Verzweifelt - Abhängigkeit von Tramal

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SevenofNine74
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2013 11:32    Titel: Verzweifelt - Abhängigkeit von Tramal Antworten mit Zitat

Hallo ihr alle,

ich bin im Moment ziemlich verzweifelt. Seit 2007 bin ich Tramalabhängig. Es fing ganz harmlos an. Ich bekam eine neue Stelle, hatte aber gerade mit meiner Schulter ziemliche Probleme und konnte teilweise vor Schmerzen die Maus nicht richtig halten. Mein damaliger HA probierte erst mal alle gängigen Schmerzmittel, wie Diclo und Ibu, die ich aber nicht vertrug. Also verschrieb er mir Tramal.

Ich muss dazu sagen, dass ich unter einer sozialen Phopie leide und jeder Tag in der Firma für mich absolut hart war. Da nahm ich das erste Mal Tramal. Tja, und dieses Gefühl, welches sich da einstellte, ließ mich diese Phobie ganz schnell vergessen. Ich konnte offen mit Kollegen reden, lachen, Witze machen; ich fühlte mich einfach toll. Von der Schmerzfreiheit mal ganz zu schweigen.

Am Anfang brauchte ich nur geringe Dosen, nahm auch schon mal Tage lang gar nichts, aber dieses tolle Gefühl, so locker und "normal" zu sein, wie alle und nicht wie sonst, immer schüchtern und zurückhaltend zu sein, ließ es mich bald täglich nehmen.

Und es kam wie es kommen müsste: um dieses Gefühl zu erreichen musste ich die Dosen ständig steigern. Bald reicht auch ein Arzt zum Verschreiben nicht mehr aus und ich betrieb reges Ärztehopping (teilw. 6 versch. Ärzte) Es gab eine Zeit - das war 2008/2009 da nahm ich teilweise Dosen von bis zu 2.500 mg täglich. In dieser Zeit hatte ich ajavascript:emoticon('Rolling Eyes')uch meinen ersten Krampfanfall und ich landete mit dem RTW in der Klinik. Damals wäre ich bereit gewesen, alles zu gestehen, aber die Ärzte sagten nur: "vom Tramal könne das nicht sein" und schickten mich zum EKG, zum MRT - natürlich ohne Befund. Es folgten noch 3 weitere Krampfanfälle und ich entschloss etwas zu ändern.

Ich machte einen Termin bei der hiesigen Drogenberatungsstelle. Ich hatte mich im Internet vorher schon über die Methode des Ausschleichens informiert und wollte mit Hilfe der Beratung einen Arzt finden, der mit mir einen Plan erstellt. Ich hatte vorher schon 2 der 6 Ärzte auf das Ausschleichen angesprochen, bekam aber nur zu hören, dass sie mir gar nix mehr verschreiben. Ich war (und bin es auch heute noch nicht - Gründe dafür später) nicht bereit in eine Klinik zu gehen und nach langem hin- und her nannte sie mir einen Arzt, der wohl eng mit der Suchtberatung zusammenarbeitet.

Ich ging sofort im Anschluss dort hin, nahm 4 Stunden Wartezeit im Wartezimmer im Kauf, redete mir alles - aber auch alles von der Seele und nannte ihm die Ärzte, sagte aber auch, dass ich bei allen schon Termine habe und das ich mit denen selbst sprechen werde.

3 Tage später dann der erste Termin bei Arzt Nr. 1, der aber schon bestens vom Arzt der Suchtberatung informiert war. Das war für mich ein Vertrauensbruch ohne gleichen und ich war so enttäuscht, sauer und wütend, das ich meinen Plan zum Ausschleichen aufgab. Ich machte also weiter, suchte mir neue Ärzte.

Dann wurde ich Schwanger, es war nicht geplant, ich freute mich trotzdem. Ich war bereit SOFORT mit dem Zeug aufzuhören und sprach mit dem FA darüber. Der meinte aber, dass der Kalte Entzug dem Baby nur schaden würde und dass eine geringe Dosis keine negativen Auswirkungen hat. Ironie: jetzt hätte ich den Willen gehabt, damit aufzuhören und sollte nicht. Ich schraubte meinen Konsum auf eine normale, therapeutische Dosis und bekam Monate später ein gesundes Kind.

Es wäre ein leichtes gewesen, weiter zu reduzieren. Ich tat es aber nicht. Erstens hatte ich nach der Schwangerschaft enorme Rückenprobleme (habe Gleitwirbel l5/s1) und Schmerzen konnte ich grad gar nicht brauchen, außerdem war der Alltag mit Baby ganz schön anstrengend.

Ich habe allerdings darauf geachtet, dass ich nicht mehr so hohe Dosen nehme. Meine Tagesration hat sich jetzt bei "nur" 1000 - 1250 mg eingependelt. Immer noch ziemlich viel, aber nur noch die Hälfte von dem was es früher war.

Ich möchte aber weg von dem Zeug. Mich kotzt das an, immer die Angst, es mal nicht mehr verschrieben zu bekommen. In eine Klinik möchte und kann ich nicht, wegen meinem Kind. Habe einfach Angst, dass sich das Jugendamt einmischt. Außerdem wer sorgt dann für das Kind? Mein Mann? Wenn er jetzt in der Firma fehlt (egal welche Gründe) dann riskiert er seinen Job. Zumal er keine Ahnung von meiner Sucht hat. Niemand aus meiner Familie hat den leisesten Hauch einer Ahnung, dass ich es immer noch nehme.

Ich plane es so:
Ich schicke meinen Mann und Kind ein paar Tage zu Besuch zu seinen Eltern. Er sieht sie recht selten, weil sie weiter weg wohnen und ich mache die Tage den kalten Entzug.

Ich habe mich schon mal im Internet informiert, dass es wohl einiges gibt, was den Entzug lindern kann. Am meisten habe ich Schiss vor dem RL-Syndrom. Könnt ihr mir da was empfehlen?

Dann wäre da noch die Frage, was ich anstelle dessen nehme? Ich habe Gleitwirbel l5/s1, eine schmerzhafte Wachtstumsanomalie in der Schulter, eine Steilstellung der HWS, was immer wieder zu schmerzhaften Blockaden führt und jetzt aktuell kamen Sehnenprobleme im Fußgelenk dazu. Wie gesagt, Ibu und Diclo vertrage ich nicht. Was gibt es dann? Novamin?

Gegen evtl. kommende Depris habe ich aufgrund meiner Angsterkrankung von Amitryptilin, über Mirtazapin und Cipralex alles zu Hause. Zur Not könnte ich mir von meinem Neurologen auch Alprazolam verschreiben lassen. Einen Arzt möchte ich nicht mehr ins Vertrauen ziehen.

Bin dankbar für jeden Tipp
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Gregory
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2013 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Bei der Dosis solltest du definitiv nen Krampfschutz verwenden. Du musst doch Zuckungen haben das es nur so kracht. Ich hab ab 600mg Panikartige Schübe, ohne wenigstens 10mg Diazepam. Lass Dich doch auf Subutex umstellen. Das klappt ganz Prima zum abdosieren und wenn du noch nicht soweit bist dann kannst das ja auch vorerst weiter nehmen, so läufst du nicht Gefahr auch noch Benzoabhängig zu werden oder wahlweise immer am Rande zum 'grand mal' also kurz vorm Epi, Leben zu müssen.
Gruß Greg
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Tramaqueen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.09.2013
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2013 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Seveno,

eigentlich wollte ich zum Tramalentzug nichts mehr schreiben, aber deine Geschichte erinnerte mich so stark an mich selbst, das ich dir gerne ein paar Zeilen sende.

1. ich war auch mit zwei kleinen Kindern und auf ca. 1800-2000 mg pro Tag, wußte nicht ein, nicht aus. ich wurde allerdings erst nach der Geburt meiner Jungs abhängig.

2. ich habe das Zeug auch wegen meines Rückens und dadurch bedingte BS-Op´s bekommen. Tja, du weißt ja selbst, wie es sich dann verselbständigen kann.

3. ich habe zwei Klinikentzüge und einen kalten Entzug zu Hause versucht. Hat auch geklappt, aber bei jedem größeren Lebensproblem, hopp, wieder drauf!
g

4. durch Tramal habe ich meinen Mann, meine Freunde und mein altes Leben verloren mit Job verloren. Die Spirale kann ruck zuck gehen, wenn sie erst mal anfängt. Auf einmal stehst du vor dem Nichts.

Das nur kurz zu mir.

Nach meiner jetzt 14jährigen Erfahrung mit meinem Kumpel Tramal, würde ich dir also raten:

Sei dir sicher, das du entziehen willst, nur so stehst du auch die schlimmsten Tage durch. Also, wenn du wirklich, wirklich entziehen willst, dann solltest du dringend in eine Klinik gehen.

Meine Kinder wurden zu der Zeit von meiner Mutter betreut, da mein Mann auch nicht einfach von der Arbeit wegbleiben konnte. Meine Ma mußte zwar zu der Zeit auch arbeiten, konnte aber unbezahlten Urlaub nehmen und bekam das Geld dann über meine Krankenkasse wieder.
Wenn dein Arzt dir eine Einweisung schreibt, dann geh damit zur Krankenkasse, dort müsst ihr bescheinigen warum und wieso dein Mann nicht für dein Kind sorgen kann und wenn ihr dann niemand in der Familie oder im Freundeskreis habt, dann könnt ihr z. B. über das Rote Kreuz eine Haushaltshilfe bekommen. Die wird dann je nach Ausbildung ganz oder nur teilweise bezahlt. Also gehen, geht das immer irgendwie, man muss nur hartnäckig sein!
Und mach dir keine Sorgen, wegen deiner Lieben, die schaffen das! Sie wollen ja auch eine gesunde Mutti. Und das sind nur drei Wochen, die du nicht da bist. Ist doch besser als Jahre mit einer "halben" Mutter. Und glaub mir, du wirst bereuen, diese schönen Jahre des Aufwachsens nur durch einen Schleier mitzubekommen!

