Mein Entzug von weit über 500mg Oxygesic-Mundipharma/Tag

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Stefan79
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.05.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2012 17:39    Titel: Mein Entzug von weit über 500mg Oxygesic-Mundipharma/Tag Antworten mit Zitat

...auf derzeit noch ca. 40-70mg/Tag!

Seit langem lese ich in einschlägigen Foren mit und habe heut mal die Zeit gefunden mich auch dazu zu äußern. Ich lebe in Berlin, bin 33 Jahre alt und steh mit beiden Beinen erfolgreich im Leben...

Zu Beginn möchte ich anmerken das ich nicht rumspinnen muss, soll heißen das ich nichts davon habe mir irgendwelche Fabeldosierungen auszudenken! Ich bin nicht stolz darauf aber ich habe es bis oben genannter Dosierung kommen lassen.

Angefangen hat alles ganz harmlos mit Tillis, im Alter von 20 Jahren bin ich zum Doc. gegangen und hab mir das Medikament verschreiben lassen. Ich muss dazu sagen das ich tatsächlich eine gering schiefe Wirbelsäule habe, das ich dies natürlich genutzt habe und sehr glaubhaft sein kann wenn ich jemanden von etwas überzeugen will.

Anfangs nahmen wir es noch nur an den WEs zum Kick beim feiern gehen und neben anderen Drogen wie Speed, Koks & XTC... Doch schnell wurde es zum täglichen Begleiter, innerhalb von 5-6 Jahren dosierte ich mich hoch bis auf 100ml Tillis von Ratiopharm/Woche! Was komischer Weise nie ein Problem bei meinem Arzt war, ich bekam wöchtentlich das Rezept schon vorn an der Rezeption!

Dann erfuhr ich von Oxygesic, ein Freund hatte es von einem Bekannten bekommen und wir testeten... Was soll ich sagen, wir waren begeistert-was jetzt im nachhinein natürlich total bescheuert klingt. Die Tillis wirkten eh kaum noch, also kam das "neue" wie gerufen.

Angefangen habe ich mit 20mg/Tag was sehr euphorisch wirkte! Ich konnte wie verrückt arbeiten, war immer auf 180 und wenn ich ehrlich bin habe ich auch einen Teil meines beruflichen Erfolges diesem Zustand zu verdanken. War ich mal nicht gut drauf gab es eine Tablette mehr... Wie blöd man doch war...

Irgendwann schien die Quelle zu versiegen und wurde auch zu teuer mit der Zeit, da der Arzt welcher mir seit Jahren Tillis verschrieb langsam zicken machte wechselte ich zu einem Schmerzterapheut. Ich bin also zum Doc. und habe ihm erzählt das ich doch mal was stärkeres probieren sollte da die Tillis nicht mehr wirken und mich irgendwie dumm machen was mich in meiner beruflichen Tätigkeit hindert... So einfach das klingt klappte es auch-leider!

Seit dem bekomme ich von einem der bekanntesten Schmerzterapheuten Berlins Oxygesic verschrieben! Anfangs gleich eine 100er Packung 40mg von Mundipharma! Und so ging alles los, auch hier konnte ich jahrelang meine Rezepte am Counter der Praxis so holen wie ich sie benötigte! Und wir reden hier von BTM-Rezepten was ich jetzt im nachhinein als sehr fahrlässig empfinde...

Nach ca. 2.5 Jahren redete ich mit dem Doc. ob es nicht noch stärkere Dosierungen geben würde (klar wusste ich das...) und wieder bekam ich ohne Nachfrage die 100er Packung 80mg und auch diese wieder so oft ich sie brauchte-zum Schluss "vernichtete" ich knapp 3 Packungen á 100Stück, á 80mg im Monat! Man muss sich mal überlegen das der Krankenkasse eine Packung-100Stk á 80mg ganze 1.049,-€ kostet! Das waren immer um die 3Mille/Monat doch von meiner KK kam nie etwas!

