Opiate u. Lyrica Entzug geschafft! Danke Hope 31

[gecko]

So Hr. Saubermann, I´am at home !

Und wieder einmal wahre Worte von Dir !

Eigentlich weißt gerade "Du" schon alles, wie man den Opiaten den Rücken kehrt !
Aber der verf...Entzug, u. dann das Kapitulieren,ja ja daß kennen wir nur zu gut.

Das habe ich auch alles schon hinter mir...
Aber ich will mal versuchen, nach Priorität es kurz zu erklären, was mich zu meinem Entzug bewegt hat.

1. hat´s mich mächtig angekotzt, wie die Opiate mich beherrscht haben.
2. hatte ich daß einst, schöne spaßige Leben, (mit allen höhen u.tiefen)
verloren.
3. hatte ich zwar immer noch eine starke Herzensgute Frau,aber keine BZ
mehr, (sondern eine Zweckgemeinschaft).
4. wußte ich, wenn ich jetzt nicht die Reißleine ziehe, stürtze ich komplett ab.
5. habe ichs maßlos mit dem konsum übertrieben,u. bin den Opiaten u.
dem Entzug hinterhergerannt.
6. hatte ich "Gott sei dank" immer schon einen starken "WILLEN" der aber
bei diesem Experiment, nicht ganz einfach abrufbar war, u. auch hart
auf die Probe gestellt wurde.
7. wollte ich mein natürliches "runner´s high Endorphin" wieder haben denn es
ist das geilste Opiat das ich bisher kennengelernt habe, und auch
das günstigste.(mal soneben bei, hab mal Leistungssport auf hohem
Niveu betrieben).
8. hat mich der ganze Mist ca. 20.000/25.000 TE gekostet (ich will´s
gar nicht genau wissen).

ja, eigentlich könnte ich noch ne neue, Prioritäts Entzug´s Rangliste aufstellen! hätte da schon noch en paar Punkte !

Aber zurück zu Dir "Saubermann", wie du siehst hat da jeder seine eigenen
Beweggründe.
Wo Du aber meiner Meinung genau richtig liegst, hast Du in Deinem Post
ja schon erwähnt, mit dem Inneren Schweinehund, bei mir wars diesmal
eine Katze, u. zwar ein "Säbelzahn Tiger" genau den mußt Du besiegen !

Weißt Du, ich hatte zum Beispiel die Möglichkeit in eine gutsituierte Privat
Klinik zu gehen, u. dort zu entziehen, da ich PV bin (hätte ich nicht so eine
starke u. auch tollerante Frau gehabt, hätte ich das auch in betracht bezogen).
ganz kalt hatte ich auch kein Bock, obwohl von meiner tägl. Dosis u.
gleichzeitig v. lyrica abdosierung, hatte Phasenweise auch en kalten touch !

ich hatte "die Gabe",wenn ich gerade wieder einmal abdosiert hatte u. ich gar nicht oder nur eine Std. geschlafen hatte, u. morgends total gerädert u. am Arsch war,(u. arbeiten mußte) mein Wille noch stärker wurde, u. habe am nächsten Tag gleich nochmal richtig abdosiert.

Aber, ein User hat´s mal beschrieben, ich weiß nicht mehr war´s hier im FOF,
oder war´s ein anderes (spielt auch kein Tango), wenn man entzieht: ob kalt,
warm, schnell, langsam...u. du addierst deine Entzugserscheinungen, dann wirst du unterm Strich immer das selbe Ergebniss haben.

Das kann ich nur bestätigen !

Natürlich spielen die Konsumzeit, u. die Dosierung bzw. Toleranz schon ne wichtige Rolle, (jetzt mal auf mich bezogen), war daß schon ne heiße Nummer!

ich würde Dir oder auch Euch gerne noch weiter erzählen, aber für heute muß ich en Cut machen...

also Hr. SAUBERMANN, bis bald, u. ich hoffe: Du bist bald sauber man ?

Lg, der immer noch cleane Gecko !

