Angst, die Persönlichkeit zu verlieren - Ein Bericht

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Cannabis (Kiffen)
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Tesfaye
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2014
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 16. März 2014 22:16    Titel: Angst, die Persönlichkeit zu verlieren - Ein Bericht Antworten mit Zitat

Ich habe vorhin den Titel in Google eingegeben, stieß auf einen Wikipedia-Artikel namens Borderline-Persönlichkeitsstörung, was mir dann doch einen Schritt zu weit ging.

Ich fange mal ganz von vorne an:

Ich bin 20, mache nächstes Jahr mein Abi und habe derzeit eine Freundin, die irgendwo ungefähr so tickt wie ich, aber nur ungefähr.
Zu meiner Person kann man echt viel sagen, aber ich weiß nicht wie ich es kurz formulieren soll. Am besten schaut ihr euch den Text im Spoiler an, weil ich finde, dass das ziemlich gut auf mich zurückführt.


Typ 4 - Der Individualist

Identitätssucher, die sich einzigartig und von anderen verschieden fühlen

4. Menschen dieses Persönlichkeitstyps gründen ihre Identität auf die Wahrnehmung, dass sie irgendwie anders oder einzigartig sind; deshalb sind sie auf selbstbewusste Weise individualistisch. Sie neigen dazu, ihre Verschiedenheit von anderen sowohl als Segen als auch als Fluch anzusehen - ein Segen, weil es sie von denen abhebt, die sie als "gewöhnlich" wahrnehmen, und ein Fluch, weil es öfter so scheint, als würde es ihnen den Zugang zu einfacheren Formen des Glücks versperren, das andere so locker zu genießen scheinen. So können sich Vieren anderen überlegen fühlen, während sie gleichzeitig Sehnsucht und Neid verspüren. Das Gefühl, Mitglied einer "echten Aristokratie" zu sein, wechselt sich mit tiefen Schamgefühlen und der Angst ab, tief im Innern voller Mängel und beschädigt zu sein.
Vieren sind emotional komplex und sehr sensitiv. Sie sehnen sich danach, verstanden und wegen ihres wahren Selbst geschätzt zu werden, aber sie fühlen sich leicht missverstanden und nicht wertgeschätzt. Sie neigen dazu, sich beim Anblick der harschen und barbarischen Welt zurückzuziehen und sind oftmals mürrisch und launenhaft. Sie sind emotional zentriert und verbringen eine großen Teil ihres Lebens damit, in ihre mentalen Landschaften einzutauchen, wo sie sich frei fühlen, ihre Gefühle zu kultivieren und zu analysieren. Der Wunsch, dieser inneren Welt Ausdruck zu verleihen, führt Vieren oft zum Interesse an den Künsten, und einige von ihnen werden echte Künstler. Ob nun Künstler oder nicht - die meisten Vieren sind ästhetisch sensibel und mit dem Selbst-Ausdruck und der Selbstoffenbarung beschäftigt, sei es bezüglich der Kleidung, die sie tragen oder hinsichtlich ihres gesamten, oftmals eigenwilligen Lebensstils.

Vieren haben eine Disposition zur Melancholie und unter Stress neigen sie dazu, in Depression zu fallen. Auch unter günstigsten Bedingungen neigen Vieren dazu, selbstversunken zu sein. Aus dem Gleichgewicht geraten, geben sie leicht einer Selbstnachsicht nach, die sie als vollkommen gerechtfertigt wahrnehmen, weil sie ein Weg ist, den generellen Mangel an Freude, den sie in ihrem Leben erfahren, auszugleichen. Vieren sind geneigt, mehr über einen "Erlöser" zu phantasieren, der sie aus ihrem Unglück erretten wird, als sich nach praktischen Lösungen für ihre Elend umzusehen.

Intellektuelle Vieren neigen irrtümlich dazu, sich für Fünfen zu halten, und ein starker Flügel kann diese Tendenz sicher verstärken. Im Unterschied zu Fünfen neigen Vieren zur Selbstoffenbarung und fühlen sich wohl, wenn sie sich emotional ausdrücken.

Quelle: Enneagramm-Typ 4 - Der Individualist
http://www.eclecticenergies.com/deutsch/enneagramm/typ4.php

Kurz und knackig gesagt bin ich eben dieser Kerl, der die Dinge hinterfragt als nur seinen Nutzen davon zu haben. Ich denke sehr viel nach, was mir oft Probleme bereitet und eigentlich fast immer das Glück in jedem Ding nahm. Ich habe mich auch inzwischen zu einem Misanthropen entwickelt, hasse die Medien über alles und kann diese ganze RTL-/Prosieben-Scheiße gar nicht mehr sehen. Jedenfalls, bis vor einem Jahr dachte ich immer, dass es lästig und verdammt ekelhaft sein muss, ich zu sein, da ich ja schließlich alles und jeden verurteile, was nicht gegen den Strom fließt. Ich bin deswegen auch ein Spätzünder was Alkohol anbelangt und ein noch Krasserer, was THC anbelangt. Dieses habe ich vor einem Jahr mit einem Kollegen, der schon mehr Erfahrungen hatte, angefasst. Ich war eigentlich echt neugierig darauf, wusste ich ja schließlich, dass Alkohol mir eine übertriebene Selbsteinschätzung verleiht und ich nun wissen wollte, was THC in mir anstellt. Zudem muss man sagen, dass ich schon vorher probiert habe, Gras zu rauchen, was aber in mir noch derzeit nichts bewirkte. Mit meinem Kollegen aber, dort am Rhein in Düsseldorf, als er dann den Joint gedreht und wir gepafft haben, merkte ich nach dem dritten oder vierten Zug dann dieses berauschende Gefühl und ich werde es mit Sicherheit niemals vergessen:

Ich kann bis heute nicht sagen, ob um mich herum gerade eine Blase geplatzt oder eine Blase entstanden ist. Ich kicherte erstmal, dann fing ich an laut zu lachen und konnte nicht mehr bis mir der Kiefer weh tat, was mich dann aber im gleichen Moment wieder runterholte und ich dann völlig verblasst war. Mein nächster Gedanke war: "Hört das auch auf?"
Ich war übernervös, stellte meinen Kollegen Fragen und hatte plötzlich Angst, wirklich ANGST. Angst, wie ich sie zuvor noch nie hatte, weil ich gerade glaubte, ich hätte den größten Fehler meines Lebens begangen. Ich hatte gedacht, ich hätte mir die Persönlichkeit aus der Rübe gekifft und diese ginge nun in die Weite der Unendlichkeit verloren und käme nie wieder. Ich schob mir tausend Filme, war völlig erstarrt und wollte nach Hause, ich hatte sogar angefangen über Suizid nachzudenken, weil ich glaubte ich würde für immer in diesem Zustand bleiben (und in dem Zustand konnte ich DEFINITIV nicht mehr leben). Ich will nicht, muss aber sagen, dass es irgendwann auch wirklich aufgehört hatte, ich aber dennoch mit diesem Plus-Gefühl, dieser Plus-Erfahrung eine völlig neue Einsicht gewonnen hatte, wusste ich jetzt schließlich wie sich andere Menschen fühlen müssen die nicht "so schlau" sind, wie ich. Und mit schlau meine ich nicht intelligent, sondern schlau im Sinne von "etwas weiter denkend", "über den Horizont/über den Tellerrand schauend". Es ist schon eigenartig; früher habe ich es gehasst, so zu sein und in diesem Moment wollte ich nichts weiter als wieder in meinen alten Zustand. Denn es wäre fatal gewesen, diese "Persönlichkeit die ich mir im Laufe der Jahre seit meiner Geburt aufgebaut habe" für immer verloren zu haben und quasi nun von Null beginne. Ich dachte, ich werde jetzt so ein Spasti wie die von denen wir immer sagen: "Ach, der hat zu viel gekifft und ist jetzt voll hängengeblieben", denn genau so habe ich mich gefühlt obwohl ich nur EINMAL dieses Zeug angefasst habe. Ich weiß nicht genau, ob ich wirklich wieder normal geworden bin oder mich nur dadran gewöhnt habe. Ich denke aber nicht, sonst würde ich nicht hier sitzen und wieder so eine intellektuelle Scheiße von mich geben. Aber dieses Gefühl, seine Persönlichkeit zu verlieren wo sich die Menschen doch immer irgendwo wünschen, dass sie wer anders wären, das fand ich beträchtlich interessant und tue es bis heute noch.

Ich weiß nicht, ich bin seitdem auch viel vorsichtiger mit dem was ich tue und lasse.
Ich wollte euch mal fragen, was ihr davon hält oder ob euch sowas auch mal vorgefallen ist, ob ihr wisst oder erkennt, was für eine Art Mensch ich bin, ob ihr euch wenn nicht sogar SELBST darin wiedererkennt und zusätzlich würde ich mich freuen wenn mir Leute hier drauf antworten, die wissen was mit mir an dem Tag passiert sein könnte, weil ich immer noch leicht den Anschein habe (manchmal), irgendwelche Persönlichkeitsstörungen davongetragen zu haben. Wie gesagt, vielleicht klingt das alles zu paranoid und ich mache mir mehr Gedanken drum als ich dürfte, aber ich wollte das mal freilassen und wissen, wie andere Leute darüber denken.

Gruß,
Tesfaye
Nach oben
Tesfaye
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2014
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 16. März 2014 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss übrigens noch sagen, dass ich heute viel lockerer mit dem Thema "Gras" umgehe, und sogar dieses Wochenende bereits mit einem Kollegen starkes Gras (Lemon Haze) geraucht habe. Es hinterlässt in mir eine wesentlich freudigere Spur, ich lache, hebe ab und spüre auch, wie das Zeug langsam nachlässt. Ich bin ein ohnehin sehr kreativer Mensch, auch wenn ich in letzter Zeit einige Schreib-/Denkblockaden habe, aber Gras bricht diese Mauer und verleiht mir neue Ideen.

Ich merke auch, dass - wenn ich im Rausch bin - Dinge sage und formuliere, die ich so nicht sagen würde. Auch betrachte ich mich von außen, so als stünde ich hinter oder neben mir, auf jeden Fall "sehe" ich mich und so, wie mich vielleicht andere Menschen sehen.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Cannabis (Kiffen) Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin