Von welchen Drogen rote Augen?

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Elke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 26. März 2013 06:55    Titel: Von welchen Drogen rote Augen? Antworten mit Zitat

Mein Sohn konsumiert seit voriges Jahr Mai Crystal, andere Aufputsch- und Partydrogen und zum Runterkommen Cannabis. In den letzten Monaten hat er kaum noch Crystal konsumiert, das letzte Mal war wohl Silvester. Da ging es ihm dann auch nicht gut, er hat geweint. Naja, das sind so die sentimentalen Tage, wo man sich an einige Dinge erinnert.

Seit ungefähr Anfang Dezember konsumiert er täglich Cannabis. 1,5 Wochen hat er nun mal gar nichts genommen, ist sogar mal wieder zur Schule gegangen. Er war wie ausgewechselt - viel offener als unter diesem Drogenmist.

In den 1,5 Wochen hat er mir auch sehr viel erzählt. U. a., dass einige Leutchen aus seinem Bekanntenkreis nun Tilidin konsumieren. Sie halten das nicht für schlimm, weil es ja ein Medikament ist. Rolling Eyes Weil ich hier nun auch schon viel über Tilidin gelesen habe, konnte ich ihm einige Dinge darüber erzählen. Wenn mein Sohn nämlich erzählt, dass Bekannte sowas nehmen, dann schrillen bei mir irgendwie die Alarmglocken.

Vorige Woche Donnerstag war er nach den 1,5 Wochen Ruhepause nun wieder mit seiner Kumpeline (deren Freunde das sind mit dem Tilidin) unterwegs und ich habe von Anfang an nichts gutes geahnt. Freitag hat er wieder die Schule gebummelt, aber ihm war nichts anzumerken. Außer, dass er futtert wie ein Scheunendrescher - teilweise 3 x täglich warm. Das war für mich schon ein Hinweis auf Cannabis.

Am gestrigen frühen Abend hat ihn nun wieder seine Kumpeline abgeholt. Auch da habe ich schon geahnt, was kommt. Gegen 23.15 Uhr kam er leise nach Hause, ist sofort in sein Zimmer. Ich habe nachgeguckt und da saß er mit ganz roten Augen.

Ich bin ausgerastet, weil es hier mittlerweile schon ganz viel Theater wegen seinen Drogen gegeben hat. Voriges Jahr hat er mein Konto um einen mittleren 4-stelligen Betrag erleichtert, musste deswegen ein neues Konto anlegen und die Kontodaten versteckt halten.

Bei einer Inventur ist aufgefallen, dass er nun auch die Geschäftskasse meiner Mutti um einen mittleren 4-stelligen Betrag erleichtert hat. Meine Eltern sind normal Rentner, sie erhalten die Läden nur noch aufrecht, um meinem Sohn eine Ausbildung zu ermöglichen. Kündigen will meine Mutti ihn nicht, weil es für sie ein Fallenlassen wär. Nun hat er ihnen Schulden besorgt, das heißt, meine Eltern müssen weiter arbeiten. Mein Vater steht 2.00 Uhr nachts auf, um die Tageszeitung auszutragen, hat zwischen 5.00 Uhr und 7.00 Uhr eine kurze Ruhepause und dann arbeitet er durch bis 20.00 Uhr abends.

Ich habe ein verdammt schlechtes Gewissen gegenüber meinen Eltern, würde ihnen am liebsten das Geld geben. Andererseits bettele ich schon regelrecht seit Sommer vorigen Jahres, dass sie ihn wenigstens für ein paar Monate kündigen. Ich habe meiner Mutti tausend Mal gesagt, dass sie ihn, wenn er Donnerstag mal für eine Stunde in den Laden kommt, nicht an die Kasse lassen soll, weil ich wusste, dass er zufasst. Aber sie hat immer auf Durchzug gestellt. Klar, sie verbindet eine Affenliebe zu meinem Sohn.

Nur diese Kündigung wär doch zum Schutz aller gewesen und mein Sohn wär vielleicht voriges Jahr schon wach geworden. Zumindest wär er nicht mehr an Geld gekommen, in diesen Massen schon gar nicht. Ich habe alle Wertsachen unter Verschluss, hier konnte er nur noch wöchentlich das Leergut klauen. Damals hat er noch nicht mal sein eigenes Leergut weggebracht, noch nicht mal nach Partys. Da hat ihm sein Ausbildungsgeld gereicht. Und nun ist es ein Fass ohne Boden und ohne Gewissen geworden.

Meine Eltern hatten auch Probleme mit meinem Bruder, nachdem mein Sohn wieder arbeiten ging (also die 1,5 Wochen). Mein Bruder wollte deswegen kündigen. Spinnerei von ihm, aber für meine Eltern ein weiteres Ärgernis. Meine Mutti hätte meinen Bruder gehen lassen, aber meinen Sohn wohl nur über ihren totalen gesundheitlichen und finanziellen Ruin.

Sie ist das schwächste Glied in der Kette für meinen Sohn und es macht mich stocksauer, dass er das so ausnutzt. Deswegen bin ich bei dem Anblick der roten Augen auch so ausgerastet, weil einfach kein Ende in Sicht ist.

Welche Droge das ist, wenn jemand klaut und nicht arbeiten geht, ist ja eigentlich egal. Vom Kiffen bekommt man ja auch den Arsch nicht hoch, also nix mit harmlos. Nur er soll mir nicht davonlaufen, während ich noch ans Kiffen denke.

Deswegen meine Frage, gibt es auch andere Drogen als Cannabis, die rote Augen verursachen, ganz besonders auf Tilidin bezogen? Wie sehen die Anzeichen aus, wenn jemand Tilidin konsumiert? Kleine Pupillen...?

