warum sind so viele süchtige menschen solche arschlöcher?

[SAUBERMANN]

n'abend freunde des gepflegten opiatrausches,

hier mal ein thread zu einer frage, die ich mir bereits oft gestellt habe, nämlich: "warum sind so viele süchtige menschen solche arschlöcher?"

obwohl ich bereits einige mehr oder weniger plausible ideen und antworten für mich gefunden habe, fällt mir leider immer wieder auf, dass sich nicht gerade wenig opiatuser, die auf der szene verkehren, einfach nur richtig stumpfe blödmänner (und natürlich auch -frauen) sind...

klar, wir wissen alle, dass das junkieleben anstrengend ist und zum alltag auch lügen gehören. auch logisch: der umgangston auf der szene ist naturgemäß etwas derber als zb. in der bibelstunde für kleinkinder... und ja: wer affig ist, ist gereizt und neigt zur unfreundlichkeit. und uns ist auch klar, dass viele langzeituser mit der zeit einfach schon extrem abgestumpft sind...

aber das reicht mir nicht. es muß noch mehr faktoren geben, die das bewirken..?!

ich würde mich freuen, wenn ihr hier eure erfahrungen mit unfreundlichen süchtigen menschen teilen würdet und eure ideen, theorien usw. anführt, warum dieser schlag mensch oft so dermaßen neben der spur läuft...

damit meine ich besonders verhaltensweisen, die irgendwie unhöflich, blöd, unfreundlich, hinterlistig, fies, berechnend, heuchlerisch, aggressiv, usw. usf. waren...

[Maximus96]

Wie kommst du zu deiner These?

Ich finde, es gibt "korrekte" Süchtige (halbwegs freundliche, wenn auch auf ihre Weise egoistische Menschen, klar, das müssen sie sein, das macht die Sucht, aber sie bewahren sich immerhin noch eine gewisse Menschlichkeit) und weniger korrekte. Die weniger korrekte scheren sich weder um ihre Mitmenschen, noch um gängige Moralvorstellungen oder irgendetwas anderes. Viele derer, die ich kenne, benehmen sich absolut daneben, scheinen sich ein stückweit komplett die Birne zerschossen zu haben, ABER, das kommt garantiert nicht von den Opiaten! Die saufen zusätzlich, nehmen Pillen etc.

So viele Opiatkonsumenten, die totale Arschlöcher sind, kenne ich gar nicht. Reine Opiatkonsumenten. Oder? Hm, lass mich überlegen. Nö, eigentlich nicht. Im Gegenteil, es gibt auch extrem freundliche. Das mag meiner kindlichen Naivität geschuldet sein, dass ich sie für freundlich halte, aber eine junge Süchtige namens J. teilte damals so ziemlich alles, was sie hatte, mit mir, ihre Bude, ihr Futter, ihre Klamotten (ich habe immer noch einen Pullover und eine Jacke von ihr) und auch ihr Zeug. Ob sie nun einsam war oder ob sie mich nur noch mehr drauf bringen wollte? Hm, ich hielt sie auf jeden Fall für ein nettes Mädchen, und im Grunde will ich mir da überhaupt keine Gedanken drüber machen. Auf jeden Fall schätze ich sie nicht so ein, so extrem hinterlistig und nur bedacht auf den eigenen Vorteil zu sein. Nicht so extrem, ein Stück weit vielleicht.

Joa, was fällt mir sonst noch dazu ein? Bin ich ein Arschloch? Möglich. Bestimmt irgendwo, ich bin ja noch nicht lange dabei. Vielleicht bin ich ein Arschloch, aber dann nur, weil meine Umwelt eines aus mir gemacht hat.

Alles Liebe, MAXI

[BionicBerlin]

Vielleicht sind aber auch einfach alle Menschen Arschlöcher?

Ist jetzt eine gewagte These, aber vorstellen könnte ich es mir. Es wird vielleicht einfach schwieriger für dieses pseudo nette Gute Kraft zu verschwenden wenn man lange von einer Sucht und allem was dazu gehört gebeutelt ist? Könnte ich mir so vorstellen.

