dieser verdammte Suchtdruck macht mich wahnsinnig

[svanni]

Hey Leute,

ich weiß garnicht, wie ich anfangen soll...wie immer eigentlich .

In nem anderen Thread ( oder wie das heißt) hatte ich mal geschrieben ( glaub ich), dass ich mich meinem Chef offenbart habe wg. Suchtdruck usw. Er steht auch voll hinter mir, ich kann ihn auch nachts anrufen, wenns mir schlecht geht, aber das mache ich nicht, das gehört sich nicht.Und außerdem traue ich mich nicht.

Er hat mir n tollen Psychologen empf., bei dem er früher auch war. Ich hab da angerufen und bin auf seiner Warteliste, bis ichn Termin bekomme ( kann so 2 Monate dauern).

Ich bin zwar schon seit 2002 clean, aber die letzten 2 Jahre und besonders seit dieses Jahr Februar quäle ich mich übelst, die letzten 8 Wochen kann ich kaum schlafen. Habe jetzt das 3. AD ( Promethazin neurax. forte) ausprobiert ( diesmal funktionierts auch). Meine Codeinteile sind leer ( seit gestern Nacht), ich bekomme auch keine mehr vom Arzt ( war vor 2 Wochen da und hab " gebettelt").
Und jedes Mal falle ich in ein Loch, sobald ich Arbeitsende habe und ich will mich aber auch nicht tagsüber mit AD's zuknallen, sonst bekomme ich nichts mehr auf die Reihe.

So, was ich jetzt eigentlich wissen wollte ist:
Kennt Ihr das auch, dass man in ein Loch fällt, sobald man nicht mehr arbeiten geht, weil Feierabend ist und dann diese üblen Suchtgedanken kommen? Ich geh bald kaputt, mir grauts schon vorm Abend heute.
Und mir gehts eigentlich umfeldmäßig super ( toller Freund, viel Freizeit, super Wetter, keine finanziellen Sorgen, lecker Essen zu Hause) UND trotzdem überkommts mich!

Ich weiß auch nicht, ich hoffe der Psychologe meldet sich bald bei mir. Ich sitze fast jede Nacht am PC bis morgens um 3-4 und schau, wo ich irgendwas herbekomme...ihr wißt schon " deep web" usw., aber eigentlich will ich das nicht, aber dann doch wieder.

Bin dann um 4e schlafen gegangen und um 8 wieder aufgestanden, um dann um 9e auf die Arbeit zu fahren, obwohl ich dieses Wochenende frei hab. Ich war dann bis 14 Uhr da und dann war wieder Schluss.Hmm und dann stand ich da, wie n begossender Pudel, weil ich nicht wußte, was ich machen sollte. Hätte zwar zu Hause genug zu tun und mein Freund wartet auch auf mich mit unserem Hund, aber ich hatte dann zu nix Lust. Ich könnte losheulen den ganzen Tag lang, echt übel!

Oh man, was für Hin und Her. Meiner Arbeitskollegin gehts ähnlich ( sie ist nicht süchtig, hatte aber auch mal AD's genommen), wir wollen einfach nicht nach Hause, sondern am Liebsten rund um die Uhr arbeiten, weil es bei uns so schön ist. Nur hat sie nicht das Problem mitm Suchtdruck, sondern langweilt sich nur und ich komme auf dumme Gedanken.

Was macht man da am Besten gegen? Kennt Ihr das auch? Ist doch auch nicht normal oder?

Ich danke Euch fürs Durchlesen, habe extra Absätze gemacht, damits sichs besser liest.

Viele Grüße und ein sonniges Pfingstwochenende wünsche ich Euch!

Svanni

[silent addiction]

der text hätte von mir sein können. ich verstehe dich so gut.

[sabotage35]

ich kann dir auch nur sagen dass es mir genauso geht. ich finde es aber toll das hier zu lesen weil ich immer denke wie krank ich doch im Kopf bin. Und wenn ich dann sowas lese, weiß ich dass ich nicht alleine bin. und das beruhigt irgendwie.

