Das Leben und die Gefühle ohne Drogen

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Gorry
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Anmeldungsdatum: 10.09.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 14. Jul 2013 21:35    Titel: Das Leben und die Gefühle ohne Drogen Antworten mit Zitat

Hey Leute

Ich bin seid ich 13 bin am Wochenende eigentlich immer besoffen.
Mit 20 kam dann Mariuhana dazu und mit 22 dann Ext/Speed/Kokain.
Das Typische Schema halt.
Seid den ich mich errinern kann dreht sich bei mir alles nur um den Rausch.

Mein Persönliches Problem ist das ich halt sehr stark unter meiner Einsamkeit leide.
Ich habe viele Bekannte aber keine richtigen Freunde mehr.
Mit den Leuten mit denen ich eigentlich nur verkehre sind Leute die auch gerne trinken oder sonstiges.

Zwischenmenschliche Beziehungen kann ich schon lange nicht mehr aufbauen gerade gegenüber des Weiblichen Geschlechts.
Ich persönlich denke das ich durch diese Soziale Isoaltion zu eine Sozialphobitiker geworden bin.

Ich kann mich auch Null Erinnern wann ich ohne Chemische/Biologische Hilfe sowas wie Freude empfunden habe.
Gerade die letzen 5 jahre sind an mir vorbeigegangen wie ein Blitz,ich kann mich an kein Erlebnis Erinnern wo ich wirklich Glücklich war bzw was ich eigentlich so gemacht habe.
Hab zwar Beruflich alles hinbekommen was ich mir vorgenommen habe Privat bin ich schon ganz schön tief unten.

Ich spiele ja oft mit den Gedanken mal es ganz zu lassen aber ich habe das Gefühl das es hoffnunglos ist und das sich eh nix ändern wird.
Keine Ahung wie ich dann diese Wochenenden überstehen soll.
Da ich nur ''Freunde'' habe die auch nur am Saufen,Kiffen usw sind müsste ich meine Abende am Wochenende alleine verbringen und der Gedanke motiviert mich jetzt nicht gerade.
Hänge in der Woche schon jeden Tag allein rum da freue ich mich dann am Wochenende halt drauf alles zu vergessen
Das ist alles so Normal für mich.
Ich kenne es ja auch nicht anders , ich bin in Extase und Rausch aufgewachsen.

Kommen dann eigentlich nach so einer Abstinez solche sachen wie Gefühle,Freude,zwischen Menschliche Bindungen usw wieder?
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 14. Jul 2013 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Gorry,

also von alleine kommt da mal gar nix.
Das Problem bei dir ist ähnlich gelagert wie auch bei mir. Du kennst nichts anderes, als draufsein und bist rauschgeil.
Du solltest also mal überlegen, was für Dinge dir Spaß machen, die mal nix mit Drogen und Alkohol zu tun haben.
Ich weiß jetzt nicht, wie stark du in einer Abhängigkeit drinsteckst. Hast du konsumfreie Tage? Wie geht es dir dabei?
Ich hab 20 Jare gesoffen, gerne gekifft, aber der Alk war immer die Hauptdroge. Ich hab zum Beispiel keinen Bock mehr auf unkontrollierten Konsum. Ich leider unter Kontrollverlust und kann nicht mehr aufhören zu saufen, wenn ich mal anfange. Und auf Entzug hab ich auch keinen Bock. Diese beiden Dinge sind es für mich wert aufzuhören. Habe allerdings auch in unserer trinkenden Gesellschaft Probleme und bin oft alleine. Ich gehe aber gerne raus, sitze in Cafes und da trinkt man eben Kaffee. Leute treffe ich dort auch. Ich hab eben meine Kontakte dann eher nachmittags und weniger am Abend.
Ich konsumiere keinen Alkohol mehr und ich bin inzwischen nicht mehr rauschgeil, ich will mich wohlfühlen. Fange ich aber an zu saufen, kippts natürlich wieder.
Ich nutze gerne Kratom und fühle mich ruhig und ausgeglichen dabei und vermisse den Alk dann nicht so sehr. Insgesamt bin ich weniger aufgedreht und kann auch mehr genießen. Solche Dinge sind wichig. Klappt eben auch noch nicht ohne Droge, aber ich sehe es mehr als Unterstützung. Ist schließlich nichts, womit du dich abschießen kannst.
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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 14. Jul 2013 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kommen dann eigentlich nach so einer Abstinez solche sachen wie Gefühle, Freude, zwischenmenschliche Bindungen usw wieder?

