Wo stehe ich? (Opiate)

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Alina
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.07.2013
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 24. Jul 2013 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hi!

@ newlife: Ja, Irland ist bestimmt auch schön!

Was du da schreibst, kann ich gut nachvollziehen, Kontakte zu anderen sind natürlich wichtig. Früher habe ich mich ziemlich oft ganz schön einsam gefühlt, habe mich auch ziemlich isoliert, weil es mir nicht sonderlich gut ging. Nach einem Umzug in eine andere Stadt konnte ich dann neue Kontakte knüpfen, und es wurde besser. Enge Freundschaften waren das allerdings auch nicht, aber seit ich meinen Freund habe, habe ich das für mich passende Maß an zwischenmenschlichen Beziehungen wohl nahezu erreicht. Ständig unter Leuten sein kann ich nämlich auch nicht.

Mir geht es allerdings auch so, dass ich mit meinem realen Umfeld nicht über meine Süchteleien sprechen kann und mir da schon was fehlt. Deshalb habe ich mich wohl auch hier angemeldet...

@ Jumpin Jack: 20 Jahre sind echt lang. Hast du immer nur Heroin genommen oder auch "Leichteres"? Was du beschreibst, gehört auch irgendwie zu meinen geheimen Sorgen. Momentan ist mein Leben zumindest objektiv betrachtet nämlich echt nicht so übel. Aber was, wenn sich das ändert? Ich meine, früher oder später wird ja was passieren, was schwer für mich ist. Keine Ahnung, ob ich dann mit erhöhtem Opiatkonsum reagiere, aber die Gefahr sehe ich auch.

Sonstiges zum Thema: Es ist jetzt schon 2 bis 3 Wochen her, dass ich das letzte Mal Kratom genommen, habe, aber ich denke kaum an was anderes. Eigentlich hatte ich vor, mir morgen mal wieder was zu gönnen. Dummerweise hatte ich heute Therapie und wir haben auch über das Thema geredet. Nun hat meine Therapeutin gemeint, bevor ich was nehme, soll ich mich bei ihr melden. Rolling Eyes Hm. Das fühlt sich echt gerade an, als hätte mir jemand mein Lieblingsspielzeug weggenommen. Um jetzt einfach trotzdem was zu nehmen, bin ich zu gewissenhaft, lügen kann und will ich auch nicht. Bringt ja auch nichts. Mist.
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 24. Jul 2013 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

ich finds nicht so harmlos mit dem Kratom. Ich glaube zwar, dass es bei weitem nich so suchterzeugend ist, wie ähnlich wirkende niederpotente Opiate. Das hängt aber wohl in erster Linie damit zusammen, weil das Zeug durch seinen Geschmack nicht unbedingt einladend ist. Wer bislang ohne Sucht war, wird da jetzt vielleicht nicht so direkt drauf abfahren.
Anders sieht es aber aus, wenn du süchtg bist und entscheidest dich aus Gründen der Legalität für dieses Zeug. Toleranzbildung geht recht fix, wie ich finde und mir fehlt inzwischen richtig was, wenn ichs nicht nehme. Zum Glück bremst der eklige Geschmack dann irgendwann meine Konsmgeilheit. Es ist sicher besser, als den ganzen Tag Benzos zu futtern, aber ich hab meine Sucht wiedermal erfolgreich verlagert.
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Jumpin Jack
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2012
Beiträge: 80

BeitragVerfasst am: 24. Jul 2013 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Alina,

du meinst war scheinlich mit " Leichteres" niederpotente Opis. Also H war das erste Opiat was ich genommen habe und auch die ganze Zeit das einzige. Natürlich hab ich auch andere Sachen wie Koka, Hasch, LSD und Speed ausprobiert aber die anderen Drugs sind nie zum Problem geworden.

Nach meinem Unfall hab ich auch Tramadol und Tilidin vom Arzt bekommen. Hab ich aber nur kurz genommen und bin ja dann gleich auf H gelandet. Aber es könnte schon sein das in diesen paar Wochen die Regelmäßigkeit ihren Anfang genommen hat.

Hab eben vorher den Turn als was Besonderes angesehen und hab mich auch nie zu Hause abgeschossen sondern nur wenn ich auf Parties oder in der Disse war. Meistens 1,2 Nasen und dann Alkohol und Canabis. Unter der Woche war dann wieder Schluß und arbeiten angesagt. Ich fand zwar den H Turn geil, aber der mußte nicht immer dabei sein. Ich konnte auch monatelang sehr gut ohne.

Du bist noch in der Phase die sich jeder Druffi zurückwünscht. Wo die Leute sich sagen: " Könnte ich nochmal dahin zurück würde ich einiges anders machen". Wobei ich jetzt nicht sagen würde das du jetzt unbedingt draufkommen mußt. Du machst dir wenigstens Gedanken drum und weißt um die Gefahr. Noch hast du ja alles im Griff und dein Leben läuft gut. Aber es gibt sicher verdammt wenige Leute die ihr ganzes Leben ohne Probleme Opis nehmen können. Ich war mir damals schon zu sicher das schon nix passieren wird. Der Suchtdruck ist ja auch bei dir schon nicht so ohne. Das ist ja gerade das teuflische, der Suchtdruck. Das körperliche ist ja eigentlich relativ schnell überstanden.

Hab mir auch vor kurzem auch das erste mal Kratom (Borneo Green Vain) bestellt um das Subutex beim runtergehen etwas zu deckeln. Merke aber leider überhaupt nichts davon.Ich denke mal weil die Rezeptoren vom Subi belegt sind. Werde es nochmal ausprobieren wenn ich's schaffe runterzugehen, vorher ist es Verschwendung. Die Wirkung würde mich schon mal interessieren. Ist das wirklich zu vergleichen mit niederpotenten Opis?

Gruß Jack
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2013 07:50    Titel: Antworten mit Zitat

Darf ich auch antworten... Razz

ich kenne Tramadol, dass passt schon ganz gut. Nehme auch BGV oder BRV. Dass du mit Subu davon nix merken kannst, ist eigentlich logisch.
Ich denke auch mit ner früheren Opiatabhängigkeit ist das wahrscheinlich Geldverschwendung. Ich hab halt nur gesoffen und Benzos gefuttert, von daher wirkt das ganz gut. Es ist aber auch nicht mehr so wie am Anfang. Habe 2012 damit angefangen und hatte da Malaysian Maeng Da und das hat mich richtig geflasht. Habe mal 3 Wochen konsumiert und dann lange Zeit nicht mehr. Jetzt bin ich halt seit geraumer Zeit wieder dabei und muss schon so rund 10g nehmen, um überhaupt was zu spüren.
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Alina
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.07.2013
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2013 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen ihr zwei (und sonstige Mitlesende),

Kratom schmeckt wirklich ekelhaft, zum Glück brauche ich nur wenig. Dass die Toleranz rapide steigt, habe ich allerdings auch bemerkt. Wie bei Opis generell... Ganz so harmlos finde ich Kratom auch nicht, zumindest nicht, wenn man schon lange auf den Geschmack gekommen ist. Bei mir ist es eigentlich so, dass mir die Wirkung nicht wirklich ausreicht, es aber trotzdem zu einem ordentlichen Craving führt. Liegt wohl daran, dass es meinem Suchtgedächtnis Futter gibt.

Jumpin Jack, dass du vom Kratom nichts merkst, wundert mich auch nicht. Die Wirkung ist wirklich nicht so stark, und wenn du z.Z. Subutex nimmst, ist das eigentlich logisch. Wahrscheinlich müsstest du davon längere Zeit runter sein, um vom Kratom was zu merken. Ich meine, ich habe ja auch mit Opium angefangen, aber das ist eben viele Jahre her. Ob man´s mit Tilidin oder Tramadol vergleichen kann, kann ich nicht so richtig beurteilen. Also vergleichen wohl schon, aber ich würde sagen, dass es noch ne Liga drunter ist.

Ich weiß, dass ich noch in der "schönen Phase" einer Opiatabhängigkeit stecke. Und das Wissen, dass, wenn ich einmal richtig drauf bin, diese Phase für immer passé sein wird, hat mich bisher wohl daran gehindert, meinen Konsum außer Kontrolle geraten zu lassen.

Trotzdem ist es gerade verdammt hart, vor allem heute wird wohl ein schwieriger Tag für mich werden. Ich habe meinen Konsum meistens geplant, also mir im Voraus einen passenden Tag dafür ausgesucht. Wie gesagt hatte ich schon für ne Weile den heutigen Tag im Auge. Und wenn der Plan quasi mal steht, fällt es mir irre schwer, ihm nicht zu folgen. Die ganze Vorfreude. Wenn´s mir schlecht geht, denke ich mir immer: "Okay, bis Tag xy durchhalten, dann wird alles gut." Rolling Eyes So in etwa. Embarassed

Dass ich jetzt dennoch versuchen will, vorerst clean zu bleiben, liegt nicht daran, dass ich tatsächlich gewillt wäre, meinen Konsum aufzugeben. Es ist vielmehr so, dass ich mittlerweile weiß, dass ich u.a. Opiate benutze, um mit meinen Gefühlen klarzukommen. Nun bin ich aber schon seit ner ganzen Weile in Therapie und sehe das als Chance, einen anderen Umgang mit Emotionen zu erlernen. Und die möchte ich nicht verspielen. Trotzdem klammere ich mich gleichzeitig an die Opiate... komplett aufgeben geht gar nicht. Für ne Weile vielleicht... Oder doch nicht? Erstmal versuche ich, heute nicht komplett durchzudrehen.

Grüße

Alina
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2013 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

hmmh. So manchmal weiß ich gar nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Wenn dir ein Konsummuster gelingt was völlig normal ist, darfst du dich doch auch mal drauf freuen und es konsumieren. Dass machen doch ganz viele Leute mit dem Alkohol auch so und die werden nicht alle abhängig, wäre ja auch schlimm, wenn es so wäre.

Ich würde das mal von dieser Seite aus betrachten, alina. Wenn es dir jetzt wie ein "Verbot" im Kopf rumschwirrt, ist das kein guter Zustand und schon einmal gar nicht für die Therapie. Du bist ja nicht frei und sagst dir, weil ich gerade die Therapie mache, kann ich es ja nicht nehmen. Das ist so einfach nix.

Ich mach ja auch ne Therapie und hab bislang von meinem Konsum nix gesagt und ich konsumiere regelmäßig. Es ist aber für mich zur Zeit ein geeigneter Weg, um nicht wieder Benzos zu nehmen. Ich wäre mit diesen Dingern wieder voll drauf, wenn ich das nicht machen täte. Ich hatte da vor kurzem noch Zeiten, da hab ichs nicht mehr ausgehalten. Furchtbar. Ich konsumiere dann eben lieber eine leichtere Droge und komme wieder klar mit meinem Suchtkopf.
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Alina
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.07.2013
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2013 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn dir ein Konsummuster gelingt was völlig normal ist, darfst du dich doch auch mal drauf freuen und es konsumieren. Dass machen doch ganz viele Leute mit dem Alkohol auch so und die werden nicht alle abhängig, wäre ja auch schlimm, wenn es so wäre.

Stimmt schon, aber all die Leute, die dann und wann Alkohol trinken, ohne süchtig zu sein, denken nicht von früh bis spät an nichts anderes. Ich denke, das Suchtpotential von Opiaten ist einfach höher als das von Alkohol. Nicht falsch verstehen. Ich will damit nicht behaupten, dass die Abhängigkeit von Alkohol schwächer oder weniger schlimm als die von Opiaten ist, sondern meine damit, dass das mit der Sucht bei Opiaten einfach schneller geht. Und viel mehr Leute können mit Alkohol "vernünftig" umgehen als mit Opis.

