Ich hab' kein Bock mein Leben zu versauen

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Lugosi
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Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2013 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Maxi,

ich bin immer wieder fasziniert und verwirrt zugleich, wenn ich deine
beiträge lese.
faszinert, weil du dir trotz deiner jungen jahre fragen stellst, die ich mir
teilweise auch mit 20+ nicht gestellt habe.
was mich jedoch verwirrt oder besser schockt ist, das du alles dafür tust
um zu dem 'erlauchten fixerkreis' zu gehören.
sichelich haben wir grundverschiedene voraussetzungen gehabt als wir ins
leben geworfen wurden, von daher bin ich fast überzeugt, das ich in
deinem alter mit deinem potential vielleicht doch einen anderen weg
gewählt hätte, als ich ihn nunmal beschritten habe.
ich habe viele deiner beiträge gelesen und auch des öfteren musste ich
schlucken, jeder von uns hat seine ganz persönliche geschichte und muss
wohl den ein oder anderen weg gehen, den er sich gerne erspart hätte.

ich mchte dir jetzt auch gar nicht deinen weg der nächsten 10 oder 15
jahre aufzeichnen, denn das ist quatsch, denn einerseits ist das nur
spekulation, auch wenn ich ähnliche bilder im kopf habe wie Caro, an-
dererseits würde dich das weder beeindrucken noch beeinflussen.
ich könnte hier auf so vieles eingehen was du geschrieben hast, aber
was mir in letzter zeit besonders auffällt, wo ist deine aussagekräftige
sprache geblieben, wo sind deine blumigen worte, wo ist das präzise
beschreiben deiner lebenssituation geblieben?
irgendwo hast du mal geschrieben, wie wichtig dir das schreiben und
die literatur sind. zu dieser zeit war ich auch immer wieder überrascht,
das eine sechzehnjährige solch einen umgang mit worten pflegt,
doch, wenn ich nun deine beiträge, kommentare und antworten lese
habe ich ein bild vor augen, welches uns eine fixerin zeigt und dabei
ist es nicht wichtig, ob du jetzt schon gefixt hast oder nicht.
du scheinst mir mehr oder weniger gebrochen, das schreiben, dein
ausdruck scheint ganz im hintergrund zu verschwinden.
ich möchte und kann dir keinen rat geben, ich möchte dir lediglich
wiederspiegeln, wie du dich hier darstellst.
es hat teilweise etwas komisches aber auch teilweise etwas brutales
an sich, das du uns immer wieder mit informationen fütterst, die
lediglich dein junkie ego unterstreichen.

ich wünsche dir so sehr, das du den grips, den du zweifelsohne hast
irgendwann mal in die richtigen bahnen lenkst.
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Maximus96
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Anmeldungsdatum: 29.11.2012
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2013 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, das tut mir schon weh. Da hast du schon recht. Ich habe mich in der vergangenen Zeit nicht gerade zum Positiven entwickelt. Momentan arbeite ich zwar an einem Roman (habe auch schon 30 Word-, also etwa doppelt so viele Buchseiten), aber es geht nur schleppend voran.

Ich möchte nicht mehr so viel über meine Lebenssituation und/oder Vergangenheit berichten. Ich halte mich eh für viel zu egozentrisch, ich denke das interessiert keinen, das hat sich tot gelaufen. Ich kann ja im Gegenzug nichts zurückgeben, in kaum einem Thread bringe ich mein Wissen ein, weil ich einfach nicht über so viel Erfahrung verfüge. Viele Themen, sei es über Substitution etc., da denke ich, habe ich einfach nichts zu zu sagen. Die letzten zwei Jahre bei mir waren extrem anstrengend, aber auch prägend. Ich habe enorm viele Erfahrungen gemacht. Mit bestimmten Dingen umgehen ... naja, schwierig.

