So schnell kann es gehen

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Hinz&Kunz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 22.10.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 19:41    Titel: So schnell kann es gehen Antworten mit Zitat

Hallo,

ich weiß noch gar nicht so richtig wie ich anfangen soll, jedoch weiß ich das ich es unbedingt rauslassen will. Vielleicht als Warnung, vielleicht aber auch damit ich's selbst verarbeite - was meiner Meinung nach bis jetzt immer noch nicht passiert ist.
Nun denn, fangen wir mal an.
Kurz zu mir: mit 15/16 angefangen zu trinken, rauchen und kiffen. Standartprogramm könnte man meinen wenn man sich hier so umsieht. Sollte eigentlich alles kein Problem sein, nur konnte ich mich nie zusammenreißen. Denn bei mir gab es kein genug.. Nee, denn ich wollte immer MEHR. MEHR von ALLEM. Klingt jetzt komisch, vielleicht kann man sich darunter auch gar nichts vorstellen, aber ich beschreib's mal so: ich war IMMER der jenige auf Parties, der am meisten gesoffen hat, am meisten geraucht hat und am meisten gekifft hat. Scheinbar hab ich den ganzen Scheiß sogar relativ gut vertragen, d.h. ich war trotzdem immer der Letzte der gegangen ist und noch halbwegs "klar" war (jaja, so klar wie ne Mehlsuppe vllt)
Anfangs war das auch alles noch echt "lustig" - wie bei es halt bei jedem mal WAR. Aber Moment, ich fang anders an.

Ich war schon seit ich denken kann schüchtern, ruhig und eher zurückgezogen. Wenn mich Leute beschrieben haben, war das erste Wort das immer zuerst fiel "ruhig". Ok ok, damit konnte ich irgendwann leben. Dann kam das Gras ins Spiel. Plötzlich war ich wie ausgetauscht. Ich hatte teilweise Zustände in denen ich richtig "aufgedreht" war. Keine Schüchternheit, mega gute Laune, war richtig gesellig - ich dachte: "Wow! Das ist genau das richtige für mich!" Zu der Zeit hab ich maximal am Wochenende gekifft - das war auch ganz gut so. Bis es irgendwann immer mehr wurde. Das ging dann soweit, dass ich mit "Guten-Morgen-Joint" aufgewacht bin und mit "Gute-Nacht-Joint" eingepennt bin, am besten noch kurz vor'm hinlegen den Rauch auf dem Kissen auspusten.. Ich war richtig süchtig nach der Scheiße, hatte unerträgliche Depris wenn mal nix da war (hab grundlos in meiner Buchte vor mich hingeheult, wtf?!) Ich kannte niemanden, wirklich überhaupt NIEMANDEN, der so Gras-Geil war wie ich. Am liebsten hätte ich mir den Scheiß, wenns möglich gewesen wäre, sogar gespritzt. Das ging tatsächlich soweit, dass ich nur um an Stoff zu kommen, meine Familie beklaut habe... Ich kenne keinen der das bisher geschafft hat - vor allem wenn man doch immer hört "ist doch nur Weed..." Nee, aber ich war da wohl anders... So ging das dann glaube ich 2 Jahre(oder vllt mehr?!) und ich habe mich natürlich zusehends verändert. Hatte kaum noch Freunde, fast schon alle aus meiner Familie verarscht, total isoliert, Birne wohl auch im Arsch.. also eigentlich ein komplettes Wrack.
In der Zeit habe ich auch unzählige Male versucht aufzuhören. Jedes Mal fiel es mir leichter, hab dann 'ne Weile ausgehalten aber immer wieder kam der Rückfall. Ach ja, was auch anzumerken ist, dass mir Gras spürbar irgendwann auf den Sack ging. Es war halt immer der gleiche Ablauf - immer der gleiche Rausch. Mir war irgendwie "langweilig"...
Hab dadurch dann auch ein wenig herumexperimentiert. Mal ne Line Pep (fand ich aber richtig überflüssig. Habe mir gedacht: "Da kann ich auch'n starken Kaffee trinken!"), mal ein paar Pillen(fand ich auch nicht so doll).. Na ja, war halt alles nix für mich. Dann kam ich durch Glück an n paar Medikamente - so gut wie alles was das Herz begehrt. Kann gar nicht mehr aufzählen was ich in der Zeit alles probiert habe, das ging von Tilidin über unzählige Benzos (ja, kam da an so gut wie alles) und und und... Aber selbst das hab ich übertrieben. Auf der Suche nach dem "ultimativen Kick" hab ich mir an einem Abend, nach 2-3 Bier, 5 Tilidin á 250mg mit einmal reingehauen. Aber nix. Außer Kotzen natürlich. "Sinnlos", dachte ich wieder und hab's dann auch wieder gelassen.
Nun gut, also wieder gekifft wie'n Blöder. Bis irgendwann...eines Abends(das war an 'nem Sonntag)... mir doch wieder einfiel, dass mir mein Ticker mal ne Line Kokain angeboten hat. Bis dahin muss ich sagen, hab ich mir eigentlich immer geschworen das doch sein zu lassen, da ich ja weiß wie suchtgefährdet ich bin usw usw.. Aber eigentlich stand mein Entschluss auch schon fest.
Also nächsten Tag hin. Genau 1g bestellt - gar kein Problem meinte er. Der ist gleich losgestürzt wie'n Angeschossener. Als er zurück kam, saß noch 'n Kollege von ihm in der Bude und wir haben uns n bissl unterhalten(kann mich leider nicht mehr genau an das Gespräch erinnern, ich versuchs mal sinngemäß)
Der: "Aber mach vorsichtig."
Ich: "Warum?"
Der: "Wenn du irgendwann nach 4 Tagen dauerdrauf nicht mal mehr den Deckel deiner Wasserflasche abbekommst, weißt du was ich mein."
Ich(mit riesigem Fragezeichen über meinem Kopf und leicht entsetzt): "Aber warum macht man dann weiter?!"
Der: "Die Sucht..."
"Fuck" - dachte ich mir - "Das geht doch gar nicht?!". Ich wollte es einfach nicht glauben, genauso wenig, dass ICH, der doch immer so viel verträgt vorsichtig sein solle.
Hab's dann gleich noch am selben Abend ausprobiert und erinner mich noch zu genau an meinen ersten Gedanken dabei: "Das ist genau das richtige für mich!". Das mir der Satz in dem Moment überhaupt nicht bekannt vorkam, versteh ich bis heute nicht. Genauso wenig wie ich die ganze darauffolgende Woche nicht mehr nachvollziehen kann, da viele Gedanken einfach nur mit einem grauen Schleier bedeckt sind und ich anscheinend nicht mehr ich selbst war...Denn, und nun kommt der eigentliche Hammer und der Grund warum ich das hier alles eigentlich schreibe...

