Herzprobleme nach Speed/kokain

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faun
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Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2014 10:54    Titel: ich mach mir Sorgen über deine Aussage Antworten mit Zitat

Ich hoffe es schimpft jetzt keiner mit mir dass ich jetzt zitiere

Zitat:
Autor:"Special -K"
Quelle: "eve minus rave Punkt Schweiz"
2014-02-21

Ichhoffe es schimpft jetzt keiner mit mir dass ich jetzt zitiere

Hallo!

Da sich viele Fragen über MDMA um die akute und chronische Toxizität drehen, dachte ich, wäre es angebracht, mal einen kleinen Überblick über alle Eventualitäten hier aufzulisten, damit sich zukünftig viele Fragen schneller lösen lassen.

Grundsätzlich steht über all dem Folgendem die Tatsache, dass die Anfälligkeit für toxische Zwischenfälle und die Wahrscheinlichkeit zur Entstehung nicht einfach vorhergesagt werden kann. Der Grund liegt grob gesagt in der allgemeinen Physiologie jedes Individuums, weshalb es meines Erachtens nichts bringt, hier Zahlen springen zu lassen. Ich halte es daher für angebracht, lediglich anzunehmen, dass solche Fälle eintreten können, sie aber keine Regelmäßigkeit darstellen. Selbstverständlich steigt die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen bestimmter Probleme bei Mischkonsum oder Überdosierungen. Ein weiterer "kritischer" Fall ist auch der Erstkonsum, da hier in noch beschränkterem Maße über Zwischenfälle gemutmaßt werden kann. Das safer use Gebot, in kleinen Schritten zu beginnen, ist im Falle des Erstkonsums also nochmals dick zu unterstreichen.
Um die Toxizität dennoch irgendwie grob einschätzen zu können, ist es unumgänglich, etwas pharmakokinetisches und pharmakodynamisches Grundwissen über MDMA mitzubringen.
Der wichtigste pharmakokinetische Merksatz über das MDMA ist sein enzymtischer Abbau in der Leber über das Enzym CYP2D6. In hohen oder bei wiederholten Dosen (nachlegen!) hemmt MDMA dieses Enzym. Das bedeutet, dass weniger dafür zur Verfügung steht, um einerseits MDMA selbst abzubauen, andererseits um andere Stoffe, die ebenfalls über dieses Enzym verstoffwechselt werden, abzubauen. Das heißt, dass wiederholter Konsum oder hochdosierter Einzelkonsum von MDMA höhere wirksame Plasmakonzentrationen von MDMA erzeugt. Dadurch werden auch die MDMA-bedingten Nebenwirkungen potenziert, was die Wahrscheinlichkeit für toxische Schäden steigert. Die MDMA bedingten Schäden beruhen aber auch oft auf Metaboliten, die durch die Verstoffwechslung erst enstehen. Wenn aber das entsprechende Enzym gehemmt ist, so ist es nur logisch, dass sich der verstoffwechselnde Prozess auf andere Enzyme verlagert (wie beispielsweise COMT). Dabei entstehen wiederum andere Metabolite an anderen Orten im Körper, was wiederum andere toxische Phänomene erzeugt. Das ganze ließe sich noch eingehender betrachten, aber es genügt an dieser Stelle einfach zu wissen, dass es am sinnvollsten ist, mit seinem MDMA eher zu haushalten als es wie Mehl in einer Backstube zu verteilen.
