Tavorentzug ambulant--wie idealerweise?

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ente-2013
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.11.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2013 17:26    Titel: Tavorentzug ambulant--wie idealerweise? Antworten mit Zitat

Hallo, ich soll jetzt ambulant innerhalb von 6 Wochen von 2 Jahren und zuletzt 2mg Tavor runter. Meine Ärztin hat keine Erfahrung mit ambulantem Tavorentzug, und legt so die Zeitlatte an wie beim stationären Entzug. Ich bin jetzt bei 1,25mg und es ist kaum aushaltbar, nächste Woche dann 1,0mg. Sie versucht mich zu überzeugen, in die Klinik zu gehen, will ich aber nicht aufgrund von Traumata, und das weiß sie auch. Außerdem wäre stationär nichts anders, es gibt in dieser Klinik keine Substitutionstherapie, sondern der erste Schritt ist 0,5mg runter und dann in 0,25mg Schritten jede neue Woche, und man liegt halt unter Aufsicht. Mir hilft aber mein eigenes Bett mehr und der Fakt, dass ich mich nicht so ausgeliefert und im Stich gelassen fühle wie in der Klinik. Hat jemand hier Erfahrung mit ambulantem Tavorentzug? Wie würde man das ambulant idealerweise angehen?
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2013 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Idealerweise sollte man erstmal auf Diazepam umsteigen, weil das länger wirkt und man das auch besser "teilen" kann (gibts auch als Tropfen).

In der ambulanten Tagesklinik, in der ich mal war, war das der Standard bei Benzoentzügen.
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ente-2013
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.11.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2013 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem ist, dass mir meine Ärztin kein Diazepam verschreibt. Sie glaubt nicht an diese Substitutionstherapie und ich kriege auch nirgendwo anders so ein Rezept her...
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2013 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ente,

idealer Weise gibt's nicht. In 0,25 mg Schritten runter zu gehen ist schon gut und langsam. Deine Dosis ist nicht allzuhoch, da schaffst Du den Entzug auch daheim. Lenk Dich gut ab. Jetzt auf Diazepam umzuspringen, würd ich persönlich für keine gute Idee halten.

Was ist denn bis jetzt unaushaltbar? Magst Du das mal genauer erläutern?

Viele Grüsse
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2013 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hi @ Ente,

da merkt man, dass die Ärztin wirklich nicht viel Ahnung hat, weil die Umstellung auf Diazepam ist keine Idee von "Druffis", sondern wird eigentlich von allen Ärzten empfohlen, die Ahnung von Suchtmedizin haben.

Eine Fachklinik wäre sicherlich besser, aber ich verstehe dich total, weil ich genauso bin...lieber mehr leiden, und dafür in meinem eigenen Bett schlafen & jederzeit raus an die frische Luft gehen können, und wenns nur für 5 Minuten ist!

Es wird dir zwar nicht groß helfen, aber ich bin gerade in derselben Situation...zwar nicht so lange dabei wie du (Ausgangsdosis war in etwa dieselbe wie bei dir; momentan auf 7,5mg Diaz=0,75 Tavor/Lorazepam), aber dafür halt noch Alkohol im Spiel...

Und an Tavor könnte ich rankommen, aber nicht mehr an Diazepam, was imho aber viel besser wäre...naja, ich habe am Freitag einen Termin bei einem Arzt mit Schwerpunkt "Suchtmedizin"; werde ihm die Karten offen auf den Tisch legen & hoffe, das er mir helfen kann: Das wäre mir lieber als wieder zu Tavor greifen zu müssen!

Aber um dir Mut zu machen...6 Wochen ist schon ok: Mein damaliger Substiarzt hat mir erzählt, dass man pro Jahr Benzokonsum 1 Monat ausschleichen sollte...das kommt dann schon fast hin, und du bist ja zum Glück auch noch im "therapeutischen Bereich"!

Wenn du magst, können wir uns ja gerne austauschen (PM gibts ja leider nicht!)

Hi @ Lämmchen Smile
Du hast mir ja netterweise den link zum Abdosieren geschickt und da wird ja auch die Umstellung auf Diazepam empfohlen...meinst du nicht, dass das besser wäre?
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2013 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Billy Laughing ,

ansich hast Du ja Recht, aber ich hatte nicht den Eindruck, das bei @ente der Leidensdruck ( doofes Wort-aber mediz. korrekt ) sonderlich hoch sei. Ich kann mich natürlich auch irren...wenn sie nun auch nicht an Diazepam rankommt Evil or Very Mad muss sie ja Wohl oder Übel so auskommen. Der Entzug ist ja auch zu schaffen, leicht isser nicht ( ich weiss das auch aus eigener Erfahrung ), aber machbar. Ablenken ist das altbewährte Zauberwort...

Euch beiden alles Gute und vorallem Durchhaltevermögen, wünscht Lämmi
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Michi38
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 30.09.2013
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2013 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich mußte 2007 auf eine Langzeitherapie wegen meinen Alk Problem.
Natürlich mußte ich auch sauber sein was die Benozs angeht sonst hätten die
mich gleich wieder heim geschickt.