...Ich "wache" Montag Morgen - also genau EINE Woche später - "auf" und stelle fest, dass ich erstmal um Exclamation 1500 Exclamation Euro leichter bin, 6kg abgenommen habe und ausseh wie frisch ausgeschissen!

Wenn ich mir das nochmal auf der Zunge zergehen lasse... Boa. Ich könnte kotzen. 1500 Euro nur für Kokain, in einer verdammten Woche. Und das nachdem ich's "nur" EINMAL ausprobieren wollte. Zudem wenn ich bedenke, wie viel blanke Scheiße ich mir da durch die Nase gezogen hab... Aber ich sollte froh sein, denn wenn's nicht so verdammt gestreckt gewesen wäre, wäre ich vllt tot. Ja, das ist eigentlich nicht mal so abwägig wenn ich mich noch an so manche Abende in der Woche erinner.

Ach ja, ich möchte dabei keinerlei auf die Wirkung des Rausches eingehen. Dafür gibt's hier ja wohl genug Threads. Ich wollte nur mal 'ne andere Seite zeigen und vor allem was passieren kann, wenn sehr willensschwache Menschen den Scheiß anrühren und wie verdammmt schnell es gehen kann. Denn ich hab nur die positven Dinge gesehen, vllt weil ich das auch so wollte. Mit den negativen Seiten wollte ich mich, vor allem vorher, überhaupt nciht beschäftigen. Ich hab mir gesagt: "Ich lass mich einfach mal überraschen." Gaaaanz ganz großer Fehler!


lg
Hinz&Kunz


Arrow PS: Hab da mal noch 'ne Frage! Und zwar hab ich mich hier im Forum vorher erstmal ein wenig eingelesen. Dabei bin ich auf "aint ez" gestoßen. Nach allem was ich bisher von ihm lesen konnte, würde ich mir am liebsten das Kokain und alles was ich damit jetzt inzwischen verbinde aus dem Leib kotzen! Noch nie hat mich eine Geschichte in einem Forum so mitgerissen und bewegt. Da stockte mir echt teilweise der Atem. Damit nun zu meiner Frage: weiß jemand was aus "aint ez" geworden ist? Habe in einem Thread mal gelesen, er würde inzwischen unter anderem Namen noch aktiv sein. Stimmt das? Wenn ja, vielleicht äußert er sich ja nochmal? Denn wenn ich seine Threads, die ich so im Nachhinnein hab lesen können, vielleicht schon eher gesehen hätte... Ja vielleicht hätte ich doch noch einmal nachgedacht..
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2013 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo "Hinz&Kunz",

das hat sich aber außerordentlich gelohnt! ...
... Für den Dealer!