Ich bin echt wechselhaft. Heute denke ich: "Ich brauch' keine Drogen, ich habe das überwunden, ich möchte mich nun wieder anderen Dingen widmen."
Morgen sieht das vielleicht wieder ganz anders aus. Dann finde ich wieder irgendwas an der Szene, oder dann geht's mir so mies, ich komm' gar nicht mehr richtig hoch, dass ich mir wieder was hole. Ich hoffe nicht. Höhö, vielleicht kann ich dem Heroin/den Drogen doch noch "von der Schippe springen", sozusagen, wer hat das schon geschafft? Wer schafft das schon? Sollte mich doch eigentlich motivieren. Meine Eltern haben's jedenfalls nicht geschafft. Nicht wirklich. Egal.

Bis Morgen

Maxi Wink

PS: Ach ja, ist dir das aufgefallen? Habe ich etwas von meiner "Sprachgewandtheit" eingebüßt? Das war mir gar nicht so bewusst. Wäre ja schrecklich. Wie habe ich das zu verstehen? Das ist alles, was ich habe, mein Trumpf sozusagen, mein Leben lang baue ich darauf. Mit Menschen und mit meinen Familienmitgliedern hab' ich's nicht so, nicht weil ich sie nicht mögen würde, aber ich bin einfach viel zu einzelgängerisch und habe letztendlich auch wahnsinnige Angst vor Verlust, weswegen ich mich erst gar nicht binde, dafür ist halt die Sprache und mein Hobby meins. Das motiviert mich. Das hält mich am Leben. Wie auch immer.
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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2013 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich halte mich eh für viel zu egozentrisch, ich denke das interessiert keinen, das hat sich tot gelaufen.

Das sehe ich anders, Maxi. Dafür ist das Forum doch da ... und es interessiert uns selbstverständlich immer noch, wie es mit Dir weitergeht. Dass Deine Sprachgewandtheit in letzter Zeit etwas nachgelassen hat, ist mir allerdings auch aufgefallen.
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Maximus96
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.11.2012
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2013 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tatsächlich? Wie? Wieso denn das? Kannst du das präzisieren? Das schockiert mich!

Vielleicht auch, weil ich mir früher mal mehr Mühe gegeben habe.

Maxi
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Caro78
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Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 08:27    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Maxi,
deine Überlegungen der Sucht von der Schippe zu springen klingt doch fabelhaft Very Happy Je öfter diese Gedanken kommen desto besser...oder?
Wie schwer ist es dir gestern gefallen stanthaft zu bleiben? Es wird also leichter? Wie ist es heute?

Ich denke auch in keinster Weise das zu egozentrisch bist wenn du beschreibst wie es dir geht. Im Gegenteil,dieses hier kannst du doch nutzen als eine Art Verlaufsbericht um später nachzulesen wie du es empfunden hast.
Was denkst du?

Wartest du jetzt immer noch auf den Therapieplatz oder ist das erstmal ad acta gelegt? Ich meine, wie lange wollen dich deine Eltern noch einsperren? ... Confused

lg Caro
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Lugosi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Maxi,
es sind mir zwei dinge aufgefallen, also bezüglich deines sprach/
schreibstils, die aber auch nicht wirklich greifbar sind.
das eine ist, das du mich anfangs immer sehr in den bann ge-
zogen hast und das waren deine bildhaften vergleiche, die du
mit sicherheit immer wieder verwendest, aber nicht mehr so
bildhaft, so das ich weit weniger undeutlichere bilder vor augen
habe.
das andere ist, deine sätze waren stets wunderbar ausformuliert,
so das ich mir stets vor augen halten musste, das da ein sechzehnjähriges
mädchen schreibt, das die erfahrung einer 30 jährigen hat.
beides scheint mir ein stückweit verloren gegangen zu sein und ich be-
komme immer mehr das gefühl, das da nun wirklich ein 16 jähriges mäd-
chen schreibt.
vielleicht ist das auch gut so, somit hat das, ich nenne es mal das roman-
hafte und glorifizierende ein stückweit verloren und du gelangst langsam
in der realität an.
andererseits könnte es auch das Seroquel bewirkt haben, denn das kenne
ich von mir nur allzu gut, das der wortschatz und schreibstil darunter
leiden und gelitten haben.
mit Seroquel fällt es mir auch zunehmend schwerer sätze auszuformulieren.
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anny
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Maxi, der Gedanke:"Ich brauche keine Drogen, ich habe das hinter mir" ist auch ganz schön hoch gegriffen.
Das ist viel zu viel und du kannst das gar nicht erfüllen zum jetzigen Zeitpunkt.
Natürlich "brauchst" du sie, natürlich bist du noch mittendrin. Sonst wäre die Situation ja nicht so wie sie eben ist.
Dass du alles uninteressant findest ausser Heroin zeigt ja deutlich dass du schon süchtig bist.


