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Maximus96 Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.11.2012 Beiträge: 367
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Verfasst am: 20. Jun 2013 03:23 Titel: Drogenberatung und Schweigepflicht?! |
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Hey, ich bin's schon wieder!
Mir ist mittlerweile der Gedanke gekommen, unter Umständen nochmal zur Dogenberatungsstelle in unserer Stadt zu gehen und denen mein Problem zu schildern. Nun ja, ich war vor etwa einem halben Jahr schon einmal dort. Das ging leider total nach hinten los. Man hat mir vorher gesagt, dass die dort arbeitenden Menschen Schweigepflicht hätten, und gutgläubig habe ich ihnen auch all das erzählt, was mich so bedrückt hat, mein problematischer Konsum, meine konsumierenden und süchtigen leiblichen Eltern etc. Und wisst ihr was? Die blöde Tussi von dieser Beratungsstelle hat das JUGENDAMT angerufen, die uns dann zu einem Termin bestellt haben! Ist das denn zu glauben? Ich dachte, die dort hätten Schweigepflicht! Was soll das? Das hat man mir ja auch vorher zugesichert. Jetzt ist es beim Jugendamt aktenkundig, dass ich mit Drogen experimentiert habe (dass ich Heroin nehme, ist zum Glück nicht durchgesickert, aber schlimm genug) und dass mein Vater sich selbst substituiert. Dieser hat mich deswegen auch ganz schön zur Sau gemacht. Aufgrund dessen bin ich mittlerweile skeptisch.
Ist das nicht ein Gesetzesverstoß? Dürfen die das etwa? Klar, ich bin minderjährig. Aber, wenn man mir doch vorher zusichert, dass Schweigeflicht besteht? Wie ist das, wenn ich nochmal hingehen sollte? Stellt sich natürlich die Frage: WIESO ich ausgerechnet dann überhaut nochmal einen Termin vereinbaren sollte, wenn die mich bereits so dreist "verarscht" haben. Ich wollte mich eigentlich erkundigen wegen der Therapie, ob ich das vielleicht auch ohne das Mitwissen meiner Adoptiveltern machen könnte. Also klar, sie würden dann wissen, dass ich eine Therapie mache, aber vielleicht nicht, was für eine Therapie das ist (Drogentherapie). Weiß nämlich nicht, ob mich eine reguläre Klinik nimmt, wenn die von meinem Konsum/Abhängigkeit wissen, das wird sich jetzt die nächsten Wochen herausstellen.
Meint ihr, es wäre ratsam, dort noch einmal hinzugehen? Oder lieber nicht? Weiß einer, wie das nun ist mit der Schweigepflicht? Ich weiß auch nicht, an wen ich mich sonst wenden kann. Das Ganze ist ja auch eine unglaubliche Heimlichtuerei, meine Adoptiveltern sollen davon auf gar keinen Fall Wind bekommen.
Ach ja, meine Anfrage ist ernst gemeint. Also nicht, dass hier irgendwie der Verdacht aufkeimt, ich wolle nur Aufmerksamkeit oder so. Das fiele mir noch ein, weil im Forum ja öfters der Vorwurf bzw. Verdacht aufkam, ich wäre ein "Troll".
ALLES LIEBE, TONI/MAXIMUS  |
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Nehell Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 868
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Verfasst am: 20. Jun 2013 08:15 Titel: |
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Hallo Maximus
tröste dich, wie ich hörte macht solche Erfahrungen früher
oder später leider fast jeder, der mit solchen Beratungsstellen zu tun hat.
Ich habe einen Bekannten der als
Sozialarbeiter arbeitet und der mir immer mal erzählt was in diesem
Berufsfeld so abgeht. In keinem anderem Berufsfeld
mobben sich die Mitarbeiter mehr als im sozialen Bereich.
Und natürlich kriegen die Klienten auch immer was vom Mobbing ab.
Du könntest dich aber an den Landesdatenschutzbeauftragten
von deinem Bundesland wenden und ihn fragen,
wie du am besten Klage dagegen einreichst.
Die Landesdatenschutzbeauftragten sind auch für
solche Fälle da, das ist ihr Job.
Verletzung der Schweigepflicht kann ( theoretisch ) mit einer
Geldstrafe geahndet werden.
Jedenfalls bei Ärzten so weit ich weiß.
