ehemann nach 7 jahren rückfällig,teil2

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samazeni
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.01.2014
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2014 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

hallo ihr lieben,
ich hoffe es geht euch gut.
crazy man,ich danke dir für deine offenheit.
ich finde es sehr schade...und ich wünsche dir,das du bald einen anderen weg findest.

liebe kitty,ich spüre deine feelings bei deinen worten und viel zwischen den zeilen.

sie sind mir so sehr bekannt.auch die gedanken ,welche du hast,kenne ich sehr gut.

mir ist es nicht gelungen in den letzten tagen zu funktionieren.

irgendwie habe ich es geschafft für die kleine und mich da zu sein.
sie geht jetzt in diese teeniegruppe in dieser einrichtung.kinder von suchtkranken eltern.
sie erfahren dort,das sie nicht die einzigen sind...denn ganz viele kinder haben suchterkrankte eltern.es sin millionen kinder...laut der aktuellen broschüre.

sie erfahren auch über die entstehung der sucht,über vorbeugung,über die ambivalenten gefühle,die man als angehöriger dem suchtkranken gegenüber hat,das sie normal sind,das man sie rauslassen darf.
die kids spielen auch zusammen,machen im sommer gemeinsam urlaub.

so weit so gut.

meine tochter hat am sonntag kontakt per sms mit ihrem papa aufgenommen.
er kommt heute.er hat gesagt,das er von mir rausgeschmissen wurde,dadurch heftig verletzt ist und darum das ganze.
mir ist eingefallen,das er schon vor 20 jahren u.a. die diagnose
nps,narzistische persönlichkeitsstörung bekam.

fakt ist,ich werde meinem mann in ruhe verständlich machen,das er dringend sich hilfe suchen muss,was seine psyche,seine sucht angeht.ihm verdeutlichen,das er trotz sucht,für unsere tochter als papa da sein kann und sollte.

es wird hart,denn nach 4 wochen platte oder wie auch immer...

es gibt nichtmehr viel was ich tun kann,ausser ihm diese dinge nahe zu legen.
ob und was er dann macht,entscheidet er ja selber.

übrigens hat mein mann stets von mir erwartet,dass ich unsere tochter anlüge bezüglich seiner erkrankung.
als sie alt genug war,haben ihre therapeutin und ich es ihr kindgerecht erklärt.

lügen kam für mich nicht in frage.kinder sind sehr sensibel und nehmen unwahres rasch wahr.vertrauen ist wichtig.und es ist wichtig,einem kind das gefühl zu bestätigen,das irgend etwas los ist oder anders ist.
denn mir hat man meine gefühle als kind stets abgesprochen so dass ich als erwachsene noch heute meine eigenen empfindungen oft nicht einordnen kann.und das ist etwas sehr schlimmes.

ich wünsche euch einen guten tag.

liebe grüsse.

samazeni
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nikki1977
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Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2014 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Samamezi, ich habe deinen Thread etwas verfolgt.

Was versprichst du dir davon, ihn sicher zum tausendsten Male "nahelegen zu wollen", dass er sich Hilfe holen MUSS? Das hast du sicher schon die letzten 20 Jahre zur Genüge gemacht?! Bringt also nichts. Kannst du lassen.
Sag doch einfach nichts. Nichts! Gar nichts, ausser das, was eure Tochter betrifft. Beschränke dich doch einfach auf den weiteren Umgang mit eurer Tochter, wie der ablaufen soll etc. Sprich ihn NICHT drauf an und frag, was er gemacht oder nicht gemacht hat. Nicht, weil du ihn verärgern könntest, sondern weil es dir 1. nichts bringt und du 2. wahrscheinlich nur Vorwürfe kriegst und dich noch mieser fühlst.

Dass er ne Persönlichkeitsstörung hat, das glaub ich gerne. ( Ist nicht böse gemeint) Aber weisste, auch das ist SEIN Problem! Seine Kiste, nichts zu machen dagegen. Wenn ich Krebs habe und nur jammer, dass ich bald sterben werde und keine Behandlung in Anspruch nehme, dann darf ich mich auch nicht wundern, dass mein Partner irgendwann mal sagt :" Sorry, mit mir nicht mehr. Ich bin da, wenn du was dagegen machen willst, aber bedauern kannst du dich alleine."