[Warrior]

Hallo Saubermann,

Ich kann mir vorstellen, dass es daran liegt, dass man mit "diesen" Menschen die Gemeinsamkeit der Droge hat.

Von anderen Menschen, die sich daneben benehmen, kann man sich leicht distanzieren.
Bei den Junkies weiß man, dass die Droge das zum großen Teil mit ihnen macht. Dadurch wird man dran erinnert, dass man ja selber Konsument ist und diese Verhaltensweisen auch bei sich selber finden kann, wenn man mal ehrlich danach sucht.

Dann ist das manchmal wie der Blick in einen Spiegel und dadurch fällt das Benehmen in diesem Fall besonders auf.

Das wäre meine Theorie dazu.
Schönen Abend noch.

[lämmchen]

Hallo Saubermann,

meine Erfahrungen sind, das Opiatuser unzuverlässig sind und im Schauspiel was drauf haben. Aber ich würde das nicht als A******* bezeichnen. Da Opiate die Hirnchemie verändern, ist Mann/ Frau ja nicht mehr pur. Auf der Szene ist das wohl einen Zacken schärfer, weil es da um Beschaffung der Droge geht und da ist sich jeder selbst der Nächste. Wenn dann auch noch nach Strich und Faden bei der "Reinheit" beschissen wird, kann Mann/ Frau nicht mehr freundlich sein, weil Mann/ Frau für viel Kohle gestrecktes Zeug erhält. Zu vergleichen in etwa so...Du gehst zum Fleischer...kaufst für viel Kohle angebliches Kalbsfleisch und stellst daheim fest, das es Schweinefleisch ist...oder so

Einen sonnigen Sonntag wünscht Lämmi

[lämmchen]

Noch eine Anmerkung,

ich meine jetzt ausschliesslich Mann/ Frau, die sich ihre Droge auf der Szene besorgen müssen.

Gruss Lämmi



ZeichenBlaBla

[campmaster]

Ich bin auch der Meinung das es überhaupt sehr viele Arschlöcher gibt und vor allem unter Droge lassen die Menschen Ihren Charakter einfach raus und haben nicht mehr die Kraft sich ordentlich den Mitmenschen gegenüber zu verhalten.

[Nehell]

Bei Kokain ist es sicher nachgewiesen, das man dadurch arroganter,
überheblicher und kälter wird, weil die Wirkung dieser Droge
das einfach mit sich bringt.
Und bei Heroin und anderen Drogen ist es so, das durch die
Entzugsproblematik die Leute schnell austicken können und
aggressiv und total berechnend werden können weil der Suchtdruck
sie quält. Und das will man natürlich so gut
es geht vermeiden.
Aber all diese Verhaltensmuster fördern nur das zutage,
was jeder Mensch in sich hat.

LG

Nehell

[graham]

also, daß ist mir noch nicht aufgefallen. gibt da mmn. nicht mehr und nicht weniger idi*ten, als in der normalen gesellschaft.
was mir aber aufgefallen ist=>viele, die süchtig sind und es gerade geschafft haben ein paar tage clean zu sein, werden so militant besserwisserisch antidroge, haben immer auf jede suchtfrage ne antwort und ...werden als erstes wieder rückfällig... DAS hab ich wirklich schon oft mitbekommen!

regards,
graham

[TomasG]

also die opioidabhängige die ich so kennen gelernt habe waren zum großteil keine unfreundlichen menschen.

ich hatte aber auch mit der szene kaum was zu tun.

ich würd mal sagen die halbwegs normalen opioidabhängigen halten sich weitgehend fern von der szene...

