Zwickmühle - Tramadolentzug - Citalopram - Krampfrisiko?

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.Oli.
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2012 21:16    Titel: Zwickmühle - Tramadolentzug - Citalopram - Krampfrisiko? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

wie ich soeben herausgefunden habe, befinde ich mich in einer etwas misslichen Lage.

Vorgeschichte:
Von April bis Juni nahm ich täglich Kratom, danach bis gestern täglich Tramadol. Die Tramadol-Dosis lag zuletzt bei 600 bis 800 mg/täglich.

Ich bin bei einem Psychiater in Behandlung, der von meinem recht starken Tramadolkonsum nichts weiß, dass ich Tramadol verschrieben bekomme, weiß er aber.
Unabhängig davon bekam ich von ihm 20 mg Citalopram täglich verschrieben - ich nahm das als Anlass, den längst überfälligen Tramadol-Entzug einzuleiten.

Aktuelle Situation:
Kalter Entzug, akut und komplett abgesetzt. Seit 24 Stunden kein Tramadol mehr genommen, fühle mich dementsprechend - war aber zu erwarten.
Leider wollte ich parallel die Citalopram-Therapie beginnen und nahm 10 mg vor etwa 6 Stunden.

Problem:
Radikaler Tramadolentzug kann lebensbedrohliche Krämpfe verursachen. Mischkonsum von Tramadol und Citalopram ebenso. Das fand ich leider erst gerade eben heraus.

Tja, was nun? Weiter entziehen und Krämpfe riskieren? Wieder Tramadol nehmen, ausschleichen und Krämpfe wegen der halben Tablette Citalopram riskieren? Notaufnahme? Sad
Gerade heute ist meine Freundin nicht zuhause, d.h. wenn etwas schiefgeht, kann es gehörig schief gehen.

Etwas ratlose Grüße und Bitte um schnelle Hilfe
.Oli.

PS: Ich weiß natürlich, es war dumm. Aber ich ging wirklich nicht davon aus, dass ein Tramadolentzug lebensbedrohlich enden kann..
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2012 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Oli,
es tut mir leid, dass ich nicht helfen kann. Leider kenne ich mich mit Deiner Fragestellung null aus. Wie geht es dir denn im Moment? Als Laie würde ich meinen, dass die Gefahr eines entzugsbedingten Krampfanfalles höher einzuschätzen ist als die Gefahr bei einem niedrig dosierten Mischkonsum.

Hast Du mittlerweile Tramal genommen?
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.Oli.
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2012 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi veilchenfee,

ich habe noch kein Tramadol genommen, nein. Dafür führte ich ein ausgiebiges Telefongespräch mit meiner Freundin, in der ich ihr meine Situation (und alles, was damit zu tun hat - von meinem Tramadolkonsum wusste sie bis dato nichts) offenbarte. Das half mir zwar nicht bei dieser akuten Situation, dafür aber generell. Wink

Ich bin mir noch nicht sicher, was ich tun soll. Vermutlich ist eine niedere Dosis Tramadol die beste Idee, um dann die nächsten Tage (wenn das Citalopram abgebaut ist) die Dosis wieder hochzufahren, dann langsam auszuschleichen und dann erst mit der Citalopramtherapie zu beginnen.

Mal sehen, ich berichte.
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2012 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Vermutlich ist eine niedere Dosis Tramadol die beste Idee, um dann die nächsten Tage (wenn das Citalopram abgebaut ist) die Dosis wieder hochzufahren, dann langsam auszuschleichen

Ja, so oder so ähnlich. Das mit dem Telefonat war eine gute Idee. Das hat Dich sicher sehr gut abgelenkt. Nichts ist überflüssiger, als zu Hause zu sitzen und auf den Krampfanfall zu warten (der dann doch nicht kommt). Shocked Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg bei dem, was Dir bevorsteht!
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Jelly
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2012 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Oli,

Zitat:
Problem:
Radikaler Tramadolentzug kann lebensbedrohliche Krämpfe verursachen. Mischkonsum von Tramadol und Citalopram ebenso. Das fand ich leider erst gerade eben heraus.

Tja, was nun? Weiter entziehen und Krämpfe riskieren? Wieder Tramadol nehmen, ausschleichen und Krämpfe wegen der halben Tablette Citalopram riskieren?


Schau mal in die Packungsbeilage von Citalopram -
Das kann zusammen mit Tramal ein Serotoninsyndrom bewirken.
Von der Kombi würde ich die Finger lassen.
Hat das Citalopram denn nicht etwas Zeit?
Erst Tramal weg, dann C. nehmen, wär doch ne Sache, hmmm? Wink

LG Jelly
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.Oli.
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2012 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jelly,

ich weiß doch. Wink

Mein Plan war: Tramadol radikal absetzen, gleichzeitig Citalopram beginnen.

Nachdem ich das so gemacht hatte, fiel mir auf, dass man Tramadol langsam ausschleichen und nicht radikal absetzen sollte.

Das Problem: Ich hatte zu dem Zeitpunkt bereits meine erste Citalopram genommen und konnte nicht direkt wieder Tramadol nehmen, um dann in den nächsten Tagen langsam auschleichen zu können.