[SAUBERMANN]

n'abend jungs... (und mädels natürlich auch ),

das hört sich ja interessant an, gecko. vor allem, weil du ziemlich harte opiate genommen hast und dann auch noch i.v., finde ich das beachtlich...

bei mir isses ja so, dass ich "nur" methadon konsumiere, also keine schore, kein THC oder alk oder sonstwas... und das auch "nur" oral...

und "high" werde ich von dem mist eh nicht mehr, man hat irgendwie eas, worauf man sich freut am abend... und ich muß auch sagen, dass ich trotz des konsums wieder auf dem aufsteigenden ast bin. vor ca. 2 jahren hab ich mich so hängen lassen, dass ich am ende sogar meine wohnung verlor... ich bin auf dem weg gewesen, ein echter "asi" zu werden, obwohl ich das NIEMALS von mir gedacht hätte früher... aber das machen die drogen halt auch mit einem: man ändert sich und nimmt plötzlich viele dinge einfach kampflos hin...

ich hab vor einigen jahren bereits von benzos kalt entzogen.. das fiel mir jedoch nicht annähernd so schwer wie jetzt das methadon wegzulassen... vermutlich, weil es mir damals noch besser ging und ich in ner lebensphase war, in der wichtige eckpfeiler für mich harmonierten...

jetzt ist das alles nicht so einfach. ich war längere zeit arbeitslos (über 3 jahre!) und hab mich irgendwann total hängen lassen.. ich war auch schwer depressiv und hab sogar irgendwann die behandlung dafür abgebrochen.. ich lag tagelang nur noch im bett... wenn ich daran denke, wird mir ganz anders.

inzwischen bin ich wieder auf dem richtigen weg. aber die altlasten nerven. ich hab zb. eigentlich immer auf mein geld geachtet. nicht im sinne von "geizig sein", sondern ganz einfach: ich hab grundsätzlich nie mehr ausgegeben als ich einnahm. leute, die man auf RTL 2 beim schuldenberater sieht, hab ich für hardcore-asoziale gehalten und immer gedacht: "wer schulden macht, hat selber schuld!", bis ich selbst erlebt hab, wie fix sowas gehn kann...

als ich arbeitslos wurde, hat meine bank keine 14 tage nachdem die erste überweisung vom jobcenter kam, DIREKT den dispo zurückgefordert und mich unter druck gesetzt, den dispo in nen noch fieseren kredit umzuwandeln.. ganz mieses geschäftsgebaren, aber gut, das gehört nicht hier her...

ich hab dann monatlich ca. 150 euro von der "stütze" an die bank abgedrückt. und was passiert dann? richtig: die kohle fehlt woanders. also immer nur löcher stopfen.. dann kam die erste unbezahlte telefonrechnung zurück und damit mir der anschluß nicht abgedreht wird, nahm ich n hunderter vom mietgeld... und schwupps, schon war ich voll in der schuldenfalle, ohne dass ich jemals "mit absicht schulden gemacht hätte", also im sinne von warenbestellungen, die unnötig sind oder dass man 3 handyverträge abschliesst, ohne dass man sie je bezahlt usw...

jedenfalls brach mir stück für stück meine BÜRGERLICHE EXISTENZ weg. ich war verzweifelt und mental schon an nem punkt, an dem ich gar keine bewerbungen mehr schreiben konnte und wollte, weil ich angst hatte, schon wieder ne absage zu kriegen...

all das liest sich total dumm, weil ich ja selbst weiß, dass gewisse dinge völlig unvernünftig bis dumm waren. aber ich schmiss selbstverständlich eifrig pillen ein, um den ganzen scheiß zu vergessen...

naja, diese schlimme phase ist zum glück längst vorbei, aber ich kämpfe noch mit den nachwirkungen. nicht nur, dass ich z zt. noch methadon "brauche", weil ich mich noch nicht stabil genug fühle (das sag ich ganz ehrlich), sondern auch das finanzielle hat spuren hinterlassen und ich konnte mich bislang leider noch nicht mit jedem gläubiger einigen (einige inkassofirmen sind echt mies und lehnen konsequent ratenzahlungen ab u. pfänden sofort). und der wiedereinstieg in den job ist heutzutage richtig schwer. immerhin arbeite ich ab nächsten monat endlich wieder normal in vollzeit (aber auch da ist noch was zu klären).


um mal kurz zu erklären, warum ich das unter anderem schreibe und was das mit sucht zu tun hat:

DAS HAT SICH BEIDES GEGENSEITIG VERSTÄRKT! JE MEHR PROBLEME ICH HATTE, DESTO MEHR HAB ICH KONSUMIERT UND JE MEHR ICH KONSUMIERT HAB, DESTO GRÖSSER WURDEN MEINE PROBLEME...

und dann muß ich gerade den "jüngeren" süchtigen (bis mitte zwanzig ca.) was sagen: ich hätte von mir NIE IM LEBEN GEDACHT, dass ich mal so lange arbeitslos bin oder mich so verschulde. und das hängt auch mit der sucht zusammen. denn nur durch die drogen blieb ich so lange tatenlos und passiv.

und wer von euch jetzt vor dem PC sitzt, opiate ab und zu nimmt und merkt, dass ihm langsam aber sicher der konsum aus der hand gleitet, dem sage ich: überschätzt euch nicht! auf die schnauze fällt man verdammt schnell. nur das aufstehen dauert dann echt ewig...

und wer es schafft, nimmt sich grad mal n beispiel an gecko...

