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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 27. Jul 2013 15:01 Titel: Dauermedikation mit Benzodiazepinen (Clonazepam) |
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Letzte Woche war ich bei einer Neurologin, einer Spezialistin für das Restless - Legs - Syndrome. Mein Neurologe und ich haben Sie hinzugezogen, weil wir meinen Fall für zu komplex befanden und nicht wussten, welche Entscheidung wir treffen sollten.
Hintergrund waren meine schweren, chronischen Schlafstörungen, die von meinem Neurologen als therapieressistent beschrieben wurde.
In der Vergangenheit hatte er schon 2 mal dafür votiert, dass ich doch langfristig Clonazepam nehme. Das ist ein Benzo, was traditionell schon sehr lange bei RLS eingesetzt wird, insbesondere bei komplizierten Fällen.
Ich hatte es mehrfach damit probiert aber mir jedes mal nur ekelhafte Depressionen, Angstzustände und heftige Entzüge eingefangen.
Dann kam ein SSRi in mein Leben und alles änderte sich. Irgendwie kam ich dann darauf es noch mal mit dem Clonazepam zu probieren und plötzlich ging es mir jeden Tag besser. Jeden Tag wurden Schlaf, Tagesmüdigkeit usw. besser und besser.
Schließlich ging es nun bei der Spezialistin um die Frage: Langzeittherapie mit Hydromorphon, Clonazepam und einem SSRi wegen RLS und so erfolgreich Medizin studieren?
Sie war ganz eindeutig dafür und hat sehr stark für Clonazepam plädiert, nachdem ich ihr die Geschichte erzählt hatte und bei mir eine depressive Erkrankung mit Angst vorliegt, die früher nie behandelt wurde und ich mich nun unter Clonazepam viel besser fühle.
Mein Neurologe und sie sehen es so: das ist praktisch der einzig realistische Weg das Studium zu schaffen, da praktisch schon alle anderen Optionen schon probiert wurden. (Um die 50 andere Medikamente)
Jetzt bin ich etwa Mitte 20 und finde so eine Medikation in dem Alter ganz schön hart. Vor allem wird RLS mit dem Alter auch nicht besser.
Jeden Tag Benzos und dann können auch noch Bedarfssituationen auftreten, wo evtl. mal Lorazepam zur Sedierung oder Alprazolam zur Muskelrelaxtion oder Tilidin-Tropfen zur Schmerzkontrolle zusätzlich notwendig werden. Alles gar nicht so selten.
Dazu kommt, dass ich eine diagnostizierte Autismusspektrumstörung (ASS) vom Typ Asperger-Syndrom i.V.m mit einem ADHS vom überwiegenden unaufmerksamen Typus habe und deswegen schon seit 14 Jahren schon Stimulanzien bekomme. (Methylphenidat und Dextroamphetamin).
Bei mir haben die Stimulanzien eine doppelte Wirkung. Ich funktioniere sozial besser, weil ich soziale Zusammenhänge besser verstehe und so mein Autismus etwas ausgehebelt wird, so wirke ich auf meine Mitmenschen normaler.
Gleichzeitig kann ich im Medizinstudium effektiver arbeiten, mich besser konzentrieren und die Nebenwirkungen der Opioide und der Benzos (Müdigkeit, Sedierung, Konzentrationsprobleme) und die Symptome von RLS (Schmerzen, Muskelanspannung, Unruhe) besser kontrollieren.
In der Summe ist das eine ganz schön heftige Junkie Medikation.
Täglich:
Hydromorphon
Escitalopram
Clonazepam:
Regelmäßiger Bedarf:
Lorazepam
Alprazolam / Bromazepam
Methylphenidat
Dextroamphetamin
Tilidin-Tropfen
(Ich versuche überwiegend auf den Einsatz von Bedarfsmedikation zu verzichten aber manchmal geht es nicht ohne oder es ist einfach sehr sinnvoll.)
Dementsprechend heftig sind meine Rezepte, dementsprechend viel Zeug liegt hier so rum und irgendwie ist das doch alles so eine Sache ...
14 Jahre meines Lebens ging es mir extrem schlecht. Nun haben Spezialkliniken, ein Arzt, der mich oft täglich für 40-60 Minuten auch noch nachts um 23:00 Uhr angerufen hat und eine Spezialistin für RLS auf diese Medikation gebracht.
Ich habe einen GdB von 60% und wirke von außen völlig normal und top gesund.
Das meine Lebensqualität über Monate, eher Jahre die eines Krebspatienten im Endstadium entsprach glaubt man mir so schnell nicht aber es gibt Fotos und leider viele viele Angehörige, die mein Drama über Jahre miterlebt haben.