Versuche doch ein wenig realitätsnaher zu denken an den guten Tagen, dann kommt dir das nächste Tief auch nicht als Versagen vor.
Diese Schwankungen sind normal, ebenso die miesen Gedanken, die Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit und das Verlangen.
Nimm das doch an, siehe es als ganz normale Symptome deiner Sucht. Sammel an den guten Tagen Kraft und Zuversicht für die schlechten Tage, versuche die schlechten Zeiten nie als endlos zu sehen.
Mir hilft es auch bei normalen Problemen, wenn ich nur tageweise oder noch kürzer denke. Wenn also ein Ende in Sicht ist. Was dann kommt, das sehe ich dann wenn es da ist.

Deine Eltern verstehe ich schon. Ich glaube, bei euch kommt auch noch dein Alter erschwerend dazu. Sie wissen sich wohl auch überhaupt nicht mehr zu helfen, und wahrscheinlich kannst du auch sehr ungerecht werden. So wie alle 16jährigen und Süchtige im besonderen;).
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 803

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Finde ich nicht, das Maxi etwas von ihrer Sprachgewandtheit eingebüsst hat.
Dafür gibt es kein Indiz und es ist sicher nur eine subjektive Wahrnehmung
von Veilchenfee die mehr emotional ist als nüchtern - sachlich.
Wenn du dein Buch fertig hast Maxi und einen Verleger gefunden, dann
sage uns doch bescheid wie es heisst, bin mir sicher hier im Forum
findest du eine große Leserschaft für dein Buch.
Ich kaufe mir auf jeden Fall dein Buch, wenn es raus kommt. Wink

LG

Nehell
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

maxi, du hältst dich für "egozentrisch". das hast du gut reflektiert. das ist aber aus zweierlei gründen in deiner situation relativ "normal". zum einen ist man mit 16 ohnehin sehr auf die dinge fokussiert, die man selber macht... und zum anderen steckst du in ner ziemlich miesen lage. da ist es völlig legitim, dass man mit den gedanken erstmal um sich selbst kreist...

dann finde ich, dass du nicht auf deine elter schauen bzw. verweisen solltest, wenn du sagst: "WER SCHAFFT ES SCHON, VON OPIATEN LOSZUKOMMEN?"
da gibts schon einige... und du darfst auch nicht vergessen, dass dieser weg ziemlich lang werden kann bzw. wird... für leute, die ballern, wäre es ein riesenfortschritt, "nur noch" blech zu rauchen... für folienraucher wäre es wiederum ein großer schritt, wenn sie "nur noch" methadon nehmen würden...
für leute, die methadon nehmen, wäre es ein riesenfortschritt, clean zu sein... usw...

die opiatsucht unterscheidet sich m.e. in vielerlei hinsicht von anderen süchten. sie brennt sich so tief ein... das macht es u.a. so schwer... allein schon das "CRAVING", dieser fucking suchtdruck, der dich foltern kann... das das mies fühlen beim abdosieren oder der affe beim entzug.. oder diese gedanken an opiatkonsum, wenn man erstmal clean ist.. die rückfälle.. und und und...
es ist ein berg.

generell sollte man FÜR SICH dinge finden, die einem freude machen. bis man einen "SINN" gefunden hat, kann es dauern - sofern man denn fündig wird... auch dafür gibt es keine garantie...

und dann bedarf es der stabilität im leben. man muß sich strukturen schaffen, die einem halt geben, aber einen nicht einengen.. auch das ist ziemlich schwierig und kaum praktikabel.. ich meine: finde mal nen beruf, der dir spass bringt, sinnstiftend ist, dich zwar gut beschäftigt aber nicht zu sehr einengt... sowas ist sehr, sehr schwer...

