ab dienstag im heroin-programm

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gelbertee
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.11.2013
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2013 15:21    Titel: ab dienstag im heroin-programm Antworten mit Zitat

hallo,
ich bin neu in diesem forum und das ist mein erster veröffentlichter thread.

meine situation ist die folgende:
ich bin 26 jahre alt und seit fünd oder sechs jahren in substitutionsbehandlung. ein jahr lang bekam ich subutex und suboxone, das half mir auch in der ersten zeit, bald wurde jedoch mein suchtdruck zu stark und ich habe rückfälle mit heroin gebaut, woraufhin ich auf pola eingestellt wurde.
nach ca. einem jahr auf pola machte mein freund mit mir schluss, und das hat mich so sehr mitgenommen, dass ich wieder zu meinen eltern aufs land zog (in oberbayern). mein dortiger hausarzt, der mich seit meiner kindheit kennt und behandelt, ist zufällig auch der einzige substitutionsarzt in der gegend. bei ihm lief die substi sehr locker ab; ich bekam sehr schnell take-home, was für mich aber fatal war. ich habe meine sieben-tage dosis gleich auf einmal i.v. geballert, daraufhin war ich drei tage lang mega prall (an der grenze zur überdosis), am vierten tag war ich "normal" und die restlichen drei tage waren die hölle, weil ich entzügig wie sau war. es hat ein halbes jahr gedauert, bis ich mich überwinden konnte, meinem arzt die situation zu beichten und auf take-home zu verzichten. daraufhin kam ich täglich in die praxis, habe jedoch immer noch mein pola heimlich mit einer spritze aufgezogen und daraufhin geballert. es war die ganze zeit über reines pola ohne zusätze wie sirup oder so, aber das soll trotzdem nicht gesund sein.
es kamen nun ein paar jahre, in denen ich öfters in der psychiatrie war wegen schweren depressionen, und langsam habe ich mich selbst und meine eltern fertig gemacht. ich habs nicht mal geschafft, aufs arbeitsamt zu gehen und hartz 4 zu beantragen.

deswegen habe ich bei meinem letzten aufenthalt in der psychiatrie den arzt gebeten, dass ich einen betreuer möchte. nach ein paar tagen kam dann der richter und einer vom landratsamt vorbei und nochmal ein paar tage später bekam ich eine super betreuerin, die sich sehr für mich engagiert. sie ist mit mir zum arbeitsamt, hat mich von den zusatzkosten den krankenkasse befreien lassen (muss z.b. keine rezeptgebühren mehr zahlen) usw.
wir haben dann zusammen überlegt, wie mein leben weitergehen könnte.
erst mal kam ich dann auf eine therapie, auf der ich allerdings mein pola weiterhin bekam (das war meine bedingung). die therapie war mit eine der schlimmsten zeiten meines lebens, da hauptsächlich alkoholiker und medikamentenabhängige auf der therapie waren. ich kam mit den leuten null klar und auch die therapeuten fand ich einfach nur schrecklich.
nach 6 wochen kam ich wieder nach hause, doch etwas musste passieren.

bald hab ich mir mit meiner betreuerin verschiedene einrichtungen angeschaut, und bald eine perfekte gefunden. es ist ein wohnheim für substituierte mit sehr "laschen" regeln, soll heißen dass ich sehr viel freiraum habe. trotzdem ist 24/7 jemand da, falls ich hilfe brauche. außerdem bekomme ich dort sozialhilfe, das ist zwar wesentlich weniger als hartz 4 (100 euro im monat taschengeld plus 35 euro pro woche essensgeld plus 400 euro pro jahr für kleidung), allerdings kochen wir mo-fr kostenlos zusammen ein mittagessen (das meistens auch noch für abends reicht).
ich bin wirklich sehr zufrieden mit der einrichtung, ich fühle mich wohl und die betreuer setzen sich für einen ein.
so kam ich an einem donnerstag abend an, und man sagte mir, ich müsse wegen der substi am freitag zu einer "clearing-stelle", die die substi plätze verteilt. als ich am freitag bei dieser stelle war, war diese geschlossen und ein behördenmitarbeiter vom nachbarbüro sagte mir, dass es fast unmöglich sei, am freitag einen substi-platz für freitag zu kriegen, auch wenn die clearing-stelle offen wäre, weil es grundsätzlich eine wartezeit gäbe und freitag generell schlecht ist, weil ärzte da meistens keine zeit hätten usw.
also rief ich in meinem wohnheim an und schilderte meine situation und meinte, wenn ich keinen substi-platz bekäme, müsse ich ins krankenhaus. nachdem ich auflegte, hat das wohnheim nach fünf minuten bei mir angerufen und gemeint "wie haben einen substi-platz für dich, du musst da und da hin" und tatsächlich wurde ich ratz-fatz aufgenommen.
wie gesagt, die betreuer setzen sich wirklich für einen ein.