[LadyLoony]

Hmm.. vielleicht sollte man in gewisser Weise erstmal definieren, was ein Arschloch ist? Aber gehen wir mal vom Typischen aus, sprich Unehrlichkeit, Unzuverlässigkeit und Unfreundlichkeit. Ich selber habe nichts weiter mit Shore zu tun, bin aber sehr viel auf der Szene unterwegs. (Jeden Tag häng ich da eigentlich rum und betrink mich). Da kommt man auch mal ins Gespräch mit denen und lernt diese dann auch immer besser kennen. So, wie ich es jetzt mitbekommen habe, scheinen doch relativ viele sehr freundlich und korrekt zu sein. Aber man schaut den Leuten nur vor den Kopf. Die meisten sind seit plus, minus 20 Jahren drauf und viele davon auch in Substi. Einige sogar, zumindest Heroin, clean. Geben sich gegenseitig Geld (für Bier oder Tabak), helfen sich mit Bedarfsmedikation aus, viele passen sogar auf mich auf und so weiter.
Bis jetzt hab ich nur eine Frau kennen gelernt, keine Ahnung, auf was die war, aber total blau, die echt extrem unfreundlich war und mich ohne ersichtlichen Grund beleidigt hat.

Daher kann ich Maxi im Prinzip damit recht geben, dass das Saufen, die Pillen und wat weiß ich eine große/größere Rolle spielen. Das sind auch die, die dort randalieren und für Stress mit den Bullen sorgen..

Liebe Grüße,
Loony(:

[hamster]

Ist doch ganz einfach warum die Süchtlinge solche Arschlöcher sind. Ich war selber vor über 10 Jahren in einer Clique mit lauter Süchtlingen integriert und kann sagen dass die Drogenkonsumenten einfach nur egoistisch sind. Ihnen soll es besser gehen um jeden Preis und dafür nehmen sie Drogen. Alle anderen die keine Drogen nehmen sind in ihren augen nur Dumm. Das sind Menschen die immer nur nehmen, aber nie geben können. Die Menschen haben nicht gelernt, wieviel euphorischer es sein kann einem anderen Menschen gutes zu tun als jede andere Droge überhaupt. Es sind erbärmliche frustrierte Zombies ohne Ziele im Leben. Es liegt nicht an den Drogen, sondern an deren innerliche Einstellung zum Leben. Das ist auch der Grund warum sie an den Stoffen hängenbleiben und nicht aufhören können. Ohne Drogen sind sie nichts. Niemand braucht sie, niemand will sie. Und das wissen auch die Betroffenen. Sie wollen ja, das es ihnen schlecht geht. Sie wollen ihr Leid teilen, bemitleidet werden. Einfach nur erbärmlich. Ich habe auch festgestellt, das es häufig Leute sind, die einen überduchschnittlichen IQ haben, aber mit ihrem Können in unserer Gesellschaft nicht ausleben konnten. Dann beschäftigen sie sich lieber mit dem drecks Zeug, was eben nicht jedem in der Gesellschaft zur Verfügung steht. Sie wollen eben was besonderes sein, sich abheben.

[Lugosi]

hallo Hamster,

ist das jetzt der grund weshalb du heroin nehmen möchtest,
damit du genau so ein arschloch werden kannst?

weisst du eigentlich was du da redest?

[graham]

ja, siehste, so einfach ist das!
ich hab btw. noch nie die erfahrung gemacht, daß drogis egoisten sind. sie sind es nicht mehr oder weniger, als wie "normale" menschen auch und das süchtige sagen, alle anderen sind doof, weil sie keine drogen konsumieren, ist wohl einzig und alleine deinem hirn entsprungen, genauso wie, daß wir unser leid teilen und bemitleidet werden wollen oder oder oder...

du hast da ne menge feststellungen gemacht, nur leider stimmen sie überhaupt nicht mit der realität überein.

ich hab auch schon lange nicht mehr so einen schwach*inn gelesen!

so und um mich jetzt etwas abzuheben..., rauch ich erstmal einen. ich will ja was besonderes sein;)

greetz
graham

[hamster]

also Rauchen das geht mal garnicht. ich verabscheue Raucher!
Was ich auch ganz schlimm finde sind die ganzen Geld Süchtigen wie der Hoeneß und so. Die tun dann immer einen so auf Unschuld und so, aber in wirklichkeit sind sie süchtig nach der droge Geld!