Ich hoffe ja, dass kein Tilidin im Spiel ist, aber ich will schnell handeln können, falls es doch ins Spiel kommen sollte.

Liebe Grüße
Elke
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goazauber
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 04.01.2013
Beiträge: 151

BeitragVerfasst am: 26. März 2013 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke
Das iet ja hart mit deinem sohn...
Also rote Augen das kann nur vom kiffen sein...wenn er tilidin nimmt, hatte er auch kleine Pupillen , ist komisch , redet denn komisches zeug, bewegt sich verlangsamt, die augen fallen während des Gesprächs zu oder er könnte auch aggressiv sein...tilidin ist ein opiat...heroin auch...hoffentlich greift er nivht irgendwann dazu...
Wollt ihr nicht mal zusammen zu einer drogenberatung gehen? Das er auch mal von anderen hort, wie scheisse das zeug ist...
Viel kraft und Glück
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 26. März 2013 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

habe die Tage noch überlegt, ob dein Sohn nun die Kurve bekommen hat oder ob's noch 'ne Fortsetzung gibt. Schade, er ist also doch nicht weg von den Drogen. Und du versuchst nach wie vor gegenzusteuern. Deine Hartnäckigkeit ist wirklich bewundernswert und ich finde richtig klasse, wieviel Mühe du dir machst z.B. bei der Informationsbeschaffung.

Dein Sohn scheint seine Mitläuferqualitäten unter Beweis stellen zu wollen, anders kann ich es mir bald gar nicht denken, warum er überall mitmachen zu müssen glaubt. Ich denke mal, mit Tilidin ist die nächste Hürde genommen. An der Stelle würde mich mal interessieren, was er zu den Infos sagte, die du ihm über Tilidin geben konntest. War er weiterhin der Meinung, es sei harmlos, weil ja ein Medikament oder hat er dich ernst genommen? Gerade fällt mir auf, dass dein Sohn sich über seine Drogen bzw. die Drogen in seinem Umfeld ebenso leicht informieren könnte wie du auch, scheint es aber vorzuziehen, eben das nicht zu tun? Damit dürfte auch Safer use nicht sein Thema sein?

Auch wenn ich annehme, dass er aktuell "nur" täglich kifft (was ich wie du nicht harmlos finde, auch wegen der Auswirkungen), so denke ich doch, dass er eines Tages Tilidin bestimmt probieren möchte, wenn er es nicht schon getan hat.

Du hattest nach roten Augen gefragt. Meines Wissens kommt da nur Cannabis in Frage. Aber möglich wäre vielleicht auch Mischkonsum? Das können dir andere bestimmt besser beantworten?

Tilidin ist - wie goazauber schon schrieb - ein Opiat. Opiate erzeugen oft Verdauungsprobleme, konkret bedeutet das, dass Stuhlgang kaum möglich ist, ggf. nur unter Zuhilfenahme eines Abführmittels. Inwieweit das auch auf Tilidin zutrifft, müsste dir wiederum ein anderes Forumsmitglied beantworten. Wenn ja, könnte das ggf. ein Anhaltspunkt sein.

Nach wie vor denke ich, dass dein Sohn die Auswirkungen seines Drogenkonsums nicht sieht. Es passiert ja nichts, von keiner Seite. Wenn du ihn vor die Türe setzen würdest, bedeutet das noch immer nicht, dass du ihn fallen lassen würdest.

Herzliche Grüße

Pimpinelle.
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 26. März 2013 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

LIebe Elke,
du schreibst furchterregende Sachen und ich weiß, dass es als Mama doppelt schwer ist, sich mit der Sucht seines Sohnes abzufinden. Crystal macht bei heftigem Konsum stark rote Augen. Du kannst es leider nicht nur an den großen Pupillen festmachen. Mein Freund hat mir wochenlang erklärt, dass seine roten Augen vom Kiffen kommen. Vom Kiffen bekommt man tatsächlich auch rote Augen, aber niemals so rote Augen wie von exzessivem Crystalkonsum. Dein Sohn macht die weiterhin etwas vor. Ich habe auch lange geglaubt, es läge nur am Kiffen, bis ich auf irgendeinen Artikel gestoßen bin, in dem beschrieben wurde, dass Crystal stark rot unterlaufene Augen macht. Daraufhin hab ich mich dann erkundigt bei Fachleuten und es stimmt. Als ich ihn dann daraufhin ansprach, hat er auch zugegeben, dass es nicht das Kiffen, sondern das Crystal ist. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen. Aber ganz egal, ob dein Sohn nun C konsumiert oder etwas anders. Sein Problem ist nicht mal eben so zu beheben. Er sucht den Rausch und ist abhängig. Das solltest du am besten akzeptieren. Das dein Sohn dich um solch große Beträge erleichtert, sollte alle Alarmglocken schrillen lassen. Was wird er wohl als nächstes tun?
LG
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 26. März 2013 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, Yolande, denn den Punkt hatte ich gerade vergessen:

Wenn es so sein sollte, dass er nur noch kifft und trotzdem noch immer bzw. wieder in die Kasse greifen würde, stellte sich mir die Frage, was er noch alles tun würde, wenn er erst mit Tilidin anfängt oder mit Crystal weiter macht. Ich finde diese Entwicklung sehr dramatisch und schrecklich. Wenn dein Sohn für sich nicht die Notbremse zieht, seid ihr als Familie gefragt. Damit erzähle ich dir sicher nichts Neues. Deine Mutter sollte langsam mal einsehen, dass das was da passiert kein harmloser Dumme-Jungen-Streich ist, sondern den Tatsachen ins Auge sehen und Konsequenzen daraus ziehen. Die Kündigung - wenigstens für ein paar Wochen oder Monate - hielte ich für eine sehr sinnvolle Maßnahme. Damit würde er seiner finanziellen Möglichkeiten beraubt und das sind schon Konsequenzen, durch die er vielleicht (!) erkennen könnte, dass das nicht ganz so ok ist, was er gerade tut.