Ich wurde, jetzt rückblickend gesehen, maßlos.. Ich schüttete alles in mich rein um einen noch stärkeren Kick zu verspüren, die Oxys wirkten bei mir allerdings einerseits total euphorisch (Ich konnte am laufendem Band quatschen) und andererseits machten die mich total breit... Gegen letzteres nahm ich täglich zusätzlich Speed.

Ich arbeite im Außendienst und bin nicht selten täglich in diesem Zustand 500-700km Auto gefahren, alles kein Problem auch wenn ich zugeben muss das ein oder andere mal mehr als grenzwertig unterwegs gewesen zu sein. Ich hatte keine Probleme, zumindest nicht solange ich immer Oxy´s auf Tasche hatte! Ich hatte sie sogar vorsichtshalber überall verteilt, am Bett, in der Wohnung überall, im Auto, im Büro usw...

Selbst die wildesten Kombinationen mit Koka, Speed, Kiffen und letztendlich auch Schlaftabletten hab ich jahrelang genommen ohne mir einen Kopf zu machen. Entzugserscheinungen hatte ich nie weil ich ja immer genug Vorrat hatte und auch immer höher dosierte.

Ich muss auch noch dazu sagen das ich die 80mg Tabletten immer halbierte und kaute, alle 30-60 Minuten 40mg komplett zerkaut und runter damit... Und das jeden Tag, immer und immer wieder!

Fragt mich nicht was da in mir vor ging, ich lebte in meiner eigenen Welt! Doch sah man mir nichts an, nebenbei betrieb ich noch Bodybuilding als "Hobby" und geizte auch da nicht an Medikamenten. Soll heißen das ich mir auch kontinuierlich Testosteron injezierte. Komischer Weise ging es mir die ganzen Jahre blendend, trotz der ganzen Medikamente und Drogen.

Bis irgendwann der Tag kam (Frühjahr 2011) wo ich zuhause saß und ins grübeln kam, denn aus welchem Grund auch immer las ich den Bericht vom Tod des Heath Ledger vor einigen Jahren... Da traf mich der Schock denn er starb wohl auch am selben Wirkstoff aus Oxygesic in Mischung mit Koks. Etwas was ich schon unzählige Male kombinierte und zwar nicht zu knapp!

Ehrlich gesagt verdrängte ich immer den Gedanken das es gefährlich werden könnte immer weil ich es ja verschrieben bekomme, allerdings wusste mein Doc. nichts von den Drogen welche ich gelegentlich zu mir nahm. Ich fing an mich mal richtig über alles schlau zu machen und ich bekam langsam echt ein bisschen Angst und war fast verblüfft das bis dato alles gut gegangen ist...

Ich entschloss also weniger zu nehmen... *lach* Was natürlich nicht so einfach ging und ich merkte das erste mal was es heißt einen Entzug zu spüren! Ich hielt mich immer für stark, viele Leute schauen zu mir auf, ich bin erfolgreich, also werde ich das schon irgendwie packen! Ein ambulanter Entzug kam für mich nie in Frage weil niemand es wissen durfte was wirklich mit mir los ist.

Anfangs dachte ich mir dem Doc. nichts davon zu sagen, mir immer wieder die Tabletten abzuholen und trotzdem den Entzug selber und allein zu versuchen. Step by Step, das kann doch nicht so schwer sein dachte ich mir. Ich hab schon ganz andere Sachen gepackt, selbst meine Diplomprüfung habe ich auf Tillis bestanden...

Pustekuchen, es war die Hölle und allein die Tatsache das ich meinem Doc. nichts sagen wollte erklärt wohl meine kranke Abhängigkeit zu diesem Zeitpunkt! Ich konnte alles einfach besser auf dem Zeug, selbt beim Sport wirkte es irgendwie entwässernd was sich herrlich positiv auf meine Muskulaturstruktur auswirkte. Krank, oder?

Doch jetzt im nachhinein weiß ich das ich wohl total benebelt durch die Welt gegangen sein muss... Und mit Sicherheit nicht nur einige wenige mal dem Tod nur knapp entkommen bin, sei es auf der Autobahn oder bei den wilden Kombinationen welche ich mir einschmiss.