dieser substi arzt ist allerdings nur eine notlösung, denn obwohl ich mich bei ihm sehr wohl fühle, sind die ausgabezeiten für mich einfach sehr schlecht. sie sind 7:30-8:00 uhr und 12:15-13:00 uhr, aber ich muss um 08:40 und um 13:00 uhr im wohnheim anwesend sein. wegen den schlechten substi-zeiten komme ich regelmäßig zu einem dieser termine zu spät.

also wechsle ich. ich habe mit leuten geredet, die bei einer station sind, die sowohl pola als auch diamorphin (heroin) ausgibt und die meinten, dass die harten anforderungen für das heroin-programm wesentlich gelockert wurden.

nach kurzem überlegen entschied ich mich: ich will ins diamorphin programm. also rief ich dort an, und das gespräch verlief so:
ich: "grüß gott, mein name ist gelbertee und ich bin beim doktor sowieso in substitutionsbehandlung mit polamidon und würde gerne wegen der ungünstigen ausgabezeiten wechseln..."
die station: "da muss ich sie leider gleich unterbrechen, wir haben bei polamidon einen aufnahmestopp"
ich: "na ja, ich würde gerne ins diamorphin programm"
station: "achso, na dann, wann hätten sie denn zeit...?"

und nun habe ich am dienstag um 7:45 einen termin und werde wohl ab diesem tag reines, kostenloses und relativ hochdosiertes heroin i.v. bekommen, und das 2 mal täglich, aber soweit ich weiß muss man am anfang drei mal täglich kommen.

ich freue mich schon tierisch drauf. ich mein, pola ist ok, aber wenn ich die wahl zwischen pola oral und heroin i.v. habe nehme ich natürlich das heroin.

ich werde euch auf jeden fall in diesem thread auf dem laufenden halten, wie es mir mit heroin geht und was die unterschiede zum pola sind in meinem subjektiven empfinden.

ihr könnt mir auch gern fragen stellen; ab dienstag z.b. wie die aufnahmeprozedur von statten geht und wie die praxis aussieht, wenn man heroin i.v. bekommt.
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gelbertee
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.11.2013
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2013 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

also, ich habe heute erfahren, dass man das heroin in einer frischen spritze bekommt und sich selbst injezieren muss. soll heißen, dass kein arzt einem das zeug injeziert (was ich vermutet habe) sondern man darf (oder muss) es selbst machen. ich finde es so wesentlich besser, da man selbst die kontrolle über seinen kick hat.
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Oxy123
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 12.01.2012
Beiträge: 79

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2013 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Na dann halte uns bitte auf dem Laufenden Smile

Mich würde echt interessieren ob wirklich so ein grosser Unterschied zum braunen taliban Dreck, den es bei uns in Europa gibt, vorhanden ist?!

Scheiss Prohibition... Geldgeile scheiss Dealer!

Bin sehr gespannt auf Deine Erfahrungswerte!

LG vom Oxy Cool
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gelbertee
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.11.2013
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 16. Nov 2013 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Oxy123 hat Folgendes geschrieben:

Mich würde echt interessieren ob wirklich so ein grosser Unterschied zum braunen taliban Dreck, den es bei uns in Europa gibt, vorhanden ist?!


also auf jeden fall ist ein unterschied insofern vorhanden, dass das heroin wohl recht hoch dosiert wird (bei bedarf). also ich hab mir sagen lassen, dass einigen leuten, die von heroin wieder auf pola gewechselt haben, noch bei 20mL entzügig waren.
meine erfahrung in so einer sache ist grundsätzlich: WENN eine stadt sich entschließt, suchtmittel rauszugeben (metha/pola/subu/morphin/heroin), DANN aber richtig ^^

also, aus dem ergebnisbericht des modellprojekts, das 2006 auslief (und mittlerweile keine studie mehr ist, sondern "nur" noch eine behandlung) steht, dass die maximale heroindosis pro tag auf 1000mg und pro injektion (drei injektionen am tag) bei 400mg lag. 400mg heroin entspricht 1000mg morphin, und das durch zwei geteilt ergibt 500mg methadon, also entspräche eine einzelinjektion von 400mg heroin einer tagesdosis von 50mL (!) metha/pola.