Ja, Gorry, all das kommt wieder. Allerdings musst Du Geduld mitbringen. Außerdem solltest Du selbst auch was dafür tun. Wenn Du Dich nur deprimiert in Deiner Wohnung verkriechst, wird es schwierig. Ganz sicher ist aber: Kämpfen lohnt sich!
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2013 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht um die innere Bereitschaft und deine Grundhaltung zur Abstinenz. Ob sich kämpfen lohnt, weiss ich nicht. Wer kämpft, verliert. Diese Erfahrung habe ich gemacht.
Schaffst du es aber, deine grundlegende Einstellung zu ändern. D.h. dass dir die Nüchternheit gefällt und du bereit bist dafür was zu tun, dann hast du gute Aussichten.
Ich hab Schwierigkeiten letzteres zu verinnerlichen und an dem Punkt tun sich einige schwer. Nicht wenige werden wieder rückfällig.
Vielleicht verstehst du ein wenig, um was es bei der Abstinenz geht. Nur aufhören, reicht da absolut nicht.
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campmaster
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2013 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

So einfach ist das nicht das der Spaß am Leben wiederkommt. Ich hab am Ende nur noch an die Sucht geglaubt und war fast nur noch unzufrieden mit dem normalen Leben. Vielleicht bin ich ja ein Sonderfall, aber ich bin ohne fast gar nicht mehr aus der Bude gekommen. Es war nur noch Lebenszeit absitzen.

Es ist sowieso viel langweiliger als wenn man zugedröhnt ist, so langsam kommt der Fun aber wieder, meine Gesundheit hatte mich ja auch dazu gezwungen aufzuhören. Ohne Medikamente wäre ich sowieso völlig untergegangen. Ich glaube es wird immer schwerer, ich hatte mich auch viel zu weit runter gefahren mit Drogen.

Es ging mir einfach auf den Sack ins z.B. Schwimmbad zu gehen. Paar Bahnen schwimmen, dann ne Zeitschrift in die Hand und was zu trinken, nochmal schwimmen, öde. Und genauso Kino, alles langweilig. Da hock ich lieber in meiner Bude und geb mir was!

Man braucht nen starken Willen das durchzuziehen und es dauert bestimmt ein paar Jahre bis man Abstand gewinnt. Und die Gefahr wieder rückfällig zu werden ist immer gegeben!
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2013 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

mal gucken, ob der Gorry zum Thema noch was zu sagen hat. Ärgert mich immer etwas, wenn ich mir Mühe gebe, meine Erfahrungen in Worte packe und dann nix mehr kommt...
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Gorry
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.09.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2013 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ja natürlich äußere ich mich dazu , es ist sehr beruhigend für mich zu lesen das es anderen genau so geht Smile

Ich kann ja mal ein kleinen Überblick geben wie so mein Altag MOMENTAN aussieht.

Montags bis Freitag wird halt gearbeitet von 06:00 - 16:00
Nach der Arbeit sieht es momentan so aus das ich noch ein paar sachen erledige wie zb. Einkaufen gehen , Bude aufräumen,Wäsche machen usw..
So ca ab 20 Uhr baue ich mir eigentlich jeden einen ordentlichen Joint,Knall mir Musik rein , esse was und danach penne ich vor der Glotze ein und stehe morgens um 04:30 auf.

Will mir das mit den Kiffen jetzt nicht schön reden aber das ich jeden Tag kiffe ist kein Jahrelanger Dauerzustand bei mir.
Das ist echt Phasenmässig bei mir.
Ich habe mich jetzt auch wieder im Fitnesscenter angemeldet und werde nächste Woche wieder ordentlich Sport machen.
aber der Altag ist so ziemlich immer das gleiche und immer ALLEINE und das echt schon ca 5 Jahren und ich bin 25.
Naja Wochenende meistens dann erstmal zum VORGLÜHEN eine 3/4 Flasche Vodka Energy und anschließend bevor ich durch die Clubsziehe 1-2 Tüten
Und in den Clubs gehts dann halt weiter mit Alkohol.
Samstag Abend wird halt ein Gang hochgeschaltet und geht auch wieder mit Vodka und Gras los.
Anschließend aber dann noch Koks/Speed/Mdma
Und dann wieder los.
Sonntag ist für mich immer Kater Tag.
Kaufe Samstags immer so ein das ich Sonntags genug zu trinken habe,Vitamine,essen usw...