Also überwand ich mich kurzfristig und schnappte mir sofort mein Handy, rief die Praxis an, lies mich mit meinem Doc. verbinden und erzählte ihm jetzt auf gleich das er mir auf keinen Fall mehr die Oxys verschreiben soll und das ich davon runter kommen muss... Kurz nach dem auflegen bereute ich diesen Anruf sofort, Suchti halt Smile

Aber es ist besser so, nach langen Gesprächen mit meinem Doc. sind wir so verblieben das ich unter seiner Kontrolle kontinuierlich die Dosierungen senke... Da ich noch voll im Berufsleben stehe, kam für mich der stationäre Entzug nicht in Frage-zumindest konnte ich ihn davon überzeugen... Seit dem ist nun ein gutes Jahr vergangen und wenn ich ehrlich bin gab es auch ein- zwei Rückschläge, welche mit privaten Problemen zusammen hingen, in denen ich einfach wieder mehr nahm... Aber so langsam ist ein Ende in Sicht und ich bin bei oben genannten Dosierungen angekommen, soll heißen bei 40-70mg/Tag.

Mir geht es wirklich besser, zudem habe ich zeitgleich mit dem Rauchen aufgehört-immerhin habe ich gut 15Jahre lang ca.30Zigaretten/Tag gequalmt...

Für viele ist das sicher ein viel zu langer Zeitraum welchen ich für den Entzug nehme, Anfangs war angedacht es in einem Jahr zu schaffen-was ich jetzt verworfen habe. Es dauert solange wie es dauert! Einzig die Dosierung muss immer wieder gesenkt werden und wenn jeder Schritt auch noch so klein ist!

Mein Doc. ist da völlig meiner Meinung und unterstützt mich total. Ich kann nur jedem raten es zu versuchen, ich werde von Tag zu Tag klarer im Kopf und durch die sehr langsame Entwöhnung bekomm ich auch keine schlechte Laune! Obwohl ich sagen muss eh ein lebensbejahender Mensch zu sein, eigentlich hab ich immer gute Laune und hatte echt Angst das diese nur von den Medikamenten kam! Mein Doc. meinte auch das der große Vorteil an der langsamen Entwöhnung der ist, das man kaum psychische Probleme bekommt!

Natürlich habe ich die Medikamente nicht ohne Grund bekommen, ich habe seit Jahren Schmerzen in der LWS aber das lass ich jetzt anders behaben-ich werde mir die Nerven vereisen lassen so das diese "auf Zeit todgestellt" sind... Wenn ich alles hinter mir habe fang ich nie wieder mit Schmerzmitteln an welche stärker als Asperin oder Ibuprof. sind!

Ich muss aber auch zugeben das ich den Entzug der letzten Monate nur mit diversen Hilfsmitteln geschafft habe, zum einschlafen rauch ich halt mein Tütchen und über den Tag hilft mir auch ab und zu etwas zum pushen...

Was für einige schon zu viel wäre, aber von Medikamenten lasse ich definitv die Finger. Ich hab jahrelang täglich Speed etc. konsumiert und hatte NULL Entzugserscheinungen wenn ich mal ne Woche im Urlaub war! Außerdem komm ich damit bestens klar und das ist für mich die Hauptsache...

Jetzt muss ich nur noch den "Rest" los werden und dann hab ich´s geschafft, allein die Tatsache das es mir so gut geht wie noch nie (zumindest fühle ich mich so...) verhindert das ich jemals wieder mehr von dem Dreck anrühren werde!

Sollte dennoch jemand eínen guten Tip für mich haben wie ich diesen letzten schritt doch innerhalb von ein- bis zwei Wochen packen könnte dann bin ich ganz Ohr! Eines ist Fakt, mein Doc. verschreibt mir alles was dazu helfen sollte...


So, ich danke allen die es bis hier her geschafft haben mitzulesen und sich meinen Scheiß reinzuziehen. Ich freue mich über geistreiche Kommentare und bitte davon abzusehen auch nur das kleinste Detail meines Posts in Frage zu stellen...