Auf keinen Fall solltest du versuchen, kalt und alleine zu entziehen. Zum einen wegen der Krampfneigungen und wenn du plötzlich Kind und Mann nicht mehr bei dir hast, dann sinkt die Motivation spätestens am dritten Tag rapide ab. Außerdem geht es dir dann mindestens eine bis zwei Wochen richtig schlecht. Allein schon wegen des Schlafmangels.
Solltest du das trotzdem machen wollen, dann sprich mit deinem Arzt, über das Problem. Wenn der vernünftig ist, dann müsste er dir z. B. Doxepin verschreiben und auf jeden Fall ein gutes Mittel gegen die Krampfneigungen. Das Doxepin ist ein AD und dockt an dieselben Rezeptoren an, wie Opiate. Macht aber nicht abhängig und ist jederzeit wieder ausschleichbar. Zudem lindert es die Schlafprobleme und die depressiven Phasen.
Von eigenen Versuchen mit deinen Mitteln rate ich dir ab, da man nie weiß, was die während eines Entzuges mit einem anstellen können! Da tickt ja auch jeder etwas anders.

So ein Mist, jetzt wurde es doch wieder so viel. Ich habs irgendwie nicht so mit kurzen Sätzen! Naja, wenigstens hat das Tramal meinen Denkzellen noch nicht viel anhaben können! Laughing

Ich hoffe aber, dir ein bißchen helfen zu können. Wenn du mehr Info´s brauchst, dann kannst du mir auch ne PN oder mail schreiben, das würde hier sonst den Rahmen wohl sprengen Mr. Green

Alles liebe und viel Kraft für dich und deine Lieben, von der, die in der Heide versauert Laughing Laughing Laughing
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SevenofNine74
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2013 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Gregory hat Folgendes geschrieben:
Bei der Dosis solltest du definitiv nen Krampfschutz verwenden. Du musst doch Zuckungen haben das es nur so kracht. Ich hab ab 600mg Panikartige Schübe, ohne wenigstens 10mg Diazepam. Lass Dich doch auf Subutex umstellen. Das klappt ganz Prima zum abdosieren und wenn du noch nicht soweit bist dann kannst das ja auch vorerst weiter nehmen, so läufst du nicht Gefahr auch noch Benzoabhängig zu werden oder wahlweise immer am Rande zum 'grand mal' also kurz vorm Epi, Leben zu müssen.
Gruß Greg


Nein, keine Zuckungen, keine panikartigen Schübe. Ich bin GsD auch nicht mal mehr breit, dazu bin ich das Zeug schon zu sehr gewöhnt. Damals, als ich bis zu 2.500 mg nahm, ja, da war ich benebelt und das nicht zu knapp, aber nur so hielt ich das Mobbing und den täglichen Gang zur Arbeit durch.

Naja, ich möchte eigentlich auf gar nix umstellen, weil ich gar nix mehr nehmen will. Mit Benzos habe ich es überhaupt nicht, du könntest mir eine ganze Packung Valium hinstellen, die würde ich nicht anrühren. Ich mag das Gefühl unter Benzos nicht.

Ich hatte vor dem Tramal noch nie irgendein Suchtverhalten. Ich Rauche nicht, ich trinke keinen Alkohol, ich nahm nicht mal Tavor, die ich vor etlichen Jahren mal verschrieben bekam. Ich habe damals auf Anweisung des Arztes 1,0 mg genommen und mir fehlt bis heute der komplette Tag, so umgehauen hat es mich. Nee, danke. Der Rest landete im Müll. Würde es zur Not nur nehmen, wenn der Enzug zu schlimm wäre.

LG
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SevenofNine74
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2013 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tramaqueen hat Folgendes geschrieben:
Hallo Seveno,

eigentlich wollte ich zum Tramalentzug nichts mehr schreiben, aber deine Geschichte erinnerte mich so stark an mich selbst, das ich dir gerne ein paar Zeilen sende.

1. ich war auch mit zwei kleinen Kindern und auf ca. 1800-2000 mg pro Tag, wußte nicht ein, nicht aus. ich wurde allerdings erst nach der Geburt meiner Jungs abhängig.

2. ich habe das Zeug auch wegen meines Rückens und dadurch bedingte BS-Op´s bekommen. Tja, du weißt ja selbst, wie es sich dann verselbständigen kann.

3. ich habe zwei Klinikentzüge und einen kalten Entzug zu Hause versucht. Hat auch geklappt, aber bei jedem größeren Lebensproblem, hopp, wieder drauf!
g

4. durch Tramal habe ich meinen Mann, meine Freunde und mein altes Leben verloren mit Job verloren. Die Spirale kann ruck zuck gehen, wenn sie erst mal anfängt. Auf einmal stehst du vor dem Nichts.

Das nur kurz zu mir.

Nach meiner jetzt 14jährigen Erfahrung mit meinem Kumpel Tramal, würde ich dir also raten:

Sei dir sicher, das du entziehen willst, nur so stehst du auch die schlimmsten Tage durch. Also, wenn du wirklich, wirklich entziehen willst, dann solltest du dringend in eine Klinik gehen.

