ehemann(42) nach7jahren rückfällig,lehnt jeden kontakt ab

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samazeni
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Anmeldungsdatum: 10.01.2014
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2014 21:11    Titel: ehemann(42) nach7jahren rückfällig,lehnt jeden kontakt ab Antworten mit Zitat

hallo zusammen,ich(45) bin seit 20 jahren mit meinem polytox.mann zusammen.wir haben eine fast 13 jährige tochter.
mein mann ist vor 3wochen verschwunden.er ist nach 7 jahren rückfällig mit heroin.
da er keinerlei kontakt zulässt zu uns,ist die situation sehr schwer für mich und die kleine.
ich werde versuchen,die geschichte meines mannes zu erzählen,damit ihr euch ein bild machen könnt.
denn es gibt einen punkt,okt2013,ab dem ich meinen mann überhaupt nichtmehr verstanden habe-bezüglich seiner sucht und seiner handlungsweise.

da einige von euch persönlich betroffen sind oder waren,möchte ich mich an euch wenden,um die handlungsweise meines mannes nachvollziehen zu können.
mein mann(42) und ich(45) sind seit 20 jahren ein paar.
er wuchs als kind mit vater,5 geschwistern und einer misshandelnden stiefmutter auf.er wurde als säugling von seiner leiblichen mutter vom vater weggenommen.

um dieser situation zu entkommen,blieb mein mann damals mit 12 jahren auf der strasse,das heisst,er ging nicht mehr nach hause.in dieser zeit fing er auch mit kiffen an.
es folgten verschiedene heimaufenthalte,mit 18 jahren hatte er dann seine eigene wohnung.er wurde recht schnell polytox. und fing ca.mit 17 jahren an auch shore zu rauchen.benzos nahm er auch.alkohol und koks eher weniger.
es folgten beschaffungskriminalität,immer wieder kurze knastaufenthalte,aber auch einige therapien.
als ich ihn kennenlernte,war er 23 jahre und war gerade im begriff,eine 6 monatige therapie zu beenden.
wir wurden ein paar.
nach der therapie ging er noch in ein betreutes wohnen.
doch einige wochen nach der therapie fing er schon wieder mit dem kiffen an und kurze zeit danach begann er sogar,heroin zu spritzen.

genau wie viele von euch auch beschreiben,sagte mir mein mann damals,dass er durch das h eine geborgenheit und wärme fühlen würde,von der er glaubt,dass es sich so anfühlen müsse,wenn man im bauch der mutter läge.

es folgten damals immer wieder alle paar wochen entzüge.
2 mal war er klinisch tot.
nachdem er wieder kriminell wurde,ordnete der richter eine 2 jährige therapie in einer forensischen klinik an.
im nachhinein waren dies die 2 schönsten jahre,in denen es uns relativ gut ging,da er clean war.rückfällig werden, hiess damals:zurück in den bau.das wollte er keinesfalls mehr.darum blieb er die 2 jahre clean.
damals habe ich mir eingebildet,das jetzt alles gut wird und nachdem wir zu dem zeitpunkt mittlerweile schon ca.3 jahre zusammen waren,kam auch in mir der wunsch nach einem gemeinsamen kind auf.

nach der forensischen klinik wurde mein mann(türke) jedoch in seine heimat abgeschoben.
ich möchte erwähnen,dass meinen mann und mich eine sehr tiefe emotionale beziehung verbindet.
mein mann hat,auf grund seiner kindheit,von jeher probleme mit seinem gefühlshaushalt gehabt.
ich war und bin bis heute der einzige mensch,für den er liebe empfindet.natürlich auch für unsere tochter.
und unsere emotionale bindung ist in den 20 jahren eher mehr,statt weniger geworden.
hier liegt vielleicht auch ein grosses problem-er-ich und unsere tochter.aber dazu später noch mehr.

mein mann musste drei jahre in der türkei bleiben.ich bin selber halbtürkin,so dass es mir nie schwer fiel ,ihn immer für längere zeit damals dort zu besuchen.
unsere tochter wurde 2001 geboren und mein mann kam 2003 zurück nach deutschland.

