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Lucie63 Anfänger
Anmeldungsdatum: 05.07.2013 Beiträge: 1
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Verfasst am: 5. Jul 2013 21:11 Titel: Ich weiß nicht mehr weiter |
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Hallo , ich bin ganz neu hier und habe so viele Fragen. Mein Sohn gab mir den Tipp, mir Hilfe in einem Forum zu suchen.
Ich habe noch einen zweiten Sohn (23), der seit 10 Jahren drogen- und medikamentenabhängig ist. Voriges Jahr hat er sich für eine Drogentherapie entschieden. Er ging nach Tessin und hat die Therapie durchgezogen. Ich war stolz auf ihn. In dieser Zeit habe ich seine Wohnung aufgelöst, damit nicht unnötig Kosten entstehen. Er bat mich darum.
Dieses Jahr im Februar kam er nach Schwerin in ein Adaptionsverfahren. Er war also in einem Wohnheim untergebracht. Bei der Therapie hat er seine jetzige Freundin kennengelernt. Sie wohnten dann auch zusammen in dem Wohnheim. Nun ist es so, dass beide rückfällig wurden und das Zimmer sofort räumen mussten.
Ich selbst bin sehr instabil, kam gerade nach 8 Wochen Klinikaufenthalt von einer Trauma-therapie, als mich mein Sohn anrief und bat, dass ich ihn erstmal bei mir aufnehme.
Ich habe ihn 2009 wegen seiner Drogensucht vor die Tür gesetzt. Seit einem Monat ist er nun bei mir. Obwohl er umgänglich ist, merke ich, dass dieser Zustand nicht gut für mich ist. Er hat einen Antrag auf Auffangtherapie in Tessin gestellt. Nun ist Warten angesagt. Er hat aber auch keinen Plan B. Er verlässt sich auf eine Zusage. Wenn eine Absage kommt, weiß ich nicht mehr weiter.
Er hat nur Abschluss 9. Klasse (durch seine Drogenvergangenheit und Faulheit) und ist noch in einer Berufsausbildung, die aber nur auf dem Papier steht, da er seit Jan. 2012 dort nicht mehr war.
In dem Adaptionsverfahren machte er ein Praktikum in einem Pflegeheim, wo jüngere
Patienten (durch Schlaganfall oä) betreut wurden. Da ging mein Sohn richtig auf. Es machte ihm Spaß, anderen zu helfen. Um Krankenpfleger zu lernen, braucht man die 10. Klasse.
Das war die Vorgeschichte - und jetzt meine Fragen:
Welche Wege muss mein Sohn gehen, um die 10. Klasse nachzuholen? Kann er auch ungelernt in einem Pflegeheim arbeiten, falls es nicht zum Abschluss kommt? Wenn er nochmal in eine Auffangtherapie und Adaption kommt, wo er von seinem Rententräger ein minimales Übergangsgeld bekommt, wo muss er sich hin wenden, wenn er aus der Adaption raus kommt? Seine jetzige Lehre wird er mit Sicherheit kündigen. Eine Wohnung hat er nicht, ist aber erst 23. Da gibt es wieder Probleme beim Arbeitsamt. Ich kann ihn bei mir nicht Dauer wohnen lassen. Er will ja auch wieder zurück nach Schwerin. Bekommt er dann Unterstützung vom Amt in Schwerin, wenn sich seine 28jährige Freundin dort eine Wohnung sucht?
Ich bin mit dem allen jetzt total überfordert und hoffe, hier Hilfe zu finden. Zum Vater besteht kein Kontakt mehr.
Bitte helft mir
Ich schaffe es allein nicht mehr. |
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LadyLoony Gold-User

Anmeldungsdatum: 15.05.2013 Beiträge: 335
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Verfasst am: 6. Jul 2013 01:08 Titel: |
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Liebe Lucie,
ich bin grade fertig mit der Schule, von daher bin ich aufm neusten Stand, was das angeht.