Er kennt dich und weiss vermutlich ganz genau, welche Knöpfe er drücken muss, um dein Gewissen in Aufruhr zu bringen. Sag bloss nichts, denn darauf wartet er nur.Narzisstische Persönlichkeiten sind sehr manipulativ. Es gibt derzeit nichts anderes zu klären, ausser, wie es mit eurer Tochter weiter gehen soll.

LG
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nikki1977
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2014 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Und dann schiebt er dich auch noch für sein beschissenes Verhalten vor und sagt, dass er von dir rausgeschmissen worden wäre? Und manipuliert deine Tochter!

Ihr Gefühle sind ihm völlig egal, deine sowieso! Verpass dem einen Tritt, dass er zurück zu seiner Platte fliegt!
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kitty1978
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2014 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

sowas krasses...sind denn solche verhaltensweisen "typisch" für suchtkranke? es ist mir immer so, als erzählst du, samazeni, von meinem ex. die gleiche masche, die gleichen vorwürfe, die gleichen probleme, wenn du ihm etwas "nahelegen" willst.

wie oft habe ich versucht, ihm zu sagen, dass er wirklich hilfe braucht und was tun muss, vor allem für seinen sohn, weil der ihn braucht und ich ihn unterstützen will, auch wenn wir kein paar mehr sind. retour kamen nur vorwürfe, ich hätte keine ahnung, ich wäre so krass und so krank und ich checke nix. nee, ich check auch nix, wenn es um ihn geht. aber das tut keiner mehr. leider. doch, seine freunde, die in seiner welt leben. aber die haben auch keine kinder, für die sie sorgen müssen oder es tun.

nikki hat schon recht, er weiß wahrscheinlich was zu tun wäre, was gut wäre, schafft es aber nicht, also schießt man sofort zurück und schiebt anderen den schwarzen peter zu. angriff ist die beste verteidigung. ist das teil der nps? kenne mich damit nicht aus, werde gleich mal recherchieren ob das bei meinem ex auch vorliegen könnte... so als hausfrauen-psychologin natürlich Wink

ich denke nur an deine tochter, sie ist in einem alter, in dem starke eltern der fels in der brandung sind, die pubertät kann schon scheiße genug sein, dann braucht man orientierung und auch grenzposten für die eigenen handlungen, die durchgreifen können. versuche, dass wenigstens du da heil und stark rauskommst, du wirst gebraucht!

gibt es denn in deiner familie noch bezugspersonen für deine tochter? dies kann viel auffangen...

liebe grüße
kitty
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nikki1977
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2014 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

"sind denn solche verhaltensweisen "typisch" für suchtkranke?"

Solche Ausbruchphasen? Ich denke in aktiven Konsumzeiten ja, wegen des Konsums. Aber in der Intenzität und Ausdauer, die Samamezis Mann an den Tag liegt, glaube ich nicht, dass dies alleine mit Sucht zu erklären ist. Da ja eine nazisstische bei ihm vorliegt, vermute ich, dass es eher daher kommt. Die Fachliteratur spricht übrigens nicht mehr von Störungen sondern Ausprägungen. Er scheint also ganz eindeutig dahin zu tendieren, wenn es "brenzlig" wird zu flüchten. Und dann zu konsumieren. Und dann bedingt ein Verhalten das andere. Das Ausmaß allerdings, indem er das durchzieht, hat mit Sucht nicht viel zu tun. Nicht alle Süchtigen verschwinden wochenlang ohne ein Lebenszeichen. Die Folgen seines Verschwindens ( vielleicht ist Samamezi doch mal weg?) nimmt er in Kauf bzw. blendet die erstmal aus. Später kommt dann Scham hinzu und wenn sie nicht mehr reagiert, dann meldet er sich und kommt auch nach 4 Wochen wieder angeschissen. Denn dann wird er unsicher. Dies geschieht alles nur teilweise bewusst. Menschen mit Persönlichkeitsausprägungen erleben oft diffuse Gefühlswelten, die sie nicht so recht einorden können und reagieren dementsprechend für Aussenstehende unlogisch, kalt, unzuverlässig und unberechenbar.

