Seit 15 Jahren Alkohol, Drogen, Einsamkeit,Spielsucht,Depris

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seegurke
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.09.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2015 16:17    Titel: Seit 15 Jahren Alkohol, Drogen, Einsamkeit,Spielsucht,Depris Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich bin ziemlich am Ende und habe lange überlegt, ob ich hier mal meine Geschichte posten soll, oder es lassen soll, Hoffnung dass sich irgendwie noch mal was bessert habe ich leider keine mehr.

Vielleicht kann mir jemand doch ein paar Tipps geben, auch wenn diese in Klinik, Therapie, usw. bestehen, was ich alles schon mache (gemacht habe).

Ich bin 36 Jahre alt und komme mit der Welt, das sich durchkämpfen, das Darwinistische und brutale Prinzip dieser Erde nicht klar.

Ich bin Scheidungskind, im Alter von 6 Jahren. Danach hat meine Mutter mich mehr oder weniger grossgezogen.

Meine Mutter ist eine relativ starke Person, hat mit Depressionen oder anderen Sachen nicht viel am Hut.

Mein Vater aber sehr wohl, er nimmt Venlafaxin und täglich ca. 8 Flachen Bier, lebt in der Eifel und ich besuche ihn selten, da meine Schwiegermutter schwer ertragbar ist.

Aufgewachsen bin ich dann auch in dem Haus meiner Mutter, wo ich heute noch lebe. Meine Mutter hatte immer wieder andere Partner und ich lebe heute mit ihr und meinem Schwiegervater in einem Haus.

Er ist Unternehmer, sie steht wie gesagt auch mitten im Leben, das Problem bin jedoch ich.

Nach meiner abgeschlossenen Ausbildung 1998, fing ich an, aufgrund Depression, Einsamkeit, etc. zunächst mit Alkohol.

Dazu muss ich sagen, dass ich, seit ich denken kann, hypersensibel bin (Hochsensibilität, HSP), sehr melancholisch und immer nachdenke über mich und über die Welt.

1999 dann kam ich durch Schulkollegen leider an Cannabis.

Zunächst hatte ich vermehrt Ängste dadurch, doch dann habe ich es schätzen gelernt.

Ich hatte ein Geborgenheitsgefühl, die Sinne waren intensiver und in Kombination mit Alkohol flüchtete ich mich Tag für Tag in meine Fantasiewelt (Rollenspiele PC).

Auch von Zigaretten konnte ich nie die Finger lassen.

Eigentlich konnte/kann ich nur im zugedröhnten Zustand die Welt und mich selber ertragen.

Na ja, also seit 1999 bis 2010 sah mein Tag eigentlich so aus, Abends ein paar Joints und 3-4 Flaschen Bier, ein paar Kippen, Rechner angemacht, computergespielt.

Also ca. 300 Euro pro Monat sind dafür draufgegangen. Also hochgerechnet ca. 40000 Euro.

Ich habe immer wieder auch Arbeitsstellen angenommen, Zeitarbeit, oder Praktikas gemacht oder auch mal eine Weiterbildung.

Ich war immer sehr beliebt, war sehr einfühlsam, kommunikativ, witzig, habe auch oft Kompimente von Frauen bekommen, dass ich sehr attraktiv war, usw.

Unternommen habe ich aber nie viel, ich war immer froh, wenn ich mich Abends zudröhnen konnte, und anstatt Kontakte mit Frauen aufzubauen habe ich mir lieber eine Pornosammlung aufgebaut.

Na ja, 2006 und 2007 habe ich gar nicht mehr richtig existiert, da sass ich nur im dunklen Zimmer und hatte Psychosen. Dass das durch das Kiffen kommt, aufgrund der hohen Sensibilität habe ich erst 2010 begriffen.

2010 dann habe ich endgültig aufgehört zu kiffen.

Die Psychose verschwand, die Depression blieb.

Dann habe ich nach legalen Kokainalternativen im Internet gesucht.

Badesalz, Pflanzendünger wie Charge+, Freedom, Jungle Dust+, diese ganze Chemiescheisse, dafür habe ich ca. 3000 Euro ausgegeben und mir reingezogen.