Bei Mischkonsum von Substanzen, die über CYP2D6 verstoffwechselt werden, steigen wiederum die Plasmakonzentrationen dieser Stoffe, was deren Toxizität und (Neben-)Wirkung ebenfalls erhöht. Wenn ihr also plant, im Laufe eurer Session definitiv Mischkonsum zu betreiben, so ist es zumindest ratsam, sich darüber zu informieren, ob sich die Stoffe beim Abbau irgendwie im Weg stehen. Hier findet ihr eine Liste, die euch darüber Auskunft gibt - alle inhibierenden Substanzen sind folglich nicht zum Mischkonsum geeignet (Faustregel: alle trizyklischen Antidepressiva (Amitriptylin, Doxepin usw.), ß-Blocker (Carvedilol, Atolol, Metoprolol, Propanolol usw.), Proteaseinhibitoren (Ritonavir), Neuroleptika - aber auch Drogen!). Ein Beispiel: Nach einer durchfeierten Nacht mit häufigem wiederholten Konsum gibts zum Frühstuck aufkommende Paranoia, die der unbelesene Konsument versucht mit einem ß-Blocker etwas zu besänftigen. Das klappt nur bedingt, weil der ß-Blocker extreme Plasmakonzentrationen erreicht und einen akuten peripheren Vasospasmus auslöst - Herzklopfen setzt ein, kalte, kribbelnde Extremitäten und möglicherweise blaue Finger oder sogar blaue Arme kommen hinzu...
Pharmakodynamisch gibt es ebenfalls viele Schnittstellen, deren Kenntnis hilfreich ist, um gewissen Zwischenfälle zu vermeiden. MDMA ist ein nicht selektiver Monoaminrückaufnahmeinhibitor, hat jedoch seine höchste Affinität zum Serotonin-Transporter (SERT). Außerdem ist MDMA Agonist an 5HT1, 5HT2, M1, H1 und alpha2-Rezeptoren. Es (bzw. Metabolite) hemmt vesikuläre Monoamintransporter (VMAT), die Tryptophan-Hydroxylase, Tyrosin-Hydroxylase, leicht MAO und auch die T-Zell-Aktivität (Immunsystem). Es induziert die vermehrte Ausschüttung von Cortisol, ACTH, Prolactin, Oxytocin, ADH und Dehydroepiandrosteron (DHEA). Auf deutsch heißt das, dass MDMA ne Menge Action startet und selbstverständlich bei Mischkonsum auch eine Menge Wechselwirkungen entstehen können. Der entscheidende Merksatz im Rahmen pharmakodynamischer Überlegungen ist der, dass MDMA eine serotonerge Substanz ist und demnach nicht mit weiteren serotonergen Substanzen kombiniert werden sollte. Die meisten User hier im Forum wissen, was jetzt kommt: Die Gefahr ist ein u.U. tödliches Serotoninsyndrom. Darüberhinaus werden aber auch andere entscheidende Nebenwirkungen verstärkt, wie die MDMA-bedingte Hyperthermie. Auch diese synergistische Wirkungsverstärkung ist äußerst gefährlich und sollte daher vermieden werden.
Dieses Wissen (Verstoffwechslung über CYP2D6 und serotonerge Substanz) ist das Rüstzeug, um zumindest in etwa eine Vorahnung zu haben, wohin ein möglicherweise ausuferndes Konsumverhalten führen könnte.