Es ist schlimm wenn man eigentlich Sachen machen könnte aber das irgendwie überhaubt nicht in Frage kommt weil man an den Konsum denkt. Wenn ich arbeite, dann geht die Woche aber wenn ich dann an das WE denke dann graust es mir immer.
Ich weiß genau das ich am WE 2 Tage habe wo ich nichts machen muss. Und dann spätestens am Mittag kreisen sich die Gedanken immer nur um die Frage "Soll ich was holen oder nicht"!
Man hat echt kein Interese an anderen Sachen, steht wirklich wie ein nasser Pudel da

Was dagegen hilft? Ich denke nur eines: Wirklich damit abschliesen und die Gedanken erst gar nicht aufkommen lassen sondern einen Gedankenstopp einbauen. Also wirklich wollen. Sachen machen auf die man nicht wirklich Bock hat, hauptsache irgend etwas unternehmen.

Ich hoffe das hilft dir jetzt auch ein bischen weiter, dass du nicht alleine bist und das dies wirklich normal in so einer Situation ist.

Schönes WE

[svanni]

Hi Silent,

ja klar, Deinen Thread habe ich schon gestern gelesen bzw. gestern Nacht. Ja, ich erkenne mich etwas wieder, aber ich denke, bei Dir isses noch viel krasser, weil Du schreibst, dass Du totunglücklich bist und Dich entscheiden mußt. Ich hab mir alles durchgelesen und finde auch, dass Du Dich fürs Leben entscheiden solltest, auch wenns schwer wird. Ich denke, so am Ende bin ich glücklicherweise noch nicht mit meinen Nerven, aber der ewige Kampf zerrt ganz schön.
Ich weiß ja nicht, ob Du nochn Partner etc. hast oder ob Du alleine bist, aber ich hab wenigstens Partner und Arbeit und Hobby, da kann ich mich mit ablenken. Aber wer weiß, wie lange noch. Dieses ganze Suchtdenken ist doch echt krank, als ob man n Gendefekt hat. Ich frag mich,wann das mal aufhört, aber ich hab hier im Forum gelesen, dass das Suchtgedächtnis immer zurückkommen kann, ein Leben lang. Ist ja nur ne Frage, wie wir damit umgehen und das soll mir doch mein Psychodoc sagen, wenn er denn mal Zeit hat. Ansonsten weiß ich auch nicht weiter, dann gehts mir bald so, wie Dir .

Ich hoffe Du wirst Dich fürs Leben entscheiden, wäre doch schade. Andere Leute sterben, weil sie Krebs haben oder unverschuldet einen Unfall und Du wirfst Dein Leben weg, wer weiß, was Du Schönes verpaßt?
Irgendwie gehts immer weiter, nur leider kann ich Dir auch nicht sagen wie, aber eins weiß ich: man muss kämpfen, Tag für Tag. Ich habs bis jetzt für meinen Hund soweit geschafft...vielleicht muss man Verantwortung für jemand anderen übernehmen, dann ist es nicht so leicht, sich zu "verabschieden". Ich wäre bestimmt schon 3mal dahin gewesen... Ich wünsch Dir viel Kraft, ich geb Dir was von mir ab !

[sabotage35]

Oh-ha @silent. Sehe gerade dein Anmeldedatum. Und schon Platin-Status? Respekt. Wieviel Beiträge muss man da schreiben? Weiter so, dann bist bald Forumguro die zweite...

[svanni]

Hi Sabo,
jaaaa genau, das ist GENAUSO bei mir, wie bei Dir. Oh mann, da hast Du Recht, mich beruhigts auch, dass ich nicht alleine damit bin. Irgendwie mußte ich grad grinsen, als ich gelesen hab, dass es Dir auch vor diesen 2 freien Tagen am Wochenende graut.

Schön bekloppt oder? Andere freuen sich schon am Montag aufs Wo.-ende und wir freuen uns, wenn wir endlich wieder arbeiten dürfen, bzw. wenn das sch**** Wo.-ende endlich vorbei ist. So'n Gedankenstop ist in der Theorie ja ne super Idee, aber in der Praxis...?

Vielleicht sollte ich Deinen Tipp mal ausprobieren, dass ich einfach die Dinge mache, zu denen ich keine Lust habe, nur um des Irgendwas-Machens-Willen. Und was ist, wenn ich damit fertig bin?

Mensch bin ich froh, dass es so ein schönes Forum, wie hier gibt, da bin ich wenigstens nicht alleine mit dem Psychokram.

