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Marmelade1 Anfänger
Anmeldungsdatum: 05.03.2014 Beiträge: 3
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Verfasst am: 5. März 2014 21:09 Titel: Beschaffung von Medikamenten |
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Hallo, ich bin neu hier, weiblich und Mitte fünfzig. Vor ca. 3 Jahren fingen meine Krankheiten an, die da wären Morbus Crohn, Diabetes 2 und div. andere Sachen.
Aufgrund der starken Schmerzen muss ich hohe Kortisondosen einnehmen (von 100 mg auf jetzt 60 mg täglich). Der Crohn ist noch nicht eingestellt, da das Mittel Humira, das ich über ein Jahr anwenden musste, keinerlei Erfolg bei mir brachte. Jetzt soll ich auf Remicade umgestellt werden, doch die Uniklinik bei der ich in Behandlung bin lässt sich Zeit damit, mit dem dortigen Arzt komme ich nicht klar.
Meine Hausärztin verschreibt mir seid ca. 6 Monaten Oxycodon-HCI Wintrhop Retardtabletten. Mittlerweile bin ich bei einer Dosis von 3 x 40 mg täglich angekommen, also insgesamt 240 mg. Und - es wirkt immer weniger. Das macht mir Angst. Jetzt wurde festgestellt, das ich mir zwei Wirbel im Rücken gebrochen habe, einfach so. Der Radiologe meinte, das es eine Nebenwirkung vom Kortison sein könnte, weil ich das viel zu lange und viel zu hoch einnehme. Und man konnte mir nicht helfen, was die höllischen Schmerzen anging, da ich ja schon Opiate nehme. Ich frage mich, wo das hinführen soll. Wenn es keine Steigerung mehr gibt für mich. Ich habe chronische Schmerzen und die werden immer schlimmer.
Ich habe hier so manche Sachen gelesen in den Foren, von süchtigen Menschen die diese Sachen brauchen um high zu werden. Sie tun mir sehr, sehr leid und ich habe großes Verständnis für sie, das es schlimm sein muss, davon los zu kommen. Ich frage mich nur, wie und wo sie sich das Zeug besorgen. Manches mal habe ich auch schon überlegt, wenn ich mehr brauche und kein Arzt mir helfen kann, mir privat etwas zu "besorgen". Nur wo? Und wie? Ich bin eine ältere Frau und in solchen Szenen nicht zu Hause und ich kenne auch niemanden von dort. Auch lebe ich in einer Kleinstadt und wüsste nicht, wo man sich hier hin wenden soll. Obwohl ich schon gehört habe, das es hier in meiner kleinen Stadt eine Drogenszene geben soll, die noch nicht einmal klein ist.
Aber wie trete ich mit solchen Leuten in Kontakt? Außerdem habe ich Angst, das dieses Milieu den typischen Vorurteilen von Kriminalität entspricht und ich mit Leuten in Berührung komme, die ich so nicht kennen möchte.
Geht oder ging es jemanden ähnlich wie mir, und wenn ja, wie habt ihr oder wie hast du diese Probleme gelöst? |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 5. März 2014 21:58 Titel: |
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Hallo und herzlcih Willkommen Marmelade,
Du musst doch als Schmerzpatientin nicht auf die Szene gehen. Such Dir einen anderen Arzt oder wende Dich an ein Schmerzzentrum.
Das Kortison hat bei hoher Langzeitanwendung tatsächlich als NW eine erhöhte Osteoporosegefahr. Das heisst, das wohl aus diesem Grund Deine Wirbel gebrochen sind. Es wird aber "eigentlich" ein hochkonzentriertes Vitamin D vom Arzt dazu verordnet, damit das nicht geschieht. Ausserdem wird man "eigentlich" sehr engmaschig kontrolliert. Das heisst, das die Kortisondosis nach dem akuten Schub herunter dosiert wird und Du auf einer sogenannten Erhaltungsdosis von max. 7, 5 mg bleibst. Bei dieser Dosis ist die Gefahr der Osteoporose nicht ganz so hoch.
Wie wird jetzt mit den gebrochenen Wirbeln weiter verfahren?
Herzlichen Gruss von Lämmi |
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Marmelade1 Anfänger
Anmeldungsdatum: 05.03.2014 Beiträge: 3
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Verfasst am: 5. März 2014 22:39 Titel: |
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lämmchen hat Folgendes geschrieben: | Hallo und herzlcih Willkommen Marmelade,
Du musst doch als Schmerzpatientin nicht auf die Szene gehen. Such Dir einen anderen Arzt oder wende Dich an ein Schmerzzentrum.
Das Kortison hat bei hoher Langzeitanwendung tatsächlich als NW eine erhöhte Osteoporosegefahr. Das heisst, das wohl aus diesem Grund Deine Wirbel gebrochen sind. Es wird aber "eigentlich" ein hochkonzentriertes Vitamin D vom Arzt dazu verordnet, damit das nicht geschieht. Ausserdem wird man "eigentlich" sehr engmaschig kontrolliert. Das heisst, das die Kortisondosis nach dem akuten Schub herunter dosiert wird und Du auf einer sogenannten Erhaltungsdosis von max. 7, 5 mg bleibst. Bei dieser Dosis ist die Gefahr der Osteoporose nicht ganz so hoch.
