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Lillian Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 22.05.2013 Beiträge: 3894
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Verfasst am: 14. Jul 2013 11:41 Titel: Wer weiß alles von Eurer Sucht? |
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Hi Fories,
mich würde mal interssieren, wer alles von Eurer Sucht weiß.
Bei mir ist es so, das die Familie, Freunde und einige wenige Bekannte davon wissen.
Wenn ich neue Bekanntschaften mache, halte ich das zurück. Möchte einfach nicht, das es fast jeder weiß.
Wie stehen die Menschen zu Euch die davon wissen? |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 14. Jul 2013 14:14 Titel: |
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Nähere Bekannte wissen es. Flüchtige Bekannte nicht. Es ist für mich jetzt aber nicht so wirklich relevant, ob mein Gegenüber das weiss. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass ich als Alki mich doch um ein vielfaches leichter tue, nicht zu trinken, wenn ich mal zum Thema was gesagt habe. So schlimm ist das nicht und mir hat noch keiner den Kopf abgerissen.
Andere erzählen ja auch von ihren (körperlichen) Krankheiten. Das Sucht jetzt nun einmal nicht so salonfähig ist, ist ja nicht meine Schuld. |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 14. Jul 2013 15:27 Titel: |
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Bei mir wissen es:
Mein Substi-Doc (klar)
Mein Hausarzt
Meine Frau, mein Sohn, meine Mutter, mein Bruder
Ein Connect (hole ich mir extra Portionen)
Und zwei, drei gute Freunde/Arbeitskollegen
Und alle, die im Forum mitlesen
Ansonsten halte ich das geheim.
LG, Leviathan |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 14. Jul 2013 15:32 Titel: |
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Ich habe meine Alkoholsucht vergessen. Davon wissen viele Leute, mit denen ich ständig zu tun habe, insbesondere in der Firma. Ich bin aber seit 18 Jahren clean vom Alkohol.
Ich habe mit dem Outen eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht. Alle respektieren meine Abstinenz und finden es eine tolle Leistung, vom Alk weg zu sein.
LG, Leviathan |
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prinzessin22589 Gold-User

Anmeldungsdatum: 01.01.2013 Beiträge: 498
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Verfasst am: 14. Jul 2013 18:04 Titel: |
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Ich habe es meinem Mann erst gesagt, als ich aufgehört habe, allerdings wusste er es schon. Von meiner Lieferantin die sich sorgen um die Menge machte. Allerdings habe ich beruflich und gesellschaftlich immer funktioniert. Wenn ich einen Entzug gemacht habe, dann war es eben eine Erkältung. Da der Entzug ja übers Wochenende körperlich fast durch war, hat nie jemand nachgefragt. |
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Kullerbunt Gold-User

Anmeldungsdatum: 08.05.2012 Beiträge: 778
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Verfasst am: 14. Jul 2013 19:18 Titel: |
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mein Ehemann
Substi-Arzt + PSB
Kontakte, wo ich kaufe...
sonst niemand...und so soll es auch bleiben
Meine Eltern und meine Schwester denken, ich bin seit der Entgiftung 2008 sauber |
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realflippy Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011 Beiträge: 1169
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Verfasst am: 14. Jul 2013 19:28 Titel: |
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fast mein ganzes umfeld...
also arbeitgeber kollegen freunde bekannte eltern lebensgefährtin eh...
natürlich wissen nicht alle alles...was das bestimme immer noch ich...hat nicht immer nur vorteile aber die meisten respektieren das..
und wer hinter meinem rücken quasselt ist eh schon in der richtigen position um mich am allerwertesten zu lecken.  |
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homeless Gold-User

Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 440
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Verfasst am: 15. Jul 2013 11:06 Titel: |
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alle- ausser familie- wissen es und ich erzähle es auch fremden ist mir alles so schnurzschrottegal solls doch in der bildzeitung stehen.meine familie würds nicht verstehen und es wäre ihnen mittelfristig auch wurst.also lassen wir uns gegenseitig in ruhe,ist das beste so. |
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silent addiction Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012 Beiträge: 1776
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Verfasst am: 15. Jul 2013 11:54 Titel: |
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bei mir wissen es:
- mein ex
- fast alle meine bekannten + freunde
- meine Eltern
- mein bruder + freundin
- Oma + opa (leider verstorben)
- meine ehemaligen Arbeitskollegen (aus dem Einzelhandel)
- mein Hausarzt (leider verstorben)
wissen es nicht!:
- verwandte: onkel, tante, cousin + cousinen
- bekannte + freunde meiner Eltern
- meine zu letzt ausgeübte Arbeitsstelle (außer einem kollegen)
- meine beste Freundin muss ich noch einweihen, aber ich denke und spüre, das sie eine Ahnung hat
- mein Orthopäde
ich bin leider nicht so locker drauf wie andere, denen es egal ist, wer es weiß. ich möchte einfach nicht in eine Schublade gesteckt werden. habe deswegen schon sehr schlechte Erfahrungen machen müssen, da man mich als junki betitelte der lügt, klaut und...und...und. ich bin schmerzpatientin. aus angst nicht die richtige Medikation zu bekommen, verschweige ich das. leider musste ich immer wieder die Erfahrung machen, wenn ich mein sucht einräume, bekam ich nicht die Medikamente, die einer schmerzpatientin mit meinen schmerzen zu stehen. es ärgert mich so sehr, das man von vielen ärzten als junki betitelt wird, der sowieso nur auf die schmerzmedikamente steht, um sich dicht zu machen. deshalb verschweige ich das. und ich habe bis heute das Tilidin nicht einmal missbraucht und halte mich an die ärztliche Verordnung. leider sind viele Ärzte in ihren denken so eingeschränkt, das sie ehemaligen Junkies, Medikamente verweigern! und ich darf dann mit den schmerzen leben? was soll das? ich wünsche mir so sehr, das sich da etwas ändert! aber im Moment denken die Ärzte leider noch so primitiv und schubladenmäßig. mich ärgert soetwas! also soll ich mein leben mit schmerzen verbringen, weil ich mal suchtmittelabhängig war? nun, ich kann ja die Ärzte verstehen, die angst ( ) haben, das man dann wieder in eine sucht verfällt. aber hier muss man doch differenzieren!, zwischen sucht und schmerz! nur weil ich mal suchtmittelabhängig war, werde ich ganz bestimmt nicht mit schmerzen leben wollen! deshalb muss ich das verschweigen...! |
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newlife Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 15. Jul 2013 12:13 Titel: |
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jo Melanie. Ich finde die Haltung unserer Ärzteschaft auch zum kotzen. Ich soll auch lieber infolge ner Panikattacke nen Unfall bauen, anstatt ne Tavor zu nehmen.
LG |
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PumpsnRoses Silber-User