Ich kann es mir auch nicht erklären warum das so ist.Es wird ja irgendwie schon an mir liegen aber ich weis nicht was ich falsch mache.Die Leute sagen immer über mich das ich ein Sympatischer Typ und gerade die Frauen können es nicht nachvollziehen warum ich Solo bin da ich auch ziemlich attraktiv bin
Es kann dann ja eigentlich nur an den Drogen bei mir liegen.

Lerne oft durch meine Clubnächte Leute kennen mit den ich auch manchmal sogar die Handynummer tausche aber das beschränkt sich dann halt immer nur aufs Feiern.

Ein Beispiel zb was mir jetzt erst wieder passiert ist und das nicht zum ersten mal.
Habe über eine Bekannte einen Kumpel von ihr kennengelernt und der war mir auch Sympathisch so das ich dachte mit den kann man ja öfters mal abhängen,feiern gehen oder sonst was machen.
Haben auch viel miteinander gemacht usw.
Was mir dann zb immer auf den Sack ging ist das er mich fast jeden Tag angerufen hat und mich vollgelabert hat.Telefonieren hasse ich wie die Pest !
Es gibt nicht viel aus meinen Leben zu erzählen ich erlebe einfach nix in mein Leben.
Diese Freundschaften bzw Beziehungen entwickeln sich immer alle in die gleiche Richtung und irgendwann ist Funkstille
Und über Drogen und Trips immer nur reden kann ich auch nicht bringen.
Die meisten die mich kennen wissen ja eh wie ich drauf bin.
Sowas spricht sich halt rum.
Kann auch gut sein das das ein Grund ist warum ich keine ''Normalen'' Freunde mehr habe

Ich sehne mich zwar nach Zuneigung,Liebe und Freundschaften aber wenn ich dieses dann bekommen könnte kann ich damit einfach nix anfangen.
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campmaster
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2013 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich hört sich das bei Dir alles ganz gut an, ich wollte halt unbedingt so ne Techno Maus abschleppen, muss ja nicht gleich eine sein die in Ihrer Freizeit 50cm Plateauschuhe trägt Very Happy . Keine Ahnung, ich hab immer davon geträumt Jahresurlaub mit Freundin auf Ibiza, Amnesia und solche Clubs kennenlernen. Und auch nach Feierabend ne Frau zu haben die bei ner Techhouse CD nicht gleich flüchtet.

Pass halt auf das Du Dein Job nicht unter Deinem Leben leiden, ich habs nämlich verbockt, es kam viel zusammen und ich hab nachgegeben und alles hingeworfen!

Irgendwann wird Dir Feiern zu kindisch und dann das Kiffen, und wenn alles gut gelaufen ist hast Du dann Deinen Job und machst 3 mal Urlaub im Jahr, trinkst paar Wodka am WE, Eigenheim...

Sicherer ist das alles natürlich wenn man clean ist, ich wünsch Dir trotzdem viel Spaß beim Party machen!
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Gorry
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.09.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2013 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

@Campmaster.

Kann gut sein das ich das alles falsch rüberbringe bzw erläuter aber ich denke nicht das das gut ist.
Ich hab ja die Befürchtung das genau diese ganzen Sachen Problematisch sind und mich so verändert haben.