Wie wird jetzt mit den gebrochenen Wirbeln weiter verfahren?
Herzlichen Gruss von Lämmi |
Halo Lämmi,
erst einmal herzlichen Dank für dein liebes Willkommen und deine rasche Antwort. Die von dir angesprochenen Aspekte werde ich so wie sie hier stehen meiner Ärztin vorlegen. Denn - von Vitamin D wurde nicht gesprochen, eine engmaschige Kontrolle findet / fand nie statt und außer dem Verschreiben der Medikamente tut sie nichts. Sie verlässt sich hier wohl auf die Uniklinik, zu der ich in die nächst größere Stadt fahren muss und wo ich eigentlich (sie sind dort spezialisiert auf den Crohn) behandelt werden müsste, was aber nur unzureichend passiert. So quäle ich mich nun schon seid drei Jahren. Aber damit ist jetzt Schluss. Ich bin wirklich sauer. Warum hat sie mir das nicht gesagt mit dem Vitamin D, warum musste es zu all dem kommen? Ich fühle mich jetzt sehr schlecht behandelt und werde das die Tage umgehend ändern!
Auf die Idee mit der "Besorgung" von Medikamenten kam ich, weil ich es vor Schmerzen oftmals nicht mehr aushalte. Ich lese schon seid einiger Zeit in diesem Forum (bin sehr froh, das es so etwas offenes gibt) und hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt, notfalls die Praktiken von Süchtigen zu versuchen, so wie Zerstoßen von Tabletten, durch die Nase ziehen usw. Wenn ich nur nicht solche Angst davor hätte und so unerfahren wäre. Ich verstehe ja noch nicht einmal, was sie manches mal so an Abkürzungen schreiben, das sind für mich böhmische Dörfer. Ich möchte endlich einmal schmerzfrei sein, einmal richtig schlafen können. Das wäre solch ein großer Wunsch von mir.
Von Cannabis zum Beispiel habe ich gelesen, das es sehr, sehr gut wirken soll bei meinem Schmerz-Bild mit dem Crohn. Aber - es ist hierzulande nicht erlaubt (welche Idiotie!). Mir ist auch schon klar, warum das so ist. Weil die Pharmaindustrie hier in Deutschland eine Mafia ist, eine zu große Lobby hat und alles tut, das dieses sehr günstige, sehr gute Medikament nicht auf den Markt kommt. Wenn ich so etwas einmal probieren könnte, ich würde es wagen. Aber wie komme ich an so etwas dran? Man stelle sich vor, eine Mittfünfzigerin in bravem Rock und Blazer geht auf den Schulhof und spricht Kids an... Oder steht an der Ecke einer schummrigen Bar oder am Bahnhof und äugelt nach dürren Teenagern mit fettigen Haaren... Eine lächerliche Lachnummer denke ich mal. Ich würde vor Scham und Angst in die Hose machen.
Das ist eine Frage, die mich schon lange beschäftigt. Ich meine gut, die ganz Reichen haben ihre Quellen. Aber das bin ich nicht, reich Ich bin nur eine wirklich bürgerlich wirkende Frau, ein Mama-Typ von dem man nie ahnen würde, was so hinter dieser (noch relativ faltenfreien) Stirn so für Gedanken herumschwirren. Doch wer solche Schmerzen hat, der denkt viel nach.
Das was ich bis dato verschrieben bekomme hilft nur eine Zeit lang. Die Wirkungen lassen immer mehr und immer schneller nach. Irgend wann einmal ist die Höchstdosis erreicht. Ich glaube bei dem Opiat sind das 6 x 80 mg. Und was dann? Mehr geht nicht. Das habe ich im Krankenhaus erfahren, als die Wirbelbrüche bekannt wurden. Man konnte mir nicht weiter helfen, was die Schmerzen anging, da ich ja schon so "hartes Zeugs" nehmen würde.
Prinzipiell jedoch interessiert mich auch der Aspekt der Unabhängigkeit. Wie lange noch ist unser Gesundheitssystem stabil? Ist es das überhaupt noch? Was ich heute bekomme, bekomme ich das im nächsten Jahr auch noch? Wie schon erwähnt, ich bin nicht reich, ich bin allein, ich bin Rentnerin. Wie kann ich mir selbst helfen, sollte es jemals dazu kommen? Deswegen will ich mich jetzt schon schlau machen, möchte jetzt schon wissen, wohin und an wen ich mich wenden kann, wenn ich es brauche. Deswegen lese ich dieses Forum um von den Erfahrungen von anderen zu profitieren, um sie innerlich abzuspeichern für den Tag X. Ich hoffe natürlich, das es nicht dazu kommen wird, aber Hoffnung ist immer erst einmal die Klinke zu einer Tür, die ich dann irgend wann einmal vielleicht doch aufmachen muss. Und dann will ich wissen was zu tun ist.