Meine Kinder wurden zu der Zeit von meiner Mutter betreut, da mein Mann auch nicht einfach von der Arbeit wegbleiben konnte. Meine Ma mußte zwar zu der Zeit auch arbeiten, konnte aber unbezahlten Urlaub nehmen und bekam das Geld dann über meine Krankenkasse wieder.
Wenn dein Arzt dir eine Einweisung schreibt, dann geh damit zur Krankenkasse, dort müsst ihr bescheinigen warum und wieso dein Mann nicht für dein Kind sorgen kann und wenn ihr dann niemand in der Familie oder im Freundeskreis habt, dann könnt ihr z. B. über das Rote Kreuz eine Haushaltshilfe bekommen. Die wird dann je nach Ausbildung ganz oder nur teilweise bezahlt. Also gehen, geht das immer irgendwie, man muss nur hartnäckig sein!
Und mach dir keine Sorgen, wegen deiner Lieben, die schaffen das! Sie wollen ja auch eine gesunde Mutti. Und das sind nur drei Wochen, die du nicht da bist. Ist doch besser als Jahre mit einer "halben" Mutter. Und glaub mir, du wirst bereuen, diese schönen Jahre des Aufwachsens nur durch einen Schleier mitzubekommen!

Auf keinen Fall solltest du versuchen, kalt und alleine zu entziehen. Zum einen wegen der Krampfneigungen und wenn du plötzlich Kind und Mann nicht mehr bei dir hast, dann sinkt die Motivation spätestens am dritten Tag rapide ab. Außerdem geht es dir dann mindestens eine bis zwei Wochen richtig schlecht. Allein schon wegen des Schlafmangels.
Solltest du das trotzdem machen wollen, dann sprich mit deinem Arzt, über das Problem. Wenn der vernünftig ist, dann müsste er dir z. B. Doxepin verschreiben und auf jeden Fall ein gutes Mittel gegen die Krampfneigungen. Das Doxepin ist ein AD und dockt an dieselben Rezeptoren an, wie Opiate. Macht aber nicht abhängig und ist jederzeit wieder ausschleichbar. Zudem lindert es die Schlafprobleme und die depressiven Phasen.
Von eigenen Versuchen mit deinen Mitteln rate ich dir ab, da man nie weiß, was die während eines Entzuges mit einem anstellen können! Da tickt ja auch jeder etwas anders.

So ein Mist, jetzt wurde es doch wieder so viel. Ich habs irgendwie nicht so mit kurzen Sätzen! Naja, wenigstens hat das Tramal meinen Denkzellen noch nicht viel anhaben können! Laughing

Ich hoffe aber, dir ein bißchen helfen zu können. Wenn du mehr Info´s brauchst, dann kannst du mir auch ne PN oder mail schreiben, das würde hier sonst den Rahmen wohl sprengen Mr. Green

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Danke für deine Antwort. Es tut gut zu hören, dass ich nicht alleine bin.

Ich bin mir definitiv sicher, dass ich entziehen will. Ich möchte aber absolut in kein Krankenhaus. Allein schon der Gedanke *grusel* Außerdem würde es meine Familie dann mitbekommen, was los ist und das will ich nicht. Ich schäme mich so furchtbar und alle wären bestimmt enttäuscht von mir.

Ärzten vertraue ich prinzipiell nicht mehr. Ich hatte ja in der Vergangenheit schon mit 2 Ärzten wegen Ausschleichen gesprochen, die verschrieben mir dann erst mal gar nix mehr. Der 3. Arzt war der von der Suchtberatung. Dieser hat mein Vertrauen aufs Übelste missbraucht, ich bin seither vorsichtig geworden.

Ich bin gewillt den kalten Entzug alleine durchzuziehen und mit Schlafmangel kann ich umgehen, da ich von jeher schon ein schlechter Schläfer bin. Wenn es mir 2 Wochen schlecht geht, dann kann ich meiner Familie ja sagen, dass ich mal wieder eine depressive Phase habe. Wegen meiner soz. Phobie kennen das auch alle schon und es würde nicht auffallen. Vor Depressionen habe ich keine Angst, das kenne ich, das geht vorbei.

Ich melde mich auf jeden Fall bald bei PN bei dir, aber heute komme ich nicht mehr dazu. Kind ist im Bett und ich muss noch ein bisschen aufräumen.

LG
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realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 1. Okt 2013 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

moin

das problem beim tramalentzug von solchen dosen ist nicht unbedingt die schlaflosigkeit...
es ist ziemlich wahrscheinlich das du wenn du von deiner dosis kalt entigftest weitere krampfanfälle bekommst...und das nicht zu knapp.
wenn dann keiner in der nähe ist der dir hilft oder den rtw holt kann das ziemlich blöd für dich ausgehen.
also soltest du dir auf alle fälle n hochdosierten krampfschutz organisieren...carbamazepin leistet da ziemlich gute dienste.

von den psychischen geschichten will ich erst gar nicht anfangen...aber da biste ja eingedeckt.
wenn du mirtazapin zum pennen nimmst dan nie mehr als 15mg...sonst kann das nach hinten losgehen und du sitzt ziemlich verklatscht im bett...wach^^

was ich nicht so ganz kapiere...du willst dir die qual antun und kalt entgiften...hast du schon mal n kalten opiodentzug gemacht...das ist nicht in 2-4 tagen durch...das dauert manchmal auch etwas länger.
wie lange soll dein mann denn weg bleiben...dir geht es auch nach dem höhepunkt des entzuges noch ziemlich miess...