[prinzessin22589]

Du hast doch geschrieben, dass du dein Dispo deutlich überzogen hast, also hast du doch bewusst Schulden gemacht und mehr Geld ausgegeben als du eingenommen hast. Oder verstehe ich da jetzt was falsch?

[Caro78]

Hallo Saubermann,
du schreibst derart fundiert und in manchen Dingen erkenne ich mich wieder, zB was das Konsumverhalten angeht, dass ich neugierig auf deine Person bin: Sind wir Konsumzwillinge?...
Bist du in dem drogen. t o Forum angemeldet?
Was glaubst du fehlt dir noch zum clean werden?

@gecko: Ganz, ganz toll zu lesen und wunderbar durchgezogen! Vor allem dass du kein Substanzverlangen hast rettet dich sicherlich vor einem Rückfall.
Womit hast du das "Loch" gestopft, wofür du früher die Drogen nahmst?
lg Caro

[gecko]

Hi ihr alle da draußen,

@Saubermann
würde mich auch interessieren,was Dir noch zum "clean" werden fehlt ?

@caro 78

Danke ! Da ist gar kein so großes Loch, wie Du vielleicht denkst !
aber alles hat ja trotzdem seinen Grund...
ich bin eigentlich schon immer relativ gut drauf gewesen.
Drogen hab ich Vollpfosten nur genommen um halt noch besser drauf zu sein...
das ist wahrscheinlich das Loch...

Daß ging halt in die Hose !

Aber daß sogennante Loch stopfe ich mit Liebe, Sport,arbeiten u. natürlich naturell gut drauf sein...

Lg, an euch... gecko

[tuutsweet]

moin gecko,
straight durchgezogen das ding , glückwunsch.
ist gut für das selbstvertrauen, auf jeden fall.

lyrica entzug steht mir auch noch bevor.eine woche schlafstörungen, hab ich mir sagen lassen, aber das ist ja individuell immer verschieden.

bin auf 450 mg /tag und will runter von dem zeug, ist ja im grunde genommen nix anderes als eine benzosubstitution.

aber wenn ich "versage" ist das auch kein drama, besser lyrica als benzos.
hauptsache immer wieder aufstehn.
und ich verändere meine sichtweise in bezug auf das leben ständig und das es viele interessante dinge gibt, die ich machen will, der drogenkonsum steht nicht mehr so im mittelpunkt.

bekomme 10ml/pola und kaum BK, ausser bier und abundan mal was kiffen.
bin auch 45 und müsste die kurve kriegen und den ball flach halten, da meine eltern die üblichen altersbeschwerden bekommen und ich mich um das haus kümmern muss.immer von HB nach GÖ und zurück, ich bin mir der verantwortung bewusst und mache das gerne.

allen eine gute zeit
lg

[gecko]

Hallo allerseits, @tutsweet : Dankeschön ! Jupp die Lyri's auch nicht ohne...ich möchte es nicht nochmal machen. Ich kenne schönere Dinge wie den ganzen Müll abspecken ! aber wenn de wirklich willst, dann geht da schon was. Wie lange jüngste denn schon auf den Dingern? dann kann ich dir vielleicht mehr dazu sagen...aber ich merke jeden Tag mehr was ich mir (u. auch anderen) da angetan habe...auf jeden Fall geht's gerade jeden Tag richtig aufwärts ! liebe Grüße an alle ! der immer noch cleane gecko !

[tuutsweet]

moinmoin,
nehme lyrica jetzt17monate jeden tag, habe festgestellt , dass eine dosisverringerung auf zB 50-100 mg /tag ausreicht, um einigermassen schlafen zu können, ohne zusätze wie benzos oder doxepin und ähnliches.

schaffe es die woche über mit 50-100mg auszukommen, am wochenende hau ich mir dann 900 oder mehr mg rein plus benzos plus das doppelte an pola, ich gönne mir bewusst einen tag in der woche, wo ich mir es richtig besorge, um dann die nächsten 6 tage mit einem minimum klarzukommen, also nur lyrica und meine 10ml pola substitution.

bloss ganz ohne lyrica geht gar nicht, da kann ich nicht pennen, deswegen schiebe ich das lyrica absetzen immer wieder auf.
ich will auf jeden fall von den lyrica loskommen , da ich sie mir auf der szene besorgen muss 150mg/1Euro, ganz schön viel geld so nebenbei.