Anmeldungsdatum: 06.03.2013 Beiträge: 265
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Verfasst am: 15. Jul 2013 12:13 Titel: |
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Bei mir wissen es meine Mutter, meine Tochter, mein Freund, Substiärztin, Suchtberater und Bewährungshilfe. Ach, Arge,Sozi und Rentenversicherung wissen auch Bescheid. Und natürlich die Leute von der Szene.
Ärzten sage ich es nur, wenn unbedingt nötig, also Anästhesist, Zahnarzt bei Betäubungen usw.
Habe da viele schlechte Erfahrungen gemacht, wenn ichs vermeiden kann erwähne ich da nix.
Eltern von Freunden meiner Tochter,Lehrer etc. wissen nicht Bescheid.
Das Jugendamt weiß es, ich habe meine Sucht dort selbst thematisiert.
So ist mein Kind über die Familienhilfe abgesichert, sollte ich jemals soweit abstürzen das ich nix mehr mitkriege wie ich unterwegs bin.
Außerdem bin ich so vor Verleumdungen, falschen Angaben etc. gefeit, da sie eh Bescheid wissen, auch über Rückfälle.
Freunde habe ich aktuell keine. Nur Bekannte. Mit den Szeneleuten habe ich so gut wie keinen Kontakt mehr und cleane Freunde zu finden mit deren Lebenseinstellung usw. ich zurechtkomme ist extrem schwer. Ich hab da einfach keine gemeinsamen Gesprächsthemen zu bieten.
Ich bin seit 20Jahren fast nur mit Drogenkontakten unterwegs gewesen. Da sind ganz andere Gesprächsthemen(die man eher blabla nennen kann) gegeben.
Habe mir zwar schon allein wegen meinem Kind immer Mühe gegeben die Szenesprache nicht zuhause Einzug halten zu lassen, aber ich fühle mich Menschen mit einem normalen Lebenslauf gegenüber doch minderwertig.
Und mit anderen Eltern über meine Sucht sprechen? Niemals! Da hätte meine Tochter in Sekundenschnelle keine Freunde mehr.
Die Schule hatte neulich einen Projekttag zum Thema Drogen, bei dem auch die Eltern anwesend waren. Wie die über Süchtige geurteilt haben, das ging garnicht. Da hieß es z.b. Kiffer wären Junkies, man könne Cannabis spritzen usw. Da wird Nichtwissen als wahr hingestellt und jeder prinzipiell als Krimineller der Omas ausraubt dargestellt.
So, schon wieder viel zuviel geschrieben
LG,Rose |
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Caro78 Gold-User

Anmeldungsdatum: 29.05.2012 Beiträge: 834
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Verfasst am: 15. Jul 2013 12:43 Titel: |
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Hallo yours,
es wissen bescheid:
Meine Familie, die es jedoch meist vergessen,
eine Mitarbeiterin die es auch wohl vergessen hat,
mein Mann,
bester Freund und beste Freundin,
einige Schreib/Foren/Telefonkontakte,
Arzt, Dropse und Krankenkasse
Die Leute die es wissen zucken die Achseln, sagen, " muss jeder selbst wissen was er macht" und vergessen es schnell wieder. Das erkenne ich daran, dass, wenn ich mal sage "ich bin morgen früh nicht da, bin zum Arzt" ,die Antwort kommt: Wieso, was willst du denn da?"
Macht ja auch nichts. Ist eher nebensächlich für meine Mitmenschen.
lg |
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silent addiction Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012 Beiträge: 1776
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Verfasst am: 15. Jul 2013 12:52 Titel: |
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newlife hat Folgendes geschrieben: | jo Melanie. Ich finde die Haltung unserer Ärzteschaft auch zum kotzen. Ich soll auch lieber infolge ner Panikattacke nen Unfall bauen, anstatt ne Tavor zu nehmen.
LG |
genau das ist das Problem! man soll lieber eine panikatacke und fürchterliche schmerzen haben und dabei evtl. drauf gehen. mein Gott...es ist wirklich erschreckend, wie mit leben gespielt wird, weil man mal einen (in deren augen) fehler begangen hat. man wird richtig abgestraft dafür. es ist traurig aber wahr. newlife...dein beitrag sollte wirklich zu denken geben. ich finde es unverantwortlich, das du lieber eine panickatacke bekommst und einen Unfall baust. schrecklich wie hier mit Menschenleben umgegangen wird!
@PumpsnRoses...
dein beitrag ist super! du hast genau das erwähnt, was mich auch so belastet. habe leider vergessen es zu schreiben!
wie hier z.b. ...da sprichst du mir aus tiefster seele:
Zitat: | Außerdem bin ich so vor Verleumdungen, falschen Angaben etc. gefeit, da sie eh Bescheid wissen, auch über Rückfälle...
Habe mir zwar schon allein wegen meinem Kind immer Mühe gegeben die Szenesprache nicht zuhause Einzug halten zu lassen, aber ich fühle mich Menschen mit einem normalen Lebenslauf gegenüber doch minderwertig.
Und mit anderen Eltern über meine Sucht sprechen? Niemals! Da hätte meine Tochter in Sekundenschnelle keine Freunde mehr.
Die Schule hatte neulich einen Projekttag zum Thema Drogen, bei dem auch die Eltern anwesend waren. Wie die über Süchtige geurteilt haben, das ging garnicht. Da hieß es z.b. Kiffer wären Junkies, man könne Cannabis spritzen usw. Da wird Nichtwissen als wahr hingestellt und jeder prinzipiell als Krimineller der Omas ausraubt dargestellt. |
du hast recht...soetwas von recht! was ich ganz toll von dir finde ist vollgendes:
Zitat: | Das Jugendamt weiß es, ich habe meine Sucht dort selbst thematisiert.
So ist mein Kind über die Familienhilfe abgesichert, sollte ich jemals soweit abstürzen das ich nix mehr mitkriege wie ich unterwegs bin. |
ich spreche dir meinen größten Respekt aus. da sieht man, wie sehr du dein Kind liebst! leider gibt es viele Eltern, denen das scheißegal ist. du aber, hast alles richtig gemacht!
und das hatte ich auch noch vergessen zu erwähnen:
Zitat: | Ärzten sage ich es nur, wenn unbedingt nötig, also Anästhesist, Zahnarzt bei Betäubungen usw...Rentenversicherung wissen auch Bescheid. |
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homeless Gold-User

Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 440
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Verfasst am: 15. Jul 2013 13:50 Titel: |
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ich seh das auch so schubladendenken ist ja kla weit verbreitet aber ich glaube nur wenn man suchtkranke ist kann es auch massivste einschränkungen und probleme in seinem eigenen leben bedeuten.ich hab alle möglichen kontakte,szene und nicht szene...ist schon merkwürdig das unsereins trotz oder weder allem krass sensibel ist und andere menschen -gerade die vom fach- einen gerne entmenschlichen.
kinder zu haben in diesem zusammenhang stelle ich mir als der blanke horror vor und freunde zu haben fast unmöglich...so ist zumindest bei mir,kinder habe ich gott sei dank keine.
die menschen sind schon scheisse es überrascht mich immer wieder aber gerade deshalb leiste ich mir eine "fuck off" einstellung ausser bei Ärzten weil das sind teilweise echt krasse hurensöhne/töchter |
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Caro78 Gold-User

Anmeldungsdatum: 29.05.2012 Beiträge: 834
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Verfasst am: 15. Jul 2013 16:10 Titel: |
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Hmmm, ich teile eure Erfahrungen eher nicht. Es gab in der Vergangenheit Ärzte die es wussten zB ein Chirug oder im Krankenhaus das Personal ebenso Arbeitskollegen bzw Studienkollegen als ich noch Angestellt bzw in Ausbildung war. Heute habe ich da kein Kontakt mehr hin.
Ich wurde dort aber nicht ausgegrenzt oder anders behandelt. Das Gefühl hatte ich eher selten.
Meistens erfahre ich eher Neugier und Zuspruch wenn andere es erfahren. Danach kommt dann schnell, dass es vergessen wird.
Vielleicht liegt es ein bisschen am Autreten zB das man nicht stockebreit ist in der Öffentlichkeit, sich nicht daneben benimmt, saubere Kleidung hat und sich seriös artikuliert.
Klar gibt es bei uns in der Stadt Szenen mit betrunkenen Leuten, Hunden, Gepöbel wo viele den ganzen Tag verbringen und ohne Arbeit sind. Das das nicht die beste Gesellschaft ist wenn man dort abhängt, das dürfte klar sein.
Diese Gruppen haben dann den schlechten Ruf. Aber unauffällige Süchtige? Hm, wie gesagt, ich erfahre selten negative Konsequenzen und die Ärzte verschreiben mir in der Regel was ich haben möchte wenn es im Rahmen bleibt...
Finde ich sehr mutig von dir Roses, dass du dem Jugendamt reinen Wein eingeschenkt hast. Wie alt ist dein Kind? Und Silent wie alt ist dein Kind?
Ich selbst habe keins, gewollt und glücklich kinderlos
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