Was ist eigentlich mit der Schule? Er geht nur ab und an mal hin, oder? Hat das denn keine Folgen? Ich würde mal vermuten, dass er wenigstens eine Prüfung versemmeln könnte oder gibt es auch die Möglichkeit, dass er das Ausbildungsjahr wiederholen müsste wegen zu hoher Fehlzeiten?
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 27. März 2013 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

als ich das heut morgen laß, hat mich das echt wieder traurig gemacht. Es ist einfach unglaublich, was er euch allen so antut.

Ich meine rausschmeißen ist leichter gesagt als getan und ganz ehrlich würde sein Konsum meiner Meinung nach erstmal steigen. Und wer weiß was dann alles passiert. Ich kann deine Mutter verstehen, was soll sie auch machen. Wahrscheinlich liebt sie über alles und kann dann einfach nicht konsequent genug sein.

Kann dir leider nix zum eigentlichen Thema sagen, kenne rote Augen auch nur vom KIffen.

Ich wünsche euch einfach nur weiterhin viel Kraft und Geduld. Wer weiß schon wann er endlich genug hat, das weiß man leider nicht.

Gruß
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Arschbombe
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 27. März 2013 03:38    Titel: Antworten mit Zitat

Rote Augen sind doch nicht wirklich das Problem. Würde Dein Sohn nur kiffen, müsste er nicht die eigene Familie systematisch um solche Beträge "berauben".
Also halten wir fest. Er beraubt euch, bisher zwar hemmungslos aber ohne Gewalt. Das deutet auf massiven Konsum harter, teurer Drogen hin. Da Chrystal schon ein Thema ist, vermute ich mal er hat da das Hauptproblem.
Ihr habt nun den Geldhahn so gut es geht zugedreht. Das ist richtig, aber schafft ein weiteres Problem. Christal enthemmt, ist teuer und schafft ein Höchstmaß an Abhängigkeit. Eine logische Folge könnte sein das er sich auf krimminelle Weise das Geld woanders besorgt. Das kann heftig werden. Es gibt mMn nur einen Weg. Schafft Euch Gewissheit und laßt Ihn auf Konsum testen. Sollte Christal / Heroin / Kokain im Blut sein, habt Ihr ein sehr großes Problem. Zumal er seine krimminelle Energie sowie seine Hemmungslosigkeit schon bewiesen hat.
Alles Gute R.
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Elke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 27. März 2013 08:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo goazauber,

vielen Dank für deine Beschreibung, woran man einen Tilidin-Konsum erkennen könnte. Wir waren voriges Jahr im Juni schon bei einer Drogenberatung, auch beim Hausarzt, aber nur auf unser Drängen. Der Mann von der Drogenberatung taugt seiner Meinung nach nichts, weil er ja nur trockener Alkoholiker ist und wie soll er da auch über Drogen mitreden können. Rolling Eyes Es ist eine Ausrede von ihm, um sich ja nicht mit dem Konsum beschäftigen zu müssen - aus dem Grund hat er sich bisher auch hier noch nicht angemeldet, obwohl ich ihn schon mehrfach darauf hingewiesen habe. Da hatte er die Ausrede, dass man sich nicht ständig mit dem Thema Drogen beschäftigen muss, das muss man aus dem Kopf verdrängen. Man sieht, wie er es verdrängt hat - gar nicht.

Hallo Pimpi,

ja, mit Tilidin wäre die nächste Hürde genommen. Davor habe ich ja auch wahnsinnige Angst. Insgesamt hat er eine schreckliche Einstellung zu Medis bekommen. Vor einem Monat hatte er die Grippe und 40 Fieber. Er hat sich Soledum Kapseln (Husten-Medi) und Paracetamol-Tabletten mit in sein Zimmer genommen. Als ich ein paar Stunden später nachgeguckt habe, waren die Packungen viel leerer. Ich habe ihn gefragt, wieviel er genommen hat, das konnte er nicht beantworten, aber ein paar Paracetamol waren es schon. Ich habe ihm gesagt, ob er wahnsinnig ist, wenn man zu viel von dem Zeug nimmt, geht das auf die Leber. Von den vielen Hustenmedis hat er wenigstens am nächsten Tag Durchfall bekommen.

Man sollte doch irgendwie Respekt vor Medis haben. Das schlimme war, er wurde noch darin bestätigt, weil er nach 3 Tagen wieder einigermaßen fit war, wo ich 2 Wochen für gebraucht habe.

Was er zu den Infos über Tilidin, die ich ihm gegeben habe, gesagt hat? Er wurde auf einmal wütend und hat gesagt, dass er demjenigen eins in die Fresse hauen will, wenn er ihm das noch mal anbietet. Nein, mein Sohn informiert sich nicht über Drogen. Er konsumiert mit seinen Kumpels, was ihm in die Quere kommt. Bzw. das hat er voriges Jahr so gemacht. Ab Dezember kifft er ja mit Ausnahme von Silvester fast nur noch. Aber der Freundeskreis mit dem Tilidin ist neu und deswegen habe ich da auch Angst.

Ja, so ist es wohl. Mein Sohn sieht die Auswirkungen des Drogenkonsums nicht. Er selber fühlt sich so wohl, so hat er es mir auch mal gesagt. Er ist der Meinung, dass er keine harten Drogen mehr nimmt, kiffen ja nicht so schlimm ist.