Dann folgten 12 Stunden Ornationsmarathons, dann der Zusammenbruch, usw.

Pep halt.

Noch schlimmer dass ich mir dubiose Research Chemicals im Internet bestellt habe, und die so schreckliche Konsequenzen gesundheitlich hatten, dass ich heute jeden Tag, wohl bis zu meinen Lebensende mit zu tun haben werde.

Geruchs/Geschmackssinn weg, etc.

Seit 2012 dann mit der Scheisse aufgehört.

Dann habe ich die Onlinecasinos wie bet and lose, usw. entdeckt.

Bestimmt 7000 Euro dort verzockt.

Von Mitte 2014 dann clean, und dann diesen Monatsanfang wieder ein Komplettabsturz und 1000 Euro verzockt.

Ich möchte nicht dass der Text zu lange wird, aber das sind nur die gravierendsten Sachen.

Seit 2011 in Psychotherapie, bisher erfolglos, immer wieder Psychopharamka probiert, aber ich kann diesen Zustand kaum aushalten, es ist ein widerliches Zeug und daher immer wieder nach 1,2 Tagen abgesetzt.

Ich habe absolut keinen Plan mehr, ich wache morgens auf und würde am liebsten nicht mehr aufstehen.

Kann mir jemand einen Rat geben?
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2015 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo seegurke,

Danke das Du über Dein Leben geschrieben hast. Das liest sich ganz doll traurig😭.

Du möchtest einen Rat? Wechsele den/die Therapeut/in. Manchmal muss man ein paar erlebt haben, um irgendwann das Gefühl zu bekommen,verstanden zu werden und Hilfe zu bekommen. Steck den Kopf nicht in den Sand und tritt Dir wenn nötig in den Hintern...

Aufgeben? Nein, kämpfe um Dein Wohlbefinden. Vllt.kannst Du auch eine Gruppentherapie absolvieren, lernst Leidensgenossen kennen, Ihr könntet Euch dann verabreden, was zusammen unternehmen, wie z.B.gemeinsam kochen und sowas ähnliches.

Nur nicht immer alleine zu Hause glucken und in den Trübsinn verfallen.

Ich wünsche Dir hier viel Input, hoffentlich sind einige Ideen für Dich interessant!

Einen schönen Abend wünscht Dir Lämmi
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Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2015 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

guten abend seegurke!
ich kann mich lämmchen da nur anschliessen.auf jeden fall den therapeuten wechseln,
denn manchmal muss man leider lange suchen bis die chemie stimmt.
ein therapeut hat mal zu mir gesagt das die chemie mehr als 80% der therapie ausmacht.
also wenn die nicht stimmt und man sich nicht 100%ig wohl fühlt kann die therapie nicht
erfolgreich sein!
ich bin auch ziemlich sensibel vielleicht nicht hypersensibel aber doch sehr oft nachdenklich
über die welt so wie du und oft auch zu empathisch!
ach ja ich weiss ja nicht was für psychopharmaka di nimmst aber ich würde die finger auf
jeden fall von neueroleptika wie zb. truxal,dominal,quetiapin(seroguel) usw. lassen die haben
mehr nebenwirkungen als das sie helfen.
AD's sind in ordnung.und benzos nur im notfall eben wegen der abhängigkeitsgefahr!
auf jeden fall lass dich nicht unterbekommen.ich hatte in den letzten monaten wegen meiner
amgststörung und den depris keinen bock auf nichts mehr,aber mittlerweile geht es etwas
besser mit den depris.anscheinend hat mein AD doch noch angeschlagen.ich bekomme
cipralex musst du mal versuchen oder fluoxetin soll auch sehr gut helfen.
aber es dauert ein paar wochen oder manchmal auch monate bis es wirkt!
aber es macht nicht müde oder dicht oder so also ich hatte keine nebenwirkungen!Gruss
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BloKK
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 11.11.2014
Beiträge: 548