Mit der Therapie ist das so ne Sache. Mir wird ja nicht verboten zu konsumieren, aber ich kenne mich mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass ich mit Opiaten negative Gefühle einfach "weg mache". Kurzfristig hilft das zwar, aber es bringt mich nicht wirklich weiter. Denn unter der Oberfläche brodelt´s gewissermaßen. Ich kann das schlecht erklären. Aber ich drehe mich seit Ewigkeiten im Kreis, entweder ich nehme Opiate bzw. denke die ganze Zeit dran oder ich fühle mich fett und versuche abzunehmen.

Keine Ahnung, wie das bei dir ist, aber ich vermute schon, dass auch du mit Alkohol, Benzos oder eben Kratom (möglicherweise unbewusst) versuchst, etwas anderes zu kompensieren. Ich weiß ja nicht, weswegen du in Therapie bist und was für ne Therapie das ist. Deswegen kann ich da auch nichts zu sagen, nur in meinem Fall würde mir ein Verschweigen des Konsums nichts bringen. Wenn du Kratom statt Benzos und Alkohol nimmst, mag das ja auch wirklich sinnvoll sein. Ich möchte es eben mal für eine begrenzte (noch unbestimmte) Zeit ganz ohne versuchen, um der Theorie, dass ich nur so wirklich an meine Gefühle rankomme, eine Chance zu geben. Kann sein, dass es am Ende nichts bringt, aber die Möglichkeit habe ich halt nur, solange ich noch in Therapie bin. Weiter machen wie bisher kann ich immer noch danach (wenn sich nichts bessert).
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2013 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

ja danke, Alina. Ich hab es jetzt besser verstanden.

Ich kann jetzt nicht mitreden, was da jetzt stärker abhängig macht. Ich denke, es ist individuell verschieden. Ich bin eben alkoholabhängig geworden und kann überhaupt nicht verstehen, wie man Alkohol nur ab und zu mal nehmen kann. Geht mir nicht in den Kopf, ich will immer mehr und kann nicht aufhören. Bei den Benzos ist es exakt das gleiche. Ich kann auch nicht mehr aufhören und saufe dann auch noch dabei. Ganz furchtbar, ich wills einfach nicht nochmal erleben. Ich lag die halbe Nacht besinnungslos irgendwo in der Wohnung, hab mich noch schwer verletzt im Rausch, weil ich meinte, dass ich meinen Balkontisch in den Keller stellen muss. Das ist ja so pervers. Du meinst manchmal auf den Benzos, dass du noch alles kannst und in Wirklichkeit bist du hackedicht und peilst nix mehr. Wusste am nächsten Morgen kaum noch was und das war 3 - 4 in der Woche so heftig.

Ich mache ne ambulante Alkoholtherapie. Passt auf mich auch nicht, sagt sogar der Therapeut. Was Benzos sind, wissen die anderen dort noch nicht einmal. Ich gehe da halt hin, aber was Neues erfahren tue ich auch nicht. Zudem bekomme ich auch gesagt, dass die ambulanten Maßnahmen nur was für Personen mit stabilem Umfeld sind, die eine Abstinenz unterstützen. Drogen werden da gar nicht erst thematisiert.

Suchtmittel waren schon immer meine Lebenshilfe. Habe bei allem, was ich erreicht habe immer konsumiert. Sie gaben mir den Halt in der Gesellschaft und die Möglichkeit aktiv am Leben teizunehmen. Die Suchtmittel hatten einfach eine sehr elementare Aufgabe. Ich lebte zwei Jahrzehnte süchtig und keiner hat verstanden warum.
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Alina
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Anmeldungsdatum: 09.07.2013
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2013 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, individuell ist es auf alle Fälle auch, welche Drogen einem zusagen. Ich habe einige Jahre ziemlich viel gekifft, fand´s am Anfang toll, habe mit der Zeit aber immer mehr unter Panik und Angstzuständen gelitten, wenn ich was geraucht hatte. Irgendwann habe ich dann ohne Probleme von heute auf morgen aufgehört, Sucht war das nicht. Mit Opium war´s dann ganz anders, es hat mir im Grunde alles gegeben, was ich immer vermisst hatte, und so bin ich eben voll drauf abgefahren.

