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Alucard79 Anfänger
Anmeldungsdatum: 02.03.2014 Beiträge: 1
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Verfasst am: 2. März 2014 15:08 Titel: Test auf Morphium/Heroin positiv durch Mohnbrötchen |
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Hallo,
ich wollte hier nur kurz meinen persönlichen Erfahrungsbericht bezüglich dem falsch-positiven Testergebniss eines Morphium/Heroin-Drogenscreenings schreiben. Ich denke, es ist wichtig für Leute, die wie ich fälschlicherweise in eine Falle tappen und sich damit eine Menge ärger einhandeln können:
Kurz zu der Vorgeschichte:
Ich hatte vergangenen November ein wichtiges Vorstellungsgespräch bei einer Firma. Die firmeninternen Vorschriften besagten, dass jeder Bewerber bei seinem Vorstellungstermin einen Drogentest machen muss (Blut- und Urintest, jeweils 2 Proben), der auf Alkohol und alle gängigen Drogen getestet wird.
Ich muss dazu sagen, dass ich noch nie in meinem Leben illegale Drogen genommen habe (ausser hin und wieder ein Bier) und bei dem Test keine besonderen Schwierigkeiten erwartet habe. Der Test war vorher angekündigt und ich hab eine Woche vorher keinen Alkohl mehr getrunken.
Das Vorstellungsgespräch verlief gut und ich habe ein Job-Angebot bekommen mit der Voraussetzung, dass in dem Test alles negativ ist.
Nach ca. 3 Wochen hat dann das Analyselabor bei mir angerufen und mir mitgeteilt, dass in dem Test ein positives Ergebnis bei Morphium/Heroin herauskam. Ich bin erst mal aus allen Wolken gefallen, da das Ergebnis unmöglich richtig sein konnte. Ich habe dann mit dem Labortechniker einige Optionen diskutiert (Codein im Hustensaft, rezeptpflichtiges Morphium als Schmerzmittel). Da ich jedoch alles ausschliessen konnte, wies ich ihn an, auch die Blutprobe mit einem Massenspektrometer zu untersuchen, was sehr viel genauer ist als die Teststreifen (ich bin Chemiker und kenne mich mit den Verfahren gut aus).
In der Zwischenzeit hab ich Panik bekommen und mit einem weiteren Analyselabor Kontakt aufgenommen, um zu besprechen wie die Genauigkeit in einer Haaranalyse ist. Zu diesem Zeitpunkt habe ich bereits vermutet, dass das falsche Ergebnis von einem Mohnbrötchen verursacht sein könnte, das ich an dem Tag vor dem Drogentest gefrühstückt habe und ich wollte Möglichkeiten diskutieren, wie man das "falsche" Morphium aus Backwaren von echtem Morphium aus illegalen Drogen unterscheiden kann. Das Erschreckende war, dass mich der Typ von dem Haaranlyselabor gleich mal pauschal als Betrüger und Drogenabhängigen abgestempelt hat. Er bot mir an, die Sache zu checken und mich zurückzurufen (was er nie tat).
Inzwischen fiel auch die Analyse mit dem Massenspektrometer positiv aus.
Glücklicherweise haben mir die Leute in der Firma, bei der ich mich beworben habe, geglaubt und den Test als negativ gewertet (auch weil die gefundene Menge sehr klein war).
Fazit:
- Es ist absolut wahr, dass Mohn in Backwaren ein falsch-positives Ergebnis in einem Morphium-Test hervorrufen kann (auch wenn manche Ignoranten das nicht glauben und man von denen pauschal gleich mal abgestempelt wird).
- Wahr ist auch, dass durch Lebensmittelmohn Konzentration verursacht werden können, bei denen mit ernsten rechtlichen Folgen zu rechnen ist.
