Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
sad rose Anfänger
Anmeldungsdatum: 26.02.2014 Beiträge: 1
|
Verfasst am: 26. Feb 2014 12:36 Titel: brauche Tipps (Tavor und Ängste) |
|
|
Hallo,
ich bin neu hier und befinde mich in einer Situation, die so nicht mehr weitergehen kann.
Ich versuche mich kurz zu fassen, so fern das möglich ist.
Ende 2009 verstarb mein Bruder völlig unerwartet. Im Wintersemester 09/10 fing auch mein Studium an. (Zur information: ich bin 30 Jahre alt, weiblich und habe nach einer Ausbildung, ein paar Jahren Berufserfahrung und Abendschule, 09/10 eben angefangen zu studieren).
Der Tod meines Bruder war die ersten paar Wochen erst mal ganz schlimm...ich war am Ende, schaffte es aber trotzdem ganz gut das zu verdrängen...und nach einigen Monaten, war es auf einmal ganz normal, es zu verdrängen. Es klappte auch ganz gut. Es kam mir alles "unreal" vor...war ich in der Uni, kam es mir vor, als wäre ich gar nicht da, war ich zuhause, dachte ich über unsere neue Familiensituation nach und auch das kam mir unreal vor. Ich lebte wie in einer "Blase" wie ein einem "Traum" aber ich lebte, bzw funktionierte und das Studium lief auch die ersten Semester verhältnismäßig gut.
Muss dazu sagen, dass ich vorbelastet bin. Leide seit Jahren unter sozialer Phobie..habe seit meiner Kindheit (habe mich mal übel an einem großen Bonbon Verschluckt) panische Angst beim Essen zu ersticken. Und auch allgemein, war ich oft niedergeschlagen...
Nun verschrieb uns der Hausarzt für meine Mutter und mich Tavor, nach dem das mit meinem Bruder war. Meine Mutter nutzt es nur kurz, da sie nicht unter Tabletten stehen will (kluge Entscheidung). Mir dagegen, kam das Tavor quasi wie gelegen. Ich konnte mich damals in der Schule, ja sogar in der Abendschule immer gut vor Referaten und solchen Dingen drücken, kam irgendwie drum rum. Bereits in der Abendschule merkte ich aber auch, dass ich auch "allgemein" immer ängstlicher wurde...(zb. war es mir sehr unangenehm, wenn hinter mir Leute saßen, manchmal war ich sogar zu ängstlich mich umzudrehen)
Im Studium dann fing es schon bald an mit Referaten & Co. Ich nahm zu solchen Anlässen dann Tavor...zuerst "nur" 1,5 mg...
Das mit dem Tavor nahm aber alles so seinen lauf...kurz gesagt, ich bin heute Abhängig von Tavor...ich nehme mittlerweile täglich Tavor und zwar 2mg. In schlimmen Momentan, also bei Vorträgen usw...brauche ich mittlerweile mind. 5 mg...damit sich da noch die Angst löst. Aber wenigstens halte ich meine tägliche Dosis bei 2 mg..
Was mein Studium betrifft, so wurde ich von Semester zu Semester schlechter...ich merkte wie ich müder, und kaputter wurde, meine Kräfte ließen nach, da auch das mit meinem Bruder nicht mehr länger zu unterdrücken war...
Ich schleppte mich so durch...Jetzt habe ich noch 1 Semester evtl auch 2 vor mir..(wobei das allerletzte ..also das zweite von diesen beiden, genehmigt werden müsste...((was es vermutlich auch wird nehme ich an))es steht trotzdem grad alles irgendwie wackelig da.
Mein Problem ist jetzt. Ich möchte das Studium unbedingt packen. Ich weiß auch, dass ich jetzt nicht von Tavor entziehen kann...ich denke das würde mich dann komplett umhauen...das möchte ich tun, wenn mein Studium rum ist, was ja im Grunde auch nicht mehr so lange dauert.
Was ich bis jetzt nicht erwähnt habe, die Tavor helfen mir auch gut beim Essen, die Ängste, zu ersticken sind da viel weniger...und das tut so gut. Habe auch mal wieder etwas zugenommen so...
Es ist jetzt so: Ich möchte die tägliche Dosis von 2mg Tavor nicht steigern. Merke aber dass es ziemlich blöd ist die Tavor morgens alle auf einmal zu nehmen...(habe die 0,5 mg) also direkt 4 Tabletten auf einmal...
Kann dann zwar wunderbar frühstücken und evtl auch noch mittagessen aber schon gegen Abend merke ich wieder Angst...und mache mir dann lieber eine Suppe anstatt, etwas, dass man wirklich kauen muss...da eben die Angst wieder da ist.
Muss dazu sagen, ich nehme die Tavor schon immer direkt am Stück, noch nie nahm ich die verteilt auf den Tag. Ich kam irgendwie nie auf die Idee und der Arzt hat mir auch nie was dazu gesagt und mittlerweile ist es mir irgendwie peinlich ihn daraufhin anzusprechen, da ich zu ihm auch nicht so nen guten Draht habe..
