Tochter bald im Methadon-Programm?

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Arschbombe
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Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 25. Dez 2013 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Flippy, das Thema ist doch "Meta / H als alternative / Medikation zum Borderline Syndrom.
Das Thema ist sicher polarisierend/provokant und man kann schnell mal ein wenig abschweifen. Aber wir sind doch noch immer beim Thema und sollten wie erwachsene miteinander diskutiern können. Gerade die kontroverse und von allen Seiten subjektive Sichtweise ist aufklärend / anregend. Ich denke das "besorgter Vater" gerade hier viele infos und Material zum nachdenken bekommt. Es liegt nun an Ihm für Ihn relevante Infos rauszufiltern und zu verarbeiten.
Ich habe in etlichen Entgiftungen und Therapien viele Borderliner kennengelernt, verstehen oder nachvollziehen kann ich sie nicht wirklich. Es waren fast immer liebliche Mädels mit unterentwickeltem Selbstbewußtsein und fast 0 Selbstwertgefühl. Meist lags an Erziehung, "Elternhaus im Allgemeinen" und traumatisierenden Erlebnissenden. Die eine wehrt sich dagegen und macht Ihren Weg, andere sind einfach nicht stark genug. Ich habe die Erfahrung gemacht das Mädels die dann auf Opiaten / Meta waren Ihre Defizite nicht mehr so wahrnehmen, bzw. der selbstgeschaffene "Kokon" Ihnen das Leben erleichtert. Aber sie bezahlen dafür, denn das Leben auf Drogen ist nun mal nicht einfach und endet allzuoft in Kriminalität, Prostitution, Knast oder auf der Strasse, im worst case mit dem Tod. Wer kann da schon beurteilen was das "kleinere Übel" ist?
merry X-mas & a happy new year R.
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 25. Dez 2013 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

arschi...ich hab doch auch gegen kontroverse und provokante debatten nix...mich nervt es aber das hier sofort von allen seiten geschossen wird wenn man schreibt das man persönlich die variante wählen würde die am wenigsten gesundheitsschädlich ist und die wenigsten nebenwirkungen...vielleicht auch mal wenn es ums absetzen der medikation geht..vorziehen würde...und da hat eine off lable behandlung mit morphin oder codein oder sogar diamorphin den deutlicheren vorsprung vor entweder metha oder benzos bzw ad´s.

das war die info...der alleinige medizinische aspekt...und peng..klatscht hier die opiatphobie durch..das nervt mit der zeit einfach nur noch.

dann wird hier auch noch von der beweihräucherung einiger volldruffis getextet..und dem vater erzält wenn seine tochter sich ärztlich mit opioden therapieren lassen würde..ob nun möglich oder nicht sei dahingestellt...landet sie ziemlich schnell in der assigen junkszene...das muss nicht passieren...darum ging es und sonst nix..

genug gemeckert..

lg und och merry x-mas in asiatische gefilde Wink
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2013 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

realflippy hat Folgendes geschrieben:

meine fresse..es ging hier um fragen eines vaters zu den problemen seiner tochter und ein verdammter kommi löst hier so n mist aus...traurig das es hier keine mods gibt die so ne ausufernde scheiße unterbinden...


sorry,denn auch ich bin ja abgedriftet.. aber für mich gehören die zustände bei szeneärzten auch zum thema dazu...

ich versuche immer, BEIDE seiten darzustellen..

problem dabei: es wird leider noch immer zu stark aus weltanschaulicher perspektive geschrieben..

und ja, flippy hat recht: morphin ist dem methadon in vielerlei hinsicht überlegen. ich hatte ja bereits erwähnt, dass sämtliche studien einen signifikanten rückgang des beikonsums zeigten, wenn die abhängigen morphin statt methadon bekamen... leider wurde diese aussage -als sie in abgewandelter form von einem anderen user gebracht wurde- direkt als schwachsinn deklariert...
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RickiMaru
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2013 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