Wegen der Schule - er ist ein paar Monate gar nicht zur Schule gegangen, hat im Februar noch nicht mal sein Halbjahreszeugnis abgeholt. Ich habe mal mit der Lehrerin gesprochen und sie meinte, dass sie nichts machen können, als ihm für jede Fehlstunde und jede nicht mitgeschriebene Arbeit eine 6 einzutragen. Sie könnten ihn ja auch sonst nicht anders benoten. Ansonsten müsste der Ausbildungsbetrieb handeln und das ist nun mal die Oma.

Auch wenn er in diesem Schuljahr nur ein paar Mal in der Schule gewesen ist - vielleicht höchstens 10 x - könnte er zur Prüfung gehen. Vorige Woche hat er sogar die IHK angerufen, sie sollten ihm sein Prüfungsthema sagen. Da das unüblich ist, wollte die Sachbearbeiterin das erst nicht, da hat mein Sohn gesagt, dass die Lehrerin das Thema vergessen hat. Und sie hat ihm tatsächlich das Prüfungsthema gesagt. Da hatte er aber auch noch Elan und wollte alles daran setzen, die Prüfung zu schaffen. Nur wenn das jetzt wieder so weitergeht, war das auch wieder nur eine Luftnummer.

Hallo Yolande,

oh ja, das ist extrem schwer als Mutter, sich mit einer Sucht des Kindes abzufinden. Eigentlich kann man sich gar nicht damit abfinden. Wenn es mal gut mit ihm läuft, geht es mir auch gut und wenn alles wieder gegen den Baum läuft, fühle ich mich wie eine wandelnde Bombe, habe auch schon 2 x mit plötzlichem 1-Tages-Fieber reagiert.

Ich glaube nicht, dass er Crystal nimmt. Er hat wieder ordentlich an Gewicht zugelegt, isst manchmal sogar auch zu viel und er schläft täglich seit 4 Monaten. Also täglich 8-9 Stunden. Ihm hat man damals seinen Crystal-Konsum auch immer sofort an der Haut angesehen, er hat große Chemie-Pickel davon bekommen. Außerdem hat er am ersten Crystal-Tag immer ein riesen Doppelkinn bekommen. Große Pupillen habe ich letzter Zeit auch nicht an ihm festgestellt. Er ist auch nicht zappelig oder so, ganz im Gegenteil.

Hallo Mesut,

ja, es ist absolut wahr, es ist leichter gesagt als getan, ihn rauszuschmeißen. Also einfach so rausschmeißen könnte ich ihn sowieso nicht, wenn, dann würde ich ihm eine Frist geben, sich eine Wohnung zu suchen. Nur was kommt dann, wenn er z. B. seine Miete nicht bezahlt? Wenn er im Landkreis bleibt, haben wir dann ein weiteres Problem, weil wir nicht unbekannt sind. Die Vermieter würden sich an uns wenden und wir würden auch bezahlen. Schließlich können sie ja nichts dafür. Mein Sohn hätte wieder keinen Lerneffekt, nur eine gesponserte Wohnung.

Die nächste Angst wär dann tatsächlich auch, nicht zu wissen, was so alles abläuft. So bekomme ich ja doch noch vieles mit. Die Nächte, wo er nicht nach Hause gekommen ist, bin ich teilweise fast irre geworden, weil ich mir die schlimmsten Dinge ausgemalt habe. Selbst wenn er total verpeilt war, war ich dann doch froh, wenn er wieder zu Hause war.

Ich würde es mir aber schon sehr wünschen, wenn er sich eine Wohnung und Arbeit suchen würde, wenn es mit der Ausbildung nicht mehr klappt. Dazu muss ich die Ausbildung aber noch abwarten. Und vor allen Dingen würde ich mir eine energische Freundin für ihn wünschen. Soweit kenne ich meinen Sohn, dass ich behaupten könnte, dass er dann wieder spuren würde. Mein Bruder war fast genauso bis er seine Frau kennengelernt hat. Er hat auch einige Drogen genommen und war deswegen Dauerstudent ohne Abschluss. Heute ist er der Gesundheitsapostel in Person, viel schlimmer als Leute, die noch nie was genommen haben.

Ja, von meiner Mutti kann ich nicht erwarten, dass sie ihn kündigt. Sie liebt ihn echt über alles. Er ist ja auch normal ein richtig dufter Kumpeltyp, der gut zuhören kann und mit dem man sich auch bestens unterhalten kann und der vor allen Dingen für alles viel Verständnis hat. Zwischen meiner Mutti und meinem Sohn war es schon von seiner Geburt an eine Affenliebe. Sie wär so stolz, wenn sie mal sagen könnte, dass sie ihn ausgebildet hat und ihm ein Standbein verschafft hat. Aber er ist zu blöd, das zu begreifen.

Hallo Arschbombe,

er hat von dem vielen Geld nicht nur Drogen gekauft. Innerhalb von einem Jahr hat er sich bestimmt 4 oder 5 neue Handys im Wert von je ca. 500,00 Euro gekauft. Entweder, weil sie geklaut wurden oder er eins besser fand. Er hat sich eine neue Spielstation gekauft, er braucht viel Benzingeld, er raucht, er ist sehr spendabel zu anderen und das wird auch viel ausgenutzt. Es gehört sich zwar nicht, aber außergewöhnliche Situationen erfordern auch schon mal nicht so gewöhnliche Maßnahmen - also ich habe auch schon seine privaten Nachrichten gelesen. Und da gab es einige, die ihn angebettelt haben, ob er mal aushelfen kann, weil sie momentan kein Geld haben - entweder mit Geld oder mit Stoff. Er sollte das Geld zurück bekommen, aber die nächsten Nachrichten waren dann auch nur Jammereien, dass sie noch kein Geld haben und mein Schöner, du bekommst ja dein Geld usw. Da kann man viele Freunde haben und das kann verdammt teuer werden.