Ich hab mir das heute von der Seele geschrieben weil ich gerade vom Doc. kam und echt glücklich bin! Denn er hat mir zugesprochen und meinte das er positiv von mir überrascht sein, wie ich alles durchgezogen habe etc. Und wir werteten mein großes Blutbild aus und ich habe NICHTS! Sämtlicher Werte die es in irgendeiner Weise zu messen gibt sind perfekt!

Sollte jemand von Euch Hilfe benötigen könnt Ihr mich gern anschreiben, ich weiß wie schrecklich dieser Teufelskreislauf ist!

Grüße
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rudi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2012 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich lebe in Berlin, bin 33 Jahre alt und steh mit beiden Beinen erfolgreich im Leben..
.

Ich habe deinen Bericht aufmerksam gelesen und finde nicht dass du erfolgreich mit beiden Beinen im Leben stehst.
Du bist seit ca 13 Jahren drogen und medikamentenabhängig, von einem erfolgreichen Leben kann da beim besten Willen nicht die Rede sein.
Und clean bist du bei 50 mg Oxi am Tag plus diverser Beikonsum auch noch lange nicht.
Ich wünsche dir, dass du es schaffst nicht nur zu entgiften sondern danach auch ein, zwei oder zehn Jahre clean zu leben.
Wenn du das geschafft hast, dann warst du erfolgreich.
Im Moment bist du nur ein euphorischer Politoxi den die Realität wahrscheinlich bald einholen wird.
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Stefan79
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.05.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2012 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, okay so kann man das auch sehen...


Aber ich habe nie behauptet 100% clean werden zu wollen, und schon garnicht es schon zu sein!

Mir geht es einzig um das Oxygesic welches ich am ausschleichen bin und nur dazu wollte ich meinen Erfahrungsbericht schreiben... Und andere Meinungen hören.

Und ich hätte es vielleicht anders formulieren sollen! Ich steh beruflich mit beiden Beinen fest im Leben und bin darin sehr erfolgreich!

Grüße
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tuutsweet
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2012 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

hi, wenn du von dem zeug runter bist ,wird sich herausstellen ,wie du mit beiden Beinen im Leben stehst, Suchtverlagerung zählt nich, du gehst über Los und ziehst keine 400 DM ein.
Jetzt stehst du noch unter dem einfluss der droge , doch das würd sich schlagartig ändern ,wenn du auf null bist.
lass mal hören ,wies läuft
lg
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JunkstaR
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.04.2012
Beiträge: 199

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2012 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

stefan,toll das du dich entschieden hast wenigstens die opiate sein zu lassen,aber erstens sind die anderen sachen die du seit jahren fast täglich nimmst körperlich schädlicher als 10000 oxygesic auch wenn du sie besser verträgst und zweitens in dem tempo in dem du abdosierst dürfte es eigentlich nicht den geringsten entzug geben deswegen lass lieber mal deine hilfsmittel weg und treib nicht den teufel mit dem belsebub aus. ich kann auch auf 1ml pola verzichten,erstrecht wenn ich mir zusätzlich andere glücklichmacher mit reinhau.
ich bin der letzte der das recht hat dir vorwürfe zu machen aber ich will dir nur bewusstmachen ,dass man in deinem fall auf keinem fall von einem richtigen kampf gegen die sucht sprechen kann. du nimmst minimal weniger oxy rein und haust dir als belohnung(/hilfsmittel) koks rein. zu kämpfen haben wirst dann eher weng gegen ende wenn du von 10 - 20mg auf 0 gehst.das abdosieren ist der richtige schritt aber der ausstieg ist das eigentliche ziel drück dir dafür die daumen und denk am besten weniger drüber nach.
gruß J
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hammerhart84
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 08.06.2012
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 10. Jun 2012 11:07    Titel: es ist noch zu früh aber nie zu spät Antworten mit Zitat