Also, dein Sohn ist nach der 9. einfach gegangen oder hat er 'nen Hauptschulabschluss? Er kann sich auf jeden Fall an einem Berufskolleg bewerben, da kann man den Realschulabschluss nachholen, sowie die Quali für die Oberstufe und das Abi. Nur da er 23 ist, könnte es etwas schwierig werden, was das Annehmen angeht. Die BKs müssen erst den Minderjährigen einen Platz geben, da man, bis man 18 ist, berufsschulpflichtig ist. 10 Jahre normal Schule und dann noch 2 Jahre (oder mehr) am BK oder Berufsschule. Darum müssen die Azubis auch immer zur Schule gehen. Die meisten Schulen haben eine Warteliste, da wird dein Sohn dann aufgenommen und hat 'ne Chance, angenommen zu werden. Viele entscheiden sich aufn letzten Drücker noch um.
Ansonsten könnte er (oder ihr) vielleicht zur Arge zur Berufsberatung o.Ä gehen. Die erklären einem, wie man was erreicht und geben oft Adressen oder Nummer mit, wo man sich bewerben kann etc.
Aber ungelernt kann er nicht als (Alten)Pfleger arbeiten. Aller höchstens 'n Praktikum machen, oder so. (Kommt immer gut im Lebenslauf). Oder nochmal zu den BKs; an vielen Schulen kann man das Fachabi auch mit Hauptschulabschluss machen. Er müsste dann in den Bereich "Gesundheit und Soziales". Das sind dann 2 Schuljahre, wovon er (wahrscheinlich) ein Jahr durcharbeiten muss, sprich sich 'nen Jahrespraktikumsplatz suchen. 3 Tage arbeiten, 2 Tage Schule. So kann er bspw. ein Jahr in nem Pflegeheim arbeiten und kann dann, wenn er mag, noch irgendwas studieren. Eingeschränkt natürlich. Ich zum Beispiel werde Sozialpädagogik machen, um Street Worker zu werden.
Wie das mit der Wohnung aussieht, weiß ich nicht so wirklich. So wie ich die Erfahrungen gemacht habe, könnte es schwierig werden, dass das Amt eine bezahlt. Die darf sowieso nicht größer als, ich glaube, 50qm sein. Er könnte aber bspw. Harz4 beantragen und sich so ne Wohnung finanzieren. Eine gute Freundin von mir, wird 19 Jahre, wurde von zu Hause rausgeschmissen und kann nur schwerlich arbeiten gehen, da sie Gott weiß was für viele, schlimme psychische Probleme hat. Zumal sie auch "erst" jetzt ihren Abschluss hat. Das Amt sacht, dass sie selber Schuld ist, ihr Pech. Sie kriegt von denen auch nicht dieses.. ähm.. Bafelgeld, oder wie das heißt. Sie's schließlich Volljährig und soll sich gefälligst selber kümmern. Sie muss jetzt Harz4 beantragen, um irgendwie über die Runden zu kommen.
Aber da können dir die anderen User sicherlich patentere Tipps geben, sowie zur Auffangtherapie und Adaption.
Alles gute,
Loony(: |
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Nehell Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 867
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Verfasst am: 7. Jul 2013 00:10 Titel: |
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Falls jemand Hartz IV beantragen muss ist der " Leitfaden Alg II /
Sozialhilfe von A - Z" von Frank Jäger und Harald Thoma zu empfehlen.
Kostet 11 Euro und da steht wirklich alles drinnen.
http://www.frank-jaeger.info
Bei Herrn Jäger kann man auch Fortbildungen im Sozialrecht zu
SGB XII machen um Hartz IV-Empfängern zu helfen oder sie
vor Ämtergängen in punkto Rechte und Pflichten zu beraten.
Lady Loony, wenn du Streetworkerin werden willst,
wäre so eine Fortbildung vielleicht irgendwann auch eine
Option für dich, oder ?
LG
Nehell |
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PumpsnRoses Silber-User

Anmeldungsdatum: 06.03.2013 Beiträge: 265
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Verfasst am: 7. Jul 2013 00:51 Titel: |
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Hallo Lucie,
erstmal ein ganz liebes Willkommen hier im Forum für dich.
Ich bin der Meinung bevor du dir den Kopf zerbrichst wie du deinen Sohn mit Schule oder Lehre unterstützen kannst, wäre die Rückfallsache Punkt 1 der zu bearbeiten ist.