Dir wünsch ich auch nochn schönes Wochenende, hoffentlich mit viel Arbeit!

LG, Svanni

[Yolande]

Hallo Svanni, vermutlich bin ich nicht der richtige Ratgeber, weil ich Suchtdruck in deinem Sinne nicht so kenne, aber als ich deinen Beitrag las, vielen mir viele andere Situationen ein, in denen man auch nicht nach Hause will, weil man von seinem eigenen Gedankenspiel immer wieder eingeholt wird. Liebeskummer um Beispiel. Da hilft am besten weitere Ablenkung. Mach Sport, am besten etwas Extremes, damit du dich gut fühlst und dich soweit auspowerst, dass dein Körper müde, aber dein Geist klar ist.

LG

[Caro78]

Hallo Svanni,
ich kann mich gut in dich reinfühlen, ich kenne das aus der Vergangenheit: Während der Arbeitswoche in der "clean bleiben" kein Problem ist, freut man sich aufs Wochenende und wenn das Wochenende dann da ist und der Mann vorschlägt ins Kino zu gehen oder in Wald zu gehen oder wegzufahren dann denkt man:"Keine Lust" . "Wozu hast du denn Lust?" "Zu konsumieren". ...Mann grummelt vor sich hin

Ich habe das so gemacht das ich zB an Tag 1 konsumiert habe und Tag2 etwas anderes gemacht was mein Mann sich aussuchen durfte.
Das war dann auch meist ganz schön.

Weisst du, deine Fragestellung " was mache ich wenn ich mit Zeitvertreib fertig bin", beinhaltet einen Denkfehler: Das Leben möchte gelebt werden und nicht zeitvertrieben.
Wenn du dir vorher also vornimmst: Am Wochenende konsumiere ich nicht dann brauchst du das erst gar nicht mehr in deinen Gedanken zulassen denn für dieses eine Wochenende entschiedst du dich dagegen.
Also PlanB überlegen und das durchziehen!
Wofür schlägt dein Herz?
Erstelle eine eigene Homepage über deine Familie oder zum Thema Sucht oder anderes...

Alternativen sind gefragt...Selbsthilfegruppe gründen? Wegfahren?

lg

[newlife]

kenne ich nur zu gut. Nach Feierabend und am WE sozusagen "ganztags". Ja, was soll ich dazu sagen? Ich muss ständig in Bewegung sein und rausgehen, bloß nicht alleine in der Bude rumhocken.
Ist aber oft leichter gesagt, wie getan. Ich merke aber, dass es mir jetzt gerade ganz gut geht. War gestern den ganzen Tag unterwegs und heute noch einmal und ich war vor allen Dingen nicht alleine. Ich habe sogar recht viel gesehen von meiner Umwelt und ich bemühe mich auch, auf andere Personen etwas emotionaler zu reagieren und nicht so abgeklärt. Das bringt mir schon was in Bezug auf Suchtdruck.
Mein Umfeld hier zu Hause sieht leider nicht gut aus. Ich pack das hier nicht, die Leute die ich kenne wohnen alle weiter weg und ich bin hier auch zugezogen und kann mit dem Menschenschlag nicht so. Das ist schon schwieriger, ich brauche schon ne Aufgabe, die mich gefühltstechnisch ein wenig "mitnimmt", wo ich mich also richtig drauf freue. So in die Richtung. Ich war letztes Jahr schwer rückfällig und bin sozusagen wieder im "Neuaufbau".

[Obelix]

...ich bin ja mittlerweile der Meinung, wenn solche Gedanken wieder kommen, dass der Mensch an sich, irgendwas falsch macht.
Verstehe mich bitte nicht falsch.

Partner, Schick essen gehen usw, mag alles toll klingen und ist es ja auch, irgendwie...
Aber wenn dem Menschen eine Unfühlphase, wie eben der bzw deinem geschilderten Suchtdruck überkommt, dann schreit das Unterbewusstsein, eben nach einer Linderung, so wie es eben auch schon in der Vergangenheit der Fall war, dass man mit Drogen eben "etwas" ändern will, und wir eben damit auch angefangen haben.