Gut, jetzt aber zum Wesentlichen. Die "klassischen" Nebenwirkungen, die im Rahmen eines Trips entstehen und meist, bedingt durch den Dopaminregen, toleriert werden, sind:

Neurologisch: Trismus, Bruxismus, choreatische Bewegungen, Nystagmus, Mydriasis mit erhaltener Lichtreaktion, Ataxie, Verwirrtheit, Gemütshebung, Hyperaktivität, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, moderate Derealisation/Depersonalisation, erhöhte Angstneigung, Müdigkeit
Kardiologisch:Tachykardie, Hypertension, Flush, Herzklopfen
Vegetativ: Mundtrockenheit, Schwitzen, Harnverhalt

subakute Nebenwirkungen, die bis zu einer Woche nach dem Konsum auftreten sind:
prolongiertes Hang-over mit Depressivität (bis zu 5 Tage anhaltend), Muskelschmerzen, anhaltende Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen

zum prolongierten Hang-over sei an dieser Stelle schon angemerkt, dass die häufigen Versuche, sich seinen Serotoninspeicher mit L-Tryptophan zu pushen wahrscheinlich eher ein Griff ins Klo darstellen. Die Begründung ist, dass die serotoninbildenden Enzyme (Tryptophan-Hydroxylase) MDMA-bedingt bis zu einer Woche gehemmt sind und so auch ein Mehrangebot an Substrat nichts an der Misere ändern kann. Das heißt, dass über solche party-food Geschichten überhaupt nichts läuft, weil einfach nichts davon ankommt. L-Tryptophan-Substitution ist wahrscheinlich eher psychische Selbsttherapie als effektive Wiedergutmachung mit seinen schmollenden Serotoninsynapsen. Auch gilt demnach, dass einzig und allein ein sinnvoller Umgang mit der Substanz im Vorfeld ein "körperschonender" ist.

Die schweren, toxischen Nebenwirkungen sind (akut und chronisch):
Hyperthermie/Hyperpyrexie mit Rhabdomyolyse und Multi-Organ-Versagen, isolierte Leberinsuffizienz (Hepatotoxizität), (Nephrotoxizität), Schlaganfall (cerebrale Blutungen), Hypoglykämie, Hyponatriämie mit cerebralen Ödemen, Pneumothorax (Lungenriss)/Pneumomediastinum
Kardiologisch: plötzlicher Herztod, Angina pectoris-Anfall, Kardiomyopathie, (Sinus, ventrikuläre, supraventrikuläre) Tachyarrhythmien
neurologisch: epileptischer Anfall bis zum Status epilepticus, Serotonin-Syndrom, Panikattacken, (Neurotoxizität mit kognitiven Einschränkungen)
Darüberhinaus kommen noch Suizid und Verkehrunfälle hinzu

Die schweren Nebenwirkungen sind in ihrem Ausmaß epidemiologisch bisher nicht wirklich erfasst, weil es dazu einfach keine systematischen Untersuchungen gibt. Viele Phänomene beruhen daher auf vorgestellten Fallberichten, weshalb hier eine Quantifizierung ausbleiben muss. Man findet in manchen Papers hochgerechnete Zahlen, aber ich halte solche Angaben für nicht wirklich vertrauenswürdig. Nehmen wir also an, dass diese Fälle Ausnahmen darstellen(!). Sie sind aber meines Erachtens ins Bewusstsein eines Drogenkonsumenten zu rücken, um den nötigen Respekt vor einer Substanz zu schaffen, die leider viel zu oft unterschätzt wird. Das hier soll kein Akt missionarischer Panikmache darstellen, aber es wäre etwas unfair, derartige Zwischenfälle nicht in einer aufklärerischer Arbeit darzustellen.

Plötzlicher Herztod:
Die Ursache für dieses Phänomen kennt man noch nicht genau, aber es steht höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit Herzveränderungen (Kardiomyopathien) oder Rhythmusstörungen.
Eine undiagnostizierte (Erstkonsum!) Kardiomyopathie, Bluthochdruck, virale Myokarditis sowie ein undiagnostiziertes Wolff-Parkinson-White-, Long-QT- und Brugada-Syndrom (=alles Herzrhyhtmusstörungen) sind daher Risikofaktoren, die einen plötzlichen Herztod auslösen können. Bei entsprechend diagnostizierten Erkrankungen ist MDMA-Konsum vollständig zu vermeiden.
Auch ist beim Mischkonsum mit QT-verlängerden-Substanzen Vorsicht geboten (dazu auch die Abbauwege beachten!)! Hier findet ihr eine Liste QT-verlängernder Substanzen (z.B. DPH, Doxylamin, Methadon, Amitriptylin, Doxepin, Methylphenidat, Quetiapin usw.).