wenn du doch mit nem doc ausschleichen wolltest...warum erstellst du dir dann nicht selber n plan und machst das gaaaaanz langsam..ohne große schmerzen..ohne qual.
fang mit 100mg weniger an...morgens 50...abends 50mg reduzieren...3-4 tage stabilisieren..je nach befinden auch n tag länger...dann den nächsten schritt.

das durchhalten nimmt dir auch der arzt nicht ab...das musst du mit oder ohne selber hinbekommen.

es ist echt interessant..aber den fehler macht wohl jeder süchtige...mich eingeschlossen latürnich.
wir vergiften unsere körper über jahre...bauen über jahre n abhängigkeitsverhalten auf...und erwarten dann das das ganze in ner woche über die bühne ist...leider wird das so nix...das wichtigste beim ernsthaften runterkommen ist der faktor zeit...du bist jetzt seit jahren drauf...da kommt es auf ein paar tage/wochen mehr oder weniger auch nicht an...du hast am ende nur mehr davon.

ich drück dir die daumen das du irgendwie dein ziel erreichst...ohne dich selber unnötig in gefahr zu bringen

lg

flippy
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SevenofNine74
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 2. Okt 2013 07:01    Titel: Antworten mit Zitat

realflippy hat Folgendes geschrieben:
moin

das problem beim tramalentzug von solchen dosen ist nicht unbedingt die schlaflosigkeit...
es ist ziemlich wahrscheinlich das du wenn du von deiner dosis kalt entigftest weitere krampfanfälle bekommst...und das nicht zu knapp.
wenn dann keiner in der nähe ist der dir hilft oder den rtw holt kann das ziemlich blöd für dich ausgehen.
also soltest du dir auf alle fälle n hochdosierten krampfschutz organisieren...carbamazepin leistet da ziemlich gute dienste.

von den psychischen geschichten will ich erst gar nicht anfangen...aber da biste ja eingedeckt.
wenn du mirtazapin zum pennen nimmst dan nie mehr als 15mg...sonst kann das nach hinten losgehen und du sitzt ziemlich verklatscht im bett...wach^^

was ich nicht so ganz kapiere...du willst dir die qual antun und kalt entgiften...hast du schon mal n kalten opiodentzug gemacht...das ist nicht in 2-4 tagen durch...das dauert manchmal auch etwas länger.
wie lange soll dein mann denn weg bleiben...dir geht es auch nach dem höhepunkt des entzuges noch ziemlich miess...

wenn du doch mit nem doc ausschleichen wolltest...warum erstellst du dir dann nicht selber n plan und machst das gaaaaanz langsam..ohne große schmerzen..ohne qual.
fang mit 100mg weniger an...morgens 50...abends 50mg reduzieren...3-4 tage stabilisieren..je nach befinden auch n tag länger...dann den nächsten schritt.

das durchhalten nimmt dir auch der arzt nicht ab...das musst du mit oder ohne selber hinbekommen.

es ist echt interessant..aber den fehler macht wohl jeder süchtige...mich eingeschlossen latürnich.
wir vergiften unsere körper über jahre...bauen über jahre n abhängigkeitsverhalten auf...und erwarten dann das das ganze in ner woche über die bühne ist...leider wird das so nix...das wichtigste beim ernsthaften runterkommen ist der faktor zeit...du bist jetzt seit jahren drauf...da kommt es auf ein paar tage/wochen mehr oder weniger auch nicht an...du hast am ende nur mehr davon.

ich drück dir die daumen das du irgendwie dein ziel erreichst...ohne dich selber unnötig in gefahr zu bringen

lg

flippy


Guten Morgen,

also meinen letzten Krampfanfall hatte ich vor 4 Jahren. Seit ich nie mehr als 1250 nehme, habe ich auch nicht mehr gekrampft. Aber du hast schon recht.

Das Mirtazapin hätte ich nur für den Notfall. Ich habe das mal verschrieben gekriegt, aber nicht lange genommen weil

a) ich davon zugenommen hab
b) laufend verpeilt durch die Gegend lief (und ich hasse verpeilt sein)

Nein, ich habe noch keinen kalten Opiatentzug gemacht, dann wüsste ich ja, was auf mich zukommt. Ich erwarte gar nicht, dass es in 1-2 Tagen vorbei ist. Dazu bin ich viel zu sehr Realist.

Sicher kann ich mir auch selber einen Plan erstellen, aber ich kenne mich. Wenn man z.B. aber regelmäßig zu einem Arzt hingeht und das Ausschleichen weiter bespricht, dann ist das für mich zumindest leichter durchzuhalten, weil man darüber sprechen kann. Verstehst du, wie ich das meine.

Ich bin halt wirklich ohne Ende enttäuscht von den Ärzten. Ich habe ja schon viele durch. Da geht man hin, sagt: "ich habe Gleitwirbel, dort Schmerzen, da Schmerzen" man bekommt das Tramal ohne Probleme. Die nächste Zeit geht man nur zur Anmeldung, wenn man ein Rezept braucht. Bei mir ging das teilweise 2 Jahre so, ohne dass ich einen Arzt gesehen habe.

