Diazepam - bin ich gefährdet?

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Lilost
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2013 20:28    Titel: Diazepam - bin ich gefährdet? Antworten mit Zitat

Hallo und guten Abend,
ich komme mir völlig bescheuert mit meiner Frage vor, aber ich weiß nicht, wen ich sonst fragen kann.
Allerdings habe ich mir hier vieles durchgelesen und glaube ich habe echt (noch) die wenigsten Probleme.

Ich bin weiblich, 35 Jahre alt und habe oft das Gefühl in vielerlei Hinsicht vom Leben überfordert zu sein.
Meine Mutter, abhängig von Alkohol & Tabletten, hat mir schon einige Male, wenn ich einen, ihrer Meinung nach, Nervenzusammenbruch hatte, Diazepam zugesteckt. Auch schon, als ich noch minderjährig war. Dies ist wohl ihr Allheilmittel für alles.
Ich habe die nie eingenommen, sondern immer weggeschmissen, weil ich ja mein Leben lang ein leuchtendes Beispiel dafür Zuhause hatte, was das mit einem machen kann.
Vor 4 Monaten habe ich doch mal eine genommen und wurde merklich ruhiger. Wieder in einer Situation, in der mir alles zu viel wurde.
3 Tage lang jeweils eine (Diazepam AbZ 10mg Tabletten). Anschließend keine mehr.
Heute habe ich in der Firma wieder so einen Druck auf mir lasten gespürt(allerdings privater Natur, mein Freund und ich arbeiten im selben Unternehmen und er macht teilweise Dinge, die mich völlig fertigmachen und verletzen, aber das ist wohl ein anderes Thema), dass ich am ganzen Körper gezittert habe, innerlich so unruhig wurde, Herzschmerzen bekommen habe, Übelkeit und mir nicht mehr anders zu helfen wusste und wieder eine eingeschmissen habe.
Ich habe Angst davor, dass ich genauso wie meine Mutter ende.
Dabei trinke ich nur sehr selten(3-6 mal im Jahr), nie bis zur Besinnungslosigkeit und habe, bis auf einmal kiffen mit 16, auch keinerlei Drogenerfahrungen. Trotzdem habe ich Todesängste, dass ich eine familiäre Veranlagung in mir habe und auch eines Tages so abstürze.
Wie kann es denn nur sein, dass ich unter Druck anfange genau das zu tun, was ich nie wollte. Mit 35 Jahren?

Ich weiß, dass meine Probleme ein "Kindergeburtstag" sind, im Gegensatz zu vielen Dingen die ich hier lese, aber trotzdem habe ich Angst.

Ich glaube, dass mit mir etwas nicht stimmt, aber ich kann es nicht lokalisieren.

Ich hoffe auf Ratschläge, auch auf Kritik oder irgendeine Info, wie ich mich am besten schütze und verhalte.
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2013 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

ich finde du hast eine gute Selbstbeoabachtung und ich finde das ganz toll, dass du das geschrieben hast und dich hier auch angemeldet hast.
Diazepam ist schon sowas wie ne "Wunderdroge" und hilft in vielen Fällen. In einer Akutsituation kann man auch mal eine nehmen, aber wenn du den Eindruck hast, sie tun dir "zu gut", dann nimme bitte keine mehr. Sie machen sehr schnell abhängig und ich habe einen solchen Entzug schon gemacht. Es ist eine Höllenfahrt und ich habe das nicht geschafft. Bin genauso wie deine Mutter Alkoholiker und abhängig von Benzodiazepinen und letzteres ist eine mörderische Sucht. Lass dich nicht darauf ein und nimm sie nicht!

LG
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Lilost
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2013 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für deine Antwort.
Genau deinen Gedankengang hatte ich auch, in einer Akutsituation kann ich die nehmen. Aber da dies so herrlich einfach ist, habe ich die Befürchtung, dass ich sehr viele Akutsituationen haben/mir suchen werden.

Kennst du das Gefühl, wenn du einfach denkst, dass Atmung unmöglich wird? Angst essen Seele auf.

Es ist doch schon verrückt, dass ich sie kaum nehme, aber trotzdem immer in meiner Handtasche bei mir trage...

Aber ich werde versuchen deinen Rat zu beherzigen. Ich nehme sie als erstes aus meiner Handtasche und lege sie (unbequemer zu erreichen) in den Keller. Zwar immer noch verfügbar, aber dann wirklich nur für absolute Akutsituation.
Selbstbetrug?
Wegwerfen wäre ohnehin nutzlos, meine Mutter versorgt mich liebend gerne...
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2013 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

ja, ich kenne das. Das sind Panikattacken und wenn du darunter leidest, dann empfehle ich dir eine Therapie gegen Ängste zu machen. Hab ich auch gemacht, und du wirst dich genau solchen Akutsituationen stellen müssen und aushalten lernen, das geht auch ohne Tablette. Du wirst langsam merken, wie sich die Ängste auch wieder abbauen. Diese Therapien sind auch in vielen Fällen sehr erfolgreich und das Gute bei dir - du hast noch keine Sucht, deshalb handle jetzt.
Ich empfehle dir mal ein Selbsthilfebuch "Wenn plötzlich die Angst kommt". Gibts als Taschenbuch bei amazon.
Da wird Entstehung und Überwindung der Angst sehr gut erklärt und das Lesen von diesem Buch hat mir schon geholfen, weisst du, einfach erst einmal verstehen lernen.
Ich bin auch dadurch zu den Benzodiazepinen gekommen, bei mir war es zunächst Tavor. Ich war bereits schwer alkoholabhängig und meine Ängste haben sich insbesondere durch zahlreiche Entzüge ensprechend verstärkt, so dass ich auch Panikattacken entwickelt habe.
Ich kann dir nicht sagen, wie es dann kam, dass ich die Tabletten irgendwann wie Bonbons futterte. Es war zunächst wohl Ersatzdroge für den Alkohol nach einem stationären Entzug. Kurz darauf fing ich aber auch wieder an zu trinken.
Machte dann einen Entzug von diesen Medikamenten und da hab ich erstmal begriffen, was ein richtig satter körperlicher und psychischer Entzug ist. Hatte 6 Wochen immer furchtbare Entzugsschübe, es wollte und wollte nicht aufhören. Im Anschluss weiterhin solche psychischen Abgründe mit Panikattacken und allem was dazugehörte. Seit geraumer Zeit bin ich damit wieder rückfällig geworden. Tu was, lass die Tabletten weg und kümmer dich um dich selbst mit Hilfe einer Therapie, bevor du abhängig wirst. Es ist kaum zu schaffen.
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