Was ist ein Rückfall und ab wann ist er gefährlich?

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youbleed
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.04.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2013 20:00    Titel: Was ist ein Rückfall und ab wann ist er gefährlich? Antworten mit Zitat

Hey Leute Wink Ich weiß nicht ob der Titel richtig gewählt ist, aber das spielt ja eigentlich auch keine Rolle^^

Erstmal kommt meine Vorgeschichte:
Mit 13 Jahren habe ich angefangen Alkohol zu trinken und das auch nicht zu knapp. Anfangs wurde jeden Freitag und Samstag ordentlich gebechert, später wurde der Donnerstag auch noch mitgenommen. Ebenfalls mit 13 habe ich auch angefangen zu kiffen, was erstmal eine gelegentliche Sache blieb. Das änderte sich während des 14. Lebensjahres. Ich habe also immer mehr gekifft, aber auch immer weniger gesoffen. Mit 15 habe ich bereits sogut wie jeden Tag gekifft und nurnoch äußerst selten Alkohol getrunken. Mit 16 wurde es dann extrem.. Der Tag fing mit dem "Guten-Morgen-Kopf" an und hörte mit dem "Gute-Nacht-Kopf" auf. Zudem habe ich auch angefangen diverse chemische Drogen zu konsumieren. In der Zeit zwischen 16 und 18 habe ich in verschiedensten Dosierungen und Kombinationen insgesamt über 80 Substanzen konsumiert (alle üblichen Straßendrogen, alles was in der Apotheke mit und ohne Rezept erhältlich ist und eine ganze Palette von Research Chemicals). Ich war dabei nicht der Klischee-Junk nach dem Motto "scheiß egal was das ist, hauptsache es ballert", sondern ich habe vor dem Konsum sämtliche im Internet erhältlichen Informationen gesammelt und auch Substanzanalysen durchgeführt (Marquis-Reagenz, etc.). Zudem habe ich mich nicht nur für die Wirkung alleine interessiert, sondern auch für Chemie (v.a. Synthese) und für Pharmakokinetik. Naja "im Sinne der Wissenschaft"(-.-) ballerte ich mir im Endeffekt doch alles was ich kriegen konnte und bin abhängig geworden. Ich habe meine Schule verkackt, sowie eine Ausbildung abgebrochen und habe mich immer mehr distanziert (driftete irgendwo im Bereich der Astrophysik herum, LSD lässt grüßen..). Habe mich dann besonnen und eine Entgiftung + Langzeittherapie (4 Monate) gemacht.

Bin jetzt 19 Jahre, seit 9 Monaten komplett abstinent und mache gerade mein Abitur nach. Schule läuft gut, habe Hobbies und mache Sport. Das Problem ist eher mein soziales Umfeld. Ich habe nach Rat meiner Therapeuten jeglichen Kontakt zu meinen alten Freunden abgebrochen, bis auf zu 2 Personen, die selber zwar gelegentlich mal einen rauchen, aber weit von einer Abhängigkeit entfernt sind. Ich habe es verdammt schwer neue Leute kennenzulernen, da ich seit ich clean bin sehr sehr ruhig geworden bin. Ich rede eigentlich nur, wenn man mich anspricht. Ich weiß nicht, ich habe einfach nichts zu erzählen, außer irgendwelche kranken Drogenstories, die auf meiner Schule wahrscheinlich eh keiner hören will, außer die Junks, mit denen ich wiederum keinen Kontakt möchte... Naja ich lerne jetzt so laaangsam ein paar Leute kennen, die aber am Wochenende Party machen und natürlich saufen, logisch heutige Jugend halt. Jetzt kommt meine eigentliche Frage. Ist es irgendwie denkbar, dass ich auf so einer Feier mal 1-2 Bier trinken kann, ohne direkt wieder abhängig zu werden? Oder wäre das schon ein Rückfall? Ist das kontrollierbar? Was habt ihr so für Erfahrungen damit? Ich will mich auf keinen Fall voll saufen ( davon habe ich noch nie etwas gehalten), nur halt mit einer geringen Dosis ein bischen lockerer und gesprächiger werden. Laut meinen Therapeuten wäre ja der Verzehr von einem Mon Cheri schon ein Rückfall...

Ich sollte vielleicht noch anmerken, dass ich nicht mit Drogen aufgehört habe, weil ich sie schlecht, böse oder sonstwas finde. Ich halte schon einiges von Drogen, habe aber erkannt, dass ich dafür viel zu jung und dumm war. Ich habe nicht vor, den Rest meines Lebens komplett abstinent zu bleiben. Ich will nur mein Leben geregelt kriegen und wenn es dann flüssig läuft mich wieder mit Drogen beschäftigen. Werde das dann aber wesentlich ruhiger angehen. Ein Rausch muss etwas besonderes bleiben, sonst wird aus der Magie ein Fluch. (so meine jetzige Einstellung Very Happy )
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youbleed
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.04.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2013 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Edit:

Ich bin nicht die Person, die zum Kontrollverlust neigt. Eigentlich das totale Gegenteil. Zudem kann ich auch gut damit umgehen, dass Drogen in meiner nähe sind. z.B. mein Bruder hat ein paar Pflanzen und ich kümmer mich mit ihm zusammen darum, ein paar Autoflower haben wir auch schon geerntet, beschnitten, getrocknet und verpackt. Dabei hatte ich zwar schon ein kribbeln in den Fingern, konnte aber mühelos stark bleiben.
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2013 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

N'Abend!

erstmal vorweg: ich mußte grad kurz schmunzeln, weil du über "die heutige jugend" gesprochen hast, als ob du 66 jahre alt wärst... dabei bist du ja selbst erst 19... naja...

ich glaub nicht, dass du hier definiert haben möchtest, was ein "RÜCKFALL" ist, oder?! außerdem weiß ich gar nicht, ob man das allgemeingültig festlegen kann... dürfte eher schwierig sein.

so wie du dich beschreibst, könnte ich mir schon vorstellen, dass du auf ner party mal 2-3 kleine bierchen zischen könntest, ohne direkt wieder total drauf zu sein... aber ich kenne dich natürlich nicht...

wenn du jetzt von opiaten reden würdest, wäre das für mich wieder was völlig anderes. da würde ich sofort "NEIN" sagen...

was ich für weitaus wichtiger für dich halte, ist deine weitere persönlichkeitsentwicklung. du darfst eines nämlich nicht vergessen:
genau die zeit, in der du quasi "unter dauerbeschuss" von irgendwelchen mitteln warst, ist eine extrem wichtige und sehr prägende lebensphase... das kannst du jetzt aber auch noch gar nicht wirklich wissen, weil du nämlich ein weiteres, interessantes phänomen erst später richtig einordnen können wirst: das subjektive empfinden von zeit und speziell eine sache, nämlich dass die zeit in der jugend subjektiv für fast jeden menschen schneller vorbei geht als später. das liegt daran, dass wir in dieser lebensphase in der regel innerhalb kurzer zeiträume, wie zb. 1-2 jahre, relativ große entwicklungsschritte vollziehen (mit 12 war man noch ein "kind", das sich mit "kinderkram" beschäftigt hat und mit 16 fühlte man sich auf einmal schon gaaaaaanz "erwachsen" usw.).

ich habe in meinem bekanntenkreis mehrere leute, die ähnlich früh mit drogen in kontakt kamen. und ALLE aus dieser riege haben mehr oder weniger große entwicklungsverzögerungen. keine sorge: die sind nicht geistig zurückgeblieben und erswt recht nicht dumm oder sowas, aber gewisse reifedefizite sind in der tat erkennbar. besonders interessant ist, dass diese leute sich allesamt recht schwer tun, neue und beständige kontakte und freundschaften aufzubauen.
bei den jungs aus dieser "ex-drogen-fraktion" fällt auch auf, dass sie alle singles sind... leider habe ich für diese phänomene noch absolut keine erklärung...

naja, ich wollte dir das einfach mal so mitteilen, auch wenns deine ausgangsfrage verfehlt... aber vllt. kannst du ja trotzdem was damit anfangen...?
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youbleed
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.04.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2013 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Danke schonmal! Ja ^^ ich rede oft als wäre ich schon viel älter. Das liegt daran, dass ich mit so 12/13 Jahren schon sehr frühreif war. Ich weiß nicht warum, ich habe diesen kindlichen Übermut recht schnell abgelegt und hab mir in der Zeit schon Gedanken über menschliches Zusammenleben, Weltpolitik, etc. gemacht. Mein Freundeskreis war im Durchschnitt so 20 Jahre alt und denen ist in der Regel garnicht aufgefallen, dass ich erst 13 war ^^ Erinnere mich da an einige Situationen wo die echt aus allen Wolken gefallen sind, als ich denen das erzählt habe Very Happy Von Gleichaltrigen habe ich mich lange Zeit abgegrenzt ( die waren mir zu kindisch..), habe Black Metal gehört und war von der Einstellung her irgendetwas zwischen Misanthrop und Faschist -.- Ich bin mir dabei nicht ganz sicher, aber ich glaube heute, dass ich auch aus diesem Grund angefangen habe zu konsumieren. Wenn ich berauscht war, sind jegliche Vorwürfe, die ich anderen gemacht habe, weggefallen und ich war mental wieder auf derselben Höhe.

Ja das mit den langfristigen Beziehungen ist bei mir auch ganz großes Thema.. Ich hatte immer für ein paar Jahre einige sehr gute Freunde und dann auf einmal hab ich mit denen garnichts mehr zu tun gehabt und wieder andere Freunde. Das lief irgendwie schon immer so. Meistens mochte ich diese irgendwann nicht mehr, weil sie sich in irgendeiner Art geändert haben, die mir missfiel. Zum Thema Liebesbeziehungen, ich hatte noch nie etwas festes, nur hier und da mal ein One-Night-Stand. Ich wollte (und will) immer, nur es geht irgendwie nicht. Ist gerade ganz großes Thema bei mir, ich reflektiere da manchmal Stunden drüber...
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