natürlich habe ich ihn während des türkeiaufenthalts damals mehrfach gefragt,wie es denn dort mit seinem drogenkonsum steht.er hat mich damals angelogen(die wahrheit erfuhr ich erst nach seiner wiederkehr) und mir gesagt,das er selten mal einen kiffen würde.
ich fand es komisch,da kiffen für ihn .
auch sein leben war.heroin war absolut kein thema in der türkei,denn er wusste,dass er dort den rest seines lebens in den bau wandert,wenn er damit erwischt wird.
dies hat ihn in der türkei davon abgehalten,heroin zu konsumieren.

de facto hat er in der türkei konsumiert:von morgens bis abends gekifft und viel alk.
wenn ich ihn besucht habe,hat er es unterlassen,war schlecht gelaunt,aber gecheckt habe ich das damals nicht.

als er 2003 also nach hause zurück kam,stritt er täglich mit mir um dann den ganzen tag abzuhauen.
anfangs verstand ich überhaupt nicht,was wirklich los war.
ich möchte garnicht viel von meinen damaligen gefühlen schreiben..nur soviel..wir hatten eine damals 2 jährige tochter,das heisst,ein leben mit einem konsumierendem ehemann kam,auf grund meiner verantwortung,überhaupt nicht mehr in frage.
nach einigen schlimmen wochen für mich und unser kind,fand ich heraus,warum mein mann immer stritt und weglief:er war ja megasüchtig nach gras und das bestimmte seinen alltag.

trotz meiner tiefen liebe zu ihm,verlangte ich nach 6 wochen,dass er ausziehen müsse,da ich unsere tochter in solchen verhältnissen nicht grossziehen kann.

mein mann fand ein zimmer und kurze zeit später hing er auch wieder an der nadel.

wir haben uns nie wirklich getrennt.versucht,in seinen nicht ganz so schlechten zeiten,uns zu sehen,damit auch die kleine etwas vom papa hat.
es war schlimm.wir alle haben gelitten.
ich weiss,dass ich konsequenter hätte sein müssen,doch die liebe meines mannes zu mir,ist etwas ganz besonderes für mich.
alle paar wochen wurde mein man klarer im kopf und kickte ab,wie er es nannte.er machte immer wieder entzüge.
die ärzte sagten ihm,dass sie selten solche suchtkranken erlebt hätte,die an der nadel hängen und alle paar wochen den willen und die kraft aufbringen um davon wegzukommen.
mein mann hat unheimlich viel kraft,das habe ich in all den jahren gesehen.vielleicht hat er heute keine kraft mehr..

unsere tochter wurde 6 jahre und mein mann war zu diesem zeitpunkt gerade das 2.mal auf metha.denn er hatte hallus und wollte darum nichtmehr weiter den heroinweg gehen.

ich sagte ihm damals 2007,das es das letzte mal für mich sei,dass ich ihn unterstütze,denn ich war nach nunmehr fast 14 jahren am ende mit meiner kraft,gesundheit...und auch unsere tochter trug schon ihre blessuren.

wie gesagt,haben wir all die vielen jahre nie zusammen gewohnt wegen unserer tochter und hätten wir sie nicht gehabt,wäre auch ich nicht mit ihm zusammen gezogen.

er war also ein paar wochen im programm und wie viele von euch auch,hatte er die ein oder andere nebenwirkung aber ich glaube,was ihn am meisten störte,war,dass er keinen kick durchs metha hatte.

er ging wieder raus aus dem programm ohne mich zu informieren.
für mich war klar,dass er nun wieder zur shore gehen würde.
die erneute sorge um den mann,den ich über alles geliebt habe,hätte ich nicht nochmal ertragen können.

also reichte ich mit klarem kopf und schmerzendem herzen die scheidung ein.