"nikki hat schon recht, er weiß wahrscheinlich was zu tun wäre, was gut wäre, schafft es aber nicht, also schießt man sofort zurück und schiebt anderen den schwarzen peter zu. angriff ist die beste verteidigung. ist das teil der nps? kenne mich damit nicht aus, werde gleich mal recherchieren ob das bei meinem ex auch vorliegen könnte... so als hausfrauen-psychologin natürlich Wink"

Ob eine PS vorliegt, kann bestenfalls ein Fachmann oder eine Fachfrau diagnostizieren. Eine Anamnese diesbezüglich dauert auch Wochen und/ oder Monate. Da muss man immer wieder hin und Fragebögen ausfüllen. Dann werden Zustände und Verhaltensweisen über eine längere Zeit untersucht und ausgewertet. Das kann sehr aufschlussreich sein.

Sieht man Sucht als Krankheit und nicht als Schwäche, dann muss man auch bedenken, dass Sucht ein Selbsterhaltungstrieb des Menschen ist, auch wenn er selbstzerstörerisch ist. Ständige Beschaffungskriminalität, ständig rumirren und Stoff suchen, chronisch pleite und das Gedankenchaos non stop. Man braucht viel Kraft um so ein Leben durchzuhalten. Insofern sehe ich Süchtige grundsätzlich keinesfalls als schwach an. Suchtforscher vermuten schon längst, dass bei den meisten Konsumenten bereits vor der Sucht eine Ausprägung oder ein Trauma vorgelegen haben muss.

LG
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nikki1977
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2014 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Und die Sucht sich als Überlebensmechanismus entwickelt hat. ( Wollte ich noch ergänzen). Soll heißen, man trägt nicht unbedingt die Verantwortung dafür DASS man süchtig wird, aber sehr wohl, wie man damit umgeht.
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kitty1978
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 22. Jan 2014 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

liebe nikki,

interessante ausführungen, scheinst dich wirklich damit auszukennen...mir ist sowas eher fremd, habe halt seit mein ex-partner (mir) so seltsame verhaltensweisen an den tag legt versucht herauszubekommen, was dahinter steckt. und da ich hier auch viele beiträge querbeet mal verfolge, sehe ich schon aktive konsumenten, die relativ klar und besonnen (wenn man das überhaupt beurteilen kann) mit ihrer sucht umgehen, respekt. der fluchttrieb in stresssituationen scheint also durchaus von anderen erlebnissen ausgelöst worden zu sein. dies war mir relativ schnell klar, man möchte halt antworten oder namen für krankheiten, damit man weiß wie man damit umgehen kann und wie man eventuell konstruktiv was tun kann. und dass ich keine diagnose stellen kann ist mir klar Wink das war auch nur so gesagt... (im gegensatz zu meinem ex-partner, der mir tatsächlich mehrere psychische probleme diagnostizieren wollte und fest von der richtigkeit seiner feststellung überzeugt war/ist...).

schönen abend und merci Smile
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 22. Jan 2014 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

kitty1978 hat Folgendes geschrieben:
im gegensatz zu meinem ex-partner, der mir tatsächlich mehrere psychische probleme diagnostizieren wollte und fest von der richtigkeit seiner feststellung überzeugt war/ist...


naja, ich würde sowas nicht einfach abtun mit dem verweis: "DER IST JA SELBST SÜCHTIG, ERGO KRANK UND HAT OHNEHIN KAUM NOCH GESUNDES URTEILSVERMÖGEN", sofern du das überhaupt ansatzweise so gemeint hast...

ich kenne übrigens NIEMANDEN, den ich -bei genauerem kennenlernen- als komplett psychisch gesund ansehen würde...
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nikki1977
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 23. Jan 2014 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Saubermann,

"ich kenne übrigens NIEMANDEN, den ich -bei genauerem kennenlernen- als komplett psychisch gesund ansehen würde..."

Jo, kenn ich auch nicht. Kommt aber auch daher , dass es zwischen ungesund und gesund ganz viele Stufen gibt und wir andere ja immer nur subjektiv (be)-urteilen und in den Rollen, in denen sie zu uns stehen. Und so ganz dicht ist eben keiner. ( Was für ein Satz Smile)

LG
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kitty1978
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 23. Jan 2014 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
naja, ich würde sowas nicht einfach abtun mit dem verweis: "DER IST JA SELBST SÜCHTIG, ERGO KRANK UND HAT OHNEHIN KAUM NOCH GESUNDES URTEILSVERMÖGEN", sofern du das überhaupt ansatzweise so gemeint hast...