Hyperpyrexie, Rhabdomyolyse und Multi-Organ-Versagen:
Eine klassische Nebenwirkung vom MDMA ist die Erhöhung der Körpertemperatur. Diese Körpertemperaturerhöhung kann sich aber auch extremst übersteigern und zur sog. Hyperpyrexie führen mit Temperaturen über 41°C. Die Ursachen dafür sind vermeidbar, denn sie sind bedingt durch das MDMA selbst (Dopamin- und Serotoninrelease, mitochondrialer Entkoppler an Myozyten), durch Aufenthalt an heißen Orten (gefüllte Clubs, heiße Sommertage), "erhitzende" Aktivitäten (Tanzen, Sex, Sport) und einen erhöhten Muskeltonus. Diese übersteigerte Körpertemperatur ist deshalb schwerwiegend, weil sie das Entstehen einer Rhabdomyolyse (=Untergang von Skelett- und Herzmuskelzellen) mit Nierenversagen und Multi-Organ-Versagen (bedingt durch disseminierte intravasale Koagulation) triggern kann. Abkühlende Maßnahmen sind also im Sinne des safer use, um schlimmere Situationen schon vorab zu vermeiden. Angemerkt sei, dass antipyretische Mittelchen (Aspirin, Metamizol etc.) nicht wirksam sind und die Hyperthermie nicht mildern.
Die Rhabdomyolyse hat ihre Ursachen in der bereits genannten Hyperthermie/Hyperpyrexie, aber auch durch das MDMA selbst (vermutlich direkte Effekte an Skelettmuskelzellen), durch übermäßige Muskelaktivität (Tanzen!) und auch sekundär nach epileptischen Anfallen. Sie
ist äußerst schwerwiegend, weil sie erst eine Myoglobinurie auslöst (pinkeln von braunem Urin) und letztlich ein Nierenversagen erzeugen kann. Außerdem erzeugen untergehende Muskelzellen eine Hyperkaliämie (da Zellen allgemein eine hohe Kaliumkonzentration aufweisen), was wiederum zu schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen führen kann. Eine weitere Komplikation ist, dass das freigesetzte Myoglobin Gerrinnungsreaktionen auslösen kann, was eine sog. disseminierten intravasalen Koagulation auslösen kann, die im ersten Moment zu Bildung von Thromben/Embolien führt, letztlich aber durch einen Verbrauch der Gerinnungsfaktoren in einer erhöhten Blutungsneigung mündet. Diese Komplikation führt zum Multi-Organ-Versagen durch Thromben, aber auch zum Schlaganfall durch cerebrale Blutungen.
Die übermäßige Temperatursteigerung sollte also nicht auf die leichte Schulter genommen werden, aber genausowenig sollte man im Trip völlig freidrehen.

Nephrotoxizität:
Diese Schädlichkeit ist noch nicht wirklich gesichert, aber man vermutet, dass ein MDMA-Metabolit Schäden im proximalen Tubulus anrichtet. Sekundär können sie entstehen bei akutem Leberversagen mit hepatorenalem Syndrom oder bei hypertensiven Krisen.