6 monate hatten wir keinerlei kontakt.
wir leben in einer kleinstadt,so das ich mitbekam,das er diesmal nicht wieder drauf kam.
er hatte für sich entschieden,dass er mich und unsere tochter zurückhaben und nicht für immer verlieren wollte.
er wollte dass seine tochter stolz auf ihn ist...und nicht,das sie einen junkie zum vater hat.das waren seine worte damals.

wir kamen nach den 6monaten wieder zusammen,jedoch sagte er klar zu mir,dass er weiter kiffen würde,da er es sonst auf dauer nicht schaffen würde die finger vom h zu lassen.
er sagte ich müsse mir im klaren darüber sein.er wusste ja aus der vergangenheit,das ich darauf eigentlich nicht klarkam,mit meinem mann,der durch das kiffen eben nicht mehr er selbst war.
in dieser relation aber konnte ich seine beweggründe nachvollziehen und da ich ihn nicht verlieren wollte,stimmte ich zu.
ich habe auch wirklich dazu gestanden.
danach folgten nun also diese 7 jahre.
ich versuche nun nicht mehr so auszuholen,damit ihr nicht zuviel zu lesen habt.
wir hatten eben wegen dem konsum weiterhin 2 wohnungen.
die zeit nach shore war sehr anstrengend für ihn und für uns als angehörige auch.
er kiffte von morgens bis abend.
er arbeitete auch.seit 3 jahren sogar im festen arbeitsverhältnis.
ich habe oft gestaunt wie toll mein mann mit vielen herausforderungen im leben umgegangen ist.mit mut,kraft und willen.
was noch wichtig ist,denn das ist glaube ich ein sehr wesentlicher punkt,dass mein mann sehr an uns hängt und immer nur mit uns zusammen,bei uns sein wollte.
genau hier,sind wir alle gescheitert.
denn wie sollte dies in all den jahren funktionieren?unsere tochter wurde älter.
kiffen konnte er nur draussen.
bei uns zu hause absolut tabu,wegen dem kind.
ihr ahnt vielleicht schon worauf ich hinaus will?
vor 7 jahren,also nach dem ende mit heroin,glaubte ich dass mein mann,den graskonsum im laufe der jahre runterdosieren würde,damit wir ein wenig mehr familienleben haben.
doch bis januar2013 kiffte er von morgens bis abends.
sein alltag bestand also aus aufstehen,kiffen,arbeiten,währenddessen kiffen,da er energie durchs kiffen kriegt,droge besorgen,arbeit beenden,wieder kiffen,rausch vergehen lassen,dann zur familie.

dieses kaputte,ungesunde leben hat uns allen sehr geschadet.immer wieder gab es streit wegen der sucht und all den vielen auswirkungen.
das hatte zur folge,dass wir uns immer weniger getroffen hatten.
dann kam der januar 2013.wieder mal paar wochen nicht gesehen.
er war nicht wirklich für mich auffindbar in unserer kleinstadt.bei einem drogenkumpel hatte ich dann glück.
mein mann sagte mir,das es ihm sehr schlecht geht,er eine überweisung für das lkh hätte und er eigentlich ohne mich zu informieren da rein gehen wollte und sich dann bei mir melden wollte wenn er eine therapie machen würde.

er sagte,das das viele kiffen bei ihm mittlerweile suchtdruck auf heroin machen würde und das würde ihm angst machen,darum will er in die klinik,um zu retten,was er bis dahin geschafft hatte.
er ging also im januar 2013 ins lkh und 3 wochen später in eine therapie,welche 7 monate dauerte.
er sagte,das er realisiert hätte,das das kiffen uns trennt und das er uns auf keinen fall verlieren will und das er endlich mit uns zusammen leben will.
die therapie machte er mit bravour.er war der liebling der therapeuten.war oder tat sehr reflektiert.
seine kindheitsgeschichte wurde thema,aber ich kenne meinen mann,er hat dieses trauma kurz angeritzt in therapie und dann zugemacht.

ich würde gerne einen 2.letzten teil im anschluss schreiben gleich.
ich hoffe das ist ok?
teil2folgt
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