ok ich bin zwar selber nur ein junkie, hab aber das glück gehabt bis jetzt immer liebende eltern zuhaben die mich jetzt mal wieder aufgenommen haben nach dem zum ich glaube 5mal versuche vom methadon loszukommen und wenn man das über jahre eingenommen hat ist das wirklich schwer, kurzfristig hats mir immer geholfen aber man wird von dem zeug echt nen zombie, gefühlskalt und scheintod...man funktioniert zwar aber mehr auch nicht und die sucht ist auch nicht weg,passen sie bitte auf ihre tochter auf das sie nicht zulange auf diesen mittel ist, wenn sie ihren lebensfunken erhalten wollen.ich bin jetzt 31 und vor 10 jahren stand ich auch an diesem scheide weg, ich bin falsch abgebogen und hab viele erfahrungen gemacht die nicht nötig waren,auch im namen meiner eltern.paßen sie bitte auf.
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RickiMaru
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2013 02:44    Titel: Antworten mit Zitat

niemals auf opiate umstellen. deine tochter braucht psychologische hilfe und nicht noch mehr stark körperlich und seelisch abhängig machende mittel.oder du verlierst sie ganz...das einfachste ist es zwar aber es geht doch um den menschen und die persönlichkeit, und die wird von medikamenten nur zerstört.
wenn sie wirklich bereit ist kann sie es schaffen, aber es ist wirklich ein sehr schwieriges thema und was richtig und falsch ist sehr schwer zuerkennen, sie braucht vorallem jemanden dem sie vertraut und der sich 24 STD um sie kümmert,wenn du das nicht leisten kannst dann mußt ihr jemanden finden der das beruflich macht, ich danke wirklich gott das ich meinen vater habe der jetzt vor ein paar tagen in rente gegangen ist und mir versprochen hat sich um mich zukümmmern, liebe besiegt den tod...und rettet deine tochter
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2013 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

saubermann...

sicher gehört auch die klientel in gewissen substi-praxen dazu...und das es da genug leute gibt über die man sich aufregt..die nur scheiße bauen usw steht in diesem zusammenhang für mich erst einmal nicht zur debatte...die gibts..die wirds immer geben...aber um das zu bewerten kenne ich die begebenheiten bei dem die tochter behandelnden doc viel zu wenig...bzw gar nicht. im idealfall würde sie ihr substitut vom psychologen bekommen..bzw ihr rezept..whatever..und wäre damit wahrscheinlich erst einmal aus dem schneider.

was man hier aber mal klarstellen sollte..und das scheint ja immer wieder auch in der diskussion durchzuschimmern (siehe den post vor meinem^^)
eine opiodmedikation hat erst einmal nix mit absturz..prostitution..tod bahnhof..verelendung oder all diesen ganzen horrorvisionen zu tun..denn..opiod ist nicht gleich bahnhofsheroin...und das sollten sich viele vielleicht mal einige klarmachen.

