Ein Ausstieg aus der Sucht ist möglich!

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artjom31
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.11.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2013 16:43    Titel: Ein Ausstieg aus der Sucht ist möglich! Antworten mit Zitat

Mein Name ist Artjom. Ich habe 13 Jahre lang harte Drogen konsumiert, war auch in Substitution. Den Ausstieg aus der Sucht habe ich vor etwas mehr als 2 Jahren geschafft. Wenn ich an mein Leben in der Sucht zurück denke, bin ich nicht nur glücklich über mein jetziges Leben, sondern frage mich auch, wie ich so überhaupt leben konnte. Ich habe mich in den letzten Jahren sehr verändert, dank einer Langzeittherapie. Mir war früher nicht bewusst, dass es ein langer Weg ist, um aus der Sucht rauszukommen, was viel Zeit kostet. Ich habe in Deutschland viele Entgiftungen und Langzeittherapien gemacht, jedoch abgebrochen oder bin rückfällig geworden. Daher habe ich mich für eine Therapie weit weg von zu Hause entschlossen. Ich habe ein Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen in Bulgarien der Stadt Varna gefunden. Dieses Zentrum heisst Renaissance-Inter und liegt direkt am Meer. Ich hatte die Befürchtung, dass die Entgiftung schmerzhaft sein wird, da ich zuletzt Methadon konsumiert habe. In diesem Zentrum wird aber eine andere Methode der Entgiftung angewendet, die schmerzfrei ist. Nach der Entgiftung habe ich weitere 6 Monate im Zentrum verbracht und bin seitdem nicht nur clean, sondern führe ein glückliches Leben. Vielleicht konnte ich jemandem mit diesen Worten etwas Hoffnung geben. Sollte jemand Fragen haben, könnt ihr mich gerne anschreiben.
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sabotage35
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2013 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Frage hab ich mal spontan. wer bezahlt das ? Die KK oder ist man Selbstzahler? Hat schon was in Bulgarien direkt am Meer ne Therapie zu machen...
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Billy Bones
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2013 18:19    Titel: Re: Ein Ausstieg aus der Sucht ist möglich! Antworten mit Zitat

artjom31 hat Folgendes geschrieben:
In diesem Zentrum wird aber eine andere Methode der Entgiftung angewendet, die schmerzfrei ist.


Hallo!
Mich würde interessieren, was das für eine schmerzfreie Methode ist; kannst du was Näheres sagen dazu?

140 Zeichen:

One flew east,
And one flew west,
And one flew over the cuckoo's nest.
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2013 02:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Artjom!

Ist bißchen verwirrend, weil du den thread in 2 verschiedenen Unterforen eröffnet hast. Wink

Jedenfalls aus Interesse habe ich mal gegoogelt: So wie ich das verstanden habe, ist das ja eine reine Aversionstherapie, richtig?

Bei Opiatsucht wird Naltrexon, also ein Opiatantagonist gegeben, der bei einem Abhängigen sofort ein Entzugssyndrom auslöst...

Und bei Alkoholsucht Disulfiram/Antabus, was den Alkoholabbau im Körper verhindert & bei gleichzeitigem Alk-Konsum zu sehr schweren Vergiftungen führen kann (gab wohl in Extremfällen auch schon Todesfälle,wenn die Leute dennoch trinken: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=pharm1_01_2004 )...

Irgendwie bin ich nicht so überzeugt davon...klingt für mich eher nach Zwangsbehandlung; wenn man BEREITS clean ist & den festen Willen hat, nichts mehr zu konsumieren, mag das ja eine Hilfe sein, aber eine "schmerzfreie Entgiftung" ist das doch wohl kaum?