Hyponatriämie:
Hyponatriämie bedeutet, dass verhältnismäßig zu wenig Salz im Blut ist. Auch hier gibt es wieder mehrere Ursachen, die einen solchen Zustand induzieren und fördern - die also umgehbar sind. Zum einen führt MDMA über den Serotoninrelase zu einer vermehrten Ausschüttung von ADH (antidiuretisches Hormon). Andererseits ist erwiesen, dass ein MDMA-Metabolit (HMMA) in vitro ein sehr potenter ADH-releaser ist. HMMA wird gebildet durch das Enzym COMT. Menschen, die aus genetischen Gründen hohe Mengen dieses Enzyms vorweisen, erzeugen also innerhalb kürzester Zeit große HMMA-Konzentrationen, die wiederum zu hohen ADH-Konzentrationen führen. Hier könnte also ein Grund für das Auftreten bei dem einen, aber nicht bei einem anderen erklärt werden.
ADH ist ein Hormon, das in der Niere zu einer vermehrten Rückfilterung von Wasser führt, weshalb man nicht oder zumindest weniger pinkeln muss. Rauchen, Stress und physische Aktivität triggern ebenfalls eine vermehrte ADH-Ausschüttung. Ein weiterer, entscheidender Entstehungsmechanismus ist das häufig zu beobachtende vermehrte Trinken hypotoner Getränke (auf deutsch: Wasser). Das ist bedingt durch die MDMA-bedingte Mundtrockenheit, was zu Durst führt, aber auch durch das häufig eingemeißelte safer use Verhalten, welches so viele user dazu verdonnert, immer ausreichend viel zu trinken, was dazu führt, dass jeder Brunnen ein Lustobjekt darstellt. Hinzu kommen chill out areas, die, natürlich in eigentlich guter Absicht, kostenlos Wasser bereit stellen, und ein eingeschränktes Urteilsvermögen über bereits getrunkene Mengen (Schwitzen hingegen ist kein ursächlicher Mechanismus - schwitzt also so viel wie möglich gegen die Hyperthermie!). Diese vermehrte Wassereinnahme bei gleichzeitig verminderter Wasserableitung führt zu einem Anstieg des Wasseranteils im Verhältnis zum Salzanteil im Blut.
Da Zellen im Körper an ein "ausgewogenes" Verhältnis gewohnt sind, kommt es zu physikochemisch bedingten Volumenverschiebungen, die im Gehirn Ödeme auslösen. Diese Ödeme erhöhen den Hirndruck und führen zu massiven Komplikationen.
Vorboten einer Hyponatirämie sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und eine zunehmende Lethargie im Verlauf des Trips. Sollte so jemand drauf kommen, ist Obacht geboten. Eine sinnvolle Intervention ist dann, den Betroffenen einfach dursten zu lassen (Diuretika sind zum einen nicht von Ungeschulten zu nutzen, zum andern sind sie in einer solchen Situation nicht wirklich hilfreich). Sollten sich die Symptome verschlimmern, treten Verwirrtheit, Krampfanfälle, Delirium, Koma (und Lungenödem) ein.
Aus den Fallberichten geht hervor, dass scheinbar v.a. Frauen zwischen 15-30 von einer Hyponatriämie betroffen sind (über 85%!). Man vermutet daher, dass es eströgenvermittelte Effekte gibt, die die Entstehung eines solchen Phänomens begünstigen.

Serotonin-Syndrom:
Die Ursache hierfür steckt in einer übermäßigen Aktivierung des serotonergen Systems durch pharmakodynamische (synergistische Wirkung) und pharmakokinetische (Abbauhemmung (s.o.!)) Effekte. Es tritt auf bei Überdosierung oder Mischkonsum (SSRI, SSNRI, Trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Kokain, Amphetamine, Fentanyl, Tramadol, Metoclopramid, Lithium, Ergotamine, Valproat, Carbamazepin, Triptane, Dextrometorphan, Tryptophan, 5-Hydroxytryptophan (SRI-Effekte: Pethidin, Tramadol, Methadon, Dextrometorphan, Ketamin; MAOI: Linezoli, Isoniazid) usw.).
Es ist ein akut eintretendes Syndrom und gekennzeichnet durch folgende Symptome: mentale Änderungen, autonome Instabilität und neuromukuläre Hyperaktivität. Im einzelnen heißt das: Verwirrung, Agitation, Hyperthermie, Schwitzen, Diahrrö, Hyperreflexie, Ataxie, Hypomanie, Myoklonus, okulärer Klonus, Rhabdomyolyse, Zittern/Schüttelfrost, tonisch-klonische Krampfanfälle, kardiovaskuläre Instabilität, erhöhter Muskeltonus, Muskelrigidität, Tremor, disseminierte intravasale Koagulation, progressive mentale Veränderungen. Das Serotoninsyndrom hat eine Mortalitätsrate von 15% und ist daher im Vorfeld zu vermeiden und beim Auftreten äußerst ernst zu nehmen. Das Problem ist, dass es nicht ursächlich zu therapieren ist, sondern nur symptomatisch. Leichte Fälle können mit Benzodiazepinen und atypischen Neuroleptika gemildert werden, aber bei letzteren stellt sich die Frage nach der Sinnigkeit. Leichte Syndrome mildern sich in 24-72h.
Schwere Fälle hingegen gehören ins Krankenhaus und erfahren dort eine Sedierung mit neuromuskulärer Blockade und künstlicher Beatmung. Aber da es letztlich kein Zaubermittel dagegen gibt, ist jeder beraten, der sich über eine solche komplikation bereits zuvor bewusst geworden ist.