Ich denke, grad wegen der Essensangst, wäre es aber gut, das umzustellen. Nur weiß ich nicht wie...ehrlich gesagt...
morgens 1mg + abends 1 mg...? Ich habe es mal probiert aber das 1mg morgens "reicht" mir nicht so ganz aus um frei zu essen, das ist das Problem...
Jetzt wollte ich mal fragen, hat vll irgendjemand Tipps bezüglich der Dosis und der Umstellung verteilt auf den Tag?
lg sad rose |
|
Nach oben |
|
![](templates/subSilver/images/spacer.gif) |
Pimpinelle Platin-User
![Platin-User Platin-User](img/rang-05.gif)
Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
|
Verfasst am: 26. Feb 2014 13:15 Titel: |
|
|
Hallo sad rose,
es macht keinen Sinn, die Tabletten umzustellen, wenn ich das mal so direkt sagen darf. Besser wäre, du würdest dich in kleinen Schritten deinen Ängsten stellen und die Tavor reduzieren, vielleicht auch eine begleitende Psychotherapie machen.
Trauerarbeit hat bei dir offensichtlich nie stattgefunden, ist aber unbedingt erforderlich, um überhaupt weiter zu kommen bzw. um abschließen zu können. Ebenso sinnvoll wäre also, das nachzuholen.
Langfristig gesehen ziehst du mit Tavor die große Arschlochkarte, wenn du mich fragst. Pillen haben noch niemals gegen Probleme des realen Lebens geholfen.
Deine Frage kann ich weiter nicht beantworten.
Gruß
Pimpinelle |
|
Nach oben |
|
![](templates/subSilver/images/spacer.gif) |
knoller Bronze-User
![Bronze-User Bronze-User](img/rang-02.gif)
Anmeldungsdatum: 17.12.2013 Beiträge: 23
|
Verfasst am: 26. Feb 2014 13:57 Titel: |
|
|
Hallo,
bei einer Benzoabhänigkeit fährt man meiner Meinung am besten wenn man das Zeugs langsam ausschleicht. Es gibt eine Seite wo das alles ganz genau beschrieben ist. Auch die Wirkungsweise von Benzodiazepinen.
http://www.benzo.org.uk/german/bzcha01.htm
Hier dem Link folgen.
Das beste ist auch erstmal umsteigen auf ein Benzo mit langer Halbwertzeit. Das hat was mit dem Wirkstoffspiegel zu tun. Natürlich alles mit Hilfe eines Arztes.
Das hat bei mir echt gut geklappt aber ganz ohne Entzugserscheinungen geht das wohl nicht ab.
Wünsch dir viel Erfolg.
Gruß knoller |
|
Nach oben |
|
![](templates/subSilver/images/spacer.gif) |
Sammy Gold-User
![Gold-User Gold-User](img/rang-04.gif)
Anmeldungsdatum: 13.04.2013 Beiträge: 385
|
Verfasst am: 26. Feb 2014 16:19 Titel: Tavor |
|
|
Hallo Rose.
Ich nehme seit 2012 Tavor.
Bis zu 1 mg täglich.
Ich habe die Einnahme auf 2 Einheiten verteilt gehabt, weil ich spürte, dass die Tavor nicht so lange anhält.
Deshalb finde ich eine zweimalige Gabe besser.
Vielleicht könntest du morgens 1,5 nehmen und nachmittags 0,5 mg?
Ich habe seit ein paar Wochen erst auf 0,75 mg, jetzt seit kurzem auf 0,5 mg runterdosiert.
Es ist ok bis jetzt.
Voriges Jahr habe ich meine Dosis von 1 mg einfach abgesetzt. So "befahl" es mein alter Psychiater. Es ging 3 Monate lang gut, dann kamen die Ängste wieder. Mein neuer Psychiater meinte, dass wäre ganz normal, dass die Ängste nach einiger Zeit wiederkommen.
So verschrieb er mir wieder Tavor und versprach, wenn ich absetzen kann/will/muss, dass er mir als Hilfe dazu Diazepam geben will.
Gut, das hat mich schon beruhigt.
Aber jetzt habe ich es ja auch erst mal so auf 0,5 mg geschafft.
Diese Dosis behalte ich aber erst mal bei.
Meine Empfehlung an dich wäre also:
Suche dir einen Arzt, der dir mit der Diazepam-Methode das runterdosieren erleichtert.
Ansonsten mache ich noch Psychotherapie gegen die Angst. Das hat auch schon etwas geholfen.
Würde auf keinen Fall die Hauruck-Methode anwenden, die mir mein alter Psychiater aufgezwungen hat. Das wurde ja nix.
Ich wünsche dir alles Gute für dein Vorhaben, von Tavor wenigstens etwas runterzukommen.
Ängste zu haben ist grausam. Manche Menschen müssen deshalb immer ein Benzo nehmen, weil sie es einfach anders nicht aushalten.
Vielleicht bleibe ich aus diesem Grund ja auch erst mal für länger auf 0,5 mg.
Lieben Gruß
Sammy |
|
Nach oben |
|
![](templates/subSilver/images/spacer.gif) |
|
|