Hast du schon mal daran gedacht, in Therapie zu gehen, also eine mehrwöchige Entgiftung? Im Grunde kompensieren die meisten bis alle Abhängigen irgendeinen psychischen Mangel oder als solchen empfundenen Charakterzug. Du wirst sicher schon vermuten, was dich tatsächlich innerlich antreibt, entgegen jede Vernunft.

Solltest du nicht berufstätig sein, könntest du dich jederzeit in einer Entgiftung anmelden. Man wird nicht sofort aufgenommen, man darf erst brav täglich anrufen, um in einer Liste nach oben zu rutschen, bzw. nicht nach unten abzusacken, so dass man erst in 6 Monaten an die Reihe kommt. Nach 4 bis 6 Wochen erhält man einen Anruf, man könne an diesem oder jenem Tag in der Klinik aufgenommen werden. Das Anrufen soll angeblich Willen und Motivation beweisen.

Eine Entgiftung löst keine Probleme. Deshalb gehen einige direkt in eine weiterführende Therpie, die bis zu 6 Monate (und mehr?) dauern kann. In dieser Zeit soll man lernen, "mit ohne" zu leben, so dass es leichter fällt, ist man wieder in den eigenen vier Wänden.

Ich glaube nicht, so wie du alles beschreibst, dass du das Problem von selbst lösen wirst. Und erstrebenswert ist es doch sicher nicht, ständig von irgendwelchen Stoffen abhängig zu sein?!

Es ist schon spät, ich schließe hiermit...

Gruß,
CrazyMan
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Lillian
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2013 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

1500€ ist doch keine seltenheit für Drogen für eine Woche. Gerade bei Koka.

Denke auch, das es besser ist, wennn Du Dich mal in eine Entgiftung begibst. Dazu wurde alles gesagt.Melde Dich mal, wie Du darüber denkst.
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2013 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

schon Hammer, wenn ich das so lese. "Nach 4 Tagen dauerdrauf..." Und das liest sicht jetzt tatsächlich so, als ob es schon süchtig macht nur vom Angucken.
Mag ja sein, ist jetzt so ne Droge, die mich eben nicht interessiert und ich gucke auch auf meinen finanziellen Rahmen und leiste mir eben das, was ich mir auch leisten kann. Süchtig bin ich aber dennoch bis über beide Ohren, aber egal.

Ja, melde dich mal an und mach ne Entgiftung. Da gibts ja qualifizierte Entgiftungen, wo auch ein wenig Therapie mit dabei ist. Du solltest dich selbst mal ein wenig besser kennenlernen.

Du musst auch nicht in allen Kliniken ein paar Mal anrufen. Bei uns ist es so, wenn ich anrufe und ne Entgiftung brauche, dann dauert das eben 14 Tage oder auch mal 3 Wochen und dann krieg ich eben meinen Termin.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2013 04:04    Titel: Antworten mit Zitat

CrazyMan hat Folgendes geschrieben:
...so dass man erst in 6 Monaten an die Reihe kommt.

Korrektur: 6 Wochen, nicht Monate!

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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2013 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

newlife hat Folgendes geschrieben:
Süchtig bin ich aber dennoch bis über beide Ohren, aber egal.



Ich auch Very Happy

Und, man glaubt es kaum, mir geht es seeeehr gut dabei, wenn ich das Finanzielle für die Finanzierung meiner Sucht mal ausblende... Cool

Lg, Leviathan
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2013 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

ha, geil Leviathan.
Finanzielle Probleme sind aber auch immer viel erträglicher, wenn die Sucht immer fein befriedigt werden kann. Also so sehe ich das. Razz
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2013 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Haha,
ich hatte dann gar keine wirklichen Probleme:D.
Ich war echt erstaunt wo die alle so plötzlich herkamen...











hhldgzilgizgosiugzugzugzguzgzuftuftufukizugzuguzgkiuliuz
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2013 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Genau, Newi Very Happy

Das sehe ich eben so. Stand heute bin ich ein bekennender Suchti, einer, der sich ohne Wenn und Aber dazu bekennt. Ein Morphinist Cool. Ich genieße es Wink

GLG, Leviathan
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2013 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

yep. ich bin ein bekennender tramalisierter Benzist.

jetzt hab ich die richtige Beschreibung meiner Krankheit, und ich dachte die ganze Zeit, ich wäre süchtig... Mr. Green
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subu-safe-lifes
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 04.10.2013
Beiträge: 25

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2013 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Hey,

Also ich kann mich "Crazyman" nur anschließen! Versuche es echt mal mit einer Therapie. Also Entgiftung (von allem) und anschließend würde ich dir eine Gesprächsgruppe oder ähnliches! Damit du langfristig lernst mit deiner Sucht umzugehen! Es gibt viele Menschen (gerade hier im Forum Wink ) und auch ich die prädestiniert sind für Süchte jeglicher Art! Diese Menschen werden dieses Suchtgefühl immer mit sich "herumtragen"! Mann MUSS LERNEN MIT DER SUCHT UMZUGEHEN UND DAMIT ZU LEBEN! Das bedeutet NICHT das Mann sein Leben lang irgend etwas intus hat!