Auf der Seite steht nämlich auch: "Vorraussetzung ist eine Abstinenz von 7 Tagen"

Bist du dort vorher abdosiert worden oder warst du evtl. schon körperlich entgiftet, als du dort hingekommen bist?
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2013 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

danke Billy für diesen sehr wertvollen Beitrag. Gerade im Zusammenhang mit Antabus hab ich auch schon von sehr schweren Vergiftungen bis hin zum Tod gehört.
Es soll aber in der Tat Abhängige geben, die schaffen das nur so, aber ich rate generell von beiden Antagonisten ab.
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artjom31
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.11.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2013 12:17    Titel: Genaure Informationen zu der Tharapie in Bulgarien Antworten mit Zitat

Seit 2013 ist es möglich sich nicht nur in Deutschland behandeln zu lassen, sondern in ganz Europa. Daher muss man bei seiner Krankenkasse nachfragen bzw. einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Es ist aber eine Privatklinik und die meisten Patienten zahlen selber. Da aber eine Entgiftung in Deutschland ca 3.500 Euro /3 Wochen kostet, ist diese Entgiftung wesentlich kostengünstiger und Krankenkasse könnte zustimmen.
Jetzt zur Entgiftungsmethode: In Deutschland wird mit der Abdosierung von Methadon entgiftet, was bei mir zumindest nicht geklappt hat. Die ersten 10-12 Tage waren ok, sobald es auf null zuging, wurde es schwierig und ich habe die Entgiftung abgebrochen, von der Langeweile ganz zu schweigen. In der Klinik in Bulgarien wird die ersten 3 Tage eine (weiss nicht genau wie der Fachausdruck dafür ist) Blutsäuberung mit Tabletten und Tropfzähler durchgeführt. Ich habe die ersten 3-4 Tage meist geschlafen, wenn ich dann wach war, war ich erschöpft und kraftlos, leichte Abstinenz war bemerkbar. Anschließend reine medikamentöse Behandlung, leichte Abstinenz, d.h. Müdigkeit, leichtes Schwitzen, schlafen konnte ich ca 5-6 Stunden, was ok war. Ich habe vorher Methadon konsumiert, die letzten 3 Jahre, daher war ich ca 2 Wochen in diesem Zustand, andere Patienten, die nur Heroin konsumiert hatten, waren nach einer Woche schon fit. Ganz schmerzfrei ist die Entgiftung natürlich nicht, aber um vieles einfacher und möglich sie durchzuhalten, als die Entgiftung in Deutschland. Was die Behandlung mit Disulfiram und Naltrexon angeht, habe ich nicht gemacht, es wird in der Klinik angeboten, aber logischerweise kein Muss. Ich habe, was ich bereits geschrieben habe, eine Langzeittherapie dort gemacht, was mir auch geholfen hat. Die Entfernung von Hause hat mir sicherlich auch geholfen.
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artjom31
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.11.2013
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2013 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Die medikamentöse Behandlung sorgt für die Toxinenausscheidung, auch wenn der Organismus in der Lage ist sich selbständig zu reinigen, dauert es ohne Medikamente länger, daher auch Abstinenzsyndrom. Mit der medikamentösen Behandlung (Tabletten und Tropf) wird die Toxinenausscheidung beschleunigt, wodurch der Patient sich schneller fit fühlt. Während der Entgiftung bekommt der Patient auch Medikamente um schlafen zu können (klappt leider nicht bei jedem, ich konnte aber 5-6 Stunden schlafen), Medikamente um das Abstinenzsyndrom nicht so stark zu spüren. Wie bereits in meinem letzten Beitrag erwähnt, war diese Methode für mich wesentlich besser, da ich mit den Schmerzen und Suchtdruck einer Entgiftung in Deutschland nicht klar kam.
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2013 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

newlife hat Folgendes geschrieben:
danke Billy für diesen sehr wertvollen Beitrag. Gerade im Zusammenhang mit Antabus hab ich auch schon von sehr schweren Vergiftungen bis hin zum Tod gehört.
Es soll aber in der Tat Abhängige geben, die schaffen das nur so, aber ich rate generell von beiden Antagonisten ab.