Naja, die Nacht habe ich offensichtlich überlebt, ich nahm kein Tramadol mehr. Mal sehen, wenn die Entzugssymptome sich im Laufe des Tages verbessern (taten sie bereits über die Nacht), werde ich es dabei belassen. Wenn nicht, werde ich eben doch wieder etwas Tramadol nehmen und dann ausschleichen. Bis das klar ist, lasse ich die Finger vom Citalopram.

Danke für die Hilfen. Smile
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.Oli.
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2012 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

So, Update:

Ich war bei meinem (sehr verständnisvollen) Hausarzt und habe die Lage besprochen.

Er verschrieb mir Tramadol Tropfen und Retard, folgender Einnahmeplan: 2 x 100 mg Retard, Tropfen nach Wahl. Langsam abdosieren, in etwa 10 Tagen sollte ich bei 0 sein.

Die halbe Citalopram sei zu vernachlässigen (zumal jetzt, fast 24 Stunden nach Einnahme). Bis ich vom Tramadol runter bin, lasse ich die Citalopram liegen.

Es scheint also doch alles gut gegangen zu sein, abgesehen von den schrecklichen Entzugssymptomen, die ich jetzt durch das Ausschleichen aber auch weitgehend umschiffen kann.

Vielleicht noch etwas Hintergrundinfo:
Ich bekam das Tramadol gegen extreme psychosomatische Bauchschmerzen in Verbindung mit einer (wohl genetisch bedingten) Angststörung. Das Tramadol wirkte allerdings nicht nur gegen die Schmerzen, sondern höher dosiert auch gegen die Angst, was gerade in meiner Magisterprüfungszeit wirklich von Nutzen war. Es gibt natürlich bessere Medikamente gegen psychische Probleme als Tramadol, aber bis man einen Termin beim Psychiater bekommt, vergehen gerne mal zwei oder drei Monate.
Für diese Zwischenzeit war Tramadol ein guter Begleiter, die Kosten sind allerdings immens. Das muss sich jeder vor Augen halten, der mit dem Gedanken spielt, eine Opioidabhängigkeit in Kauf zu nehmen.
Besser ist es und wäre es auch für mich gewesen, wenn man sich dem Arzt von Anfang an komplett öffnet, und ihm die Situation konkret schildert. Dann hätte ich auch nicht auf Tramadol ausweichen müssen, sondern hätte passende Psychopharmaka bekommen, die zwar auch ihre Tücken haben, aber bei weitem nicht mit Opioiden vergleichbar sind.

So, genug lamentiert. Wink Ich halte euch auf dem Laufenden, vielleicht hilft es ja irgendwem.
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m-inett-e
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 13.08.2011
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2012 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Oli!

Ich kann gerade sehr gut mit dir mitfühlen.
Ich habe selber lange Tramadol genommen.(800-1000mg am Tag, manchmal auch mehr)

Ich weiß nicht ob dir das weiterhilft, aber bei mir war der Entzug von Tramadol in combination mit Citalopram nicht schlimmer.
Allerdings habe ich das Citalopram nach dem Entzug nicht mehr vertragen und hatte Panik-Attacken und ähnliches.

Von Selbstabdosieren halte ich garnichts! Das funktioniert nur in den wenigsten aller Fälle.
Und wenn du erst mal so richtig entzügig bist, deine Beine tierisch ziehen und der Rest deines Körpers ebenfalls,
du nur kotzt, und nicht mehr weißt ob du schläfst oder wach bist (gut ich weiß nicht ob das so schlimm wird bei dir)
wirst du die Flasche auf ex kippen!
Ich würde eine Entzugsklinik empfehlen, die helfen dir auch auf emotionaler Ebene wirklich weiter. (hätte nie gedacht das ich das wirklich sage xD)


Wünsch dir viel Glück! Very Happy
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2012 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Oli!
Wollte mich mal erkundigen, wie es mittlerweile aussieht bei Dir. Hast Du vom Tramal entzogen? Wie verträgst Du das Citalopram? Wirkt es so, wie Du es Dir erhofft hast?
Grüße!
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TomasG
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 7. Dez 2012 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

also tramadol selbst senk die krampfschwelle, das ist richtig, sollte also nur mit vorsicht mit citlopram kombiniert werden.

beim tramadolentzug sollte eigentlioch eher keine krämpfe auftreten, zumindest schwächer als wärend der tramadoleinnahme.

behalte den tramadolentzug bei, und dosiere das citalopram lieber evtl etwas niedriger.

ein tramadolentzug ist normalerweise nicht tödlich, und auch nicht so gefährlich.
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Tramalex
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.07.2013
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2013 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

.Oli. hat Folgendes geschrieben:
Hallo Jelly,

ich weiß doch. Wink

Mein Plan war: Tramadol radikal absetzen, gleichzeitig Citalopram beginnen.

Nachdem ich das so gemacht hatte, fiel mir auf, dass man Tramadol langsam ausschleichen und nicht radikal absetzen sollte.

Das Problem: Ich hatte zu dem Zeitpunkt bereits meine erste Citalopram genommen und konnte nicht direkt wieder Tramadol nehmen, um dann in den nächsten Tagen langsam auschleichen zu können.

Damit hattest du ja dann "deinen" Grund um weiter Tramadol zu nehmen... Bitte nicht falsch verstehen, aber ich (nur meine eigene Meinung) halte absolut nichts von "eigenmächtigen Abdosieren" allein "Zu Hause"...
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