Man möge mich bitte nicht falsch verstehen, ich definiere den Suchtdruck nach einer unmittelbaren Rauschphase anders, als nach einer schon längeren Abstinenz.

Wir sind schon so auf diese Gesellschaft gepolt, dass wir wirklich verlernt haben IN UNS rein zu hören. Sondern das Glück von aussen suchen.
Und dagegen wehrt sich unser Unterbewusstein. Das weiss ja schliesslich was es will, auch wenn es den Geschmack noch nicht so wirklich kennt.

Arbeiten gehen, das lenkt ab, bringt dich nicht auf dumme Gedanken.
Familie gründen, auch toll, sowas muss ja glücklich machen. Macht ja auch jeder.
Gehst du noch regelmässig einem Hobby nach, dann MUSS doch eigentlich alles perfekt sein. Macht schliesslich auch jeder.
Es muss doch alles perfekt sein. Es muss.

Die Ironie soll nun nicht darauf anspielen, dass ein Mensch dem nicht nachgehen soll. Aber es gibt eben mehr als nur schwarz und weiss.
Und Aufgaben brauchen wir auch alle.
Aber sind das die richtigen Aufgaben für Dich? Ich meine die wirklich richtigen, und vor allem wichtigen, für Dich?

Warum kommt man in der freien Zeit wieder auf den Gedanken wieder etwas zu konsumieren?
Na?!
Weil, man dann mal wieder aus "seinem" Hamsterrad verschnaufen kann und irgendwie merkt...
"boah...so richtig glücklich bin ich ja doch nicht, und brauche jetzt davon mal Abstand, vergessen halt, eine andere Genugtuung für die Seele..."

Weil es eben doch nicht soooo alles das richtige ist.

Was möchte ich sagen...

Der Mensch braucht Pfeiler aus gefühltem, echtem Gold und nicht aus leerer bunt angemalter Pappe.


Suchtdruck werden wir immer haben. Wir zumindest. Dieser Haufen hier
Es ist aber auch ein Unterschied ob du mit geballter Faust in deiner Tasche dagegen kämpfst, oder eben mit einem lächeln,
"ach Du schon wieder...nö nö",
sagen kannst.

Und bist du wirklich fähig, das letztere zu Dir selbst zu behaupten, dann hast Du deine goldenen Pfeiler.


Ich wünsche Dir die Kraft deinen Weg zu finden, und den Mut nicht in deiner bereits gewohnten Soße zu versauern. Ehrlich.


Freundliche Grüße

Obelix


p.s. Einen dämmlichen Vergleich habe ich noch
Drogen = Glück von aussen.
Den ganzen Mist, welcher uns gesellschaftlich kondidoniert = Glück von aussen.

p.s.s. Klingt Dir das alles zu schräg? Zu spät, schon gelesen.

[silent addiction]

[silent addiction]

hallo und boahr danke Obelix ...

man dein beitrag, hat mir so die augen geöffnet und ich habe nochmal alles überdacht. ich bin total faziniert von deinen worten und..ja..lacht mich alle aus...ich habe mir deinen beitrag kopiert und abgespeichert. weil mit dem was du schreibst, hast du den nagel auf dem kopf getroffen.

OPEN YOUR MIND...sage ich nur...und vielen dank.

danke Melanie!

[newlife]

ich häng mich da mal dran, silent. Der Beitrag von Obelix hätte auch für mich sein können. Er ist für alle Süchtigen, denn es stimmt einfach. Euch allen schöne Feiertage.

[svanni]

Hey Ihr Lieben,

ich danke Euch von Herzen für die lieben Zeilen, fand ich echt spitze, dass sich sooo viele gemeldet haben, hätte ich nicht erwartet . Da sieht man mal wieder, dass man nicht alleine ist.

@Yolande: ich bin ja eigentlich ständig unterwegs, zumindest, wenn ich arbeite und Freizeit habe ich auch kaum ( glücklicherweise momentan), daher habe ich keine Zeit für Extremsport. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich dafür auch zu faul bin. Aber trotzdem wäre es vielleicht eine gute Idee mal Inliner zu fahren, ist zwar nicht extrem, aber ist bestimmt witzig mit meinem Lumpi . Komisch, irgendwie ist mein Körper z.Zt. nie müde, auch wenn ich kaum schlafe, sonst mußte ich immer Mittagsschläfchen halten. Und mein komisches Gehirn ist sowieso immer auf Dauerbetrieb mit diesen "lustigen"Psychosachen.
Ja, ich glaub ich schnall mal die Inliner an, sobald das Wetter mal mitspielt.