Also woanders würde er sich kein Geld besorgen, dafür könnte ich meine Hand ins Feuer legen. Einbruch oder so - nie im Leben. Was er schon gemacht hat, ist, sich Waren ohne Bezahlung zu bestellen. Das bleiben seine Schulden, da würde ich nur bei der Tilgung helfen, wenn er fast so viel wie mein Vater arbeiten würde und ich sehen würde, dass er sich echt Mühe gibt und das über eine sehr lange Zeit. Ansonsten muss er die Konsequenzen, die kommen werden, in Kauf nehmen.

Mein Sohn ist schon 22 Jahre alt, da kann ich ihn leider zu keinem Test mehr zwingen. Ich habe hier noch 5 Tests liegen, die auf so ziemlich alle Drogen testen, aber die hat er schon vor längerer Zeit verweigert. Anfangs hat er es noch mitgemacht.

Liebe Grüße
Elke
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 27. März 2013 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

du bist eine fürsorgliche Mutter und das sollst du sicherlich auch bleiben. Ich hielte - alleine für dich und deine Gesundheit - es dennoch für besser, wenn ihr euch räumlich von eurem Sohn trennen würdet. Du musst ihn ja nicht von jetzt auf gleich rausschmeißen und auf der Straße wohnen lassen oder wo auch immer. Wäre es nicht möglich, für ihn ein kleines Zimmer anzumieten, das ihr bezahlt? Damit wäre zumindest ein Dach über dem Kopf gesichert. Das hätte zum einen zur Folge, dass du mal zwischendurch (!) zur Ruhe kommen könntest, zum anderen, dass er die Folgen seines Drogenkonsums sehen würde. Wenn er seinen Lohn nämlich in Drogen investieren würde statt Lebensmittel zu kaufen und Stom zu bezahlen, wird es ganz schnell eng.

Seine Einstellung zu Medikamenten wundert mich jetzt nicht. Das scheint bei vielen Drogenkonsumenten so zu sein, dass immer mehr eingeworfen wird als verordnet. Frei nach dem Motto: Viel hilft viel! Very Happy
Das kann aber auch ganz schnell in die Hose gehen. Ich finde die Wahllosigkeit sehr erschreckend, Hauptsache irgendwas einwerfen, vielleicht knallts ja auch noch nebenbei...

Deine Mutter tut ihrem Enkel leider keinen Gefallen mit ihrem Verhalten.

ich wünsche dir alles Gute

Pimpi
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Arschbombe
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Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 27. März 2013 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Elke,
nach dem was Du so schreibst komm ich zu folgender Schlussfolgerung: Du meinst es zwar gut, aber Du unterstützt / förderst sowohl seine Sucht als auch seine Unselbstständigkeit.
Da kündigst Du konsquentes Handeln an und revidierst im selben Satz.
Zitat:
Das bleiben seine Schulden, da würde ich nur bei der Tilgung helfen, wenn er fast so viel wie mein Vater arbeiten würde ...

Er versagt in der Schule, beklaut euch, ist unzuverlässig u.s.w. und keiner setzt Ihm Grenzen. Er kann ja gar nicht anders handeln als das auszunutzen. Er wird ja bei jedem Scheis mit Verständnis, neuen Gelegenheiten und Chancen belohnt.
Denk mal drüber nach. Wink
PS: Wo wohnt er? Bei Euch? Mit 22 ganz einfach. Drogentest, aber beim Arzt um auch die Mengen ein wenig bestimmen zu können, ansonsten Konsequenzen. Anfangen mit Computer (Strom) abstellen, Handy abnehmen, hat er eh von (von euch) gestohlenem Geld bezahlt und wenn das nicht hilft -> rausschmiss. Hört sich hart an, aber Du selbst siehst doch am besten das bisher alles daneben ging mit Eurem grenzenlosen Verständnis.
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 27. März 2013 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

ich kann mich den Worten von Arschbombe nur anschließen. Du drohst mit Konsequenzen und hast selbst Angst davor, sie einzuhalten. Ich glaube insgeheim hast du Angst, dass dir alles außer Kontrolle gerät, wenn du ihn rausschmeißt und bemerkst gar nicht mehr, dass dir alles längst entglitten ist. Mal abgesehen davon, dass du Mutter bist und deine Liebe grenzenlos ist, auch du hast ein Leben und ich glaube, dass solltest du retten bevor er es zerstört hat.
Manchmal erscheinst du ganz klar in der Einschätzung deines Sohnes, dann wieder verwischst du Dinge und rechtfertigst sein Handeln...Crystal nimmt er nicht, weil...Geld hat er ausgegeben, weil...etc. Ganz egal, welche Drogen er nimmt, er tut Dinge, die einfach nicht gehen. Seine Moral, Wertvorstellungen und Gewissen sind quasi nicht mehr vorhanden...das kommt nicht vom Kiffen. Im Übrigen kann man mit Crystal sowohl essen als auch schlafen, wenn man nur abhängig genug davon ist, denn aus der Droge, die dem Konsumenten einst Leistung, Wachheit, Aktivität versprach ist etwas geworden was gerade noch dazu dient, überhaupt den Tag wach zu überleben...man braucht es, um halbwegs normal zu sein, an Feiern, Spaß ist da schon gar nicht mehr zu denken.
Elke, ich kann dir nur raten, wach auf und glaube ihm nichts. Ich kann dir ein Buch empfehlen...es heißt "Ich stehe nicht mehr zur Verfügung"...den Autor hab ich vergessen. Lies es!
LG
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Speedfreak
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.05.2012
Beiträge: 223

BeitragVerfasst am: 27. März 2013 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Elke,

Wenn ich die Geschichten deines Sohnes lese muss ich an mich denken. Wie ich einst war.