nee nee, so hab ich das nicht gemeint...bei mir findet man sicherlich das eine oder andere, was man therapieren könnte, davon bin ich überzeugt...eben wie bei den meisten menschen. was mich daran nur immer störte war seine arrogante haltung mir gegenüber. er behandelte mich ja wie eine völlig gestörte trulla, ohne dabei selbst in den spiegel zu schauen.
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samazeni
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 10.01.2014
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 24. Jan 2014 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

hallo zusammen,
ich erhole mich langsam.
ich möchte euch erzählen,wie es weiter ging und was wirklich sein motiv war.

liebe kitty,ja,zum glück gibt es einige wichtige andere menschen für unsere tochter und mich.zwei erwachsene geschwister(aus meiner ersten ehe),oma und opa,schwager und neffe und bald noch ein neffe oder eine nichte.
das heisst,ich bin schon oma und im august wird das zweite enkelchen geboren.

ich sehe es genauso,dass es wohl kaum einen menschen gibt,der völlig normal tickt...
manche behaupten sogar,das eigentlich jeder auf die couch müsse...naja.

unsere tochter hatte also nach vier wochen am sonntag abend kontakt zu ihm aufgenommen per sms.
er hat mit ihr geschrieben und u.a. erwähnt,das er noch zu sehr verletzt wäre um nach hause zu kommen.

so habe ich bestätigt bekommen,was ich als grund für sein weglaufen annahm.

als er am dienstag zurück kam,haben wir in ruhe geredet.

er hat mir erzählt,das er durch unseren streit und meinem psychischen downsein(heulen,schreien,...) sich in die vergangenheit zurück gesetzt gefühlt hat,damals hat ihn seine stiefmutter aus dem haus geschmissen,er war etwa10 jahre jung .er war tatsächlich in diesem trauma und sein kopf sagte ihm nur:sie will mich loswerden.

also packte er und verschwand.

er wohnte abwechselnd bei zwei kumpels.der eine auf alk und der andere im programm plus beikonsum h.
er hat selber benzos,alk und gras konsumiert und hat mir erzählt,das h für ihn tatsächlich kein thema mehr sei.
erfolgreiches survival training.diese grausame zeit hatte ein gutes:er hat selber für sich noch mal ganz bewusst wahrgenommen,dass die zeit mit heroin für ihn definitiv vorbei ist.
ich kann mir vorstellen,das dieses wahrnehmen für ihn als suchtkranken etwas sehr positives ist.
natürlich ist diese tatsache auch für mich sehr wertvoll.

all die sms ,die ich ihm schrieb,auch mit meiner vermutung das er auf shore ist,hat er gelesen aber vieles hat er nicht wirklich wahrgenommen,da er völlig dicht war.

er sagt,das ich ihn doch kennen würde und wenn er diesen film fährt,er nix mehr ausser hass in sich hat und kälte.

ja,ich kenne das bei ihm und weiss,das die zeit dies nach und nach wieder richtet in ihm.

aber ich hatte ihn ja nicht wirklich rausgeschmissen,so das ich im ungewissen war,was wirklich los ist mit ihm.

ich habe ihm erzählt,was diese zeit und sein schweigen mit unserer tochter und mir gemacht hat.habe ihm gesagt,das dies eigentlich unverzeihlich ist und er unserem kind sehr damit geschadet hat.

man sieht ihm an- in solchen momenten,wie sein gehirn versucht,diese dinge nachzuvollziehen...

es sind defizite...

so,wie es immer war,wurden seine starken negativen gefühle im laufe der wochen etwas schwächer,so das ich ihn auch wieder erreichen konnte..indem ich montags auf seine mailbox sprach..

nachdem er seine sicht erklärt hatte und ich meine,saßen wir am dienstag völlig platt und schweigsam da.ich glaube,wir beide dachten das gleiche:es hätte nicht so weit kommen müssen...

er hat also beides miteinander verbunden.kann man das so sagen?
starke gefühle der verletzung versucht mit drogen zu betäuben.

ich habe ihn gefragt,was er denn in zukunft mit seinem leben anfangen will.in welche richtung er will.ob er zurück will nach bonn...


natürlich nicht,war seine antwort.

er hat geglaubt,das ich ihn ablehne und loswerden wollte.
nachdem er von mir gehört hat,das dem nicht so war,war er beruhigt und motiviert und hat sofort einige seiner liegengebliebenen dinge geklärt.rechnungen.briefe,arbeitgeber.und er hat bei dem vermieter angerufen,der ihm vor weihnachten eine freie wohnung gezeigt hatte.er bekommt die wohnung.