anscheinend ist die umstellung von pola auf heroin auch etwas tricky und verläuft über ein paar tage, in denen metha/pola abdosiert und gleichzeitig das heroin aufdosiert wird.

soweit ich das rauslesen kann, gibt es auch die möglichkeit, methadon zur nacht zusätzlich zu kriegen.

soweit ich weiß kriegt man zwei mal am tag ne spritze. ich kann mir kaum vorstellen, dass das reicht. also ich musste mir in meiner h-zeit eigentlich 3xtäglich nen schuss setzen. aber wie gesagt: man kriegt wohl bei bedarf metha über nacht und außerdem wirkt reines diamorphin vielleicht auch länger.

wie man sieht gibt es noch viele ungeklärte punkte. ich bin wirklich extrem gespannt auf den dienstag. freu mich voll wie ein kleines kind. vor allem ist es imo sowieso ein wunder, dass gerade in meiner stadt eine heroinausgabe ist. ist zwar ne großstadt, aber halt im sehr konservativen bayern...
na ja, es scheint halt wirklich die vernunft in diesem fall gesiegt zu haben Very Happy
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MaHo86
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 30.06.2013
Beiträge: 126

BeitragVerfasst am: 19. Nov 2013 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Und? Und? Und? Und? Und? Und? Und? Und? Und? Und? Und? Und?

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sabotage35
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 19. Nov 2013 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
in welcher Stadt wohnst du denn?
Also das war klar das kein Arzt dir deine Spritze setzt. Muss man spritzen oder gibt es auch Tabletten oder sogar zu rauchen?
Weil was machen die wo keine Venen mehr haben? Da gibt es viele die deshalb auf andere Konsumformen gewechselt haben. Ich denke auch nicht das es erlaubt ist in die Leiste zu gehen, oder?
Also 2x am Tag reines Diamorphin bekommen langt doch, oder? Ich hab mich jetzt wieder soweit runter dosiert dass ein Päckchen mit Strassenheroin mir am Tag langt. Dann wird wohl 1000mg am Tag auf jeden Fall reichen. Und das ist ja rein und ohne Streckmittel.

ich komme aus ner relativ kleinen Stadt im Grenzgebiet der Schweiz. Aus den Medien konnte ich hören das meine Stadt auch vorgesehen ist für ein Heroinprogramm. Aber ich habe seit dem nix mehr gehört. Das die Stadt aber Kandidat ist für ein solches Programm ist relativ sicher.
Wo bekommt man denn die Infos? Drobse anrufen, ok. Aber öffentlich ist da gar nichts zu finden welche Stadt oder in welcher Umgebung jetzt tatsächlich sowas angeboten wird... Crying or Very sad

Aber herzlichen Glückwunsch. Da wo viel Licht da auch viel Schatten.

Erzähl dann bitte mal wo die Schattenseiten sind und wie die aussehen, ok?
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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2013 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

moinsen,
du scheinst noch ziemlich jung zu sein & noch nicht allzulange druff, nagut, du sagtest was von 5-6 Jahren oder sowas.

Jedenfalls scheinst du es kaum noch abwarten zu können dir Diamorphin zu verpassen.
Versprichst du dir davon eine Abnahme des Suchtdrucks oder was ist es, was dich so geil dadrauf macht ?

Also für mich wäre es unmöglich, 3mal/Tag zum Fixen zu kommen, da hab ich ja für nix anderes mehr Zeit.

Aber die Phase deines Suchtilebens , in der du dich gerade befindest, sieht es wohl vor, dich in dieses Programm aufzunehmen.

Mach dir nicht allzu grosse Hoffnungen bezüglich der Euphorie ( ich glaub , die euphorisierenden Botenstoffe sind auf ein Minimum reduziert worden )
und eins ist die jawohl klar .
Du begibst dich in eine totale Abhängigkeit, die du , falls mal was daneben läuft, nur mit Metha/Pola hochdosiert , auffangen kannst.