Ich war 5 Jahre auf Tavor (Lorazepam) täglich 5 -7,5 mg und hatte 6 Wochen
Zeit clean zu werden und das habe ich daheim auch geschafft. Ich bin
wöchentlich immer um 1,5 mg runter, am Ende dann morgens und abends
1,25 mg weil ich ja nur die 2,5 er hatte. Eine Woche später habe ich die
halben 2,5 er nochmal mit dem Messer halbiert, das waren dann ca. 0,75 mg
zweimal täglich. Ne Woche später habe ich diese nochmals geteilt, das geht
aber nur mit den Tavors weil die relativ groß sind. Das waren dann ca.
0,375 mg täglich. Eine Woche später nahm ich von den winzigen Stückchen
nur noch eine am Tag. Eine Woche später nahm ich nur noch einmal ca.
0,375 mg alle 2-3 Tage bis ich es dann ganz weg gelassen habe. Natürlich
hätte ich mir nur ne andere Dosis verschreiben lassen müssen, 2,5 mg,
2,0 mg, 1,0 mg, 0,5 mg aber ich habs eben so gemacht. Viele sagen man
soll von Lorazepam auf Diazepam umstellen weil es die auch in Tropfen
gibt. Aber es geht auch so wenn es im Kopf klick gemacht hat oder
wenn man so wie ich auf Therapie gehen muß (Gericht).

Ich wünsche gutes gelingen.

Gruß Michi
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QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 18. Nov 2013 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab das Absetzen / den Entzug von Benzos immer nur durch Umstellung auf Diazepam geschafft. Da konnte ich dann innerhalb von 2-3 Wochen die Dosis dann auf Null setzen.
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sabotage35
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 18. Nov 2013 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Da du der Patient bist kannst du aber auch Druck machen. Falls der Druck nichts nützt dann informier dich wo es gute Ärzte gibt. So wie ich das sehe hat dir die Ärztin ja eh 2 Jahre Tavor verschrieben, oder? Kein Plan warum sie dann keine Dias verschreibt...
Da gibts so nen Link von ner Ärztin in England die eine Abhandlung über Benzoentzug geschrieben hat, mit genauen Abdosierungshilfen für verschiedene Benzos.
Ausdrucken und der Ärztin vorlegen zum lesen. Ansonsten Arztwechsel!
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sabotage35
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 19. Nov 2013 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Lämmchen schrieb:
Zitat:
Deine Dosis ist nicht allzuhoch, da schaffst Du den Entzug auch daheim. Lenk Dich gut ab.


Bitte unterschätze eine LOW-Abhängigkeit nicht. Vor allem bei Benzos. Es ist nicht so wie bei Opiaten, sondern eine LOW-Abhängigkeit bei Benzos ist genauso dramatisch wie wenn man regelmäßig eine höhere Dosis einnimmt. Das ist das gefährliche wie ich finde.
Man denkt so leicht: "Och, 20mg Diazepam ist ja net viel, da wird der Entzug nicht schlimm". Pustekuchen.
Bei Benzos ist der Entzug einfach ein Entzug. Egal wie viel man tatsächlich nimmt.
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QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2013 06:19    Titel: Antworten mit Zitat

sabotage35 hat Folgendes geschrieben:
Lämmchen schrieb:
Zitat:
Deine Dosis ist nicht allzuhoch, da schaffst Du den Entzug auch daheim. Lenk Dich gut ab.


Bitte unterschätze eine LOW-Abhängigkeit nicht. Vor allem bei Benzos. Es ist nicht so wie bei Opiaten, sondern eine LOW-Abhängigkeit bei Benzos ist genauso dramatisch wie wenn man regelmäßig eine höhere Dosis einnimmt. Das ist das gefährliche wie ich finde.
Man denkt so leicht: "Och, 20mg Diazepam ist ja net viel, da wird der Entzug nicht schlimm". Pustekuchen.
Bei Benzos ist der Entzug einfach ein Entzug. Egal wie viel man tatsächlich nimmt.


Ja, so ist das leider!

Ich bekomme wegen einer chronischen neurologischen Erkrankung seit einem Jahr Opioide. Als sich meine Krankheit stabilisiert hatte, konnte ich vor einigen Monaten in relativ kurzer Zeit meine Opioiddosis um mehr als die Hälfte reduzieren.

Bei Benzos war so was nie drin. Auch 20 mg Diazepam ist schon einiges. Klar kann man das auch in 2 Wochen rausdrücken aber danach dürften sich die Entzugssymptome noch einige Wochen hinziehen.

Wenn man mal längere Zeit Benzos genommen hat, kann das Absetzen eine echte Qual sein. Noch übler fand ich damals aber das Absetzen von Seroquel. Das hat mich extrem mitgenommen. Das war ein richtig übler Entzug, der auch noch nach zwei Jahren so seine Spätfolgen hat.

Ich werd Benzos nur noch maximal 3x pro Monat nehmen. Ich habe jetzt mehrfach Benzos nach längerer Einnahmedauer entzogen und jedes mal wurde es schwerer und die Erholung hat länger gedauert.
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