er hat überlegt,für eine kurzzeittherapie noch einmal zurück zu gehen,wo er letztes jahr war.seine therapeutin war sehr passend für ihn.
er hat durch unsere gespräche erkannt,das sein trauma sein leben (und das unserer tochter..und meines...) immer noch zu sehr beeinflusst und möchte versuchen mit seiner kompetenten therapeutin,das thema noch mal anzugehen.

er möchte das seine sucht nicht mehr so grossen raum in seinem leben einnimmt und hat die hoffnung in einer nachbehandlung zu erfahren,wie er das schaffen kann.

sein traum ist es ,nach wie vor,zumindest mit mir zusammen zu leben,weil wir das als familie ad acta gelegt haben.

ich weiss ja nicht,ob er irgend wann einmal noch etwas ändern kann an seinem graskonsum.(reduzieren wäre das thema)..man wird sehen.

etwas fand ich noch interessant.nur ein kleiner aspekt.
als wir gestern von seiner vergangenheit mit heroin sprachen,sagte er,das er nach dem ende der heroinzeit ängste entwickelt hat.
leider konnte er die art der ängste getsern nicht detailliert erklären.
ich werde ihn nochmal zu einem anderen zeitpunkt dazu befragen.
wie viele männer,hat er nämlich oft in der vergangenheit behauptet,das er vor gar nichts angst hat.
aber eine art von angst-nach dem absetzen von heroin-hat er wohl.

ich weiss nicht,ob ihr mich versteht,wenn ich sage,ich bin auch wütend auf mich selber.
denn ich hätte es wissen müssen.
ich hatte ja den verdacht,das die dinge sich in seinem kopf so abspielen und ich hätte angemessen reagieren können,mein kind wäre nicht so sehr in mitleidenschaft gezogen worden.

aber die angst in mir überwog,so das ich die naheliegendste lösung nicht wahrhaben konnte..

ich möchte noch sagen,das in meinem mann wahrhaftig dieser mechanismus existiert und wenn dieser durch verletzung angetriggert wird,das ganze automatisch abläuft...


allerdings hat er natürlich auch gewisse verhaltensweisen,wenn sein suchtdruck hochkommt...
dann nutzt er streitsituationen..um zu fliehen..um sich zu betäuben.

welche pfade geht die menschliche psyche?

ein weites thema.

die kleine und ich erholen uns langsam.
spuren bleiben zurück.
es ist nicht leicht.
um so wertvoller ist die gruppe ,die meine tochter besucht.
ausserdem bekommen wir beide als angehörige von dort noch umfassendere hilfe.es tut gut,dass auch wir nun hlife und unterstützung nach all den jahren bekommen und nicht immer nur der erkrankte selber.

das wichtigste ist für mich,das
ich alles dafür mache,das es meiner tochter gut geht.ich versuche manches wieder gut zu machen,einiges besser zu machen,ich gebe ihr liebe,zuneigung,anteilnahme,zeit,wärme und geborgenheit.
alles was ich mir wünsche ist,das es meiner maus gut geht.

ich wünsche euch einen schönen abend.

samazeni


Smile
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nikki1977
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 24. Jan 2014 00:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Samamezi,

schön von dir zu lesen und schön, dass deine Tochter noch andere Bezugspersoenn hat


>> unsere tochter hatte also nach vier wochen am sonntag abend kontakt zu ihm aufgenommen per sms.
er hat mit ihr geschrieben und u.a. erwähnt,das er noch zu sehr verletzt wäre um nach hause zu kommen

Find ich so übel und mies, das Kind in eure Eheprobleme mithinein zu ziehen. Er spielt sie voll gegen dich aus, denn natürlich hat er ihr erzählt, dass er sich von DIR zu sehr verletzt fühlt. Ergo hat er die A...karte dir gegeben und dich für SEIN Verhalten herangezogen. Sie ist ein KIND! Keine erwachsene Person! Und selbst erwachsene Kinder, haben selten Bock in die Eheprobleme ihrer Eltern involviert zu werden.