Die häufig angesprochene Neurotoxizität ist sicherlich ein theoretisch interessantes Gebiet, aber auf der anderen Seite auch kein Thema, das sich lohnt, so ausgebreitet zu werden. Bis heute ist am Menschen keine dauerhafte, irreversible Neurotoxizität eindeutig nachgewiesen. Es gibt viele Ergebnisse, die einen guten Eindruck vermitteln, aber sie sind eben nicht so erhärtend, dass ein abschließendes Urteil gefällt werden kann (Radikalwirkung eines (unbekannten) MDMA-Metaboliten, Autotoxizitätshypothese von Dopamin, hyperthermiebedingte morphologische Schäden). Nach neuropsychologischen Untersuchungen sind für bis zu einem Jahr feststellbar: ein gestörter Schlaf mit zu weniger Total- und NREM-Schlaf bei vermehrtem unruhigen/erfüllenden Schlaf, eine erhöhte Depressionsneigung, gesteigerte Ängstlichkeit, Impulsivität und Aggressivität, verminderte Gedächtnisleitung mit verschlechtertem Kurzzeit- und episodischem Gedächtnis. Inwieweit die Ergebnisse von Bedeutung sind, lässt sich einfach noch nicht sagen.


Unterm Strich ist also zu sagen, dass wie bei so vielem im Leben auch hier wieder der gesunde Menschenverstand siegt und die Tipps lediglich das beinhalten, was eigentlich sowieso schon auf der Hand liegt: Kennt (all!) eure Drogen, kennt (all!) eure Dosen, kennt euer Konsumverhalten, nehmt euch beim Feiern auszeiten und trinkt nicht in jeder erdenklichen Situation literweise Wasser, verordnet euch nach den Trips geistigen und körperlichen Urlaub, achtet auf euren Körper und seine Signale, unterschätzt nicht auffällige Situationen, nur weil ihr sie schon gesehen habt, habt ein Auge aufeinander und ein Plan B in der Tasche - und: übertreibts nicht.
Aber gut, klingt leichter als es für viele in Wahrheit ist. Wink

So, falls jemand Fehler findet oder Ergänzungen hat, ist er natürlich gern eingeladen, hier berichtigend tätig zu werden. Ich hoffe, die Zusammenfassung gibt einen guten Überblick über die "Gefahren", die MDMA-Konsum so mit sich bringen kann, und hilft dabei, ein paar zukünftige Fragen und Unklarheiten auszuräumen.

Für diejenigen, die sich weiter einlesen wollen:
Bodmer, Michael et. al (2008). Intoxikationen mit Amphetaminen: Bedeutung für die Notfallmedizin. Schweiß Med Forum.

Garland A. Campbell, Mitchell H. Rosner (2008). The Agony of Ecstasy: MDMA
(3,4-Methylenedioxymethamphetamine) and the Kidney. Clin J Am Soc Nephrol.

A. P. Hall, J. A. Henry (2006). Acute toxic effects of ‘Ecstasy’ (MDMA) and related compounds: overview of pathophysiology and clinical management. British Journal of Anaesthesia.

Adrienne Z. Ables, PharmD, Raju Nagubilli, MD (2010). Prevention, Diagnosis, and Management of Serotonin Syndrome. Am Fam Physician.

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clawhunter
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Anmeldungsdatum: 02.01.2014
Beiträge: 38

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2014 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Faun erstmal danke für deine Antworten

Zitat:
Alles was Du aufgezählt hast ist für Herz Kreislauf belastend, jetzt mal im Ernst.