was man aus den zwei bis drei posts vom vater hier herauslesen konnte war...tochter ist borderliner mit erheblichen psychischen probs...bekommt benzos..wahrsch. noch ad´s...(gehe ich beim krankheitsbild mal von aus) ist in psychologischer behandlung und nix hilft wirklich.
sie experimentiert mit opiathaltigem hustensaft (wahrsch. codein) und ihr zustand bessert sich...logische konsequenz wäre sie auf die für sie nötigen mg codein / dhc zu setzen und zu sehen obs langfristig klappt.
was schlagen die bekloppten ärzte vor...methadon...bedeutet in dieser hinsicht den absolut epic fail der opiodpanischen mediziner...der vater ist verunsichert..weil methadon gleich junk...und die tochter ist zwar froh das sie überhaupt was bekommt...rallt aber in ihrer unwissenheit nicht das metha sie wahrscheinlich noch tiefer in die kacke reitet.
mal ehrlich..das systhem ist zum kotzen... Twisted Evil
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Arschbombe
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2013 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ähem Flippy, Asche auf mein Haupt. Da hab ich mich unklar ausgedrückt. Ums nochmal zu erläutern. Ein Substitut, legal und unter ärztl. Kontrolle verabreicht, kann natürlich eine große Hilfe als Drogenalternative sein, im Idealfall sogar der erste Schritt zum Ausstieg (falls überhaupt gewollt).
Ich schrieb in einem Aufwasch ohne zu differenzieren ...
Zitat:
Aber sie bezahlen dafür, denn das Leben auf Drogen ist nun mal nicht einfach und endet allzuoft in Kriminalität, Prostitution, Knast oder auf der Strasse, im worst case mit dem Tod. Wer kann da schon beurteilen was das "kleinere Übel" ist?
... im Kopf hatte ich dabei all die Mädels die für "Drogen" (damit meine ich Heroin, meist in Kombi mit Downern) die dafür anschaffen gingen oder anders kriminell waren. Es war zu meiner Zeit anders, es gab nur "Drauf" mit allem Kolateralscheiss, oder Tot. Sub oder warme Entgiftung gabs nicht. Es war wahrlich keine wünschenswerte Alternative zu einer Psychose oder Borderline. Um es auf den Punkt zu bringen, die Zeiten haben sich geändert und in meiner Sprache / Denkweise ist Meta eine Ersatzdroge. H oder Koka / Crack sind Drogen und Canabis ne "weiche Droge". Kann man diskutieren, ist aber Quatsch, es ist nur meine persönl. und subjektive Meinung. Natürlich haben "Subdrogen" nix mehr mit dem ursprünglichen "Junkleben" zu tun wie ich und viele mittlerweile tote Freunde von mir lebten / leben mussten.
Ich wollte hier Niemand verwirren. Aber wie dem auch sei, auch diese Substitute können aus Menschen "Zombies" machen. Ein allzu lascher Umgang mit dem substituieren ist absolut mMn kontraproduktiv. Ich halte auch nur eine zielführende Substitution inkl. Psychosozialer Betreung für sinnvoll, mit Sub-Vertrag und Regeln. Ausnahmen sollen meinetwegen die Regel bestätigen.
Wink
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2013 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

asche vom haupt wieder runterwedel..grins

arschi..klar spielen da immer persönliche erfahrungen mit..und auch wenn du schon ca 10 jahre mehr aufm buckel hast wie ich kenne ich auch noch zeiten wo ärzte nur remmis verschrieben haben...wenn überhaupt...und metha gab´s nur wenn man eh schon fast tot war.
und jap..ich hab auch genug menschen vor die hunde gehen sehen durch den szenedreck...hab genug leute gekannt..mädels wie jungs die anschaffen gegangen sind und noch mehr probs durch die drogen hatten wie sie vorher gehabt haben...ich hab am döppersberg selber um mein essen gebettelt geklaut..betrogen..whatever.
du kennst ja meine story so halbwegs durch *kopfschuss*.

aaaaber diese ganzen scheiß erfahrungen sind für mich grade der punkt zu versuchen die ganze sache..und irgendwie betreiben wir hier ja sowat wie aufklärung...sachlich und ohne diesen ganzen emotionskasper anzugehen ...denn nur so erreichst du die menschen.
natürlich kann ich mich hinstellen und irgendwas von teufelsdrogen erzählen und tod und verderben...aber das wirkt eigentlich nur kontraproduktiv...

btw...ich halte methadon persönlich für absolutes gift und eigentlich total untauglich...aber das ist ne andere story...und beruht auch teils auf eigenen schlechten erfahrungen.
in wie weit substi gekoppelt werden muss mit psb und irgendwelchen regeln und verträgen ist ne sache die eigentlich auch individuell und teils eher skeptisch betrachtet werden sollte...aber dazu hab ich mich im substithread schon ausgetobt..


see ya und lg

flippy
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2013 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

realflippy hat Folgendes geschrieben:

was man hier aber mal klarstellen sollte..und das scheint ja immer wieder auch in der diskussion durchzuschimmern (siehe den post vor meinem^^)
eine opiodmedikation hat erst einmal nix mit absturz..prostitution..tod bahnhof..verelendung oder all diesen ganzen horrorvisionen zu tun..denn..opiod ist nicht gleich bahnhofsheroin...und das sollten sich viele vielleicht mal einige klarmachen.