Wie es bei Mitarbeitern von Drogenberatungsstellen ist weiß ich nicht,
aber die dürfen eigentlich nicht ohne deine Einwilligung Daten von dir
weiter geben. Das ist gesetzlich untersagt.
Wenn du den Fehler machst und dich an den Chef oder die Chefin von
der Drogenberatungsstelle wendest, geht das meistens nach hinten
los. In solchen Fällen decken sich die Mitarbeiter gegenseitig.
Eine Krähe hackt eben einer anderen kein Auge aus.
Deshalb ist es immer besser in solchen Angelegenheiten einen
Datenschutzbeauftragten zu kontaktieren.
Nehell |
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CrazyMan Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2110
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Verfasst am: 20. Jun 2013 11:24 Titel: |
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Kennst du den Namen der Tussi aus der Drogenberatung? Ich würde hingehen oder anrufen, alleine deswegen, um sie zur Rede zu stellen, dass sie Schweigepflicht hätte und warum das Jugendamt informiert worden sei. Vielleicht müssen sie das, ist der Klient unter 18, dennoch ist es eine Sauerei, sie hätte dich wenigstens darüber informieren sollen. |
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PumpsnRoses Silber-User

Anmeldungsdatum: 06.03.2013 Beiträge: 265
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Verfasst am: 22. Jun 2013 16:16 Titel: |
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Hallo Maximus,
wenn ich das richtig mitbekommen habe hast du dort u.a. erzählt das deine Adoptiveltern Drogen nehmen. Soweit ich weiß, keine 100% Garantie auf Richtigkeit, ist es so, das wenn die Mitarbeiter eine sogenannte Kindeswohlgefährdung feststellen, in deinem Fall weil deine Adoptiveltern konsumieren,
MUSS laut Vorschrift eine Meldung ans Jugendamt gemacht werden. Das wäre z.b. auch der Fall wenn deine Adoptiveltern beim Drogenkauf von der Polizei erwischt würde und die Polizei Kenntnis über Kinder im Haushalt erhält. Die müssten dann auch das Jugendamt informieren. Was natürlich alles andere als toll ist, ist die Tatsache das der/die Sozialarbeiter dich darüber nicht aufgeklärt haben. Wie alt bist du denn? Ich kenne es so das z.b. gegenüber deinen Adoptiveltern insofern du schon 16 Jahre bist, nur überdeine Sucht gesprochen werden darf wenn du es ausdrücklich erlaubst. Dazu muss von dir ein Formular ausgefüllt werden auf dem du dein Einverständnis unterschreibst. So war es damals bei mir. Was die Therapie angeht, so gibt es mittlerweile Therapien und Entgiftungen direkt für Kinder und Jugendliche. Um so eine Therapie anzutreten benötigst du für die Beantragung einer Kostenzusage z.b. auch einen Suchtverlauf von deinem Drogenberater. Also eine Beratungsstelle bräuchtest du schon. Ich weiß nicht wo du wohnst, gibt es bei dir mehrere Beratungsstellen? Dann kannst du auch mit einer anderen Stelle dich um die Kostenzusage kümmern. Zusätzlich benötigst du einen ausgefüllten Zettel von deinem behandelnden Arzt, auf dem deine Sucht bestätigt wird. Wegen dem richtigen Formular hilft dir dein Drogenberater. Zusätzlich wird oft ein ganz normaler tabellarischer Lebenslauf verlangt plus von dir selbst nochmal dein Suchtverlauf. Also wann du angefangen hast,mit was und wieviel, und dann für jede Droge erstmaliger Konsum und Menge und Häufigkeit damals und heute. Manche wollen das tabellarisch wie den Lebenslauf, andere als fortlaufenden Text,also keine Stichpunkte sondern Sätze. Manchmal wird auch eine kurze Bewerbung gewünscht,wer du bist,was du genommen hast zuletzt,warum du ausgerechnet in die Einrichtung willst und was du dir von der Therapie dort versprichst. Je mehr Mühe du dir mit dem Schreibkram gibst,desto besser. Erkundige dich vorher per Internet oder Beratungsstelle über möglichkeiten Einrichtungen. Meist kann man die auch vorher besichtigen. Das ist deswegen gut, damit du in den Antrag zur Kostenübernahme deine Wunscheinrichtung schreiben kannst. Schreibe ruhig zwei,drei Einrichtungen rein die dir gefallen. Umso größer die Chance das du in eine Therapie kommst die dir zusagt. Schreibst du nix rein, sucht der Kostenträger die Einrichtung aus. Musst du vorher noch entgiften? Manche Einrichtungen akzeptieren nur einen nahtlosen Übergang von Klinik zu Therapie. Manchmal reicht auch ein Cleanschein vom Arzt. Auf alle Fälle wird dort zusätzlich auf Drogen und auch Alkohol getestet. Also auf dem Weg zur Therapie nix nehmen. Das du die ganze Geschichte über die Bühne bringst ohne das deine Adoptiveltern erfahren wohin du willst und warum, da mache ich dir wenig Hoffnung. Normalerweise wird immer! bei Minderjährigen die Unterschrift der Erziehungsberechtigten unter die Einverständniserklärung benötigt. Das geht schon bei den Anträgen los. Die einzige Möglichkeit die es sonst gibt wäre eventuell der Weg über das Jugendamt. Das du halt ehrlich mit denen über deine Situation und die Situation zu Hause redest,denen erklärst das du mit deinen Adoptiveltern nicht reden kannst/willst. Die würden dich sicher bei einer Lösungssuche unterstützen.