>>er hat mir erzählt,das er durch unseren streit und meinem psychischen downsein(heulen,schreien,...) sich in die vergangenheit zurück gesetzt gefühlt hat,damals hat ihn seine stiefmutter aus dem haus geschmissen,er war etwa10 jahre jung .er war tatsächlich in diesem trauma und sein kopf sagte ihm nur:sie will mich loswerden.>>

ok. Und was sagte ihm sein Kopf, als du dich auf die Suche gemacht hast? Als du nächtelang nicht schlafen konntest und ihm geschrieben und um ein Gespräch gebettelt hast? Als du Typen aus der Szene angesprochen und nach ihm suchen lassen hast? Oder als deine Tochter versucht hat, ihn zurückzuholen, weil sie sich schuldig fühlte, das er geganegn ist? ( Das tun Kinder immer!)Und das 3 Wochen (!) lang?! Was sagte sein Kopf? " Sorry, bin zu breit."?

>>diese grausame zeit hatte ein gutes:er hat selber für sich noch mal ganz bewusst wahrgenommen,dass die zeit mit heroin für ihn definitiv vorbei ist.
ich kann mir vorstellen,das dieses wahrnehmen für ihn als suchtkranken etwas sehr positives ist.
natürlich ist diese tatsache auch für mich sehr wertvoll.>>

Ich würde ihm keinen Satz davon glauben, denn 1. war er mit anderen Sachen zu breit um überhaupt zu checken, was du schreibst ( er hat es also nicht mit klarem Kopf ausgehalten!) und 2. müsst er nach seiner Suchtgeschichte eigentlich auch wissen, dass man sowas nie sagen kann. Er hat sich ja auch jetzt aufs Kiffen eingeschossen, ohne, davon wegkommen zu wollen, ergo verlagert er.


>>er sagt,das ich ihn doch kennen würde und wenn er diesen film fährt,er nix mehr ausser hass in sich hat und kälte.>>

Das glaub ich ihm. Dennoch kanns nicht sein, dass DU und DEINE Tochter unter seinem Selbsthass leiden! Das heisst, du kannst dir Hilfe holen und auf dich achten. Denn er wird dies, wenn wieder irgendwas triggert nicht tun!


>>ich habe ihm erzählt,was diese zeit und sein schweigen mit unserer tochter und mir gemacht hat.habe ihm gesagt,das dies eigentlich unverzeihlich ist und er unserem kind sehr damit geschadet hat. >>

Mal ganz ehrlich. Ja, er hat damit auch eurer Tochter geschadet, aber auch dir. Und er weiss das auch! Und er wird es auch wissen, wenn er das nächste Mal verschwindet. Und das wird er. Stell dich schon mal drauf ein.



>>er hat also beides miteinander verbunden.kann man das so sagen?
starke gefühle der verletzung versucht mit drogen zu betäuben.>>

Vielleicht. Vielleicht war er auch gierig. Oder er hatte einfach Bock drauf. Oder er hat sich beschissen gefühlt. Oder, oder, oder. Das kann nur er dir beantworten. Ich lese etwas gefährliches in deinen Sätzen. Nämlich das hier...


>>ich weiss nicht,ob ihr mich versteht,wenn ich sage,ich bin auch wütend auf mich selber.
denn ich hätte es wissen müssen.
ich hatte ja den verdacht,das die dinge sich in seinem kopf so abspielen und ich hätte angemessen reagieren können,mein kind wäre nicht so sehr in mitleidenschaft gezogen worden.>>

Du hättest NIE angemessen können, weil das nämlch bedeutet, dass du für SEIN Handeln Verantwortung übernimmst! Letztlich hast du gar keine Kontrolle und weisst auch gar nicht, welche Trigger du bedienst, wenns knallt. Er weiss das auch nicht. Keiner weiss das. Dass du, irgendwas daran hättest ändern können, kannst du dir getrost von der Backe schmieren! Wenn du dein Kind nicht noch weiter in Mitleidenschaft ziehen willst, dann halt ihn auf Abstand, bis er in Therapie ist.

>>aber die angst in mir überwog,so das ich die naheliegendste lösung nicht wahrhaben konnte..>>

Genau, die Angst, dass er weg sein könnte. Dass er keinen Bock mehr auf eure Ehe haben könnte usw. Aber weisst du was? Wenn das so ist, dann kannst du sowieso nichts, NICHTS dagegen machen. Weder ihm nachlaufen, noch sonstwas. Wenn jemand nicht mehr will, dann ist das so und dann muss man das auch akzeptieren. Auch, wenn man Kinder hat. Man kann nichts dagegen tun. Er läuft weg, weil da was hochkommt, du läufst nach, weil du dich deiner Angst, was aus der Ehe wird, wenn du ihn einfach laufen lässt, nicht stellen willst.
Er muss sich den Konsequenzen seines Handelns gar nicht stellen, er weiss, dass du wartest. Es ist auch ok und ich kann es auch verstehen, dass du wartest und hoffst. Nur vergiss dich selbst mal nicht dabei und vor allem, übernimm keine Verantwortung für SEIN Handeln. Er ist ein erwachsener Mann.


