Med.Frage zu ValeronN

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PumpsnRoses
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 03:41    Titel: Med.Frage zu ValeronN Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

manche von euch wissen es bereits, der Rest erfährt es jetzt.
Ich habe mir vor ca. 4 Jahren in geistiger Umnachtung und Unwissenheit ( aber wie heiß es so schön, Dummheit schützt vor Strafe nicht), Valeron N gespritzt, ohne jede zu wissen was hinter dem unscheinbaren Buchstaben N verborgen war. Die Dosis betrug 1ml, wie gesagt, i.v.
Dazu muss ich erwähnen, das ich im Substitutionsprogramm bin. Damalige Dosis lag bei 18ml Pola täglich.
Jedenfalls hatte ich innerhalb von Sekunden den Turboentzug meines Lebens. Der "Spaß" hielt insgesamt ganze 7Std. an, nach 5Std. war ich wieder halbwegs lebensfähig.
Während der fünf Stunden lag ich nur auf dem Bett und drehte mich vor Schmerzen im Sekundentakt um die eigene Achse. Etwas sehen konnte ich während der Zeit garnicht. Ich war völlig blind,totales Schwarz vor den Augen, nicht mal Umrisse waren erkennbar. Aufstehen war völlig unmöglich, da mein Kreislauf total im Keller war.
Mein Temperaturempfinden wechselte permanent von glühend heiß zu eiskalt. Sprechen konnte ich erst nach Std. und dann auch nur im Flüsterton.
Übelkeit verfolgte mich ebenfalls die ganze Zeit,genauso wie Magenkrämpfe.
Zusätzlich wurde ich von Schüttelfrost durchgerüttelt.
Zwischenzeitlich krampften auch meine Gliedmaßen.


Das nur zur Vorgeschichte, zum besseren Verständnis.

Meine eigentliche Frage:

Das ganze war ja wie ein Entzug im Zeitraffer. Die Rezeptoren wurden total leergefegt.
Nichts anderes passiert ja wahrscheinlich bei dem Turboentzug unter Narkose, der im Krankenhaus stattfindet.

Warum war ich dann am nächsten Tag pünktlich zur gleichen Zeit wie immer entzügig?
Hätte ich nicht eigentlich entgiftet sein müssen?

Und Nein, das kann keine Kopfsache gewesen sein das ich mein Pola wieder brauchte.
Ich hab mir damals gar keine Gedanken über irgendwelche für und wider gemacht und hab auch nicht darauf gewartet ob ich nun affig werde oder nicht.

Hat jemand eine Erklärung dafür, warum der Entzug danach nicht durchgestanden ist?

Über konstruktive Ideen oder auch einfach nur Vermutungen, würde ich mich freuen.

Euch allen noch schöne Träume.

LG,Rose
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scoobi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.03.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 07:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rose,
du warst keineswegs entgiftet, da das Naloxon eine kürzere Halbwertzeit hat als Opioide.
Bedeutet, dass nach der Wirkung des Naloxons die "Restopioide" wieder zum Angriff auf die nun völlig ausgehungerten Rezeptoren starten.
Da die verbliebene Dosis nicht mehr ausreicht, um diese zu sättigen, entsteht neuer Suchtdruck.
Das Naloxon wird Opioiden beigesetzt um eine Euphorie nach der Einnahme zu verhindern und so einem Missbrauch vorzubeugen.
Natürlich sind dem Missbrauch damit gewisse Grenzen gesetzt, aber Süchtige tricksen die Naloxon Wirkung mit einer Dosissteigerung aus: Naloxon= kürzere Halbwertzeit als Opioide. Restopioide wirken nachdem Naloxon nicht mehr wirkt immer noch.
Die den Opioiden gegenüber kürzere Halbwertzeit ist auch in der Notfallmedizin von Bedeutung, Naloxon muss bei einer OD rechtzeitig nachdosiert werden, sonst können die Opioide durchaus, je nachdem wie hoch die Dosis war, noch eine Atemdepression auslösen.
Schönen Tag!

scoobi
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TomasG
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

der turboentzug in narkose kann nur dann erfolg haben, wenn das ganze über mehrere tage durchgeführt wird.

1ml valoronN enthält übrigens stolze 6,11mg naloxon!

eine injektionsampulle mit naloxon enthält gerade mal lumpige 0,4mg!
und normalerweise wird erst mal nur die hälfte, als 0,2mg i.v. injiziert, und bei bedarf nachinjiziert.

mit deinen 6mg naloxon lagst du also weit über dem 10fachen einer normalen dosis naloxon.

kein wunder das du bald drauf gegangen bist dabei...

du musst auch recht schnell abgedrückt haben, weil sonst hättest du den ml garnicht spritzen können, weil die wirkung schon eingesätzt hätte, bevor alles drinne ist.

normal wirkt naloxon nicht so lange wie bei dir, aber durch diese extreme überdosierung an naloxon, hat sich wohl die wirkzeit verlängert.

das ist absolut lebensgeährlich.

nachdem die wirkung des naloxons nachgelassen hat, hat das pola auch gleich wieder die rezeptoren belegt, weil pola einiges länger wirkt als naloxon.

also das bringt wirklich nur schmerzen, und lebensgefahr sowas zu machen.

selbst unter vollnarkose und guter überwachung birgt das große risiken, besonders wenn man so hohe dosen an pola gewöhnt ist!

der körper braucht eine gewisse zeit, um sich an opioidfreiheit zu gewöhnen, und das kann man kaum beschleunigen.
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