hallo stefan,
du steckst meiner meinung nach noch viel zu sehr in dem ganzem sumpf drin, als das du sagen kannst du seist erfolgreich.
du hast dir da eine "gut" aussehende oberfläche erschaffen, dass es mich schaudert.
500 mg reines oxycodon?
wenn dem tatsächlich so ist, dann wundert es mich, dass du noch unter den lebenden weilst.
und dann dieses ganze zeug nebenher, - du weisst aber , dass es besser wäre, diesen beikonsum runterzuschrauben?
du sagst, dein doc verschreibt dir alles?
ich glaube nicht, dass er sich der sache , dir ALLES zu verschreiben im klaren ist.
es ist mir ein rätsel, dass ein solcher verbrauch nicht auffällt.
zumal du schreibst, dass deine wirbelsäule schief(s-förmig?) ist, du dir daraufhin mit dieser erkenntnis eine beschaffungsgrundlage baust und plötzlich abrakadabra hast du schmerzen und möchtest diese aber mithilfe eines minimalinvasiven eingriffs "beseitigen".
ich glaube, du möchtest den bequemen weg einer "teilzeitabhängigkeit" gehen.
habe wenig verständnis hierfür, weil du weiter dein schönen schein wahren möchtest ; warscheinlich aus angst beruflich und/oder privat total "abzukacken". vor allen dingen, was für mich nicht ersichtlich ist, hast du ziele, eine richtung , in die es gehen soll?
nix für ungut, geh nochmal in dich, überlege ob sich dieses leben auf der überholspur lohnt.
ciao, die hammerharte(und oft ziemlich weiche).
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2012 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

hallo stefan!

leider muß auch ich dir sagen, dass du für meinen geschmack etwas zu weit von der wirklichkeit weg bist... denn deine dosierungen sind immer noch sehr hoch. das ist leider fakt. wenn ich auf 20mg methadon tägl. bin, dann bin ich immer noch lichtjahre vom "CLEANSEIN" entfernt. nur weil ich mal deutlich höher dosiert war, heißt das nicht, dass ich klar in der birne bin. das muß sich JEDER opioidsüchtige bewusst machen!

und zu deiner aussage, du rührst nie wieder opiode an: hmm... wenn du 2 jahre komplett opioidfrei bist, sag das nochmal und es bekommt mehr gewicht. aber so ist es leider völlig wertlos, da du noch mitten in der sucht hängst.. zumal du schon ziemlich lange konsumierst.

und ich möchte dir noch ganz persönlich etwas sagen: wenn du es schaffen SOLLTEST, schau dir dein leben an! hast du das richtige studiert? bringt dir der job wirklich spass? erfüllt dich dein leben wirklich? nicht wenige sind plötzlich ganz böse erwacht...

ich bin ungefähr in deinem alter, auch akademiker usw... und auch bei mir fings mit tilidin an.. mit ca. 18 jahren.. nur dass ich keine größere affinität zu anderen substanzen habe und zwischendrin jahrelang clean war, bis ich wieder angefangen hab...

was ich dir noch mitgeben möchte: bei opioiden ist es anders als bei allen anderen substanzen: man kann in der tat relativ weit runterdosieren. aber das komplette cleansein auf dauer ist sehr viel schwieriger als bei den meisten anderen stoffen. deshalb schrieb ich auch weiter oben, dass du dich erst richtig freuen kannst, wenn du längere zeit opioidfrei bist. das ist leider die erfahrung, die die meisten von uns machen.
und glaub mir: es gibt viele menschen, die - wie du - nach außen hin stark und erfolgreich wirken. davon darf man sich nicht selbst täuschen lassen! viele kämpfen einen zähen kampf gegen opioide. es ist auch relativ banane, auf welchem opiat bzw. opioid man gerade ist: der kick, das craving, der affe usw. ähneln sich letztendlich irgendwo.

ich schreib den beitrag nicht, um dich zu ermutigen. aber sieh der realität ins auge - UND ZWAR SO WIE SIE WIRKLICH IST!

viel erfolg!
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timmi1000
Anfänger