LG
Marmelade1 |
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rudi Silber-User
Anmeldungsdatum: 16.05.2012 Beiträge: 216
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Verfasst am: 5. März 2014 23:03 Titel: |
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Hallo Marmelade, als Schmerzpatientin hast du ein Recht darauf, genügend Schmerzmittel zu bekommen, um wenigstens zeitweise Schmerzfrei zu sein.
Es gibt auch noch stärkere Mittel als Oxy. Um einen Vorrat anzulegen, könntest du zu einem zweiten Arzt gehen und dir auf Privatrezept was verschreiben lassen. Das ist nicht verboten da du selber zahlst. |
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Sienna Platin-User
Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 6. März 2014 02:48 Titel: |
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Hallo Marmelade,
Wie es hier schon geschrieben wurde, wirst du als Schmerzpatientin deine Schmerzmittel nicht verwehrt bekommen. Wenn du nicht schmerzfrei bist, gibt es Möglichkeiten, auf andere Opioide umzustellen (Oxycodon ist bei Weitem nicht das stärkste Opioid). Dass die Toleranz hoch geht, lässt sich leider nicht vermeiden.
Was ich hier so ein bisschen rauslese, klingt als hättest du insgeheim den Wunsch nach einem Rausch. Wenn wir "Süchtigen" die Tabletten zerkleinern oder durch die Nase ziehen, wirken sie auch nicht besser oder länger (bezogen auf Schmerzfreiheit). Sicher kriegt man einen besseren Rausch durch eine zerkleinerte und damit entretardierte Tablette, aber die Wirkdauer verkürzt sich auch. Das hat zur Folge, dass man öfter nachlegen muss und die Toleranz natürlich wieder nach oben geht.
LG |
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hans juergen mueller Silber-User
Anmeldungsdatum: 28.10.2013 Beiträge: 221
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Verfasst am: 8. März 2014 06:44 Titel: |
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manche leute erwischt die toleranz sache ganz schoen arg... ich hab in dem fall glueck und kann immer wieder reduzieren und wirkung zurueck bekommen.. mit manchen drogen, so wie hydromorphon, geht das bei mir aber ueberhaupt nicht. villeicht wirkt oxycodon so bei dir? leute hier sagen das oxycodon nicht der staerkste opioid ist, was zwar war ist, aber es ist und bleibt einer der staerksten. du solltest schon ein bisschen froh sein das du 240mg/tag in deutschland bekommst von was ich schon mitbekommen hab... du sagst du bist in 6 monaten auf eine 240mg/tag dosis hochgekommen? weil du hast gemeint 40mg 3 mal am tag, das waere doch 120mg? 240mg ist hoch und schnell fuer 6 monate... villeicht solltest du wirklich opioid wechseln zu fentanyl oder so.
problem ist, falls du anfangen wuerdest opiate online oder irgendwo anders zu kaufen -und es gibt viele moeglichkeiten fuer so was-, kannst du dir ganz schnell groessere probleme machen... oxycodon und so schmerzmittel sind nicht billig, ueberhaupt nicht... viele leute die verkaufen verlangen heutzutage 1 dollar/mg. wenn du ueberhaupt kein limit mehr hast in bezug zu wie viel schmerzmittel du nehmen kannst, kannst du deine toleranz ganz schnell durchs dach bringen. zu dem punkt das deine normale dose gar nichts mehr bringen wird. an dem punkt wuerdest von mehr schmerzen UND enzugsymptomen leiden, was eine schreckliche sache waer da beide sich gegenseitig schlimmer machen wuerden.
wenn es wirklich ein problem ist und du unbedingt ein bisschen mehr brauchen wuerdest und dein schmerzarzt dir das nicht geben wuerde kannst du immer nocht privat aerzt abklappern... in deutschland oder in laendern die nah liegen. so hab ich es gemacht. es gibt auch private schmerzkliniken in deutschland. aber ein kleines durchbruchmittel fuer schmerzspitzen von einem anderen arzt auf privatrezept zu bekommen sollte in deiner position nicht so schwer sein...
viel glueck |
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mattfällt Silber-User
Anmeldungsdatum: 19.05.2013 Beiträge: 237
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Verfasst am: 8. März 2014 07:38 Titel: |
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hallo marmelade. wegen cannabis: hast du einen (süd) balkon? samen kannst du im internet bestellen. ein paar tomaten daneben stellen und im herbst nach der ernte hast du schon mal einen guten vorrat.. wenn du jetzt im frühling loslegst. beim anbauen kann man nicht soo viel falsch machen..alles gute dir! |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 9. März 2014 10:07 Titel: |
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Hallo Marmelade,
hast Du im Netz mal nach Seiten gesucht, die Morbus Crohn thematisieren? Wenn nicht, ich schick Dir mal einen Link...kannst Dich dort sehr gut informieren und auch Fragen stellen.
http://www.croehnchen-klub.de/
Gute Besserung wünscht Dir Lämmi |
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