Nie an Konsequenzen denken, immernur den nächsten Rausch im Kopf, am besten tagein/tagaus drauf sein, egal auf was, Hauptsache möglichst weit weggeschossen. Schule war mir egal, genauo wie alles andere. Und wenn die Welt hinter mir untergegangen wäre, mich hätte es nicht interessiert.

Wenn ich wo eine Möglichkeit sah Geld zu nehmen, dann nahm ichs auch. Ich meinte es nie böse, aber ich brauchte das Geld. Ich war getrieben von der Sucht.

Ich habe auch gekifft, XTC geschmissen, Speed, Crystal, Koks.. alles was man eben so bekommt. Irgendwann bin ich dann bei H gelandet, Hautsächlich auch weils an jedem zweiten Bahnhof zu bekommen war.

Heute bin ich clean, seit vielen Jahren schon.

Um zum Punkt zu kommen:

Ich denke es ist sehr wichtig, dass dein Sohn in einen anderen Freundeskreis kommt. Wenn ich meine Freunde beibehalten hätte, hätte ich es niemals geschafft.

Ich denke auch es wäre wichtig wenn er mal "ein wenig" fallengelassen werden würde. Ich selbst kam nur zur Vernunft als ich vor dem Aus stand. Plötzlich hatte ich keine Wohnung mehr, kein Geld, überall nur Schulden und da stand ich Nachts im Regen und war auf Entzug. Von heute auf morgen war ich ein Penner. Ich hatte wirklich alles verspielt, konnte nirgendwo mehr hin. Da wurde mir bewusst, dass ich etwas ändern muss weil ich sonst untergehe, aber nicht auf die nette Art. Es war höchste Zeit mein Leben in die Hand zu nehmen.

Ich habe daraufhin ein Substitutionsprogramm besucht und mir einen Halbtagsjob gesucht. Es hatte Jahre gedauert um wieder halbwegs normal zu werden, vorallem die Gedanken sind schwer wegzubekommen. Selbst heute 10 Jahre später habe ich mehrmals täglich das Bedürfnis mir wieder eine Nase reinzuziehen. Das wird wohl nie vergehen. Aber ich bin inzwischen stark genug um zu wissen, dass ich es nichtmehr tue, selbst geschenkt nicht.

Versuche deinen Sohn fallenzulassen. Er muss mal auf eigenen Beinen stehen und er wird dabei fallen. Hoffentlich merkt er dann, dass er nicht so weitermachen kann. Und dann kannst du eingreifen und ihn stützen.

Bei mir hatte es funktioniert...
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 27. März 2013 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, Speedfreak, ich glaub schon auch, dass manche Menschen erst ganz unten lassen müssen bevor sie wieder nach oben kommen, aber als Mutter wird meinen das eigene Kind erst dann fallen lassen, wenn man selbst daran kaputt gegangen ist. Es wäre schön für Elke, wenn sie das für sich vermeiden könnte, aber im Grunde ist sie schon zu tief darin gefangen und ich kann sie gut verstehen, auch wenn ich weiß, dass sie ihrem Sohn so nicht hilft.

Liebe Elke,
es ist dein Zuhause und du versteckst deinen Besitz, damit er es nicht verkonsumiert? Du wünschst dir, dass deine Eltern ihn kündigen, nur kurz, damit er merkt, dass sein Handeln Konsequenzen hat etc. Merkst du was? Du fängst immer weiterhin immer wieder auf. Es tut mir richtig weh, zu merken, wieviel du dir aus Mutterliebe gefallen lässt, ABER ich nehme an, du verlängerst dadurch nur sein Leiden. Rückzug wäre vielleicht die bessere Strategie, nicht Fallenlassen. Du musst ihn ja nicht auf die Straße setzen, aber du könntest ihm eine kleinere Wohnung suchen, sie ihm meinetwege auch einrichten...wenn er so weiter macht wie bisher wird er zwar trotzdem auf der Straße landen, aber du hast zumindest erstmal deine Ruhe. Du musst nicht ständig warten und nachrechnen, wie viele Stunden er geschlafen hat, du musst nicht ständig nach Zeichen gucken und du wirst merken, wie sich dein Geist ein Stück von SEINER Sucht befreit. Das gibt dir die Möglichkeit, dich in DEINEM Haus wieder Zuhause zu fühlen, durchzuatmen, deinen Blick zu klären. Es ist SEINE Entscheidung, Drogen zu nehmen, nicht DEINE. Es ist SEIN Leben. Du hast es ihm geschenkt. Vertraue darauf, dass der Zeitpunkt kommt, an dem er von allein zur Vernunft kommt und dann kannst du ihm wieder helfen. Im Moment zeigt er dir mit allen Mitteln, dass er das nicht will. Manchmal, wenn ich deine Geschichte lese, denke ich, dass er mit allen Mitteln versucht, einen Lebensbereich zu schaffen, zu dem du keinen Zugang hast. Vielleicht weil er sich lösen will? Du lässt ihm wenig Raum zum atmen und das war evtl. schon immer so...das einzigste Kind, die ganze Familie erfreut sich daran und gibt alles, Liebe, Geld, Bildung, Erziehung...aber weißt du und ich will dir da jetzt nicht zu nahe treten, Kinder, die so sehr behütet aufwachsen, denen fehlt meistens etwas sehr wichtiges, etwas das wichtiger ist als das, was ich dir aufzählte, nämlich Selbstvertrauen. Er musst noch nie für etwas selbst die Verantwortung tragen, er musste sich um nichts kümmern...das, was solche Kinder lernen ist, dass sie selbst nichts können, weil man ihnen nichts zutraut. Du wirst jetzt laut aufschreien, dass das so nicht ist, aber ich bitte dich, denk darüber nach und gib ihm jetzt die Chance, sein Leben selbst zu gestalten. Du hast dir in der Kürze der Zeit ein Wissen über diese Scheißdroge angeeignet, einfach unglaublich, aber es nutzt dir wenig. Dein Sohn stürzt weiter ab. Ich glaube, er braucht Abgrenzung, Loslassen, Zutrauen und das kannst du ihm nur geben, wenn du IHN SEIN Leben leben lässt. Vermutlich leidet er unter eurer Erwartungshaltung, vielleicht will was ganz anderes in seinem Leben machen, als das, was ihr für ihn vorgesehen habt. Warum traust du ihm das nicht zu? Deine Antwort wird nun sein, weil er abhängig ist und Hilfe braucht. Nun, vielleicht kommt dir das auch irgendwie gerade recht, denn so kannst du irgendwie immer bei ihm sein, weiter die sich sorgende und kümmernde Mutter sein...das ist sicher nicht immer leicht, sein eigenes Kind in die Welt zu lassen, es loszulassen und ihm zu vertrauen, aber ich glaube, dass es sich lohnt, es zumindest zu versuchen. Eine Zeit wird er vielleicht noch stärker abstürzen, aber dann kann es sein, dass er sein Leben in die Hand nimmt. Es kann auch sein, dass er daran zugrunde geht, aber im Moment scheint es ja so, dass ihr alle daran zugrunde geht.
LG
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Elke
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 28. März 2013 08:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr habt jetzt alle einen evtl. Rausschmiss bzw. eine kleine eigene Wohnung angesprochen, deswegen zuerst dazu was. Glaubt mir, in der Wut war ich manchmal gedanklich auch schon soweit, ihn rauszuschmeißen. Einmal habe ich sogar nachts die Haustür abgeschlossen und die Klingel abgestellt. Er hat mich dann angerufen. Die ersten Male bin ich nicht ans Telefon, wollte eisern bleiben, aber insgeheim wurde meine Angst immer größer, dass er wieder geht. Ich habe dann doch die Tür wieder aufgemacht. Und war am Ende heilfroh, dass er zu Hause war.