Die Sache mit Ibiza,Techno,Frauen die auch auf Techno stehen usw sehe ich aber genau so! Ich steh auf solche Frauen auch voll am besten noch Blaue und Feuerrote Haare... Haaaaaaaaaaaaaaaaaaaammer ! Smile

Leute die mich nicht kennen und mal mitvorglühen weil die irgendwer mitbringt gucken auch immer schon ganz erstaunt wie man so Vorglühen kann.
Normale Leute würden schon längst Bewusstlos in der Ecke liegen.
Vodka Energy pusht mich halt auf,ich bin aktiv rede viel will und durch die Tüten hinterher benebel ich noch meine Gedanken und es gibt mir einfach den absoluten Kick.
Ich trinke mich ja extra besoffen und DANN rauche ich erst weil die Wirkung des THCs um einiges mehr flasht.
Klar habe ich am Anfang natürlich abstürze gehabt in der Kombination aber jetzt ist das für mich ganz normal
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

für mich beschreibt der user "gorry" eine bestimmte problematik, die oft vernachlässigt wird, gerade beim thema "sucht", das immer sehr stark einseitig in richtung "junkietum" gedacht wird.

schauen wir mal auf seinen TAGESABLAUF: da wird bereits um 4.30 h aufgestanden. dann wird bis spätnachmittags gearbeitet, evtl. noch eingekauft u. etwas haushalt gemacht... dann geht man vllt. nochmal ins bad, dann auf die couch und dann muß man ja auch schon wieder schlafen, wenn man nicht total im arsch sein will am nächsten tag...

das ist ein kreislauf, bei dem ALLES AUF DER STRECKE BLEIBT, WAS SPASS BRINGT. man hat ja auf dauer gar keine richtige energie mehr, um sich groß aufzuraffen.

viele menschen haben durch ihre vollzeitarbeit keine kraft mehr, um noch groß mit leuten was zu unternehmen. wenn man um 17 uhr zu hause ist und das handy klingelt und man nicht rangeht, obwohls n kumpel ist, dann sind das alarmsignale. aber viele menschen denken dann, dass es "unnormal" sei, wenn sie keine großen sozialen kontakte mehr nach feierabend wollen. es ist einfach anstrengend.

wer den ganzen tag unter strom stand, der fährt einfach drauf ab, sich zum feierabend mal n joint, n bier oder opiate zu gönnen. das ist völlig normal und ein grundbedürfnis des menschen.

in unserer gesellschaft gilt ja ein ARBEITSZWANG. das ganze ist an sich alles ziemlich pervers organisiert, denn es gilt der imperativ: "HAB FREUDE AN DEINEM JOB!"

wir sollen uns tunlichst alle einen job suchen, der uns "spass" macht. das ist auch sinnvoll bei 5 von 7 wochentagen, die wir mit arbeit verbringen müssen.

die menschen werden so gedrillt, dass sie arbeiten WOLLEN und dass sie ein schlechtes gewissen haben, wenn sie faulenzen.

genau so hat man gorry und viele andere durch jahrelangen drill (insbes. in der schule, die v.a. dazu da ist) dazu gebracht, ohne zu klagen um 4.30 h aufzustehen, obwohl das eine zeit ist, zu der er wahrscheinlich nicht aufstehen würde, wenn er nicht müsste...

sowas wird ja schon gar nicht mehr hinterfragt. für die meisten von uns ist es völlig "normal", dass sie von einem wecker geweckt werden. dabei wäre es "normal", GENAU DANN AUFZUSTEHEN, WANN WIR VON ALLEINE WACH WERDEN und wenn der organismus uns das signal gibt, dass er genug geruht hat. DAS WÄRE NORMAL UND VERNÜNFTIG!

aber wenn man sowas sagt, wird man leider ausgelacht. wer lacht? das sind genau jene leute, die schon zu perfekten robotern erzogen worden sind. bloß nix hinterfragen, bloß nicht selber denken, sondern einfach nur machen, was man dir sagt.


zurück zu gorry:
er lebt also in seiner welt und dort erledigt er seine pflichten, bis sein akku leer ist. ab 17 uhr geht er ans akku-ladekabel und er gönnt sich sein highlight des tages, indem er einen stickie raucht.. oder zwei.. oder drei...

und an den wochenenden versuchen solche menschen dann oftmals, aus ihrem "gefängnis" auszubrechen, indem sie exzesse durchleben. manche nehmen drogen und gehen feiern, andere machen perverse sexorgien...

dazu gibts jetzt mal ne "lustige" anekdote.. (ich finds halt lustig, weil ich die verlogenheit und doppelmoral der deutschen bürger bzgl. der geltenden sitten so erbärmlich finde)..