- Und es ist wahr, dass mit den gängigen Analysemethoden (Teststreifen in Urin als auch massenspektrometrische Untersuchung des Bluts, Haaranalyse) nicht zwischen Lebensmittelmohn und echtem Morphium/Heroin unterschieden werden kann, da die metabolischen Abbauprodukte im Körper die selben sind.
Ich rate jedem, der vor einem Drogentest steht, unbedingt keinen Lebensmittelmohn mehr zu essen. Jemanden, der bereits positiv getestet wurde, sollte sich Rechtsbeistand nehmen, da Behörden sicherlich nicht so tolerant sind wie die Leute in meiner Firma. Ansonten (und der Rat ist wahrscheinlich recht blöd) sollte man auf Mohnprodukte eher verzichten, da man immer unvorhergesehen in eine Verkehrskontrolle geraten kann.
Ich hoffe, meine persönliche Erfahrungsgeschichte hilft all denen, die in der selben Klemme stecken wie ich vor einiger Zeit. Bei weiteren Fragen könnt ihr mich gerne kontaktieren bzw. hier im Forum stellen. |
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Lillian Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 22.05.2013 Beiträge: 3894
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Verfasst am: 3. März 2014 09:48 Titel: |
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DEshalb ist bei meinem Substiarzt verboten Mohnprodukite zu sich zu nehmen.
Ich bin froh zu lesen, das bei Dir noch mal alles gut ausgegangen ist. |
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Tom Benzedrino Bronze-User
Anmeldungsdatum: 27.02.2014 Beiträge: 47
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Verfasst am: 3. März 2014 09:55 Titel: |
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Lillian hat Folgendes geschrieben: | DEshalb ist bei meinem Substiarzt verboten Mohnprodukite zu sich zu nehmen. |
In vielen Entgiftungen und Knästen auch...
Früher (so vor 10 Jahren) konnte man aus Backmohn (nur manche) sogar mal Opium/Morphin extrahieren...KEIN WITZ!
Aber versucht es erst garnicht...gibt jetzt EU-Grenzwerte, die für ne pos.-UK reichen, aber nie für nen Rausch... |
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CrazyMan Platin-User
Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2108
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Verfasst am: 4. März 2014 00:07 Titel: |
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Heftig, dass mit Kontrollen der Justiz jedem x-beliebigen Bürger ein Konsum von Opiaten unterstellt und hohe Kosten aufgebürdet werden können, die nicht erstattet werden, das nur, weil Testverfahren falsche Ergebnisse liefern können. Und sogar die berufliche Karriere kann durch unzureichend verlässliche Tests beeinflusst werden. Gerade Labormitarbeiter sollten über Einflüsse durch Lebensmittel bescheid wissen, so dass Vorurteile und Überheblichkeit in so einer Situation erst einmal unangebracht sind. |
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Tom Benzedrino Bronze-User
Anmeldungsdatum: 27.02.2014 Beiträge: 47
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Verfasst am: 4. März 2014 09:15 Titel: |
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CrazyMan hat Folgendes geschrieben: | Heftig, dass mit Kontrollen der Justiz jedem x-beliebigen Bürger ein Konsum von Opiaten unterstellt und hohe Kosten aufgebürdet werden können, die nicht erstattet werden, das nur, weil Testverfahren falsche Ergebnisse liefern können. Und sogar die berufliche Karriere kann durch unzureichend verlässliche Tests beeinflusst werden. Gerade Labormitarbeiter sollten über Einflüsse durch Lebensmittel bescheid wissen, so dass Vorurteile und Überheblichkeit in so einer Situation erst einmal unangebracht sind. |
Ja, ist echt heftig!
Hier mal ein interessanter Artikel dazu:
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/probleme-mit-drogen-schnelltests-voll-auf-mohnkuchen-1.1414347
KRASS:
"Anders als in Deutschland müssen sich in Italien Beschäftigte mit besonders verantwortungsvollen Tätigkeiten regelmäßig einem Drogenscreening unterziehen."...
Wird bei uns auch bald kommen...Orwell läßt grüßen! |
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