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Infected Anfänger
Anmeldungsdatum: 25.09.2013 Beiträge: 4
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Verfasst am: 25. Sep 2013 20:55 Titel: Tramal entzug, aber wie? |
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Hallo! Ich nehme seit mittlerweile 2-3 Jahren Tramal, und bin nun bei einer dosis von 600-800mg / Tag - und nicht glücklich damit.
Mein Schlafrythmus ist total hinüber, meine Laune ist im arsch wenn ich mal nichts mehr hab, etc.
Ich möchte von dem Zeug weg, aber die Entzugssymptome sind stark.
Ich hab keine Lust auf irgendwas, weder Gitarre spielen, noch am PC etwas machen etc.
Soziale Kontakte kommen dann auch immer arg zu kurz, was nicht gut ist.. Ich bin sehr leicht reizbar, empfindlich gegen Berührungen(die empfinde ich dann als äusserst störend), unruhig, restless legs usw.. Meine Gedanken kreisen nur noch darum wie ich die Symptome los werde, wenn ich mal wieder nichts habe.
So auch heute, ich hatte noch 300mg Tramal für heute. 200mg Hab ich gegen 13 Uhr genommen, und 100mg gegen 19 Uhr. Doch es reicht nicht um die Symptome los zu werden, jedenfalls nicht ganz. Ich merk wie es sich langsam anschleicht.
Hab jetzt 75mg Doxepin (25 heut nachmittag gegen 15:30, 50mg gegen 19Uhr) genommen und jetzt fühl ich mich halbwegs 'besser'.
Ich möchte allerdings wirklich nicht mehr abhängig von solchen Sachen sein.. nur glaube ich nicht, dass ich das alleine schaffe. Mein Arzt weiß nichts von meiner Sucht, und denkt weiterhin ich benutze das Tramal gegen meine Restless-Legs(der ursprüngliche Grund für die Einnahme, da andere Medikamente wie z.B. Levodopa nicht geholfen haben). Ehrlich gesagt würde möchte ich auch gar nicht dass er es weiß.
Dennoch würde ich gern einen Entzug machen.. Wie läuft das?
Wie lang würde das gehen? Zahlt das die Versicherung?
Wie genau wird der Entzug vonstatten gehen? Meine Angst ist dass di "die" mich nur wochenlang "quälen" in dem sie mir nicht genug geben um die Symptome auszuknipsen.
Ich halt diese Entzugssymptome einfach nicht aus..
Was würdet ihr mir raten? |
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newlife Platin-User
Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 25. Sep 2013 21:55 Titel: |
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Wenn du einen stationären Entzug machen willst, kannst du das machen. Du wirst natürlich Tramal bekommen, aber es wird recht rapide abgesetzt. Du wirst Entzugssymptome haben und musst auch was aushalten können. Du bist ja unter Beobachtung, so dass dir nichts passieren kann. Butterweich wird es nicht sein und Entgiftung ist kein Spaziergang. Entgiftungen zahlt die Krankenkasse.
Willst du es zuhause versuchen, kannst du dir Kratom besorgen, es hilft im Falle von Tramal schon gegen die opioiden Entzugssymptome. Tramal hat aber noch eine antidepressive SSRI-Komponente, die den Entzug schwierig gestalten lässt. Da wäre vielleicht Citalopram ganz brauchbar, das musst du aber mit deinem Arzt besprechen. Doxepin ist für leichtere Entzugssymptome nie ein Fehler. |
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Tramaqueen Silber-User
Anmeldungsdatum: 12.09.2013 Beiträge: 254
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Verfasst am: 6. Okt 2013 00:56 Titel: |
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Hallo Infected,
ich antworte zwar etwas spät, aber ich hoffe, du bist noch aktiv im Forum.
Ein klinischer Entzug geht ungefähr so:
Du läßt dir vom Arzt eine Einweisung ausstellen. Dafür muß er aber über deine Probleme mit Tramal bescheid wissen. Dann hast du zwei Möglichkeiten:
1. Die Klinik, die zu deinem Einzugsbereich gehört und die nächste Psychiatriestation hat muss dich nehmen, auch sofort, dazu sind sie verpflichtet. Wenn du nicht in Not bist, oder die Klinik einen ganz tollen Ruf hat für Entzüge, dann würde ich das nicht empfehlen.
2. Du suchst über das Internet, über Empfehlungen anderer oder über Kontakt mit Suchtberatungsstellen eine Klinik aus, die in sowas viel Erfahrung hat und wenn möglich extra Stationen hat für die verschiedenen Krankheitsbilder.
Solche Kliniken müssen dich nicht nehmen, aber wenn du dort anrufst und sagst, warum du dorthin möchtest, dann ist es sehr selten, das du abgelehnt wirst (mir ist das noch nicht passiert). Der Nachteil ist, dass du meist eine Weile warten musst, bis du einen Termin bekommst.
Wie der Entzug in den einzelnen Kliniken ist, ist sehr unterschiedlich. Standard ist ausschleichen und mit Doxepin begleiten. So bist du in ca. 1 bis 1,5 mit dem Schlimmsten durch. Die durchschnittliche "Verweildauer" liegt bei 3 Wochen bei Medikamentenentzug. Bei Begleitkrankheiten, z. B. Depressionen, Borderline etc. wird noch was drangehängt.
Es gibt offene und geschlossene Stationen. Das ist überall unterschiedlich. Kann man aber vorher abklären. Wenn du freiwillig entziehst, dann kannst du auch JEDERZEIT wieder abbrechen. Keiner hält dich dann da gegen deinen Willen fest oder so.
Falls du noch Fragen hast, nur zu!
Gute nacht und Gruß,
Katja
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