lg

[gecko]

moin, @ tutsweet! ich würde dir nach 17 mon. empfehlen die Lyris abzusetzen! die machen schon ordentl. Entzug,aber vor allem erst ab 0,00, bis dahin ist alles noch im grünen Bereich...aber wenn du langsam ausschleichst, ist daß durchaus machbar. Allerdings kenne ich auch so en Patienten, wenn der auf 0 geht, der dreht total am Rad, u. auch mich hat's gemein verschüttelt ! aber soll ja auch welche geben wo es humaner verläuft...naja wünsche dir gutes gelingen u. Durchhaltevermögen... wird schon werden! P.S. also bei mir geht's gerade sowas von Bergauf...richtig geil... Grüße, der erst jetzt recht cleane, gecko !

[Winterluft]

Ich will dir auch gratulieren und bin froh mal jemanden zu lesen deres geschafft hat. Den gerade hab ich Angst,und das obwohl ich nur die Partnerin bin. Nach Heroin Kokain und jetzt Subutex kann ich einfach nicht mehr blauäugig Glauben "ja klar diesmal bestimmt"

[bustamante007]

Ganz tolle Geschichte und wenn dir das Forum hier geholfen hat, umso erstaunter macht mich das.

Wie kommt man dadrauf nach 4 Wochen von "Ich hab's geschafft zu reden" ?

Ich meine damit nicht dass du es nicht schaffst, aber wie kann man nach Wochen sich so sicher sein ?

[lumiundfiva]

Hi allesamt, hi GECKO!

Was mich persönlich brennend interessiert ist:

Wie geht es dir JETZT MOMENTAN?! FastMonate sind vergangen und du postest nicht mehr in deinem Fred.

Erfahrungsgemäß beginnt die schwierige Zeit erst nach dem Entzug. Natürlich ist "auf Null zu gehen" eine sehr große Leistung. Das steht auch außer Frage!

Ich empfinde die Zeit danach jedoch um ein vielfaches schwieriger zu gestalten und zu überstehen. Oder anders gesagt:

"Runter kommen ist nicht schwer, unten bleiben dagegen sehr."

Vielleicht findest du die Zeit und postest bei Gelegenheit wie es dir jetzt geht.

Gruss, S.

[Rondi]

Gratulation und wirklich großen Respekt von dir das du es geschafft hast, aber kannst du mir Bitte mal ne Frage beantworten?

Wie kommst du Täglich zu 800 mg. MST?
Ich habe bevor ich auf Oxycodon umgestiegen bin 390 mg. am Tage gehabt. Verschrieben vom Arzt eine Packung zu 100 mg. und eine Packung zu 30 mg. Dies hat mir immer 1 Monat gerreicht, denn in einer Packung sind 100 Tab. drin.

Kaufen kannste die Menge nicht, denn das kostet einmal Richtig Kohle und selbst solche Mengen, wo bekommt man dir her?

Ein Arzt Verschreibt er so etwas, denn die größte Einheint von Oralem MST ist 200 mg.

[newlife]

wenn ich mir das mit Lyrica durchlese und deren Entzug, der dann auch so richtig erst abgeht, wenn du auf Null bist, erinnert doch stark an Benzos.
Wenn das als Benzosubstitut gegeben wird, wo ist denn da eigentlich der Vorteil. Das Zeug macht ebenfalls abhängig wie Sau und Pfizer wird immer reicher. Ich werde da nicht schlau raus, da kannste dann doch auch Diazepam nehmen.

Oder ist der Lyrica Entzug jetzt doch weniger schlimm und wie lange gibt man das als Substitut bei Benzoabhängigket? So gängige Praxis scheint das auf jedenfall nicht zu sein, weil dann hätte ich das ja bestimmt auch, wenn ich mich für so eine Art "Substi" entscheiden würde.

[Jumpin Jack]

Den Thread von Hope31 find ich auch total klasse. Ich hab mir den auf dem Rechner gespeichert. Hat mich auch schon einige mal zum abdosieren inspiriert. Sie hatte ja das Zeug auch lange genommen und auch nasal. An ihrem Beispiel sehe ich das es möglich ist den Opis ciao zu sagen. Sie hatte ein festes Ziel, nach Amerika auszuwandern und das hat sie dann konsequent durchgezogen. Ich finde auch klasse wie sie die Leute mitgezogen und unterstützt hat. Starke Frau kann ich nur sagen

Feste Ziele + positive Einstellung + Konsequenz = Drogenfreiheit

Gruß Jack