Herzrythmus hoher Blutdruck, zu enge venen Klappenfehler, hohe Schlagfrequenz, Muskelanspannung... und da gibts noch mehr. Vorhöfe erweitert oder zu groß...oder was anderes. ich bekomm da sauswendig nicht mehr hin. Die Ursachen können viele sein. Psychischer Druck auch. Zum einen wegen anderer Schwierigkeiten Problemen und Lasten, oder aber aus Sorge ums Herz. Ebenso Venenverengung... gibts auch.


Das es Herz/Kreislauf belastend ist weiß ich, allerdings wurde das was du beschrieben hast ja bei mir getestet, meine herzwerte sind alle im Normalenbereich und Grade bei Klappenfehler, oder Venenverengung hätte bei mir ja das BelastungsEKG angeschlagen, aber auch hier war alles gut.
Deswegen war ja die Frage wo plötzliche das Stechen kurz nach dem Konsum herkommt, eventuell falsch geatmet o.ä.

Ansonsten hab ich mir den Text zu MDMA durchgelesen(viel Text Very Happy )und auch da - klar es belastet den Kreislauf und das Herz, allerdings hatte ich eher den Vergleich zu Speed gesucht, da das zeug ja schon sehr Extrem auf das Herz geht und ich grad nach meinen Letzten Erfharungen eher etwas nehmen will das nur eine abgeschwächtetere Wirkung auf das Herz hat als Pep.
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faun
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Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2014 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht Rythmusstörungen?

Jedenfalls Koka und klasse Mischkonsum, das geht gut auf die Pumpe. Bei mir jedenfalls. Ob Deine Vorschläge besser sind als Speed fürs Herz? Ich glaub nicht. Hast du für die Untersuchung noch die Anmerkung gegeben dass du Konsument bist?

So wie ich grad Deinen Test verstehe nicht! Dann am besten nochmal hin, ggf. Testen lassen oder zumindest denn einen Arzt des vertrauens fragen wie die Ergebnisse zu deuten sein bei Konsum.

Hast auf der letzten Party iergendwie was abbekommen und jetzt sorgst Du dich.

Leute die Drogen nehmen sind echt krank.

Ich glaub nicht das du n Klappenfehler hast. Ich glaub das hängt mit Konsum zusammen. ist mir nicht unbekannt, allerdings wirkts bei jedem anders.

HAb Koks und glaub extasy mal in Mischung gehabt mit jede menge Poppers. Mit Alkohol verstärkt und zwischendurch ne Tüte gehabt. so auf 12h aufgeteilt. War Saugeil das gefül wenns im Kopf anfing zu kribbeln weil der Sauerstoff knapp wurde...

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clawhunter
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Anmeldungsdatum: 02.01.2014
Beiträge: 38

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2014 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Doch doch beim Test hatte ich gesagt das ich Herzbeschwerden hab seit den letzten Kokain konsum.
Aber wie gesagt BelastungsEKG,24 Stunden EKG,Blutbild, Troponintest (also auf Verengungen,Durchblutungsstörungen) Lungentest, alles ohne auffälligkeiten.

Ja ich hatte Silvester mal starke Rhythmusstörungen da hatte ich ne Überdosis Speed (ich dachte echt mir bleibt das Herz stehen, noch nie in meinem Leben solche ANgst um mein Leben gehabt) nach 3 Tagen war aber alles wieder gut, also hab ich gut 2 Wochen später das Koka gezogen und nur 20 nach dem Konsum eben dieses Stechen in der Seite (ohne Rhythmusstörungen, oder sie sind mit im Rausch nur nicht aufgefallen,war auch gut betrunken und schon vor der Feier Müde und den tag über nichts gegessen, eventuell deswegen diese Herzprobleme?)

Ich muss schon sagen das nach der Silvester und der Kokain erfahrung ich ein wenig das Vertrauen in mein Körper verloren hab, vorher war alles unbeschwert gar nicht nachgedacht ob man was am Herz haben könnte oder vor dem Konsum das dass so starke auswirkungen haben kann...
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