Anmeldungsdatum: 13.07.2012
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 13. Jul 2012 01:33    Titel: Re: Mein Entzug von weit über 500mg Oxygesic-Mundipharma/Tag Antworten mit Zitat

Lieber Threadstarter,

ich möchte Dich nich beleidigen, und Dir auch nicht zunahe treten. Aber Du bist eine arme, süchtige Persönlichkeit, die sich wie jeder andere Suchtkranke selbst bescheisst, solange er nicht "trocken" oder "clean". Du bist erst richtig von allem weg, wenn Du wirklich nichts mehr in dieser Richtung konsumierst. Toll, dass Du Deine Konsum reduziert hast, aber trotzdem warten die entsprechendenden Rezeptoren in Deinem Hirn nur auf eine neue Füllung. Entweder Du hörst komplett auf, oder wirst wohl immer in der Sicht verbleiben. Nochmal, ich will hier den Oberlehrer spielen, aber Du gehörst für ein paar Wochen in eine Psychiatrie. Damit damit sage ich nicht, dass Du dumm bist.
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Stefan79
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.05.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2012 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

So, mal wieder ein Update von meiner Seite...

Mir geht es blendend, bin seit 2 Wochen auf 15mg/Tag runter und mir geht es echt super! Ich fühl mich von Tag zu Tag klarer im Kopf! Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber ich fühl mich echt besser...

Und inne Psychiatrie muss ich ganz sicher nicht, ich leb mein Leben und liebe es! Razz

Vielleicht liegt es auch am Sport den ich tagtäglich exzessiv betreibe?!

Egal, ich sag Euch nur lasst die Finger von dem Scheiß! Umso eher Ihr auf den Trichter kommt umso besser... Wartet keine 10Jahre wie ich und wenn Ihr es nicht wie ich von allein schafft Euch zumindest runter zu dosieren, dann holt Euch bitte Hilfe! Der Zugewinn an Lebensqualität ist unbeschreiblich... Very Happy

Grüße
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TomasG
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2012 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

deine dosis kling absolut normal für mich, ich habe selbst zeitweise 3x1,5 tbl von den 80ern am tag genommen...

autofahren war auch kein problem, musste zu der zeit eine MPU machen, und gab da auch an das ich 360mg oxycodon am tag nehme.

habe alle möglichen konzentrationstestes und reaktionstestes gut hinbekommen!

hab das alles schriftlich...
also ich will damit nur sagen das man auch mit dosen über 300mg oxy am tag, und mit höherer toleranz auch mit 1000mg am tag fahrtauglich ist, bzw sein kann.

ich hab nach einiger zeit dann die tbl immer aufgelöst und rektal genommen, weils so schneller und stärker wirkt... auch vor der mpu hab ich mir ne gute dosis in den hintern gejagt.

inzwischen bin ich weg vom oxy, vertrage es gar nicht mehr, wir wird davon sowas von übel... und meine muskulatur verkrampft..

ich stehe und stand auch immer voll im leben, mit arbeit und allem was sonst so dazu gehört.

derzeit nehme ich nur noch knappe 2,5mg levometadon am tag (entspricht ca. 10mg morphin am tag bzw ca. 8mg oxycodon)

derzeit schaffe ich es nicht weiter zu reduzieren...
würde lieber hydromorphion bekommen, aber ich habe derzeit keinen arzt der mir noch was verschreiben würde...

und ich habe auch par rückenprobleme (bandscheibenvorfall, skoliose, retrolisthese, und ostheoporose an manchen wirbelkörpern)

habe auch echte schmerzen...
ich hasse diese scheiß btmvv

ich bin übrigens 27, und nehme seit ich so 17 bin opioide, erst ramadol, dann DHC in extremen dosen, dan pola, fentanyl, oxycodon, morphin, hydromorphon ...
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Stefan79
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.05.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2012 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

So, es wird immer besser...

Ich will mich noch nicht als clean bezeichnen, aber seit dem 05.09.2012 habe ich keine Oxyg. mehr genommen! Und auch kein anderes Opiat!