Irgendwann fällt dem Doc dann auf: "uuups, die könnte ja süchtig werden" und man wird in die Sprechstunde zitiert. Dort heißt es dann: "so, ab jetzt kein Tramal mehr, sie sind ja süchtig und tschüss"

Aber es kam nie ein: "ok, ich denke sie haben ein Suchtproblem. Ich würde ihnen gerne meine Hilfe anbieten etc."

Für mein Suchtproblem bin ich selbst verantwortlich, kein Arzt, das weiß ich ja, aber mir hat nie einer der verschreibenden Ärzte seine Hilfe angeboten. So nach dem Motto: "ich verschreibe dann nix mehr, dann bin ich aus dem Schneider"

Es ist echt paradox. Ich bin ja durch meine soziale Phobie und den deshalb immer wieder kommenden Depris schon ein "alter Hase" was Antidepressivas angeht. Ich weiß nicht, wieviele an mir schon ausprobiert wurden. Meist hatten die Dinger entweder nicht die gewünschte Wirkung, oder ganz bescheidene Nebenwirkungen.

Dann nimmt man einmal Tramal und das Zeug wirkt besser gegen die psychische Scheiße, als jedes dafür vorgesehene Mittel Rolling Eyes

Ich werde mir das mit dem Ausschleichen auf jeden Fall mal durch den Kopf gehen lassen, obwohl ich doch eher die Holzhammermethode bevorzuge.

LG
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Tramaqueen
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2013
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2013 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nabend, Seven,
sorry das ich mich erst jetzt wieder melde, aber ich hatte etwas Stress die Tage. Manchmal möchte ich auch von der Sucht nichts hören und sehen (bis auf die Pillen natürlich.. Rolling Eyes )
Aber du bist ganz sicher nicht alleine!

Du hast da ja echt Schwierigkeiten mit deinen Ärzten. Kommst du auch aus so einer kleinen Klitsche wie ich? Da ist es ja meist nicht so weit her mit Fachärzten oder auch nur Ärzte, die sich mit dem Tramalproblem auskennen und dir da Hilfe anbieten können. Ich bin fest der Meinung, das die meisten Hausärzte, zumindest in der Provinz gar keine Ahnung haben, was ein plötzliches kaltes Entziehen von solchen Mitteln bewirkt. Für mich ist das nach wie vor Körperverletzung, wenn du von deinem Arzt plötzlich nix mehr kriegst und er auch nicht mit dir das weitere Vorgehen bespricht.
An Tramal-Nachschub hat es mir nie gemangelt. Sollte ich für einen Arzt seiner Meinung nach zu oft ein Rezept holen, dann teilte ich das hübsch in Häppchen bei mehreren Ärzten auf. Das ist definitiv nicht die feine Art und ich bin hinterher auch zu zwei Ärzten gegangen und habe mich entschuldigt
Embarassed peinlich!

Nochmal zum KH-Thema: Vielleicht solltest du es mal im Gedanken durchgehen. Ich war z. B. in einer psychiatrischen Klinik, in der sämtliche Krankheitsbilder behandelt wurden. Es gab für jedes Problem ein Haus mit vier Stationen, so das du keine Angst haben musst, auf richtig Abgedrehte zu kommen. Die Entzugstationen sind offene Stationen und auf dem großen Gelände gibt es einen Kiosk, ne Sporthalle, Fahrräder zum leihen und genug Platz um auch mal alleine zu sein. Hat wirklich nichts mit den üblichen Vorstellungen von durchgeknallten Irren, die wild gestikulierend um sich schlagen oder ähnliche Horrorvorstellungen gemein.
Was ich dort auch toll fand, war, das man alle Therapien, außer natürlich die Einzelsitzung, mit seiner Stationsgruppe macht. Es gibt nur Einbettzimmer und eine eigene kleine Küche und in der Mitte der Aufenthaltsraum. So hat man einen großen Zusammenhalt in der Zeit mit den anderen gehabt und viele hat man gern gewonnen. Ich habe dort übrigens meinen Ex-Freund dort kennengelernt (Na, wo habt ihr euch denn Kennengelernt? In der Klappse!).

Wie du siehst, laufe ich richtig Werbung. Aber ich hatte da wirklich so gut wie keine negativen Punkte.

Deinen Eltern z. b. könntest du sagen, dein Arzt schickt dich in eine Klinik, weil deine Depressionen immer schlimmer werden. Das wäre nicht ganz geschwindelt, weil du im Entzug definitiv noch ärgere Depri´s kriegst als zur Zeit. Der Aufenthalt dort dauert im Schnitt drei Wochen. Vielleicht kannst du da ja mal drüber nachdenken.

Das langsame Abdosieren kann für manche eine sehr gute Lösung sein. Aber für mich z. b. ist das so gar nix. Ich darf einfach nichts im Haus haben, sonst greife ich doch wieder hin. Ich bin da wohl nicht so ganz standhaft. Leider. Wenn du das machen willst, können wir gerne in Kontakt bleiben und ich glaube viele hier würden deinen Entzug sozusagen begleiten.

Mein Ex hatte auch mit einer sozialen Phobie zu kämpfen. Das ging später so weit, das er nicht mal mehr zum Einkaufen ging und ich im Prinzip alles was außerhalb stattfand erledigt habe. Also habe ich einen kleinen Einblick gehabt. Ich finde das schrecklich für dich, denn ich habe oft die Einsamkeit in den Augen meines Freundes gesehen und das er das Gefühl hat, keiner kann ihn so ganz verstehen. Wie äußert sich das bei dir?