Alkohol hingegen ist absolut nicht meine Droge. Die erste Wirkung, die ich davon verspüre, finde ich noch angenehm, aber wenn ich dann nicht aufhöre, geht´s mir meistens ziemlich mies. Also entweder kippt meine Stimmung oder ich werde einfach nur müde. Nur schlafen tue ich extrem schlecht, wenn ich was getrunken habe, und oft löst das bei mir auch noch Migräne aus. Hm. Dafür muss ich auch keine Unmengen bechern, das geht ganz schnell. Ein Glas Wein ist für mich meistens schon zu viel. Echt.

Was du von der Kombi Alk + Benzos schreibst, klingt übel. Zum Glück kann ich auch mit Benzos nicht allzu viel anfangen. Früher habe ich manchmal Valium oder Tavor zum Schlafen benutzt, allerdings hatte ich da am nächsten Tag oft so ein hangover, dass ich mir den Schlaf auch gleich hätte sparen können. Rolling Eyes Meine verschriebenen Psychopharmaka helfen mir da deutlich mehr.

Bei deiner Therapie, bist du da nur in einer Gruppe oder hast du auch Einzelsitzungen? Klingt irgendwie nicht so, als würde man sich da auf den einzelnen einstellen. Ist bei mir glücklicherweise anders, aber ich habe auch schon Therapie kennengelernt, bei der ich das Gefühl hatte, dass sie einfach nicht auf mich passt.
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2013 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Alina,

siehst du, du sprichst auf die gabaergen Drogen nicht an und für mich war es das eben immer. Mir ist nach nem Besäufnis auch nicht schlecht, irgendwann setzt halt der Entzug ein. Dann wird mir im Entzug vielleicht schlecht, das kommt vor. Und die Benzos hab ich morgens schon gefrühstückt, damit ich "fit" war für die Arbeit. Sonst wäre ich so gegen 10 wieder entzügig geworden.

Der Therapeut meint generell das die Erfolgsaussichten bei einer Sucht im Wesentlichen durch ein unterstützendes und intaktes Umfeld geprägt werden, was auch mal motivierend sein kann. Er hat da auch recht. Die anderen in der Gruppe erzählen ja auch, dass es ihnen mal schlecht geht. Sie haben aber immer ihren Partner/Partnerin an ihrer Seite und die gehen somit auch nirgendswo alleine hin. Ich hingegen mache alles alleine und die Sucht quält mich und es ist wirklich manchmal schwer, sich zu motivieren und aufzustehen.

Die Personen die ich kenne und mag sind in aller Regel auch süchtig. Wenn da aber einer mal sagt, wir süchteln nicht und machen mal ne Radtour oder so, bin ich immer gerne dabei. Das gibt mir dann auch KRaft, weil ich sehe, der andere wills auch packen. Und genauso fallen wir aber alle auch wieder hin. Dieses Jahr läufts halt echt nicht gut. Hocke meistens immer alleine in der Wohnung, psychisch gings mir oft sehr schlecht. Das mit den Benzos ist eben auch nochmal ne andere Hausnummer als nur Alkohol. Ich kann überhaupt nicht von denen lassen, wenn ich sie habe. Du denkst permanent nur dran, wenn du aus welche Gründen auch immer nicht schlafen kannst. Mit dem Kratom krieg ichs jetzt ganz gut hin. Der Hirnfuck ist weitgehend abgeschaltet. Klar, ich habs wieder nicht geschafft, aber ich akzeptiere es so. Ich hab dadurch auch mal wieder Platz für was anderes. Gut, es waren auch Tage dabei da hab ich den ganzen Tag nur konsumiert, aber dann wird der nächste Tag auch wieder besser.