hi flippy,

da bin ich völlig bei dir. ich nehme aber ohnehin an, dass du damit nicht mich meinst, denn ich bin ja selber in substi und ein geregeltes leben führe.
und ich kenne ja auch dich ein ganz klein wenig und weiß, dass du ein cleverer zeitgenosse bist, dem die opiatneigung noch nicht seine hirnzellen oder skrupel kaputt gemacht hat...

trotzdem wollte ich dem vater auch sagen, dass er bzw. sie sich gut überlegen muß, zu welchem arzt man dann geht. wenn die tochter leicht beeinflussbar ist und sich schnell mitreissen lässt, dann würde ich sie NICHT in substi bei einer großen szenepraxis geben...

dass einige leute hier ne regelrechte opiatphobie haben, ist ja bekannt. und auch dass diese forenmitglieder immer wieder eine kausalität herstellen wollen zwischen opiatkonsum und asozialität.

dass DAS bullshit ist, muß man eigentlich gar nicht weiter erwähnen...
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Besorgter Vater
Anfänger


Anmeldungsdatum: 22.12.2013
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2013 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich halte mich mal aus der Grundsatz-Debatte heraus, aber habe
Neues zu vermelden.

Meine Tochter beharrt natürlich auf dem, was schnell hilft, ob das längerfristig
der Fall ist, bleibt abzuwarten.

Aber was ich wirklich los werden muss:

Welcher Therapeut lässt sich am zweiten Weihnachtstag auf ein
ausführliches, für ihn berufliches Gespräch ein?
Dem Manne sei gedankt, wie ich für euch alle hier bete.
(mein Ernst)

Kurz zusammengefasst:

- sie soll das Tavor bloß nicht ausschleichen, er wird mit ihr zusammen einen
Plan entwerfen, das ganz langsam auszuschleichen.
- Dann hat er mir mal ihre genaue Medikation erklärt.
Tavor und Mirtazapin regelmäßig, Seroquel bei Bedarf

Er sagte mir, dass dies ein sehr heißes Thema sei. Tavor hat laut seiner Meinung nichts gebracht. Mirtazapin ebenfalls nicht und Seroquel war für absolute
Notfälle...nun könne er sich aber erklären, warum sie in manchen Therapie-Stunden plötzlich über ihre Gefühle sprechen konnte und auch er tippt auf
Codein. Er meinte zu mir, dass sie zu instabil sei (was ich natürlich weiß), als dass sie mit evtl. negativen Einflüssen zurecht kommen würde.

Methadon hält auch er für ungeeignet. Aber er könne sich vorstellen, dass
DHC in einer Form, dass der Wirkstoff über mehrere Stunden abgegeben wird,
einen Versuch wert ist.

Ich solle versuchen, beim Hausarzt einen Termin für den 6. Januar auszumachen, damit er uns als Eltern begleiten kann.
Es sollte ein (Wortlaut) "niederpotentes Opioid sein, welches max. 2x täglich eingenommen werden soll. Die psychologische Behandlung geht natürlich weiter.

Soweit der Plan...das wäre doch so eine "OFF-Label-Behandlung", oder?

Über die Festtage ist meine Tochter zum Glück sehr gut abgelenkt.
Ich habe trotz der Feiertage viel zu dem Thema gelesen und habe einige Ansichten ändern müssen. Man denkt sich nichts bei einem Glas Wein, wo so viele durch den Alkohol jährlich sterben.
Ihre Hustensäfte bzw. Opiate oder Opioide, wie der Therapeut sie nannte, scheinen mir nach vielem Lesen doch eine Möglichkeit bei psychischen Erkrankungen zu sein.

Und wenn ich an ihre Notfälle denke, wo geschnitten bis zum geht nicht mehr wird und als einzige Lösung dann Seroquel verabreicht wird, welches sie zwei Tage ans Bett fesselt...
vielleicht kann man wirklich von einer Art gesellschaftlicher Phobie sprechen.

Mein Erster Beitrag klingt im Nachhinein doch recht unbedarft, entschuldigt.
Aber ich denke wie der Therapeut auch, dass es für sie, wenn wir diese Schiene denn fahren können, bessere Medikamente als Methadon gibt. Er nannte auch noch Subutex. Allerdings seien beide mit Codein nicht genug verwandt, um das beurteilen zu können.

