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clawhunter Bronze-User

Anmeldungsdatum: 02.01.2014 Beiträge: 38
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Verfasst am: 28. März 2014 00:57 Titel: Selbstwertgefühl/Selbstdarstellung (kokain) |
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Hallo, da ich mich sehr dafür interessiere wie/warum Drogen bestimmte Wirkungen auf den Körper haben, würde ich gern mal wissen, wieso grade bei Kokain das Selbstwertgefühl oder auch die eigene Darstellung so stark beeinflusst wird.
Zb. bei Alk tritt das ja auch auf, wenn auch nur vergleichsweise sehr gering, durch Enthemmung und zunehmende Risikobereitschaft.
Genauso bei Speed man ist offen dafür Dinge zutun oder zu probieren.
Wieso ist das aber bei Kokain so stark ausgeprägt ? Es wird doch "lediglich" das Herz/Kreislaufsystem an die Grenzen getrieben und dem Hirn ähnlich wie bei Speed/XTC usw. dazu gebracht Botenstoffe auszuschütten um sich gut zufühlen(Euphorie). Woher kommt also diese starke Steigerung des Selbstwertgefühls?
Noch eine Frage am Rande, nach meinen Erfahrungen und Recherchen im Internet gibt es zwischen Speed und Kokain keine großen Unterschiede beides versetzt den Körper in den "Alarm"-Modus, und beides sorgt für gesteigerte Ausschüttung von Adrenalien und anderen Botenstoffen, was ist also der Unterschied in der Wirkung ? Bzw warum sollte ich für ein gramm Kokain 50-100 Euro ausgeben, wenn ich Speed für 10 Euro haben kann? Ausser das dass eine Pflanzlich und das andere Synthethisch hergestellt wird. |
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Nehell Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 868
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Verfasst am: 28. März 2014 09:45 Titel: |
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Wüsste ich auch gerne, warum das so ist.
In Südamerika kauen die Indios ja Kokablätter und brauchen deswegen
weniger Schlaf, werden leistungsfähig und gepuscht und können 3 Tage
am Stück laufen und Sachen tragen, arbeiten usw.
Ich denke das gesteigerte Selbstwertgefühl kommt von diesem
Aufgeputschtsein, weil man glaubt, man wäre durch die Droge
unendlich leistungsfähig. Bei den synthetisierten Form der
Kokablätter dem Kokain ist das noch mal verstärkt.
In der Politik wird in vielen Ländern sehr hochwertiges Kokain
konsumiert was dabei hilft Entscheidungen zu treffen.
Viele Leute in leitenden Positionen konsumieren Kokain
vor allem Banker, Politiker, Börsenspekulanten usw.
Aber das beantwortet deine Frage auch nicht.
Vielleicht wäre es aufschlussreich etwas über die
Wirkstoffe in Kokablättern heraus zu finden...
LG
Marius |
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Berlin30 Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.08.2013 Beiträge: 242
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Verfasst am: 28. März 2014 22:17 Titel: |
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Das pharmakologische Wirkprofil von Kokain beeinflusst verschiedene Transmitter gleichzeitig (Adrenalin, Noradrenalin, Serotonin und insbesondere Dopamin > "direkt dopaminerge" Wirkung), sorgt besonders für eine starke Erhöhung der Dopaminkonzentration im synapt. Spalt (starke Dopamin Wiederaufnahme-Hemmung) und senkt gleichzeitig noch die Aktivität des GABA-Systems (ist für Entspannung zuständig).
Diese Kombination ist - vereinfacht gesagt - der Grund für die starke Wirkung.
LG. |
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faun Gold-User

Anmeldungsdatum: 08.01.2014 Beiträge: 683
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Verfasst am: 1. Apr 2014 08:03 Titel: |
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jo, kann mich dem Vorredner nur anschließen. Ansonsten wäre es ja wie 10 superstarke Tassen Kaffee hintereinander. (die mit 150mg Coffein in Wiener Cafes, nicht die mit dem Literaturwert von 50-90mg Coffeein...) Ist es aber nicht.
Da tackert ganz gut im Hirn was rum... auch da ändert sich etwas im chemischen Ablauf zwischen den grauen Zellen an den Synapsen...