Das ist ein unwahrscheinliches Wechselbad der Gefühle. Aber ich weiß eins sicher, es müsste wohl noch ganz viel passieren, damit ich ihn irgendwann mal rausschmeißen könnte. Höchstwahrscheinlich würde das nie funktionieren. Vielleicht für ein paar quälende Stunden. Crying or Very sad

Eine eigene kleine Wohnung, die wir ihm finanzieren, wäre eine gute Idee, wenn er tatsächlich nur mit seinem Einkommen wirtschaften müsste. Aber er bräuchte nur mal nett sein und schon würde ihm jeder Geld oder Lebensmittel zustecken. Ganz besonders die Oma. Am Ende hätte er endlich eine Partybude und würde, so wie es im Moment läuft, richtig versumpfen.

Pimpi, ich dachte, dass mein Sohn nur so eine schreckliche Einstellung zu Medis hat. Bei jedem Wehwehchen haut er sich gleich mehrere Paracetamol rein, während ich z. B. doch den Lappen auf der Stirn oder bei Erkältungen den Pari Boy bevorzuge und wirklich nur in der Not mal zu einer Tablette greife.

Arschbombe, dass ihm keine Grenzen gesetzt werden, damit hast du vollkommen Recht. Und das war schon immer so. Du musst dir vorstellen, er ist das einzige Kind, nebenan wohnen die Großeltern, deren einziges Enkelkind er bis er 12 war, gewesen ist. Danach kam noch ein Enkelkind, aber zu dem Mädchen hat besonders meine Mutti nicht annähernd das enge Verhältnis wie zu meinem Sohn. Schon damals hat sich immer wer gefunden, wo er Recht bekommen hat und das machen durfte, was er gerade wollte. Auch mit Geschenken wurde er immer sehr überhäuft, so dass er vieles gar nicht mehr geachtet hat. Wenn ein Fahrrad kaputt oder weg war, kam sofort ein neues.

Das hat dazu geführt, dass er schon als kleines Kind seinen eigenen Kopf hatte und das wurde von Jahr zu Jahr immer schlimmer. Wenn ich sehe, was manche Kinder für Respekt vor ihren Eltern haben, das hatte mein Sohn niemals. Dadurch war er aber auch nie hinterhältig oder so, er hat alles immer ganz offen gemacht. Das macht er heute größtenteils ja immer noch. Er hat mir z. B. ins Gesicht gesagt, dass er gerne berauscht ist und Cannabis rauchen cool ist und er das weitermachen wird, weil er sich gut fühlt.

Das stimmt auch, dass er ständig neue Chancen bekommt. Aber wie soll man denn wissen, wann er was richtig ernst meint? Er hat öfter gesagt, dass er aufhören will (nur momentan noch nicht mit dem Cannabis, das wollte er nur einschränken), ich denke, dass er es in dem Moment auch ernst gemeint hat. Aber dann kam die nächste Party...

Seinen Lappi habe ich ihm schon vor ein paar Monaten weggenommen. Er hat auch nur noch Wlan-Zugang für seine X-Box, weil er im Drogenrausch doch für einige Internetkosten gesorgt hat.

Yolande, ich könnte mein Leben niemals leben, ohne zu wissen, dass es meinem Sohn gut geht. Wenn er den Bach runter geht, gehe ich mit den Bach runter. Das würde sich auch mit einer Therapie nicht ändern, weil ich da auch meinen eigenen Kopf habe. Jeder Mensch ist da auch anders, manche können nach Kopf handeln in solchen Situationen, ich nicht wirklich.