und WENN man denn dort angekommen ist, gibt es ja nichtmal eine garantie, dass es immer gut bleibt... diesen (sehr naiven) denkfehler habe ich zb. gemacht: so mit mitte 20 habe ich mich das erste mal seit meiner kindheit wieder richtig gut gefühlt.. also in vollem umfang war ich glücklich und zufrieden.. ich lebte kommplett drogenfrei, bis auf 1-2x etwas alkohol im monat, aber dann wenig... ich brauchte keine benzos oder opiate mehr.. ich hatte eine tolle freundin, hab gern studiert, hatte n lustigen nebenjob, hab sehr viel sport gemacht usw... es hätte kaum besser sein können.. ich schließ abends glücklich ein und wachte morgens von allein auf und war direkt entspannt...

weil alles quasi "wie von selbst" lief, dachte ich also, ich hätte das next level erreicht und es würde so weiterlaufen, ohne dass ich groß etwas dafür tun müsste... aber logisch: das konnte ja nicht gut gehen...

ich depp kam durch zufall wieder an opiate ran und verfiel der schnapsidee, dass ich ja "nur ab und zu" mal was nehmen könne... gesagt, getan!

das ergebnis sehe ich jetzt: ich bin in substitution... und den ganzen brei zwischendrin erspare ich euch...


maxi, wenns dich interessiert: auch ich habe ein halbfertiges buch in der pipeline... denn auch ich schreibe sehr gern.. aber seit ich wieder exzessiv opiate konsumiere, liegt das buch (ca. 100 word-seiten) unfertig in der schublade bzw. auf dem rechner... der elan zu schreiben war wie weggeblasen..
übrigens gilt das gleiche auch fürs malen.. ich habe immer sehr gern und sehr viel gemalt und gezeichnet... aber seit ich "drauf" bin, geht da echt fast nix mehr... die kreativität ist flöten gegangen...

nur mal so am rande:
bei meinem substiarzt arbeiten wirklich hübsche mädels.. und mit 2 von denen verstehe ich mich wirklich hervorragend.. wenn die eine von denen vergabe macht, ist das immer n kleines highlight für mich..

aber genau wie beim thema "kreativität" so ist auch beim thema "beziehungen" totale flaute... man verbaut sich wirklich SO VIEL SCHÖNES im leben.. und du musst ja noch bedenken, dass ich absolut nicht zu den "HARDCORE-JUNKIES" zähle.. denn wenn du den weg wählst, machst du dir direkt ALLES kaputt...

wenn ich die leute auf der szene so sehe, dann kann ich dir nur eines sagen: REISS DIR DEINEN GOTTVERDAMMTEN ARSCH AUF, MÄDEL, DAMIT DU NIEMAL DA LANDEST! tu dir selbst den gefallen. mit 16 hast du definitiv noch nicht genug erlebt, um dich gegen dein leben zu entscheiden..

glaub mir: das geht nicht ewig so weiter... gewisse dinge relativieren sich im laufe der zeit.. und dinge, die scheiße liefen, lösen sich in wohlgefallen auf...

sammel deine erfahrungen, schreib tagebuch oder mach notizen.. und irgendwann kannst dann n buch draus machen... wenn ich verleger wäre, wüsste ich auch schon, wie ich dich vermarkten könnte als autorin.. aber das gehört hier wohl nicht hin.. das wäre noch ne marktlücke...

OK, bleib am ball, laß dich nicht treiben...
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Maximus96
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Anmeldungsdatum: 29.11.2012
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2013 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Danke nochmal für die Beiträge, auch für deinen, Saubermann Wink

Wirklich, du schreibst auch? Wenn ich fragen darf: Worüber schreibst du so, welche Themen behandelst du?
Hm, Marktlücke? Klingt interessant, ich habe tatsächlich mal vor, was zu veröffentlichen. So wie die Hegemann. Habe damals im SPIEGEL von der gelesen. Da dachte ich mir: Das machst du auch mal so, das wär's doch Cool Also, sollte ich mal was veröffentlichen, sollte ich mal berühmt werden, ich schreibe unter meinem "Spitznamen" Toni P., wenn ihr den mal seht, dann könnt ihr euch an mich erinnern Razz

Ich gestehe, dass ich mir hier im Forum auch nicht mehr so extrem viel Mühe gebe wie am Anfang. Schreibtechnisch. Vorgestern habe ich mal wieder ziemlich viel geschrieben, es lief gut, heute habe ich ein bisschen davon Korrektur gelesen ... doch noch einiges auszubügeln, das merkt man erst, wenn man sich's später nochmal anschaut.