LG
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2013 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag:

ich habe auch Einzelgespräche. Die wissen irgendwie auch nicht so recht, wo sie ansetzen sollen, glaube ich manchmal. Im Einzelgespräch erzähle ich dem Therapeuten auch immer, wie so das letzte Wochenende war. Sie kommen dann eben mit Entspannungsübungen und ich solle versuchen, bewusste Wahrnehmung zu trainieren. Ist ja auch alles toll. Ich bin da auch gar nicht abgeneigt, habe auch schon in der VHS Progressive Muskelentspannung gemacht. Der Therapeut sieht mich irgendwie "vereinsamen". So drastisch sehe ich das jetzt nicht, habe ja auch meinen Arbeitsplatz, da bin ich schließlich nicht alleine. Emotional zieht es mich halt auch immer zu Suchtis. Das sind dann aber Gefühle, die ich für Menschen übrig habe. Ich mag einfach nicht den blankpolierten, trockenen Spießbürger. Menschen, die nur von ihren Konsumgütern, Urlaub und ...mein Haus, mein Auto reden kann ich halt nicht ab. Kann mich von daher auch nur schlecht von meinen Süchten lösen. Ich hab schon oft gedacht, wie es jemandem geht, der 20 Jahre im Knast war. Viele kommen nach so langer Zeit nicht mehr klar draußen und sie gehen freiwillig wieder zurück. Vielleicht ist das bei der Sucht ähnlich. Eher glaube ich allerdings, dass ich es noch nie gelernt habe, anders zu leben.
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Alina
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.07.2013
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 26. Jul 2013 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hi newlife,

dass ein unterstützendes Umfeld zum Erfolg einer Therapie beiträgt, ist sicherlich richtig. Wenn ein Therapeut jetzt aber suggeriert, andernfalls sei die Therapie ohnehin zum Scheitern verurteilt, finde ich das jedoch auch seltsam. Außerdem ist Alleinsein bzw. Einsamkeit ja kein Zustand, der zwangsläufig immer so bleiben muss.

Dass du dich eher zu Suchtis hingezogen fühlst, kann ich in gewisser Weise verstehen, ich habe lange ähnlich gedacht. Allerdings habe ich inzwischen festgestellt, dass nicht Süchtige nicht zwangsläufig "Spießer" sind. Ich glaube, es ist vielmehr so, dass es bestimmte Eigenschaften sind (wie etwa Sensibilität), die Menschen anfällig für eine Sucht macht, sodass man als Süchtiger mit anderen Süchtigen so einiges gemeinsam hat. Das heißt aber nicht, dass jeder, der von ähnlichem Charakter ist, auch süchtig wird, denn da gibt es noch so viele weitere Faktoren, die entscheidend sind. Ich kenne mittlerweile jedenfalls einige Leute ohne Sucht, die unkonventionell, einfühlsam, interessant, offen im Denken usw. sind.

Schreiben fällt mir im Moment irgendwie schwer, bin heute etwas neben der Spur. Confused

Lieben Gruß
Alina
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 26. Jul 2013 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Alina,

der Therapeut sagt mir das auch nicht so direkt, aber eben durch die Blume. Er empfiehlt dann eine Psychotherapie und ich gebe ihm schließlich auch schonmal eine Rückmeldung, wo ich mich so sehe. Ich sehe es tatsächlich so, dass diese Art der Therapie mich nicht weiterbringt und wenn ich das gesagt habe, gibt er mir auch Recht. Es besteht aber kein Zweifel an meiner Mitarbeit, sondern es liegt am Suchtverlauf und meiner Enwicklung. Ich hab ja wirklich für die Sucht gelebt und alles so eingerichtet, dass ich süchteln kann bis zum Umfallen. Die Suchttherapie aber setzt da an, dass du dich an Dinge, die vor der Sucht waren erinnerst und alte Interessen wieder aufleben lässt und diese ggf. wieder ausbaust. Ich habe zwar auch viele verschiedene Dinge gemach, aber das Suchtmittel war halt überall dabei. Die Vorfreude auf den Konsum gab mir eine Zeit lang die Kraft, auch andere Interessen zu bedienen. Lange Jahre lief das so und ich lag morgens noch im Bett und freute mich auf meinen Stoff. Solange ich körperlich noch nicht so abhängig war, lief das alles nach Plan und ich lebte so, weil ich so leben wollte.

LG Very Happy
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