Bin leider nicht vom Fach und natürlich mache ich mir Sorgen, wenn ich
Heroin höre (auch wenn ich jetzt besser informiert bin), aber meine Frau und ich sind bereit, auch so etwas zu versuchen, solange es hilft.

Und wenn ich mich über ihre bisherige Medikation so informiere und höre, dass sie unter Codein-Einfluss über ihre Gefühle spricht, was sie sonst nicht tut,
dann sollten wir es versuchen.

Sofort hätte ich das niemals für eine Möglichkeit gehalten, aber wenn man anderes versucht und nichts etwas bringt, dann ist es den Versuch wert.

Sie wird auch nicht jünger und es wird Zeit, ein bisschen mehr Lebensqualität zu schaffen. Mein Bild von der Medizin hat sich dadurch aber auch zum Negativen verändert.

Liebe Grüße
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pusher83
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 01.11.2013
Beiträge: 74

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2013 07:32    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen! Ich finde es wirklich super das deine Tochter so eine Unterstützung bekommt,ist nicht selbstverständlich! (zumindest beim Thema Opiate). Viele Eltern reagieren da ganz anders,spreche da aus Erfahrung! Einfach weil sie es selber nicht besser wissen und sich damit auch nicht wirklich auseinandersetzen wollen da es ja was "Verbotenes" ist und man ja kriminell wäre etc... Will da auch niemand einen Vorwurf machen,es wird nunmal zu dem verklärt wie es in den Medien immer dargestellt wird,"Teufelsdroge" "Rauschgiftsüchtige" etc... Das es aber alles viel tiefgründiger ist werden die meisten niemals erfahren,daher find dich es Klasse das du dich so sehr ein u. auseinendersetzt mit dem Thema für deine Tochter und ihr auch bereit seit "Wege zu gehen" die nicht jeder bereit ist zu gehen oder besser gesagt zu begleiten,aber deiner Tochter hilfst du damit schon sehr,hoffe sie weiss es zu schätzen! Viele Eltern drängen ihre Kinder in solch einer Situation zu einer totalen Abstinenz (Langzeitherapie) was aber zu 99% Prozent schief gehen wird,es sei den die betreffende Person hat den Willen komplett clean zu werden und ist davon auch selbst überzeugt... Aber meistens ist es so das viele eine Therapie anfangen (zur Liebe der Eltern),diese vielleicht auch durchziehen aber spätestens wenn sie wieder im "normalen Leben" angekommen sind rückfällig werden! Die Erfahrung habe ich auch gemacht und es bringt rein garnichts,verschenkte Zeit,verschenkte Hoffnungen(die sich Familienangehörige machen) um am Ende wieder an dem Punkt angekommen zu sein wo man vor der Therapie war,meistens dann noch ein Stück "weiter unten" und noch "fertiger". Ich wünsche euch das ihr die geeignete Behandlung für eure Tochter findet und sie damit auch zurecht kommt und es ihr auf Dauer besser geht,auch mit dem Borderline! Viel Erfolg und Alles Gute! LG pusher
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micro88
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 27. Dez 2013 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ollie,

das klingt doch schon viel positiver! Ja die Codein-Verschreibung waere in eurem Fall off-label, d.h. die Verschreibung eines zugelassenen Arzneimittels, aber fuer eine nicht zugelassene Indikation. Falls sich euer Hausarzt darauf einlaesst, wird er es wohl fuer Husten oder Schmerzen verschreiben. Stimme mit dem Therapeuten ueberein, dass ein niederpotentes Opioid versucht werden sollte. Wuerde allerdings auch Tramadol in Erwaegung ziehen, da dies neben der Opiatwirkung auch eine SNRI Komponente hat (Serotonin–norepinephrine reuptake inhibitor), also eventuell das Mirtazapin ersetzen koennte.

Berichte doch einmal, wie es gelaufen ist!