Und zu den 1.500€ kann ich auch nur sagen, dass das noch halbwegs geht! Ich hatte in meiner "besten zeit" ca. 3000€ pro Woche NUR FÜR DRUGS rausgehauen! Ich war zwar "Verteiler" und konnte es mir dadurch sehr gut leisten, aber du siehst es geht auch doller! Und ich kannte Leute die haben mir ihr ganzes erspartes, Uhren, Schmuck etc angeschleppt, nur um wieder für 2-3 Tage ihren Zucker zu haben! Und dann standen sie wieder da! Das war schon echt zu bemitleiden. Sad traurig was das Zeug mit einem machen kann (nicht muss)!

Jez aber genug getextet!
Wie ich und auch Crazyman schon meinten, begib dich in Therapie!
Egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir das beste für dich und deinen weg!

Lg vom Bodensee SSL

Ps: vielleicht schreibst du ja mal wie du das siehst mit Therapie etc.?!
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teddy
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.10.2013
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2013 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Also das paßt jetzt irgendwie gar nicht zum Thema aber ich muß einfach mal sagen, das ich die Einstellung von euch, newlife und Leviathan, richtig geil finde!
Ich will nix beschönigen oder so aber die meisten reden doch viel zu viel und meinen, wie schlecht es ihnen geht, weil sie süchtig sind. Und wie gerne sie aufhören möchten aber es doch nicht tun, weil sie es nämlich auch gar nicht wirklich wollen aber nicht dazu stehen.
Ihr steht zu eurer Sucht und lebt sie aus!
Respekt, auch wenn es vielleicht nicht ganz freiwillig geschieht, denn auch für euch wäre es eine Tortur aufzuhören aber eure Einstellung finde ich irgendwie
cool...
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2013 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

@teddy

ich will mal soviel dazu sagen, dass ich mit dem Alkohol schon soweit unten war, dass nur aufhören in Frage kam. Ich hab mich echt kaputt gemacht über 2 Jahrzehnte.

Ich hab viel hinter mir. Entgiftungen, 2 Therapien. Mir kann da auch niemand mehr irgendwas neues erzählen. Ich weiss alles und kann mich trotzdem gedanklich aus meiner Suchtwelt nicht verabschieden. Ich bin ein Stückweit so geprägt und lebe damit. Dann im letzten Jahr wirklich der Horrortrip mit nem Benzoentzug. Das ist sowas von pervers und nen halbes Jahr bin ich unter schwierigsten psychischen Bedingungen noch clean geblieben von Benzos, andere Substanzen konsumierte ich allerdings wieder (niederpotente Opis und benzoähnliche Stoffe wie Baclofen) und dann eben auch wieder richtige Benzos.

Es ist einfach verdammt schwer, wirklich zufrieden und glücklich zu werden beim Cleansein, insbesondere dann, wenn die Psyche schon Schaden genommen hat aufgrund langjähriger Sucht.

Somit bin ich eben auch zu dieser Akzeptanz gekommen. Sie lässt mich ganz gut damit leben, denn es ist schlichweg falsch, dass es Süchtigen permanent nur schlecht geht.

LG Smile
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teddy
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.10.2013
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2013 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ja genau so meine ich das, du findest dich eben damit ab, das es dir "besser" geht, wenn du deinen speziellen Konsum hast. Ich weiß oder kann es nachvollziehen, das es nicht einfach ist, clean und glücklich zugleich zu sein.
Ich kann das echt verstehen, obwohl ich selbst ja kein Suchtproblem habe.
Habe das eben durch meinen Ex-Freund kapiert. Ich denke, ihm geht es ähnlich wie dir. Du hast ja im Willkommensthread gelesen. Nur er hat es sich nie eingestanden. Ich könnte auch mit ihm leben wenn er rein substituiert wäre aber er braucht seinen BK! Er gesteht es sich nur nicht ein. Und für mich geht diese Art von BK gar nicht!
Also wirklich, Hut ab vor deiner Akzeptanz! Laughing
Liebe Grüße
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teddy
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.10.2013
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2013 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

Auch nochmal Hut ab davor, was du schon alles durchgemacht hast! Hab ich doch eben vergessen zu schreiben.
Wenn man natürlich so geprägt ist, ist es umso schwerer, sich ganz aus der Sucht zu verabschieden aber umso besser, wenn man mit dem, was man hat und wie man lebt, einigermaßen zurecht kommt und relativ zufrieden ist.
Das anzuerkennen ist schon viel wert!
Alles Liebe wünscht dir Teddy
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