@Caro: mußte den ganzen Tag daran denken, dass Du meintest, dass das Leben gelebt werden will und kein Zeitvertreib sein soll. Da hast Du echt vollkommen Recht! Ich kann mir nur irgendwie nicht vornehmen nicht zu konsumieren und dann auch wieder doch, also irgendwie schizo: eigentlich will ich mich dauerwegburnen, aber dabei noch wissen, was ich tue, aber trotzdem die Gedanken aussschalten. Hatte gestern auch ne kleine Diskusion mit meinem Freund, da kam raus: er kanns nicht verstehen, warum man nach 11 J. clean plötzlich so übel SD haben kann u.er hat Angst, dass ich medikamentenabhängig werde. Er kann nicht damit umgehen, aber er bemüht sich sehr!
Achso: mein Herz schlägt für Tiere, daher arbeite ich auch im TH ( Vollzeit) 7 Tage die Woche, manchmal auch 5, je nach Arbeitsplan und wenns geht am Liebsten 10 Stunden, nur leidet die Beziehung drunter, wenn ich nur noch da bin, aber dort gehts mir super!

...und wenn ich Zu Hause bin wartet nur der blöde Haushalt auf mich und mein Freund, der immer viel Bier trinkt, am PC sitzt, aber auch mit mir rausgeht, sofern er nicht schläft. Aber meistens unter der Woche läuft nichts, da er zu kaputt ist. Und ich hab nur alle 2 Wo.-enden frei, da unternehmen wir ab und an was, oder er kocht ganz lecker. Ich hab ihm gestern auch gesagt, dass ich neidisch auf ihn bin, weil er sein Bier hat zum Abschalten und ich nix, außer meine AD's und meine leere Packung Codein. Da hat er mir vorgeschlagen, dass er mir was zu Rauchen besorgt, aber das will ich nicht...ist zwar verwunderlich und hört sich jetzt doof an...aber davor hab ich Angst. Jaaaa, ich weiß, hört sich albern an, aber wenn ich kiff, muss ich immer denken, ich puller mir ein, egal, wo ich bin und das ist jawohl verständlich, dass ich das nicht will. Außerdem hätte ich gern was "Richtiges" zum Knallen. Mannoh, sowas Kloppiges, schizo halt. Würde mein Arzt mir doch nur was geben...er ist ein guter Arzt, das muss ich sagen u. ich will auch nicht woanders hin u. mein anderer Arzt ( Rheumatologe) gibt mir auch nix.


@newlife:
hey Du Arme(r), super, dass Du ausm schweren Rückfall raus bist, oh mann, hört sich übel an! Darf ich fragen, wie lange Du clean warst? Mit ständig in Bewegung sein, stimme ich Dir voll zu, anders gehts auch garnicht, nur leidet darunter die Beziehung, wenn ich nie da bin u. zu Hause siehts aus, wie im Schweinestall. Heute wars eigentlich auch okay, war oft weg und Abends haben wir Tatort geschaut, wie jeden Sonntag, nur als die Leiche Tetrazepam im Blut hatte, wars vorbei mit der Idylle und seitdem wirbeln die Gedanken wieder umher...toller Tatort.
Also, so wie Du, kann ich mich nicht emotional um andere bemühen, dass endet tragisch, da werde ich dann zum seelischen Mülleimer, das mach ich nicht mehr. Daher ist hier eher alles oberflächlich. Hast Du denn ne Aufgabe für Dich gefunden? Mit wem redest Du über Deinen Suchtdruck?
Ich wünsche Dir viiiiiiel Kraft für den Neuaufbau und dankeschön, dass Du mir geantwortet hast, obwohl Du wahrscheinlich selbst am Ende mit den Nerven bist !