Du scheinst ja eingebunden zu sein in eine niedrigschwellige Einrichtung, ich hoffe du kommst da gut kloar und du bist kein "Testobjekt" für die frisch gekürten Dipl. Sozialpädagogen.

lg
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2013 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

tuutsweet hat Folgendes geschrieben:

Mach dir nicht allzu grosse Hoffnungen bezüglich der Euphorie ( ich glaub , die euphorisierenden Botenstoffe sind auf ein Minimum reduziert worden )


aha.. und wie sollte das deiner meinung nach funktionieren? diamorphin wirkt u.a. sehr stark am mü-rezeptor, der für die euphorische wirkkomponente verantwortlich ist.

was du da schreibst, ist entweder eine medizinische sensation, von der ich noch nichts weiß, oder völliger nonsens, sorry...
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2013 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Nein er hat Recht.

Das Diamorphin was dort verwendet wird erzeugt kaum Euphorie. Das ist auch ein Grund warum trotzdem viele Patienten Beigebrauch haben oder sogar aussteigen.
Auf jeden Fall ist das neben dem Zeitfaktor (bis zu dreimal täglich in die Vergabe) der größte Kritikpunkt unter den Patienten.


Es gibt ziemlich viele Links über das Programm im Netz.
In der Schweiz zB kann man iv. konsumieren oder Retard Tabletten einnehmen.
Take home gibt es nicht, dafür gibt es dann Polamidon/Methadon.
Dasselbe für die Nacht, wenn einem das Diamorphin nicht reicht.


TE: Hast du dich vorher so gar nicht informiert über das Programm?
Ich finde das einen riesigen Schritt und man gibt ja eigentlich alles an Freiheiten auf. Da will ich doch ganz genau wissen was auf mich zu kommt?
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Billy Bones
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2013 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

anny hat Folgendes geschrieben:
Nein er hat Recht.

Das Diamorphin was dort verwendet wird erzeugt kaum Euphorie.


Also, das würde mich auch interessieren, wie die das machen, wenn das wirklich stimmen sollte?

Weil, das ist ja reines Diamorphin...kein Vgl. mit dem Straßenheroin mit seinen 10-15 % oder?
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2013 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann gerne mal ein paar Links suchen wenn ich Zeit habe.

Soweit ich weiß ist das die Folge der pharmazeutischen Herstellung.

Ein Großteil der Patienten berichtet dass es "anders" wirkt und eben auch weniger euphorisierend.
Das soll bei den Tabletten noch weniger sein, dort tritt logischerweise auch der typische Flash gar nicht ein.

In D ist mMn auch nur die i.v. Gabe zugelassen. Rauchen oder nasal gibt es mWn noch in keinem Land, in der Schweiz gibt es aber auf jeden Fall auch die Tabletten.

Dazu hätte ich den Waschzettel parat, wenn es wen interessiert.
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2013 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

davon mal ganz abgesehen frage ich mich hier nach dem sinn der sache..?
wie sieht die perspektive aus, wenn man da täglich 2-3x hindackelt..?

die euphorisierende komponente geht relativ bald flöten... dann wäre der reiz für mich völlig weg..

für einige mag es wie ein märchen klingen: saubere schore in großen mengen gratis zu ballern... aber die opiate setzen uns schon von natur aus grenzen: die toleranz wird bald jede euphorie killen.. dann konsumiert man hochdosiert diamorphin gegen den affen... das ist vermutlich immer noch besser als methadon..

aber was soll denn mit deinem leben passieren, gelber tee?

wie ist deine aussicht? an arbeit usw. ist doch gar nicht zu denken.. oder eine "normale" beziehung führen..? du kannst doch gar nix mehr machen, wenn du drauf angewiesen bist, mehrmals täglich zur vergabe zu eiern..

der reiz am anfang der sucht bestand für mich auch darin, dass ich mit hilfe von opiaten auf kommando gute laune bekommen konnte.. WO und WANN ich wollte... zb. abends auf der couch.. oder bei der arbeit.. auf ner zugfahrt.. es passte überall und war wunderschön..

aber dann muß man es täglich in einer sterilen vergabestelle nehmen, hat kein take home und eh man wieder zu hause ist, ist die gute wirkung längst fürn arsch...


ich will es dir nicht madig machen (und erst recht bin ich nicht neidisch oä.). aber mir kommt es auch so vor, als seist du noch voll druff und als würdest du dich total freuen, bald endlich gas geben zu können...

und das erscheint mir absolut nicht als fortschritt.. du junkst ja einfach nur auf anderer leute kosten weiter.. eine grosse verbesserung ist das nicht.. denn ALLE deine zugrundeliegenden probleme bleiben unbehandelt weiterbestehen...

prinzipiell bin ich FÜR diese programme. es gibt genug schwerstabhängige, die seit 25 jahren an der nadel hängen und zig gescheiterte therapieversuche hinter sich haben...