LG Nikki
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kitty1978
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 24. Jan 2014 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

puh:

Zitat:
>>ich weiss nicht,ob ihr mich versteht,wenn ich sage,ich bin auch wütend auf mich selber.
denn ich hätte es wissen müssen.
ich hatte ja den verdacht,das die dinge sich in seinem kopf so abspielen und ich hätte angemessen reagieren können,mein kind wäre nicht so sehr in mitleidenschaft gezogen worden.>>

Du hättest NIE angemessen können, weil das nämlch bedeutet, dass du für SEIN Handeln Verantwortung übernimmst! Letztlich hast du gar keine Kontrolle und weisst auch gar nicht, welche Trigger du bedienst, wenns knallt. Er weiss das auch nicht. Keiner weiss das. Dass du, irgendwas daran hättest ändern können, kannst du dir getrost von der Backe schmieren! Wenn du dein Kind nicht noch weiter in Mitleidenschaft ziehen willst, dann halt ihn auf Abstand, bis er in Therapie ist.


mannometer, das war das erste, was auch mir an samazenis ausführungen aufgefallen ist! wie sehr kann ich verstehen, dass sie so denkt, habe auch oft solche gedanken gehabt, aber fuck - niemals darf man sich diesen schuh anziehen, man hätte etwas ändern können, wenn man anders reagiert hätte! habe mir auch öfter gesagt, machste jetzt gute miene zum bösen spiel, reagierst locker in situationen zu dritt (wegen dem kind, damit es nicht merkt, wie scheiße alles ist...), auch wenn ich fast geplatzt wäre, weil vater wieder mit stecknadel-augen nach hause kam, aufgedreht und souverän, kotzen hätte ich können... aber zum schluss ging das nicht mehr, dieses vorspielen, als wenn nix ist, weil mich diese wut endlich aufgerüttelt hat. diese wut nicht auf mich, weil ich so gelähmt bin, sondern auf ihn, weil er mir diese bürde durch seine sucht auferlegt. kann man das so formulieren?

und das ist doch das muster einer co-abhängigkeit, oder? immer schauen, wie er drauf ist, um dann so zu reagieren, dass man brenzlige oder stressige situationen vermeidet.

ein rotz, das ganze. bis man versteht...

samazeni, dir viel kraft Smile
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nikki1977
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 25. Jan 2014 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Kitty,

<< aber zum schluss ging das nicht mehr, dieses vorspielen, als wenn nix ist, weil mich diese wut endlich aufgerüttelt hat. diese wut nicht auf mich, weil ich so gelähmt bin, sondern auf ihn, weil er mir diese bürde durch seine sucht auferlegt. kann man das so formulieren?>>

Klar kann man das und verstehen kann mans sowieso Wink


>>und das ist doch das muster einer co-abhängigkeit, oder? immer schauen, wie er drauf ist, um dann so zu reagieren, dass man brenzlige oder stressige situationen vermeidet.>>

Das alleine noch nicht, aber so ne Einstellung zu verinnerlichen führt direkt hinein. Letztlich ziehen Co Abhängige aber auch immer einen heimlichen Gewinn aus der Krankheit. Dies hast du deinen Zeilen und deinem Eindruck nach, nicht gemacht. Co Abhängige schauen auch nur selten skeptisch auf ihre Beziehungen und hinterfragen sie so gut wie nie kritisch.

lg Smile
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2014 04:57    Titel: Antworten mit Zitat

Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass du zum einen nicht mit ihm zusammenleben willst/kannst, es dich aber auf der anderen Seite beschäftigt, wenn er euch verlässt. Klar, so etwas mag es geben... can't live, with or without you... dass es aber dermaßen beschäftigt, dass alles andere an Wichtigkeit verliert?! Jegliche persönliche Bewertung ihn betreffend dabei ganz außen vor. Die gesamte Konstellation ist schon sehr kurios.
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