Ich hab "einfach" aufgehört, hatte zwar die ersten beiden Tage echt zu kämpfen-gerade beim Versuch einzuschlafen... Aber es ging irgendwie...

Ich kann es selbst noch nicht wirklich fassen, ich hab NULL Antrieb noch mal eine der Tabletten anzufassen obwohl ich echt noch ein paar Hundert 40mg Tabletten im Schubfach habe...

MfG
Stefan Smile
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TomasG
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2012 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

heute ist der 14.8.2012 ! oder 05.09.2012 liegt also in der zukunft!

also entweder du lebst in der zukunft, oder du hast dich im datum vertan!

falls du den 5.8.12 meinst, wärst du jetzt 9 tage opioidfrei.

dann herzlichen glückwunsch Very Happy

muss dir aber leider sagen, das es vermutlich noch einige tage dauern wird bis sich dein stoffwechsel wirklich an ein leben ohne oxycodon gewöhnt hat.
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Stefan79
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.05.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2012 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ähm ja, ich meinte den 05.08´12! Sorry...

Ich weiß was Du meinst, aber ich hab echt NULL verlangen danach...

Und mir geht es wieder richtig gut-bin selten so klar im Kopf gewesen-weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll...

Gruß
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Rainer52
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.12.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2012 01:29    Titel: Mein Entzug von weit über 500mg Oxygesic-Mundipharma/Tag Antworten mit Zitat

Hallo Stefan,

erst jetzt hab ich mit Interesse Dein Bekenntnis über Oxygesic-Missbrauch gelesen. Da hast Du ja ganz schön was aufgetragen. Erstmal find ichs mutig, dass Du das in aller Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt hast. Manche Antworten fandest Du wahrscheinlich nicht so gut. Du hattest wohl einen großen Leidensdruck, den Du Dir von der Seele geschrieben hast.
Ich melde mich, weil ich auch Oxygesic einwerfe: 20-30-20 mg. Leider ist der Hintergrund bei mir ein ganz anderer. 2005 hat mich eine junge Autofahrerin vom Rennrad geholt. Bruch des 4. Halswirbels. Das hat bedeutet: inkomplette Querschnittlähmung vom Hals abwärts. Inkomlett bedeutet, dass das Rückenmark nicht ganz durchtrennt war und so im Laufe von 1 Jahr wieder einige Bewegungen möglich waren. Das schlechte daran sind multineuropatische Schmerzen am schlimmsten an den Fingern und den Zehen, die komplette Haut schmerzt, der ganze Körper schmerzt.
Nach 8 Monaten Klinik hab ich versucht, meine Schmerzmittel abzusetzen (ich hatte ja keine Ahnung von nichts). Die Folge waren unerträgliche Dauerschmerzen an den erwähnten Gliedmaßen. Bis dahin hatte man mir MST, Temgesic und Sevredol, Gabapentin und Lyrica gegeben. Ich war völlig verzweifelt und dem Selbstmord sehr nahe, bis mich in der anschließenden Reha die Ärzte überredeten, wieder Schmerzmittel zu nehmen. Das war 2006 Oxy 10mg morgens und abends, und eine ganze Palette ergänzender Mittel gegen Spastik und Nervenschmerzen, abends noch Saroten, morgens Cymbalta. Das ganze 3x täglich. Die Schmerzen waren leicht in den Hintergrund getreten aber immer noch sehr massiv.
Zu Hause war ich dann zu Beginn der WM 2006. Meine Hausärztin ließ mich das Oxygesic so viel nehmen, dass meine Schmerzen erträglich wurden, morgens 20, mittags 30, abends wieder 20mg. Das war die Zeit, wo ich wieder ein bisschen Licht im Tunnel sah.
Stell Dir vor, ich Radsportler, 12000 km im Jahr,, jeden Tag trainiert. Dann von 200 auf null. Meine Beine verloren, meine Hände verloren, das hält ein Mensch ohne Drogen gar nicht aus. Und Oxy gab mir wieder Zuversicht. Ich dachte damals: wenns so bleibt, dann kann ichs aushalten.
Wenn Du sagst, Deinen beruflichen Erfolg hast Du zum Teil Oxy zu verdanken, dann kann ich das schon nachvollziehen. Man ist so gut drauf, dass man alle mitreißt, kann reden und ist sowas von zufrieden.
jetzt nehm ich seit 6 Jahren die gleiche Dosis, und ich merke eigentlich schon seit 3 Jahren, wie sich dieses tragende, euphorische Gefühl verabschiedet. Diesen Verlust könnte ich ja akzeptieren, aber die wiederkehrenden starken Schmerzen sind nicht auszuhalten. An manchen Tagen nehm ich dann 5mg dazu, bin aber sehr bedacht, wieder weniger zu nehmen. Deine astronomische Dosierung mit all den anderen Substanzen ist kaum zu glauben.
Du bist ja noch ein junger Mann und relativ ohne Schmerzen, wie ich Deinem Bericht entnommen habe. Du hast echt noch die Chance, davon los zu kommen. Du musst mit aller Energie versuchen, clean zu werden, denn sonst siehst Du die Fratze des Teufels. Stell Dir vor, Du machst das noch 20 Jahre. Da bist Du vorher tot. Tu alles dafür, einen Schlussstrich zu ziehen. Es wird sehr hart werden. Ich habe leider nicht die Chance, aufzuhören, denn meine Schmerzen sind unerträglich, leider. Mich überkommt regelrecht Panik, wenn ich das bei mir beobachte und mir vorstelle, wie das in ein paar Jahren sein soll.
Es ist wie bei einem Junkey. Ich hab mal morgens die Dosis vermeintlich mit den anderen Medis genommen, aber vergessen. Mir ging es sowas von dreckig und übel, dass ich erschrocken bin, was Opiat-Abhängigkeit bedeutet.
Ich würde gerne mal mit Dir telefonieren, wenn Du Lust hast, will aber meine Daten nicht so öffentlich machen. Für den Fall, dass Du mich kontaktieren willst, schreibe bitte an:

Geriatrisches Zentrum Esslingen
Kennenburger Straße 69
73732 Esslingen

Dort bin ich täglich in einer Mucki-Bude zum trainieren, das was halt noch geht.
Auch ich kann sagen, dass ich ohne Oxy nie soweit gekommen wäre wie ich bin. Ich kann selbständig aus dem Haus, Auto fahren und wieder heimkommen, wann ich will.
Also, lieber Stefan, tu alles um los zu kommen, Du brauchst es nicht wirklich. Dafür musst Du dankbar sein. Noch bist Du gesund und es ist noch Zeit, die Kurve zu kratzen. Sport hilft, aber ohne Testostoron usw.
Mach Waldläufe mehrmals die Woche, das stärkt die Kondition und den Kreislauf/Herz. Ich wünsche Dir alles Gute.

MfG
Rainer
z.H. Rainer/Rollstuhlfahrer
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hunterich
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.03.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 5. März 2013 18:31    Titel: Wie konntest du überhaupt noch kacken? Antworten mit Zitat

Hi Stefan!

Ich nehme zur Zeit auch an die 240 mg Oxygesic.
Meine Frage an dich: Wie konntest du überhaupt mit dieser hohen Dosis auf Toilette gehen? Ich meine damit große und kleine Geschäfte. Ich habe dermaßen Probleme damit. Auch mit der Schwitzerei! Und kaum Schlafen. Hattest du in dieser Hinsicht denn überhaupt keine Probleme?!

Wie gehts bis jetzt? Biste weiter clean geblieben?

Ich will auch bald entziehen. Hast du vielleicht ein paar Tipps und Erfahrungen die du mir an die Hand geben würdest? War der Entzug sehr schlimm?

P.S.: Ich bin übrigends auch Kraftsportler - und kriege Testosteronenantant vom Arzt wg. Mangel...

Würde mich freuen von dir zu hören.

LG, Olli
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