aber mit mitte zwanzig in so ein programm? zudem mit dem sack an psychischen problemen? WAS SOLL DAS DENN BRINGEN? wann sollst du denn lernen, zu LEBEN? also auch selbständig zu leben - ohne vormund usw...


nicht, dass man mich mißversteht: ich bin nicht grundsätzlich gegen opiatvergabe. und die substi muß auch nicht zwingend mit einer kompletten entgiftung enden. auch muß nicht immer das sozialarbeiterische gedöns damit verbunden sein.. nicht jeder opiatuser ist ein unmündiger volltrottel...

aber in meinen augen sollte eine substitution aber immer einen nutzen für den betroffenen haben.

und den sehe ich hier nicht recht...
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anny
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 20. Nov 2013 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich persönlich ist dieses Programm auch alles andere als angenehm. Es ist deutlich zu sehen dass es als letzter Weg gesehen wird.

Dreimal täglich dahin. Dann bekommt man seine aufgezogene Spritze.
Dann ist man in einem Raum, vor anderen fremden Menschen und soll sich da das Zeug injizieren. das will ich bei niemanden sehen und dabei wüde ich mch auch nicht beobachten lassen wollen.
Hals und Leiste sind verboten. Man bekommt keine zweite Spritze, wenn man die erste vergeigt (wobei das pharmazeutische DAM ja auch i.m. und subkutan injiziert werden kann).

Alleine diese Vorstellung ist für mich einfach entwürdigend.
Das hat wirklich nichts mehr damit zu tun, dass man Freude am Konsum hat.
Es ist eine Lösung für Menschen, die in der gängigen Substitution nicht zurecht kommen. Die immer Beikonsum haben, die ihre Gesundheit und ihr Leben ruinieren.

Meine Freiheit, meinen Führerschein, meine Intimsphäre gebe ich damit irgendwie auf. Und das sollte man nicht leichtfertig machen, sondern nur wenn es anders einfach nicht mehr geht.

Ich halte es für sehr wichtig dass es das Programm gibt. Aber leider wird es oft falsch verstanden. Viele hören Heroinprogramm und denken nur "whoaaa, hundertprozentiges H". Das ist sowas von daneben, aber ändern kann man es leider nicht.
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anny
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 21. Nov 2013 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Beim nachlesen fällt mir auf dass es sich anhört als wenn ich selber daran teilnehme.

Aber bei mir hat sich gSD nichts geändert, alles gut:)
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robert.fl
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.07.2012
Beiträge: 52

BeitragVerfasst am: 1. März 2014 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

anny hat Folgendes geschrieben:
Für mich persönlich ist dieses Programm auch alles andere als angenehm. Es ist deutlich zu sehen dass es als letzter Weg gesehen wird.

Dreimal täglich dahin. Dann bekommt man seine aufgezogene Spritze.
Dann ist man in einem Raum, vor anderen fremden Menschen und soll sich da das Zeug injizieren. das will ich bei niemanden sehen und dabei wüde ich mch auch nicht beobachten lassen wollen.
Hals und Leiste sind verboten. Man bekommt keine zweite Spritze, wenn man die erste vergeigt (wobei das pharmazeutische DAM ja auch i.m. und subkutan injiziert werden kann).

Alleine diese Vorstellung ist für mich einfach entwürdigend.
Das hat wirklich nichts mehr damit zu tun, dass man Freude am Konsum hat.
Es ist eine Lösung für Menschen, die in der gängigen Substitution nicht zurecht kommen. Die immer Beikonsum haben, die ihre Gesundheit und ihr Leben ruinieren.

Meine Freiheit, meinen Führerschein, meine Intimsphäre gebe ich damit irgendwie auf. Und das sollte man nicht leichtfertig machen, sondern nur wenn es anders einfach nicht mehr geht.

Ich halte es für sehr wichtig dass es das Programm gibt. Aber leider wird es oft falsch verstanden. Viele hören Heroinprogramm und denken nur "whoaaa, hundertprozentiges H". Das ist sowas von daneben, aber ändern kann man es leider nicht.

in einer tv Reportage letzte Woche wurde es in Hamburg gezeigt, da gab es einzelkabinen, von der Größe und Ausstattung vergleichbar mit diesen Hallenbad Umkleidekabinen, ein Infektionsmittel und einmal Handschuhe standen dort.
Der Ablauf und Optik wie in einer Behörde, erst Wartenummer ziehen, dann von einem Schalter zum anderen und nach 10min: Bis bald.
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