Dabei wäre natürlich gut zu wissen wie genau das passiert ist. Du schreibst er hat da eine Frau in der Adaption kennnengelernt. Zwei Süchtige auf einen Haufen ist immer die schlechteste Möglichkeit. Ich weiß wovon ich rede. Ich bin selbst abhängig und ich habe meinen Exfreund auf Therapie kennengelernt. Natürlich wussten wir es "besser" als alle anderen die gesagt haben, das geht nicht gut. Ich hab z.b. gesagt ein cleaner Freund kann sich nicht in meine Probleme versetzen, wir stützen uns gegenseitig usw. Das Ende vom Lied war das wir nach 6Wochen rückfällig wurden, weil ich Suchtdruck hatte und er mitzog. Das Spielchen wiederholte sich 6Jahre lang. Einer wollte immer was nehmen und so waren wir trotz Substitution Dauerrückfällig.
Ich sag dir das, weil die Chance auf eine kurze Episode zurück in die Sucht sehr klein ist, solange beide nicht einen wahnsinnig starken Willen haben clean zu sein. Da braucht bloß einer mehr Suchtdruck haben, meist macht der andere dann mit. Ist ja auch leichter als zu kämpfen.
Weißt du ob er bevor er das Mädel traf schon Rückfallgedanken oder starken Suchtdruck hatte?
Was nimmt sie für Drogen? Nicht das sie ihn noch weiter runterzieht.
Wie sehr hängt er an der Frau/den Drogen? Manchmal ist beides eins, man merkt es nur selbst zu spät?
Wielange sind sie jetzt rückfällig?
Geht das jeden Tag oder gibt es noch Tage wo nichts genommen wird?
Ich weiß nicht was ihr für ein Verhältnis habt, ob er ehrlich ist, was er dir überhaupt erzählt. Wenn du mir ein paar der Fragen beantworten könntest, wäre das natürlich toll, weil ich dir dann viel besser einen Tipp geben kann, wenn ich die Situation in etwa kenne.
LG Rose |
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hammerhart1984 Silber-User

Anmeldungsdatum: 23.08.2012 Beiträge: 190
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Verfasst am: 7. Jul 2013 16:44 Titel: |
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hallo lucie,
erstmal respekt, dass du dich trotz der ganzen vorgeschichte dich so sehr um deinen sohn kümmerst(in den meisten fällen lassen eltern ihr kind fallen, leider).
so, nun müsste ich wissen ob dein sohn einen abschluss hat(eigentlich ja, weil er doch eine ausbildung begonnen hat?!).
er möchte gerne im pflegebereich arbeiten?
nun, sofern er einen abschluss hat, könnte er eine einjährige ausbildung in der pflegeassistenz machen und berufsbegleitend über eine abendschule(volkshochschule) den realschulabschluss nachholen.
da müsste er sich mit seinem arbeitgeber kurzschliessen, damit er zu den studienzeiten frei hat.
wenn er nach dem einen jahr sich noch höher qualifizieren möchte(examinierter altenpfleger/krankenpfleger, dreijährige ausbildung) sind noch einige dinge zu beachten: er muss körperlich und psychisch gesund sein und das führungszeugnis muss lupenrein sein(besonders im bezug auf verstösse gegen das btmg!).
er kann während der ausbildungen das sog. schüler bafög(da es schulische ausbildungen sind)beantragen.
sollte das nicht reichen, muss er ergänzendes alg2 beantragen.
vorraussetzung, dass das alles klappt, ist natürlich stabilität in bezug auf sein drogenkonsum(substitution?).
bezüglich dessen, wie das mit therapie/adaption funktioniert, müssen dir die anderen user weiterhelfen, da ich damit null erfahrung habe.
wie das mit den ausbildungen funktioniert weiss genau, da selber altenpflegerin bin und von den kollegen auf arbeit viel mitbekommen habe.
ich wünsche dir und deiner familie viel kraft und hoffe, dass das alles klappt und dein sohn sich stabilisiert.
lg, hammerhart1984 |
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