Joa. Ansonsten, ich gehe am Dienstag in Therapie. Keine Lust. Keine Drogentherapie, eine Traumatherapie, die behandeln auch Essstörungen. Meine Adoptiveltern haben mich zu der Klinik überredet. Egal, wird nicht so lange dauern, sechs bis acht Wochen maximal, und das werde ich schon irgendwie durchziehen.

Ach ja, Saubermann, das kommt mir echt bekannt vor. Gerade geht's mir auch wieder ziemlich gut, ich denke, ich habe das mit den Drogen überwunden, ich hoffe, dass diese Glücks-/Zufriedenheitssträhne ewig anhält ... Was tue ich, wenn's mir wieder schlecht geht? Im Prinzip, das klingt traurig, entspricht aber der Wahrheit, kommen wohl 99% aller Opiatkonsumenten früher oder später wieder zurück zu dem Zeug. Ich weiß nicht, woran's liegt, aber ich kann's sehr gut nachvollziehen. Es kostet schon Stärke, enorme Willenskraft, sich auf Dauer davon fernzuhalten.

PS: Kennt ihr "Der Pirat", habe ich mir gestern zsm. mit meinem Papi angesehen. Ich war das Wochenende bei ihm. Hm, ich krieg' jetzt schon Paranoia, falls der auf Zufall mal irgendwann auf das Forum stößt. Ich mein', wer mich wirklich kennt, der wird mich wohl auch wiedererkennen.

Alles Liebe, Maxi Rolling Eyes
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lämmchen
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2013 07:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Maxi,

das Du immernoch mit Deinem "Papi" abhängst verstehe ich nicht. Das was da läuft macht Dich kaputt! Warum kannst Du das nicht verstehen?
Wird die Trauma Therapie aus diesem Grund gemacht?

Liebe Grüsse von Lämmi
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Maximus96
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Anmeldungsdatum: 29.11.2012
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2013 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hey lämmchen! Wie geht's dir?

Abgesehen von dieser Sache, die wirklich extrem blöd gelaufen ist Sad , habe ich meinen Papa total lieb. Wenn wir länger zusammen sind, ist er schnell genervt, deswegen ist auch einiges aus dem Ruder gelaufen, als ich noch bei ihm gewohnt habe. Aber wenn ich ab und zu zu ihm komme, ist eigentlich immer alles in Butter. Er geht mit mir essen, er lädt mich ein, wir unternehmen was, und er hat echt nicht besonders viel Geld. Es muss schwierig sein, sich ihn nach meinen Schilderungen vorzustellen, wenn man ihn nicht kennt. An sich ist er ein total lieber Mensch, auch wenn du mir das nicht glauben magst, ich profitiere auch sehr viel von ihm und seiner Anwesenheit. Er ist, sagen wir, ... manchmal nur etwas unreif, denkt vorher nicht nach, sehr impulsiv. Nein, mache die Therapie nicht deswegen, glaube nicht, dass ich es ansprechen werden.

Lg MAXI Wink
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lämmchen
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2013 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hej Maxi,

geht so-Danke der Nachfrage Wink .

Weisst Du, ich kann und möchte mir Deinen Vater auch nicht vorstellen. Vielleicht kannst Du das jetzt nicht verstehen...ich möchte "das" auch nicht weiter ausführen und aufwärmen. Das Du das bei der Therapie nicht ansprechen willst...ist mir klar, weil Dein Vater dann abwandern würde und Du Dich wohl schuldig fühlen würdest, was aber völlig falsch wäre. Nun ja, es ist so wie es ist, aber für Dich wird irgendwann leider nochmal der Hammer kommen.

Auch wenn Du ihn liebst, später mal, wenn Du eine erwachsene Frau bist ( und ich bete wen auch immer an, das Du das erleben wirst ) wirst Du merken, dass das hätte niemals "aus dem Ruder " laufen hätte dürfen.

