Tilidinentzug nach 3 Jahren

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Ariell
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.11.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 26. Nov 2013 20:01    Titel: Tilidinentzug nach 3 Jahren Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe eine komische Krankheit, bei mir sterben Gelenke und Knochenteile einfach ab. Da hilft kein Ibu oder so was. Ich hab mich ganz lang dagegen gewehrt, so "Drogen" zu nehmen. Nach ein paar Jahren war ich dann so zermürbt, dass ich halt doch was nehmen wollte. Ich hab dann Tilidin Retard Tabletten bekommen. Angefangen hab ich mit 50 mg 3 x am Tag. Leider war ausser Schwindel und Übelkeit keine Wirkung. Der Schmerztherapeut hat mir dann gut zugeredet und so hab ich auf 100 mg erhöht, das brachte mir zwar auch keine Schmerzfreiheit, aber es war so ein Gefühl, als würde man eine Decke drüber legen und es war erträglicher. Trotz der Erkrankung wollte und mußte ich immer arbeiten, und die Tilidin haben das etwas einfacher gemacht. Nun kommt es aber wie es immer ist, über kurz oder lang muß die Dosis gesteigert werden. Das ging dann ganze 3 Jahre so weiter bis ich jetzt bei 4 x 200 mg am Tag angekommen bin. Nun hat die Wirkung nachgelassen und ich hab die Tabletten nur noch genommen, weil ich sonst Entzugserscheinungen bekommen habe. Da das keinen Sinn ergibt, hab ich einen Entzug gemacht, zu Hause, aber ich hab mit meinem Arzt telefoniert. Am Anfang war das auch gar nicht so schlimm, ich hab in der ersten Woche direkt auf 3 x 150 mg reduziert, das war so ein wenig wie leichte Grippe. Nach 1 Woche hab ich auf 3 x 100 mg reduziert, da war zur Vorwoche so gut wie kein unterschied. Die Woche darauf dann auf 3 x 50 mg runter, das war schon nicht mehr sooooo einfach. Die Schmerzen wurden schlimmer und ich war recht reizbar und die "Grippe" wurde schlimmer.
Da ich nicht ewig rummachen wollte, hab ich dann die nächste Woche auf 0 reduziert. Das war am 1. Tag noch ganz ok, aber dann kam es ganz schön heftig! Ich hab Alles was man sich vorstellen kann bekommen: Fieber-Schüttelfrost-Kopfschmerzen-Gliederschmerzen-Übelkeit-Durchfall-Magenkrämpfe-Ausschlag-die Haut auf meiner Zunge hat sich abgelöst-ich war aggressiv wie ein Kettenhund und im nächsten Moment die größte Heulsuse-ich konnte nichts mehr Essen-ich hätte mir am liebsten die Haare ausgerissen und das Fleisch von den Knochen gekratzt-ich hatte den Drang mich ständig zu bewegen-ich war todmüde und konnte aber nicht schlafen und ich wurde von Tag zu Tag schwächer. Am 6. Tag war ich so fertig, dass ich nicht mehr aufstehen konnte. mein Blutdruck war bei 85 zu 56 und mein Puls bei 50
Da wollten mich mein Mann und meine Eltern ins Krankenhaus bringen.
Ich hab mir dann eine weitere Nacht erkämpft und bin zu Hause geblieben( ich bin schon 12 Mal operiert worden und hasse Krankenhäuser)
Es ging mir dann noch ein paar Tage wirklich extrem schlecht, aufwärts ging es erst ab Tag 12.Jetzt ist Tag 16 und ich bin ganz ok. Es ist immer noch nicht ganz vorbei, es kommen immer wieder Symtome zurück, ganz ohne Vorwarnung.
Aber weg ist: Übelkeit-Durchfall- meine Zunge ist wieder ok-Ausschlag ist weg-zum größten Teil auch der Bewegungsdrang( kommt manchmal am Abend wieder) und Das Haare ausreißen und Fleisch runterkratzen ist auch weg
Es ist so wie eine leichte Grippe und es wird laut Arzt auch noch ne Woche so sein, aber ich weiß, dass es irgendwann ganz vorbei ist und das lässt mich durchhalten.
Ich hatte mir das ganze nicht so schlimm vorgestellt und dachte auch nicht, dass ich wirklich so süchtig bin. Aber nach den letzten 16 Tagen hab ich ja gesehen was Sache ist und eines weiß ich ganz bestimmt, das will ich nie mehr machen müssen. Wenn Ihr euch jetzt denk, dann hättest es halt im Krankenhaus gemacht, dann kann ich euch gleich die Hoffnung nehmen, die können auch nicht wirklich was tun! Ich hab meinen Arzt schon gefragt, wie es so ganz schlimm war, ob die im Krankenhaus was machen könnten. Da muß man durch. Es gibt ein Mittel Clonidin das soll helfen, bei mir hatte es NULL Wirkung. Warum ich das schreibe, hat den Grund um zu zeigen, dass es kein Kindergeburtstag ist, ABER mit Hilfe der Familie und einem eisernen Willen kann man es schaffen! Ich bin jetzt sehr froh und auch ein wenig stolz, dass ich es durchgezogen habe. Jetzt bin ich auf der Suche nach anderen Methoden um meine Krankheit und die Schmerzen in den Griff zu kriegen. Nun wünsche ich Allen, die den Entzug noch vor sich haben, den Mut und die Kraft es zu tun und durchzuhalten, das Ergebnis ist es wert!
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