Ich weiß nicht, was ich von diesen ganzen Medis halten soll. Ohne liege ich einfach nur mit schwersten Schlafstörungen, schreiend vor Schmerzen im Bett oder jammere leise vor mich hin und kann nicht schlafen, essen und trinken, möchte so nicht mehr leben.
Im Grunde führe ich doch das Leben eines legalisierten Junkies? Kann ja niemand genau kontrollieren wann ich was nehme. Ich bekomme Großpackungen, gibt genug andere Patienten, nachdem man sich so intensiv um mich kümmern musste ...
Und ich will jetzt studieren, endlich Leben und meine Ruhe von Apotheken und Ärzten.
Bin auf eure Meinungen gespannt.
Gibt übrigens viele Gutachten zu meinem Fall, auch Gerichtsprozesse, viele Klinikaufenthalte, tausende von Seiten an Akten, ... es ist schon ziemlich verrückt ...
Und das alles vor allem deswegen, weil ich jahrelang irrtümlicherweise wegen einer nicht existierenden bipolaren affektiven Störung behandelt wurde. Wie schrecklich und grauenhaft die Neuroleptika-Entzüge waren ... ich werde das nie in Worte kleiden können. |
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TomasG Platin-User

Anmeldungsdatum: 03.11.2011 Beiträge: 1301
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Verfasst am: 27. Jul 2013 16:46 Titel: |
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hmm was willst du jetzt hören?
diese medikamente können über die jahre und jahrzehnte ihre probleme mit sich bringen, vor allem toleranzentwicklung, und teils auch psyschiche probleme.
aber wenn du ohne nicht zurecht kommst, was bleibt dir anderes übrig?
aufhängen kannst du dich später immernoch.
welche dosierungen du nimmst, hast du leider nicht geschrieben.
warumeigentlich bedarfsmäßig tilidintropfen?
was ist daran besser als hydromorphon?
belastet den körper unnötig mit naloxon.
nimm halt die medikamente, wenn es ohne nicht geht.
evtl gibts ja in einigen jahren neue medikamente, oder andere therpiemöglichkeiten, so das du sie nicht mehr benötigst. |
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Lillian Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 22.05.2013 Beiträge: 3894
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Verfasst am: 27. Jul 2013 17:50 Titel: |
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Warum willst Du die Medikamente nicht nehmen, wenn es Dir damit wesentlich besser geht und Du studieren kannst?
Sei doch froh, das es Mittel gibt, die Dir das Leben erleichtern. |
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Speechless Gold-User

Anmeldungsdatum: 07.10.2011 Beiträge: 673
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Verfasst am: 27. Jul 2013 20:25 Titel: |
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Ich hab ein schweres atypisches RLS Syndrom und war lange deswegen mit meinem Arzt zu gange um mir endlich Linderung verschaffen zu können.Auf L-Dopa sprach ich gar nicht an und da ich schon ein starkes Opiat bekomme viel das auch flach.Dann wurde ich stationär aufgenommen und auf Lyrica eingestellt.Seit dem bin ich so gut wie beschwerdefrei und auch meine anderen Angsterkrankungen sind um einiges besser geworden.Zwar hat Lyrica einige heftige Nebenwirkungen aber die nehm ich gern in Kauf,schrieb ich an anderer Stelle ja auch schon mal.Und ich würde egal was ist die Medis nicht absetzen denn sie helfen mir so gut,da ist es mir egal ob ich ein legalisiertes Junkeeleben führe.(Man muss dazu sagen das ic HIV habe was sich im Endstadium bewegt,ADHS und einige psychische Dinge)Ich an Deiner Stelle würde mir darum nicht soviel Gedanken machen und die Medies nehmen so lange wie sie Dich beschwerdefrei leben lassen.
LG |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 27. Jul 2013 21:23 Titel: |
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Ich nehme
Hydromorphon 8 - 0 - 8
Escitalopram 0 - 0 - 10 (macht mich total müde wenn ich es am Morgen nehme)
Clonazepam 1 mg 30 Minuten bevor ich ins Bett gehe.
Den ganzen anderen Kram nehme ich so selten das es sich nicht lohnt den aufzuschreiben.
Ach wg. Tilidin-Trpf: Die habe nen Ticken nen anderes Rezeptorprofil als Hydromorphon. Ich profitiere dann viel mehr davon wenn ich ne geringe Dosis von nem schwachen Opioid nehme als wenn ich noch mehr Hydro nehme.
Tramadol will ich net weil SSRi und ich nehm schon Escitalopram.
Tilidin spür ich gar nicht. Merke nur, dass meine Beine wieder "weich" werden.
Lyrica hatte ich auch schon. Habs 3 mal damit versucht. Immer und immer wieder. Wollte unbedingt, dass es funktioniert aber keine Wirkung und nur Nebenwirkungen.