Hi Newlife, gerne doch! Smile

Ich habe auch von Abhängigen gehört, die es damit geschaft haben---dann ist aber m. M. n. unbedingt erforderlich , dass diese 1) schon entgiftet sind 2) über die Gefahren ausdrücklich informiert worden sind 3) danach freiwillig! der Behandlung zustimmen 4) festen Willen zum Clean bleiben haben 5) über ein stabiles soziales Umfeld/Familie verfügen bzw. zumindest nicht alleine leben.

Ich kann mich an eine Geschichte erinnern; ist bestimmt schon 20 Jahre her: Ich hatte damals eine Bekannte, deren Vater schwerstabhängig war (mind. 2 Flaschen Jägermeister + etliche Biere/Tag ). Seine Frau hat ihm das irgendwie heimlich in seinen Alk gemixt, und der ist dann mit Kreislaufzusammenbruch auf der Intensiv gelandet!

Sicherlich gut gemeint, aber nicht zur Nachahmung empfohlen!
Ähnlich wie Angehörige ja oft den "Stoff" wegkippen und den Abhängigen damit direkt in den Entzug katapultieren, weil viele die Gefahren garnicht kennen.

Überrascht micht auch immer wieder, wenn Abhängige den Alk kalt entziehen ohne überhaupt zu wissen, was dabei passieren kann!

LG
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2013 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

hab ich aber auch über nen Zeitraum von 7 Jahren immer so gemacht. Alk kalt entzogen, aber ich bin am Schluss dann richtig abgedreht. Daher kamen dann auch die Panikattacken und mit den Benzos die nächste Sucht.

Gerade aber bei Akohol willst du dir ja auch nicht helfen lassen und bis du wirklich selbst mal an Sucht glaubst, wird ja eher die Welt viereckig. Die Konsequenzen hat man ja auch irgendwo schonmal gehört. Abstinenz vom Alkohol und wie verkauft man das dann seiner Umwelt. Ist und bleibt auch ein schwieriges Unterfangen.

Gut, ich weiß eben was passiert, wenn ich zu meiner Benzosucht wieder saufe. Ich verliere die völlige Kontrolle und muss direkt entgiften gehen. Und trotzdem hatte ich im September auch mal wieder so einen Rückfall. Ich habs nochmal gepackt, waren nur eineinhalb Tage und dann hab ich doch gesagt, dass ist jetzt richtige Scheisse, was du da machst. Habe seitdem wieder problemlos keinen Alk mehr getrunken.

Ich denke scon, da kann man auch etwas rauswachsen und wenn der Alk dich nicht mehr so interessiert, wird das auch leichter. Aber das braucht verdammt viel Zeit und geschieht nicht gerade in dem Augenblick, wo dir das ein Therapeut ins Ohr hustet. Das ist nämlich ein Reifeprozess.
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2013 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Völlig kalt von 100 auf 0?...heftig! Shocked

Also ich habe auch schon Opiate kalt entzogen---ist gruselig, aber man stirbt nicht dran...
Beim Alk traue ich mich das nicht...ich habe mich runtergetrunken, bis der Entzug irgendwann weg war, aber da waren immer ein paar Dosen Bier im Keller, falls es zu schlimm geworden wäre...aber ist wahrscheinlich auch ein Unterschied, ob man eher "Spiegeltrinker" oder eher "Kontrollverlusttrinker" ist.


newlife hat Folgendes geschrieben:

Ich denke scon, da kann man auch etwas rauswachsen und wenn der Alk dich nicht mehr so interessiert, wird das auch leichter. Aber das braucht verdammt viel Zeit und geschieht nicht gerade in dem Augenblick, wo dir das ein Therapeut ins Ohr hustet. Das ist nämlich ein Reifeprozess.


Sehe ich genauso!
Ich war auch ne Weile weg davon, aber dann braucht nur wieder irgendeine Scheiße passieren und das Suchtgedächtnis meldet sich sofort wieder...
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