Ich denke nicht, dass er sich lösen will. Habe ihm schon mehrmals gesagt, dass er doch daraufhin arbeiten soll, irgendwann mal allein zu leben, sich selber was zu schaffen. Seine Antwort war, dass er dafür noch Zeit hat. So schnell will er nicht ausziehen.

Es mag zwar momentan so aussehen, als ob ich ihm zu wenig Platz zum atmen lasse, aber das war auch mal anders. Mit der Volljährigkeit hat er komplett sein eigenes Ding gemacht. Ich habe nie nachgeguckt oder nachgeforscht, was sie machen. War immer der Meinung, das muss er selber wissen. 2011/2012 haben sie wöchentlich Partys auf unserem Betriebsgrundstück gefeiert. Hat mich auch nie interessiert, nur wenn wir mal vorbei gefahren sind, haben wir gesehen, dass das immer mehr Leutchen wurden. An Drogen habe ich da nie gedacht. Bis eben zum Mai 2012, wo seine Freunde das erzählt haben und er 2 Wochen unterwegs gewesen ist. Da habe ich bei FB in seinem Freundeskreis nachgeforscht und viele Bilder von Partys auf unserem Grundstück gefunden. Alle, die hier mit Drogen zu tun haben, waren da. Erst da bin ich wach geworden und habe erst mal mitbekommen, was da so abgelaufen ist.

Es stimmt aber, dass ihm Selbstvertrauen fehlt. Nicht gegenüber Erwachsenen, das brauchte er sich ja nie zu erkämpfen. Sondern zu Gleichaltrigen. Er wird gern von Gleichaltrigen bewundert und das geht am schnellsten, wenn man es sich erkauft. Auch braucht er möglichst ständig Gleichaltrige um sich. Es gefällt ihm, wenn die Leutchen intelligenzmäßig ein paar Stufen unter ihm stehen und er ihnen einem vom Pferd erzählen kann.

Wir haben eigentlich auch keine Erwartungshaltung, haben ihm keinen Weg vorgeschrieben. Er hat sich die erste Ausbildung selbst ausgesucht, die hat er abgebrochen, weil es ihm nicht gefallen hat. Dann durfte er bei der Oma mal mithelfen und das hat ihm gefallen. Wie gesagt, er erzählt sehr gern und deswegen gefallen ihm auch die Kundenkontakte. Er würde keinen anderen Beruf erlernen wollen. Es gab schon Situationen, wo ihm gesagt wurde, dass er gekündigt wird. Da schossen die Tränen.

Er könnte jederzeit echt was anderes machen, jederzeit sich eine Wohnung suchen, er wird hier an nichts gebunden. Ich würde mich nur freuen, wenn er selbständiger werden würde. Aber wenn, dann komplett selbständig. Ohne Oma.

Speedfreak, mein Sohn hat sich ja schon von den meisten Kumpels getrennt. Nur von einer Kumpeline, die er vor den Drogen schon kannte, gelingt ihm das nicht. Und die Beiden stacheln sich irgendwie immer gegenseitig an. Diese Kumpeline kann sich von keinem trennen, also bekommt er wieder Kontakt zu anderen Leutchen, wenn er mit ihr zusammen ist.

Meinem Sohn würde es, genau wie dir, auch mal gut tun, zu fallen. Ich glaube, spätestens dann würde er auch aufwachen. Denn er hat auch die Charaktereigenschaft, dass er gern was darstellen will. Für ihn wär es z. B. ganz schrecklich, wenn er seine Arbeit verlieren würde, weil er gern damit "angibt". Deswegen hat er wahrscheinlich auch so viel Geld ausgegeben, weil er gern die Taschen voll Geld hatte.

Liebe Grüße
Elke
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 28. März 2013 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

ich sehe wie verzweifelt du bist. Du schreibst, dass du denkst, dass er fallen müsste und dann evtl. aufwachen würde und gibst dafür der Oma den schwarzen Peter. Die Oma soll stark genug sein, ihn zu kündigen, du selbst willst aber die Gute sein. Merkst du was? Du bist die Mutter und wenn du ihm helfen willst, dann tue es, aber so wie es im Augenblick aussieht, tust du eher was dagegen. Du sollst ihm keine Wohnung finanzieren. Du sollst ihm eine suchen, die er dann selbst finanziert. Schafft er das nicht von seinem eigenen Geld, gibt es in Dtld. genug Ämter, die da helfen. Und ja, vielleicht wird er feiern die ganze Zeit, vielleicht wird er einsam werden, vielleicht wird er genau daraus zur Besinnung kommen...aber es sind alles nur Vielleichts. Konzentriere dich auf die Dinge, die sind...
1. er ist abhängig, meiner Meinung nach schwerstabhängig
2. er bekommt sein Leben ohne Hilfe nicht auf die Reihe, will es aber
3. er stiehlt
4. er lügt
5. er kommt und geht, wann er will
6. er erscheint auf Arbeit, wann er will
7. du versteckst deinen Besitz in deinem eigenen Zuhause
8. du beschäftigste dich mit nichts anderem als diesem Thema
9. du vergisst dich und dein Leben
10. du bist nicht in der Lage, konsequent zu sein, erwartest das aber von deiner Mutter

Nun erscheint es so, dass du sehr unter deiner Situation leidest. Dein Sohn jedoch leidet im Augenblick nicht. Das solltest du akzeptieren und dafür sorgen, dass es dir besser geht. Der Rest fügt sich schon auf die ein oder andere Weise.
LG
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