@Obelix: Du bist ja echt der Hammer, voll genial, was Du da geschrieben hast! Aber es stimmt echt, da muss es was im Inneren geben, was den Suchtdruck auslöst, auch wenn man anscheinend alles " Glück" hat, was man haben kann. Anders kann ich mir das auch nicht erklären. Nein, nein, ich verstehe Dich nicht falsch, alles okay! Ich bin auch nicht beleidigt, im Gegenteil, so kann man das Ganze auch sehen, wie Du schreibst, nicht immer nur schwarz oder weiß.

Und was Du mit Aufgaben meinst, die wirklich richtig u. wichtig für einen sind, da habe ich meine Lebensaufgabe u. Traumjob u. Hobby in einem: Tierheimarbeit, da kann ich mir nicht vorstellen, dass es etwas geben soll, dass noch toller ist?! Klar, manchmal ist es schon stressig, aber ich machs doch gern u. am Liebsten würde ich dort übernachten.
Ich hab nur nicht recht verstanden, was die Pfeiler wirklich darstellen sollen, also ich weiß zwar, was Du meinst, was ich brauch, aber nicht, was es genau sein soll!

Und wir müssen doch alle irgendwie in nem Hamsterrad laufen, um in der Gesellschaft zu existieren, sonst hat man kein Geld, keine Wohnung, keine Versicherung, kein Essen usw...man muss sich doch leider anpassen, außer man wohnt auf ner eigenen Insel u. hat seine Ruhe u. ist Selbstversorger, das wäre toll...aber wenn man krank wird ( so von wegen Blinddarm oder Nierensteine, Zahnweh), dann hat man verloren. "Gewohnte Soßen", wie Du meinst, geben aber Sicherheit, nur sollten sie wahrscheinlich öfters abwechslungsreicher sein, nur wie, wenn man nicht existenziell auf einen schmalen Steg wandern will?

@Silent: gut, dass das Wo.-ende vorbei ist, ich hab mich gestern u. heute noch auf Arbeit stibitzt, ging aber nur, weil mein Freund geschlafen hat, sonst ist er sauer. Ansonsten ging so lala... bin gestern Nacht heulend aufgewacht, hab von Drogen geträumt, hatte so'n Suchtdruck, ich war fix u. fertig. Heute gings, wie schon gesagt, der Tatort hats mir versaut.
Was hast Du gemacht? Wie gehts Dir so? Ganz liebe Grüße zurück, Svanni

[Wedard]

Hallo Leute,

fand ich wirklich interessant was ihr hier geschrieben habt.
Ich finde sobald man anfängt nachzudenken was man alles nicht hat
und was man angeblich bräuchte ein Suchtmuster in einem
selbst aufsteigen kann.
Viele Leute betäuben sich deswegen mit Arbeit oder flüchten
sich ins Privatleben und suchen dort das, was sie erfüllen könnte,
doch damit verdrängt man auch nur gewisse Themen die das Leben
einem selbst bringen will. Zum Beispiel die Ungewissheit und
Unsicherheit die immer wieder auftaucht zu akzeptieren lernen.
Wir leben heute anno 2013 in einer intensiven Zeit.
Die ganze Menschheit ist irgendwie aus dem Gleichgewicht geraten
weil sie sich nur nach außen orientiert und nicht nach Innen geht.
Man kann es ja an unserer Natur sehen: Sie wird jedes Jahr im Herbst
depressiv und macht eine Phase des Rückzugs in die Innerlichkeit durch.
Sie zieht sich zurück um im Frühjahr wieder geboren zu werden.
Wir Menschen müssen das auch immer wieder machen.
Wenn wir trauern oder zu nichts Lust haben sollten wir auch trauern oder
zu nichts Lust haben und das nicht übergehen.
Aber statt dessen bekommen wir gesagt, wir sollten ständig
machen und tun, möglichst viele Leute kennen, besser werden
und alles Negative ausblenden.
Das ist aber ein völlig unnatürlicher Zustand, der die Menschheit
seelisch krank macht.
Vor noch nicht langer Zeit hat man meistens ein Jahr oder länger
getrauert wenn ein geliebter Mensch gestorben ist heute ist es so,
das man nach 2 Wochen aus Sicht vieler Psychologen als geisteskrank gilt,
wenn man nach dem Tod eines Menschen dann noch trauert.
Doch auf solche Ansichten würde ich nie eingehen, sondern lieber
das tun wonach ich mich fühle.

Gruß

Wedard