hat mir allerdings bevor ich von der substitution wusste auch erzähl, dass sie die letzten 6 jahre schon probiert hat schwanger zu werden...

ich kann ihr momentan leider nichts mehr glauben

da ich selber mutter bin, weiß ich, dass es mit pflege eines babys nicht getan ist, in den ersten beiden lebensjahren werden so viel synapsen gebildet wie nie wieder im leben und deswegen ist es ja nun mal echt wichtig sich so viel wie möglich mit seinem kind zu beschäftigen.

ich glaube, dass sie wickeln, flasche geben ect. schon hin bekommt, aber ich befürchte das es dabei bleibt

ich habe früher selber mal ab und an ein joint geraucht und weiß, dass man dann einfach eine andere wahrnehmung hat.
ich glaube halt nicht, dass sie so einschätzen kann, ob ihr mäuschen weint weil sie nähe brauch, oder bauchschmerzen hat, nicht in den schlaf findet, oder das es vllt. auch was ernsters sein könnte und man einen arzt aufsuchen sollte.

ich mein halt dieses bauchgefühl, dieser mütterlicheinstinkt ist dann halt dauerhaft getrübt und ich mach mir halt schon sorgen.

ich weiß es bringt die kleine wohl nicht um und sie wird so trotzdem groß werden, aber ich finde das einfach sooo ungerecht.
wenn man ein kind in die welt setzt, dann sollte man doch immer sein aller bestes geben und ich denke, die kleine maus bekommt halt echt nur das nötigste..

hoffe wirklich, dass ich mich da irre

[loretta]

hallo bluegrennred,
werde versuchen auf deine frage so detailliert wie möglich zu antworten.
meine tochter war bei der geburt 50 cm gross und 3000 g schwer,das ist normal,sie war auch deshalb nicht sehr gross weil sie per kaiserschnitt,4 wochen vor dem errechneten geburtstermin zur welt gekommen ist.
wenn ich mir jetzt fotos von ihr anschau wie proper sie mit 6 wochen schon war könnt ich mich kaputtlachen,weil sie dann schon richtig pummelig und rund war,echt süss.
habe während und auch schon vor meiner ssw wirklich gesund gelebt.kein alkohol und fast keine zigaretten,gesundes essen...bis auf subutex.
mit dem j-amt hatte ich keine probleme.bin gleich nach der geburt dahin und hab gesagt was sache ist,hatte danach noch einen termin-das war´s.muss dazu sagen das ich in einer kleinstadt wohne,wo fast jeder jeden kennt.der mitarbeiter wusste in welchem sozialen umfeld ich mich bewege und das ich unterstützung von meiner familie und meinem partner habe.
meine tochter ist jetzt 7 j. alt und ein tolles,ganz normales kind
loretta