Auch wenn er was mit Dir unternimmt, obwohl er wenig Geld hat...Du bist seine Tochter verdammt nochmal und nix anderes! Er ist nicht nur unreif sondern noch was ganz anderes.

Maxi, hoffentlich bekommst Du mal Dein sehr junges Leben auf die Reihe. Mir wird Angst und Bange, wenn ich lese, was Dir so widerfährt und wie Du auf was drauf bist.

Hoffentlich wird Dir igendwann mal bewusst, das es auch was anderes im Leben gibt, ausser Shore, ne Gun, Abszesse, Szene, Kälte usw. Nimm die Traumatherapie als was Gutes an, zwar anstrengend und auch echt bealstend, aber im Nachgang wird sie Dir gut tun. So hoffe ich jedenfalls. Pass auf Dich auf, Kleine!

Alles Gute wünscht Dir Lämmi
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Maximus96
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Anmeldungsdatum: 29.11.2012
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2013 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, lämmchen!

Doch, irgendwo kann ich das verstehen. Ich selber habe es am Anfang ja nicht geglaubt. Irgendwie, es hat sich nicht real angefühlt. Ah, ich hätte hier niemals darüber schreiben dürfen. Wie gesagt, wenn er das jemals rausfindet, reißt er mir den Kopf ab. Aber er ist insgesamt in jeder Gelegenheit ein wenig paranoid.

Es war ein kleiner Umweg. Mittlerweile hat sich das halbwegs normalisiert, ist einer vernünftigen Vater-Tochter-Beziehung gewichen. Ich habe in den Großteil der Therapeuten, Sozialarbeiter, Betreuer wie auch immer auch kein Vertrauen mehr. Am Ende tratschen die es, trotz Schweigefplicht, an meine A-Eltern weiter. Dann hätte ich wirklich ein Problem. Ich will meinen Vater nicht in den Dreck ziehen. Es ist extrem viel schiefgelaufen, das stimmt, aber ich wäre nicht ich, wenn ich mich davon nicht unterkriegen lassen würde. Und es ist ja nicht so, als ob er bestimmte Dinge nicht bereuen würde. Mehr als ich sogar, habe ich manchmal das Gefühl. Wie auch immer. Am beschissensten mir gegenüber hat er sich übrigens verhalten, als er auf Dias und Schnaps war, da konnte er sich später auch nicht mehr dran erinnern. Das nehme ich ihm übel. Pff, wie ein kleines Kind, ohne Witz ... Wie soll man mit 15 Jahren mit so etwas umgehen? Teilweise war's ja selbst gewählt, so halb. Ich versuche, dass ich mein Leben einigermaßen auf die Kette kriege und wie gesagt, ich lasse mich nicht unterkriegen.

Dir, lämmi, wünsche ich übrigens auch alles Gute, lange nichts mehr von dir (persönlich) gehört, habe aber ab und zu Beiträge von dir zu anderen Themen gelesen Wink

Maxi
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lämmchen
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2013 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Deine Wünsche, liebe Maxi Laughing .

Aber nun nochmal zu Dir...
Natürlich würden Therapeuten, Sozialarbeiter das weiter "tratschen", dazu sind sie aber verpflichtet, das ist Fakt und auch gut so. Ich würde Dir raten, aus Deinem Bauch heraus, wenn Dir die Traumatherapie eine Erleuchtung bringt, es auch auszusprechen, denn ich habe in Deinem Text bemerkt, das Du doch etwas die Schuld bei Dir suchst. Die hast DU aber nunmal nicht!

Du sollest doch aber was ganz anderes bereuen, nämlich den Konsum von Shore, Deine kindliche Neugierde auf die Szene. Aber nicht "das". Ach Maxi, richtig-lass Dich nicht unterkriegen und versuch ab Dienstag gerade aus zu gehen und nicht abzubiegen, zumindest für eine gewisse Zeit, ja? Tu Dir den Gefallen, niemandem sonst, Dir ganz alleine! Es kann auch ein ganz schönes Leben auf Dich warten, aber Du musst es wollen.

Alles alles Liebe wünscht Dir Lämmi
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