Ich wünsche dir ganz viel Glück, das du einen guten Weg für dich findest.
Übrigens: Hut ab, das du jetzt schon die Einsicht hast das du Probleme hast und dir Hilfe suchst.
Ich war als minderjährige noch lange nicht so einsichtig.
LG PumpsnRoses[/list] |
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CrazyMan Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2110
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Verfasst am: 22. Jun 2013 21:20 Titel: |
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Die leiblichen Eltern hätten ein Drogenproblem. Ich kann da aber an keiner Stelle etwas von einer Sucht in Bezug zu den Adoptiveltern lesen. |
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Maximus96 Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.11.2012 Beiträge: 367
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Verfasst am: 22. Jun 2013 23:11 Titel: |
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Ja, stimmt, meine leiblichen Eltern, sorry, PumpsnRoses, da musst du was falsch verstanden haben ...
@CrazyMan: Sie hat mir ihren Namen gesagt, aber ich habe ihn wieder vergessen. Das Ganze ist ja jetzt auch schon ein bisschen her. Geärgert hat es mich, jetzt weiß das Jugendamt nämlich auch, dass mein Vater sich selbst substituiert, was ja illegal ist, weil er sich sein Subutex selbst auf dem Schwarzmarkt besorgt.
Brisante Geschichte. Gestern waren übrigens die Bullen bei uns. Irgendwie spitzt sich das immer mehr zu. Eigentlich wegen einer Lappalie, wir haben uns gestritten, ich habe rumgeschrien und bin ausgerastet (wie immer), unser Nachbar hatte wohl die Nase ein bisschen voll und hat die Bullen gerufen. Er hätte ja auch vorher mal rüberkommen/anklopfen können, aber naja ... Mir ist echt das Herz in die Hose gerutscht, als wir draußen vor der Tür einen Streifenwagen gesehen haben und es wenig später an unserer Wohnungstür geklingelt hat. Schock. Subutex auf der Ablage, Schore im Schrank, Gras woanders (darf man hier überhaupt so offen schreiben?). Zum Glück sind sie nicht reingekommen, erst wollten wir gar nicht aufmachen. Aber sie waren dann nur da wegen der Ruhestörung, sie wollten auch gar nicht rein und so haben wir noch einmal Glück gehabt.
Aber seitdem bin ich ein bisschen paranoid ...
LG MAXI  |
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PumpsnRoses Silber-User

Anmeldungsdatum: 06.03.2013 Beiträge: 265
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Verfasst am: 23. Jun 2013 03:30 Titel: |
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Upps, dann hab ich das wohl verpeilt. Kommt davon wenn man während man andere Sachen erledigt, hier noch am lesen und texten ist. Sorry dafür. Aber die anderen Dinge wie Therapieantrag etc. sind ja gleich egal ob nun die leiblichen oder die Adoptiveltern drauf sind. So wie du schreibst habe ich aber das Gefühl das du die Drogen noch ziemlich gerne magst. Ist ja auch okay, du bist noch jung, aber ob Therapie da das richtige ist? Ich glaub eher nicht. Vielleicht klang es aber auch nur so und du willst das wirklich durchziehen.
Wie auch immer, alles Gute und pass auf dich auf. |
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