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2015 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Domenico hat Folgendes geschrieben:
guten abend seegurke!
ich kann mich lämmchen da nur anschliessen.auf jeden fall den therapeuten wechseln,
denn manchmal muss man leider lange suchen bis die chemie stimmt.
ein therapeut hat mal zu mir gesagt das die chemie mehr als 80% der therapie ausmacht.
also wenn die nicht stimmt und man sich nicht 100%ig wohl fühlt kann die therapie nicht
erfolgreich sein!
ich bin auch ziemlich sensibel vielleicht nicht hypersensibel aber doch sehr oft nachdenklich
über die welt so wie du und oft auch zu empathisch!
ach ja ich weiss ja nicht was für psychopharmaka di nimmst aber ich würde die finger auf
jeden fall von neueroleptika wie zb. truxal,dominal,quetiapin(seroguel) usw. lassen die haben
mehr nebenwirkungen als das sie helfen.
AD's sind in ordnung.und benzos nur im notfall eben wegen der abhängigkeitsgefahr!
auf jeden fall lass dich nicht unterbekommen.ich hatte in den letzten monaten wegen meiner
amgststörung und den depris keinen bock auf nichts mehr,aber mittlerweile geht es etwas
besser mit den depris.anscheinend hat mein AD doch noch angeschlagen.ich bekomme
cipralex musst du mal versuchen oder fluoxetin soll auch sehr gut helfen.
aber es dauert ein paar wochen oder manchmal auch monate bis es wirkt!
aber es macht nicht müde oder dicht oder so also ich hatte keine nebenwirkungen!Gruss


Muss dir da mal widerpsrechen, Psychopharmaka, im speziellen Neuroleptika sind Fluch & Segen zugleich.
Für manche überwiegen wohl die Nebenwirkungen und macht dadurch das Medikament nutzlos aber für mich und auch für viele andere ist es einfach nur ein Segen. Weißt du wie es ist wenn man in der Woche nur 2 bis 3 mal schlafen kann? Ohne Drogen, 40 oder 50std wach so das man so müde ist und nicht mal noch aufstehen will weil man so fertig ist aber dennoch nicht schlafen kann, da ist Seroquel echt der Retter in Not. Nebenwirkungen habe ich da auch keine festgestellt bis auf die Gewichtszunahme von 10kg in 2 Wochen aber da ich immer untergewichtig war und jetzt wegen dem Seroquel auf Normalgewicht bin (67kg auf 175cm) ist das kein Problem. Die Gewichtszunahme hat auch nach 2 oder 3 Wochen aufgehört und ich hab permanent ein Gewicht von 66 bis 68 Kg.
Ist aber schon klar das immer nur Medi's verschrieben werden um die Symptome zu beseitigen bzw zu lindern, an die Ursache wird nie herangegangen, da musst du selbst deine ganze Kraft einsetzen um dem gewachsen zu sein und da die meisten sowieso psychisch labil sind, sind Neuroleptika schon hilfreich. Antidepressiva sind meiner Meinung nach das schlechte daran, unzählige hab ich durch (Sertralin, Fluoxetin, Citalopram, Paroxetin, Trittico usw..) und mir haben sie nix gebracht, bin auch schwer depressiv aber hab nach paar Monaten das Trittico ( das AD das mir am meisten "geholfen" hat) abgesetzt weil es mir ohne besser ging.

So nach dem Prinzip, bist du depressiv - nimm ne pille. kannst du nicht schlafen - nimm ne pille. bist du zu aktv - nimm ne pille. kommst du morgens nicht aus dem bett - nimm ne pille.
Ich will jetzt auch nicht Neuroleptika gut reden sondern nur sagen das sie manchmal echte Hilfsmittel sein können
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graham
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2015 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

blokk, such dir einfach mal n job und du wirst sehen, wie prima das dann mit dem schlafen funktioniert! wenn man sowieso die ganze zeit pennt und die einzige anstrengung, das ein und ausschalten der konsole/des pc's ist, kann das schon mal vorkommen, das man nicht einschlafen kann!

graham
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seegurke
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.09.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2015 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

meine Therapie ist bald ausgelaufen, ob ich eine Verlängerung bekomme, steht noch in den Sternen.

Einen anderen Therapeuten mal so eben zu finden, ist wie ein Lottogewinn, die meisten sind hoffnungslos überbucht.

Leider. Crying or Very sad
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