Und schon wieder ein Roman geworden. Tut mir leid, das ich dir soviel Textgewusel zumute, ich hoffe, es hilft dir trotzdem ein wenig!

Ach so, ich habe mir auch Gedanken gemacht, warum du entziehen willst. Ich weiß ja, das das Zeug kein Spaß ist, aber was machst du dann mit deinen Schmerzen? Kannst du das ohne Schmerzmittel ertragen? Und wenn du Nicht-opioide Analgetika nimmst (z. B. Ibuprofen, Diclofenac, etc.), entwickelst du zwar keine Abhängigkeit, aber die körperlichen Schädigungen bei Langzeitgebrauch von dieser Medikamentengruppe ist sehr viel höher als bei Opiaten. Haste dir schon überlegt, wie du nach dem Entzug mit den Schmerzen umgehen kannst?
Ich habe irgendwann aufgegeben und sage mir, solange ich es schaffe auf 600 mg zu bleiben, war es das erst mal.

Jetzt aber Schluß, nu!

Alles Liebe und fühl dich einmal kurz gedrückt,
Katja
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Tramaqueen
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.09.2013
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2013 00:40    Titel: Nachtrag... Antworten mit Zitat

und noch was vergessen. Du hast recht, die meisten AD´s machen fett. Da gehts dann ruck zuck mal eben zehn Kilo nach oben. Wie schön... Das einzige, welches ich kenne, das nicht matschig in der Birne macht und sich nicht aufs Gewicht auswirkt ist Trevilor (Wirkstoff: Venlafaxin). Ich weiß aber nicht, ob die für einen Opiatentzug geeignet sind. Werd mal nachforschen (man hat ja sonst nix zu tun Laughing Mr. Green
Gute Nacht, Katja
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SevenofNine74
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2013 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tramaqueen,

danke für deine Antwort. Ja, ich komme auch vom Land und hab hier schon fast alle Ärzte durch. Zeitweise habe ich sogar Tagebuch geführt, wann und bei welchem Arzt ich mir das Zeug geholt habe, damit es nicht auffällt. Vertrauen zu Ärzten habe ich definitiv nicht mehr.

Das mit der Klinik ist so eine Sache. Ich leide unter Sozialphobie und mit Jemand fremden ein Zimmer zu teilen, erscheint mir schon schlimm. Geschweige denn Gruppentherapie. Das geht im Moment gar nicht. Außerdem habe ich eine totale Abneigung gegen Krankenhäuser. Ich war früher schon mal stationär auf einer Psychotherapiestation (3,5 Monate), dort hat man mich regelrecht "kaputttherapiert" und es hat über 1 Jahr gedauert, dass ich draußen wieder lebensfähig war. So isses halt, wenn die falsche Diagnose gestellt und rumprobiert wird.

Ich habe jetzt für mich entschlossen, den Entzug langsam anzugehen. Ab Morgen soll es los gehen. Ich werde erst Mal nichts nehmen, bis ich die ersten Symptome merke, dann werde ich 100-200 mg einnehmen, dass die Symptome weg oder ertragbar sind. Ich denke mit einer Tagesdosis von 600 mg müsste ich erst mal hinkommen. Das werde ich dann nach und nach reduzieren. Ich hab einfach die Schnauze voll. Sollte das so nicht funktionieren, werde ich mich versuchen, mit dem Klinikgedanken anzufreunden.

Ich bin da irgendwie anders gestrickt. Als ich das Rauchen aufhörte, musste ich die ersten Monate immer eine volle Schachtel daheim liegen haben. Ich brauchte das Gefühl, dass ich könnte, wenn ich wollte. Schon komisch, oder? Das ist jetzt 8 Jahre her und ich bin immer noch Nikotinfrei.

Ich habe mir vorgenommen, hier ein öffentliches Suchttagebuch zu führen, so dass jeder mitlesen kann. Ich werde dazu morgen einen neuen Thread eröffnen.

Ich hätte so viele Fragen an dich, leider kann man hier keine PN schicken.

Warum ist denn bei dir durch das Tramal deine Ehe auseinandergegangen, warum hast du deinen Job verloren? Mich hat das Tramals - so blöd es klingt - zum positiven verändert. Das was AD´s und Neuroleptika die ganze Zeit nicht geschafft haben, ging plötzlich mit Tramal.

Gegen die Schmerzen, die ich definitiv ja immer noch habe, möchte ich gerne Novalgin einnehmen. Ibu und Diclo vertrage ich nicht so wirklich auf Dauer.

Ich hoffe es klappt alles so, wie ich mir das vorstelle.

Wünsche dir auf jeden Fall einen schönen Sonntag. Würde noch mehr schreiben, aber mein Mann kommt grad mit der Kleinen vom Spazieren zurück.

LG
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SevenofNine74
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.10.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 6. Okt 2013 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

mich würde auch noch interessieren, wie denn der kalte Tramalentzug war? Hast du in der Klinik was bekommen, was die Symptome gelindert hat? Oder hat man dort gesagt, dass du da alleine durch musst?