ok, hier die kurze story:
bei "DOMIAN" rief nachts mal ein anwalt an, der hat folgendes erzählt: über die jahre hat er eine reihe von männern und frauen kennengelernt, die ein gemeinsames hobby haben: SEXUELLE ROLLENSPIELE! die treffen sich in der regel 2-4 wochenenden im monat meist in einem großen ferienhaus, das einem aus dieser clique gehört. zu den "rollenspielern" gehören anwälte, ärzte, richter, lehrer, beamte und sogar musiker. der typ hat dann erzählt, dass das im grunde wie in nem swingerclub abläuft: "alles kann - nix muß" und dass auch regelmäßig neue leute dazu kommen. jedenfalls hat der hat erzählt, dass die meisten menschen dort halt relativ stressige jobs haben, relativ viel geld verdienen usw., aber auch sehr viel stress hätten. und um diesen stress abzubauen, treffen die sich dann halt in gruppen von ungefähr 5-15 personen und würden exzessiv von freitag bis sonntag abend diese rollenspiele spielen. bei einigen sei das inzwischen schon fast zu einer sucht ausgeartet. "DOMIAN" bat ihn dann, mal so ein wochenende zu beschreiben.. und der kerl hat dann erzählt, dass die meisten oft schon direkt von der arbeit dort ankommen, zt. noch in richterrobe.. und in der regel wird im voraus via telefon und email ein thema fürs rollenspiel ausgemacht, zb. "FAMILIE MIT KINDERN". naja, und dann läuft das halt so ab, dass eine oder einer von denen dann den vater spielt, jemand die mutter usw. und dass zb. derjenige, der den säugling spielt, auch gewindelt wird und dann auch in die windel machen muß.. es gibt gewisse spielregeln, aber es ist sexuell alles erlaubt, zb. hat bei der "FAMILIENORGIE" auch das baby in windeln nachher die eigene "mutter" gef... und der "bruder" mit der "schwester" und der "mutter" zusammen die "haushälterin" usw... mir ist damals echt hören und sehen vergangen, weil ich mir richtig gut vorstellen konnte, wie so ein überkorrekter beamter mich unter der woche wegen sonstwas ner nichtigkeit blöd anmacht und derselbe typ dann am wochenende den "säugling" spielt, der sich einscheißt und dann vom "vater", der zb. von ner netten, unscheinbaren grundschullehrerin gespielt wird, gef... wird... aber die hatten auch schon rollenspiele, wo sie zb. gespielt haben, dass sie im gericht sind und dann der angeklagte den richter fi... usw...

ich war echt sprachlos. ok, es macht ja keiner was verbotenes (nochmal im klartext: die "kinder" wurden allesamt von den erwachsenen gespielt).


wer sich jetzt fragt "SAUBERMANN, WAS ZUM TEUFEL HAT DAS HIER VERLOREN?", dem sei kurz erklärt, dass es sich bei diesem betriebenen rollenspiel lt. aussage des anrufers halt explizit um eine form des exzessiven stressabbaus gehandelt hat. die haben sich getroffen und durch ihr buntes treiben haben sie halt versucht, ihren tristen alltag aufzupeppen... (das ist ihnen m.m.n. definitiv gelungen, hehe).

im grunde ist das zugrunde liegende motiv also nicht anders als das vom drogenkonsumenten, der dem alltagsstress entfliehen will.

natürlich war das jetzt n freakiges beispiel und auch sehr exotisch, aber es gibt ja zig andere dinge, wo menschen halt nach feierabend bzw. am wochenende sprichwörtlich "die sau rauslassen"...

@GORRY:
wieso ich bei dir darauf komme, dass du evtl. so ein "flucht-konsument" bist, erklärt sich schnell... du machst auf mich nicht den eindruck, als hättest du gar keinen bock oder völlige angst vor sozialen kontakten.
natürlich ist es fast immer so, dass mit steigendem konsum auch die qualität der sozialkontakte abnimmt, da man immer weniger mit menschen zu tun hat, die noch andere dinge im kopf haben als drogen... und man isoliert sich selbst auch mit steigendem konsum. außerdem wird man oft "komisch", je mehr man alleine ist..

daher solltest du ganz genau prüfen, ob du wirklich keine lust mehr auf leute hast oder ob du zb. einfach nur zu erschöpft bist, um noch was mit leuten zu unternehmen?

ein echter sozialphobiker wird zb. kontakte zu menschen regelrecht meiden und auf ein notwendiges minimum reduzieren.

bei mir ist es zb. so, dass ich in der hochphase meiner sucht das telefon und die klingel ausgestellt hab, vorhänge u fenster usw. komplett zugemacht hab und bei den leisesten klopfgeräuschen oder schritten im treppenhaus zusammengezuckt bin und dachte: "hoffentlich nix für mich!"