Der Angstkiller war bei mir das SSRi.
Benzos haben bei mir nie was gegen Ängste gebracht. |
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veilchenfee Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4076
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Verfasst am: 27. Jul 2013 22:40 Titel: |
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Hallo QyX!
Welche Fachrichtung der Medizin möchtest Du denn einschlagen? Verstehe mich nicht falsch, ich finde es fabelhaft, dass Du trotz Deiner Handicaps Medizin studierst. Es stimmt mich nur nachdenklich, wenn ich mir vorstelle, dass Du am Tag mit ca. 40 fremden Menschen konfrontiert werden wirst, auf die Du persönlich eingehen musst, wenn Du ihnen helfen möchtest. Glaubst Du, dass Du das hinkriegst? Oder wirst Du eher in die Richtung Pathologie / Radiologie oder in die Forschung gehen? |
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PlexiHexi Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.09.2013 Beiträge: 19
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Verfasst am: 8. Sep 2013 19:09 Titel: |
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Bescheuerte Idee echt. Wenn man keine Ahung von Drogen hat, dann sollte man einen Joint rauchen und seinen Kopf 42-mal gegen die Wand hauen. Dann fühlt man sich auch toll und hat vlt. sogar noch ein paar nette Hallus  |
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lämmchen Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 8. Sep 2013 19:15 Titel: |
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Mir scheint-PlexiHexi-das Du Deinen Kopf 42 mal oder gar noch mehr gegen die Wand gehauen hast, oder? Würde mich jedenfalls nicht wundern... |
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PlexiHexi Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.09.2013 Beiträge: 19
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Verfasst am: 8. Sep 2013 19:20 Titel: |
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Wenn ich meinen Kopf gegen ne Wand hauen würde, würde das Haus einstürzen, also von daher wär das bei mir ne schlechte Idee. Is mir bisher nur 7 mal passiert und kann keinerlei kognitive Veränderungen an mir bemerken  |
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silent addiction Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012 Beiträge: 1776
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Verfasst am: 8. Sep 2013 19:21 Titel: |
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lämmchen hat Folgendes geschrieben: | Mir scheint-PlexiHexi-das Du Deinen Kopf 42 mal oder gar noch mehr gegen die Wand gehauen hast, oder? Würde mich jedenfalls nicht wundern... |
du lämmi...
ich verfolge das Forum gerade mit sehr großem Interesse...ich lese überall nur PlexiHexi ...dein post gefällt mir...muss mich gerade total amüsieren. jetzt warte ich nur noch darauf...das PlexiHexi ein paar user angreift und als dumm betitelt...dann ist polen offen!  |
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PlexiHexi Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.09.2013 Beiträge: 19
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Verfasst am: 8. Sep 2013 19:23 Titel: |
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Ne Leute, den Fehler mach ich nicht. Ich bin kein hirnloser Troll, der andere mit seiner Keule schlägt. Nein, ich bin vielmehr ein Schatten der aus dem Nichts zuschlägt um seine abendlichen Bierchen etwas aufzuwerten  |
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lämmchen Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 8. Sep 2013 19:23 Titel: |
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@PlexiHexi: das nennt man dann Betonkopf. Vielleicht bemerkst Du keine kognitiven Veränderungen an Dir, dafür aber andere? Überleg mal lieber, bevor es zu spät ist.
@Silent:  |
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silent addiction Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012 Beiträge: 1776
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Verfasst am: 8. Sep 2013 19:24 Titel: |
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PlexiHexi hat Folgendes geschrieben: | Wenn ich meinen Kopf gegen ne Wand hauen würde, würde das Haus einstürzen, also von daher wär das bei mir ne schlechte Idee. Is mir bisher nur 7 mal passiert und kann keinerlei kognitive Veränderungen an mir bemerken  |
PlexiHexi...dann hast du aber eine sehr stark veränderte Wahrnehmung...
so...und jetzt räum hhier mal richtig auf...wird gerade echt interessant wie dumm wir alle sind.
gruß...! |
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PlexiHexi Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.09.2013 Beiträge: 19
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Verfasst am: 8. Sep 2013 19:25 Titel: |
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Nope, ich habe noch nie von jemanden gesagt bekommen, dass ich dauerhafte Schäden durch mein Wände-Zermalmen davongetragen habe. Bis auf ein paar kaputte Wasserleitungen kann ich micht nicht beklagen  |
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PlexiHexi Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.09.2013 Beiträge: 19
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Verfasst am: 8. Sep 2013 19:29 Titel: |
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Ist echt n chilliges Forum hier. Nur leider nicht viel los. Hm, schade. Sonderlich kompetent scheinen die Leutz hier nicht zu sein. Na was soll, dann lasst hier mal nen Experten in eure Mitte  |
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