Ich bin wirklich nicht sonderlich gut auf Ärzte zu sprechen. Mich hat ja sogar mal einer mit den Worten: "ich glaube, bei ihnen liegt Missbrauch vor, ich werde ihnen das nicht mehr verschreiben" aus seiner Praxis komplimentiert. Kein Angebot zur Hilfe, Nichts, Nada, Niente! Ich kam mir hinterher so dreckig vor und hab sogar überlegt, ob ich ihn wegen unterlassener Hilfeleistung anzeige, habs aber dann doch nicht gemacht.

Wenn man mich damals schon mit meinen Rückenschmerzen ernst genommen hätte und mir nicht mit den Worten: "sie haben sich verhoben, da haben sie Tramal" nach Hause geschickt hätten. Hätte man da gleich nach den Ursachen geschaut (was erst der vierte Arzt tat, den ich damals verzweifelt aufsuchte), dann wäre es vielleicht gar nicht so schlimm geworden. Aber erst der vierte Arzt hat mich ernst genommen und erst mal ein Röntgen veranlasst (nach über einem Jahr Schmerzen).

Ich könnte mich jetzt regelrecht in Rage schreiben. Aber egal, jetzt ist es wie es ist und irgendwie muss ich da jetzt durch.

LG
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Tramaqueen
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Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 9. Okt 2013 19:28    Titel: Guten Abend seven! Antworten mit Zitat

Nun wieder erst so spät zurückgeschrieben, sorry, bin sonst etwas schneller. Ich hoffe dir geht es so einigermassen. Bei 600 mg solltest du ohne Entzugserscheinungen (körperlich zumindest) erst mal zurechtkommen. Dann kannst du besser nachdenken, wie du weitermachen willst und du gibst deinem Körper wieder etwas Kraft. (Verdauung, klarere Gedanken, Kondition etc.) Das war zumindest bei mir so.

Ich kann verstehen, das du so sauer auf die Ärzte bist. Da habe ich auch so die lustigsten Erfahrungen machen dürfen.

Ich habe heute nicht so viel Zeit zu schreiben, habe aber gefragt, wie man den PN verschickt, hoffe da meldet sich einer und verrät es mir Rolling Eyes

Nur kurz zum kalten Entzug: In der Klinik wird erst mal abdosiert und mit Doxepin (AD)ein wenig substituiert. Aber das ist nur ein Tröpfen auf dem heißen Stein. Das abdosieren geht relativ flott, weil die dich in ein bis zwei Wochen "trocken" haben wollen und du noch eine Woche dableibst, damit du dich noch etwas festigen kannst. Die Kassen bezahlen nur drei Wochen, außer du hast noch weitere Schwierigkeiten, was ja bei dir definitiv der Fall ist.

Der "richtige" kalte Entzug war bei mir zu Hause. Von eben auf Jetzt ganz runter auf null. Nur BK von Zopiclon, damit ich wenigstens ein wenig schlafen konnte. Sonst biste tagelang wach. Die ersten drei Tage sind heftig. Besonders der dritte Tag. Danach geht es gaaaaaanz langsam wieder auf das halbe Normalmaß. Ich schreibe dir gerne mehr, wenn ich die Sache mit der PN hingekriegt habe und freue mich, wenn wir dann weiter in Kontakt bleiben können! Laughing

Bis dahin liebe Grüße aus der Pampa, Katja

Zitat:
Jeder sollte Schrullen haben. Schrullen sind ein hervorragender Schutz gegen Vermassung! (Salvador Dali)
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 10. Okt 2013 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

die Kassen bezahlen zumindest bei Benzos auch länger. Ich war knappe 5 Wochen im letzten Jahr und die hab ich auch gebraucht. Das ist alles viel zu knapp für solche Entzüge. Ich halte da auch zur Zeit nix mehr von diesen ruck-zuck Entgiftungen und so wirklich entgiften braucht man uns ja sowieso nicht mehr, weil wir immer wieder kommen.
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Tramaqueen
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Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2013 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

newlife hat Folgendes geschrieben:
die Kassen bezahlen zumindest bei Benzos auch länger. Ich war knappe 5 Wochen im letzten Jahr und die hab ich auch gebraucht. Das ist alles viel zu knapp für solche Entzüge. Ich halte da auch zur Zeit nix mehr von diesen ruck-zuck Entgiftungen und so wirklich entgiften braucht man uns ja sowieso nicht mehr, weil wir immer wieder kommen.


Sehe ich ähnlich. Bei Opiaten sind es aber definitiv nur drei Wochen, außer du hast halt noch was anderes z.B. Depression, Angst, Borderline usw.

Ehrlich gesagt, glaube ich nicht das man nach langem Konsum es schafft absolut für immer clean zu bleiben. Meine Ärztin in der Klinik hat mir mal sehr anschaulich erklärt, wie das im Gehirn so funktioniert bei der Sucht. Demnach haben die Areale "Wille" und "lecker Suchtmittel" gar keine Verbindung. Deswegen ist das so wahnsinnig schwer.

Ist halt nur meine Meinung. Will aber keinem was miesmachen. Auch kurze Zeit clean ist schon was wert!

Gut´s Nächtle
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