ähnlich wars mit briefkasten, den ich ca. 7 monate NICHT geleert habe (das war so ein langer röhrenförmiger kasten mit gutem schloss. da hat richtig viel reingepasst. aber trotzdem mußte ich mehrfach mitm besenstiel "nachstopfen").

das klingt stark nach sozialphobiker. und es hat auch definitiv züge davon. aber inzw. haben diese ängste auch spürbar nachgelassen (obwohl ich noch konsumiere). aber wenn das telefon klingelt, strengt es mich zb. noch immer an...
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 08:17    Titel: Antworten mit Zitat

mal wieder ein ganz hervorragender Beitrag, saubermann. Ich kann mit den sexuellen Rollenspielen auch was anfangen. Ich brauche nicht ins Detail zu gehen, aber ich liebe es auch etwas abgefahrener. Ist in der Tat ein Ausgleich, der mir was gibt. Ich gehöre zwar nicht zum Beamtentum, bin aber Angestellter im ö.D... Razz Sex, Drugs & Rock'n'Roll. Da ist schon was dran und das brauchen wir Menschen. Ausgleich finden manche auch in extremen Hobbies, wie Fallschirmspringen. Der Kick muss kommen, mehr braucht es nicht. Es gibt aber auch Alternativen zu Drogen, wie wir hier sehen.
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Lillian
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe über die Hälfte meines Lebens im täglichen Rausch verbracht. Hatte auch nur Freunde, die genaus drauf waren wie ich und Spaß am Leben hatte ich nur, wenn ich richtig dicht war.

Dann habe ich es geschafft 4 Jahre clean zu sein, mit Substi allerdings. Da fiel mir dann auf, wie schön doch so eine sternenklare NAcht ist und das ich Spaß habe, rauszugehen und mal in die Stadt usw.
Mittlerweile bin ich eigentlich ganz gerne alleine, lebe ) noch) in in einer 2er Wg und bin aber seit 1,5 Jahren wieder in der Spur.

Ich kann nicht sagen, ich hätte jetzt das das und das gefunden, was mir richtig viel Freude bringt und mich davor bewahrt Stoff zu nehmen. Nein, das wäre ja auch zu einfach.


Ich habe nur weniges was ich als schön und entspanned empfinde, was allerdings viel mit der Natur zu tun hat.
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tukuna
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 04.01.2013
Beiträge: 304

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Gorry,

Ich glaube, es ist ganz wichtig, zu wissen, was man wirklich will. Gerade auch beruflich. Ich habe u.a. Wirtschaft studiert und war auch in einem Arbeitskreislauf gefangen, der mich krank gemacht hat. PR Berater zugunsten der Unternehmen war zum Schluss nur die Erwartung ein Konzept zur Personalreduzierung zu präsentieren. Das hab ich echt nicht gepackt. Habe dann mein Hobby zum Beruf gemacht. Vorher: gesicherte Existenz (wenn man daran glaubt, dass es Sicherheit gibt), jetzt Mal mehr, mal weniger Geld; aber auf jeden Fall finanziell deutlich weniger. Aber ich bin total zufrieden mit meinem Leben. Ich werde nie mehr machen, was die Gesellschaft erwartet, sondern, was ich brauche. Und das sind Natur undTiere. Darüber habe ich einen festen kleinen stabilen Freundeskreis bekommen. So ist ein Leben ohne Drogen möglich und wesentlich entspannter. Im Grunde sind Drogen ja nur ein Ersatzkonsum. Man grenzt sich nicht wirklich von der Gesellschaft ab.