Noch eine Anmerkung: In manchen Faellen ist eine kontrollierte Opiatabhaengigkeit wirklich das geringere Uebel im Vergleich zu anderen schweren psychischen Erkrankungen. So war das z.B. in meinem Fall. Es kann aber auch so enden, dass deine Tochter die Grunderkrankung unveraendert behaelt, und zusaetzlich eine schwere Opiatabhaengigkeit entwickelt.

Viele Gruesse

Micro
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2013 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

hallo "B.V.",

du zitierst den therapeuten deiner tochter sinngemäß also so, dass er glaubt, deine tocher sei durch ihren opioid-konsum in manchen therapiesitzungen "offener" und "zugänglicher"?

das halte ich für durchaus möglich. opioide wirken speziell zu anfang noch sehr entaktogen, das heißt, der konsument öffnet z.b. mitunter auch sein inneres dem gegenüber.
für menschen, die generell eine niedrige lebensqualität durch ihr psychisches leiden haben, halte ich für gewisse zeitspannen opioide für durchaus geeignet. denn anders als diese ganzen antidepressiva, neuroleptike u. psychopharmaka allgemein, wirken opioide definitiv euphorisierend (es mag ausnahmen geben).

in den USA wurde eine zeit lang MDMA (du kennst es evtl. unter dem begriff "ECSTASY"?!) an menschen mit psychischen problemen getestet. so gelang es zb. viel besser, zugang zu traumatisierten patienten zu erlangen. daher ist es dort auch unter dem namen "WINDOW" bekannt.
einen ähnlichen effekt kann ich mir auch bei deiner tochter vorstellen.

dhc ist es in deutschland SCHWEINETEUER! ich habe doch gewisse zweifel, ob der hausarzt das zeug verordnet. wenn es dich interessiert, wovon der therapeut gesprochen hat, lies mal den BPZ vom DHC (DiHydroCodein):
http://www.mundipharma.de/fileadmin/mundipharma.de/mundipharma/public/pdf/gebrauchsinformationen/GI_DHC_60mg.pdf
eine großpackung N3 der höchstdosierten DHC-tabletten von mundipharma kostet 317,87. da sind 100 tabletten a 120mg (in wirklichkeit ist sogar weniger DHC darin enthalten!) drin. damit könnte deine tochter bei NIEDRIGER bis MODERATER dosierung 2-3 monate hinkommen.
ich gehe mal davon aus, dass die krankenkasse die kosten für DHC bei off-label-use nicht übernimmt. eine alternative wäre noch der konzentrierte DHC-saft zur substitution. aber da in deutschland nur noch ein paar exoten mit DHC substituiert werden, denke ich nicht, dass deine tochter den bekommt.

ist der therapeut deiner tochter denn psychologe oder psychiater? als diplom-psychologe darf er nämlich selbst keine medikamente verordnen. das kann ein psychiater schon (ein PSYCHOLOGE hat i.d.regel PSYCHOLOGIE studiert, während PSYCHIATER i.d.r. MEDIZINER sind). beide können später psychotherapeutisch arbeiten, weshalb vielen dieser unterschied gar nicht bewusst ist...

ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass deine tochter letztendlich vom arzt BUPRENORPHIN ("SUBUTEX") bekommt. das ist günstiger, wird allg. als "modern" angesehen, besonders im vergleich zu methadon oder DHC, und es bietet sich bei deiner tochter auf den ersten blick an, weil sie depressionen hat. und buprenorphin wirkt antidepressiv...
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Leviathan
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2013 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Olli,

da möchte ich mich meinem Vorposter, dem lieben Saubermann, gerne anschliessen.

Persönlich halte ich Buprenorphin für das beste Mittel zur Behandlung schwerer psyschischer Störungen, wenn nichts anders mehr hilft. Ich habe da meine eigenen Erfahrungen gemacht. Ohne Subutex würde ich vielleicht nicht mehr leben.

Verstehst Du gut Englisch? Dann habe ich hier einen linke für Dich, sowie für andere Interessierte

http://www.naabt.org/newsletter/feb2007/

Sogar US-amerikanische Rechtsanwälte plädieren für die Freigabe von Buprenorphin bei bestimmten seelischen Erkrankungen.

Für alle hier einen Guten Rutsch und alles Gute für die Zukunft.

LG, Leviathan
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