VG tukuna
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

newlife hat Folgendes geschrieben:
mal wieder ein ganz hervorragender Beitrag, saubermann. Ich kann mit den sexuellen Rollenspielen auch was anfangen. Ich brauche nicht ins Detail zu gehen, aber ich liebe es auch etwas abgefahrener. Ist in der Tat ein Ausgleich, der mir was gibt. Ich gehöre zwar nicht zum Beamtentum, bin aber Angestellter im ö.D... Razz Sex, Drugs & Rock'n'Roll. Da ist schon was dran und das brauchen wir Menschen. Ausgleich finden manche auch in extremen Hobbies, wie Fallschirmspringen. Der Kick muss kommen, mehr braucht es nicht. Es gibt aber auch Alternativen zu Drogen, wie wir hier sehen.


hi newlife,

haha, das finde ich irgendwie lustig und schräg, dass du angest. i.ö.d. bist und dann solche neigungen hast..

ich seh das allerdings auch völlig entspannt und denke mir: "LEBEN UND LEBEN LASSEN!"

bzgl. der thematik SEX & DROGEN (bzw. eher SEX vs. DROGEN) habe ich noch eine weitere beobachtung gemacht, die ich jetzt nicht unbedingt empirisch definitiv belegen kann. aber es ist wohl was dran...

und zwar habe ich bereits öfter erlebt, dass menschen, die KEINEN bezug zu drogen/drogenkonsum hatten, zum teil ein eher exzessives/ausschweifendes sexualleben hatten (sofern sie die möglichkeit dazu hatten).

und das führe ich jetzt nicht primär auf zb. die triebdämpfende wirkung gewisser stoffe zurück.

für mich wirkte es eher so, als ob dort jemand auf der suche nach dem "kick" war und zwei mädels, die ich kannte, waren m.e. sogar "sexsüchtig".

was bei den drogenkonsumenten die dosissteigerung, die krassere konsumform (von oral zu i.v.) oder auch der wechsel auf eine härtere substanz ist, das ist bei der "sexfraktion" vielleicht der partnertausch oder das rollenspiel...
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Nanabu
Anfänger


Anmeldungsdatum: 07.05.2013
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2013 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Leute,

ich wollte mal eins loswerden.

@ SAUBERMANN (Zu deiner Abhandlung über die Arbeit): WORD! Du sprichst genau das aus, was ich mir jeden Tag denke! Die Problematik, die mich täglich zerfrisst. Ich denke mir jeden Tag: Leute, merkt ihr es noch? Ja? Nein? Hallo?

Ich gehe jeden Morgen aus dem Haus um 08:15 und bin um 19:00 zu Hause. Ich schaffe es meistens nicht mal, einzukaufen geschweigedenn, dass ich mich verabrede. Das ist kein Leben. In einer Welt, die so hochtechnisiert ist, dass wir alle unseren Wohlstand halten könnten und dabei weniger arbeiten müssten, steigt die Arbeitszeit an. Was soll das? Schafft Arbeitsplätze, schafft Arbeitsplätze! WARUM? Freuen wir uns doch, dass wir weniger arbeiten MÜSSTEN und verteilen die Scheiße endlich mal um.. Egal, linke Ansichten und oder her.

Diese Arbeit gleich Lebensinhalt Scheiße treibt uns alle in Depressionen, Drogensucht, Sozialphonie, Ängste, kranker Perfektionismus, sonstwas, und dennoch geht keiner auf die Straße und alle wählen sie die CDU!

Leute, befreit euch, von diesem beschissenen "gefangen sein im Anzug" Mist und glaubt meinetwegen an eine Utopie der Arbeitswelt. Hört auf, das alles "normal" zu finden. Es ist die krankhafteste, selbstzerstörerischste Lebensform überhaupt. Scheinbar im Reichtum seine fucking Freiheit an den Kapitalismus verkauft! Warum erscheint uns das normale Leben wohl so scheiße? Weils scheiße ist! (Oft Smile ) Und deswegen sind so viele Leute unglücklich und flüchten sich in Drogen oder sonstwas / werden depressiv. Und er Psycho-Doc diagnostiziert DIR irgendwelche Krankheiten, dabei sind nicht wir es, die krank sind, sondern das System (meist).

So das war mein Wort zum Abend. Musste einfach mal raus!

LG
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