Kokablätter kauen, dazu noch mit "Salzen" wie es die Indios schon seit Jahrhunderten tun, bewirkt nicht das selbe wie ne line Coka ziehen. Unter anderem soll es auch mit an dem Salz liegen das die mit zerkauen. Kein Kochsalz, ich glaub ein KCl haltiges Salz ist es. Möglicherweiel spielen die anderen Wirkstoffe der Pflanze auch noch eine Rolle?
So ähnlich ist es ja auch mit dem natürlichen THC das bei natürlicher Gewinnung im Verbund mit ca. 29 anderen beieinflussenden chemischen Verbindungen zusammen wirkt. Diese fehlen bei dem synthetischen reinen Stoff den es über die Apotheken gibt, der in der Folge ganz andere Wirkungen erzielt.
Das Kombipack aus der Natur ist in vielen Fällen für medizinische Verwendungen besser. Darf nur nicht verwendet werden als solches da es nicht immer konstante gleiche Inhaltsstoffe enthält welches wiederum für eine Markteinführung als Pharmaka erforderlich wäre. Und die neuen hochgezüchteten Pflanzen die lediglich auf eine Erhöhung des THC Gehaltes aus waren, sollen gleichfalls nicht unbedingt das gewünschte Ergebnis bringen. Weswegen manche Konsumenten lieber zu traditionellen Produkten greifen...
Jedenfalls: Koks wirkt nicht nur einfach auf das Herz und den Puls. |
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CrazyMan Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2110
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Verfasst am: 1. Apr 2014 19:38 Titel: |
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Das Selbstwertgefühl ist, wie die Wirkung von Drogen, nichts anderes als das Resultat neurophysiologischer Vorgänge. Wird an diesen Vorgängen "geschraubt", sozusagen getuned, verändern sich auch die daraus resultierenden Eindrücke, darunter das Selbstwertgefühl. Das ist, sehr einfach verdeutlicht, was sich dabei abspielt. |
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Marla Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010 Beiträge: 354
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Verfasst am: 2. Apr 2014 09:38 Titel: |
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CrazyMan hat Folgendes geschrieben: | Das Selbstwertgefühl ist, wie die Wirkung von Drogen, nichts anderes als das Resultat neurophysiologischer Vorgänge. Wird an diesen Vorgängen "geschraubt", sozusagen getuned, verändern sich auch die daraus resultierenden Eindrücke, darunter das Selbstwertgefühl. Das ist, sehr einfach verdeutlicht, was sich dabei abspielt. |
Was im übrigen verdeutlicht wie empfindlich unsere "geistige Gesundheit" oder unsere Wahrnehmung der Realität eigentlich ist.
Nach so vielen Jahren finde ich es immer noch faszinierend wie leicht wir im Endeffekt durch winzigste Mengen einer Substanz aus dem Gleichgewicht gebracht werden können. Im Guten wie im Schlechten. Ein schüchternes Kerlchen wird durch die im Koks freigesetzten Wirkstoffe im Gehirn zu einem extrovertiertem Sexmonster, oder winzigste Mengen Atropin verschieben die Wahrnehmung dergestalt, das man sich in der Welt die man so gut zu kennen glaubte, überhaupt nicht mehr zurechtfindet. Was dann nicht selten dazu führt, das man sein Leid einer Milchtüte, oder anderen toten Gegenständen klagt.
Mal ehrlich, ist das Leben nicht wunderbar?  |
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CrazyMan Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2110
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Verfasst am: 2. Apr 2014 12:07 Titel: |
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faun hat Folgendes geschrieben: | ...Kokablätter kauen, dazu noch mit "Salzen" wie es die Indios schon seit Jahrhunderten tun, bewirkt nicht das selbe wie ne line Coka ziehen. Unter anderem soll es auch mit an dem Salz liegen das die mit zerkauen. ... |
Ein paar Blätter der Kokapflanze enthalten einen nur sehr kleinen Bruchteil im Vergleich zum (gestreckten) Konzentrat in einer Line. Dazu kommt die orale Aufnahme über Mundschleimhaut und Magen/Darm. Es wird aber hauptsächlich die geringe Menge sein, die den Unterschied ausmacht.
Was in der modernen Gesellschaft als negativ bewertete Droge bekannt ist, fand nicht selten seinen Ursprung in naturnahen Völkern. Ob Heilpflanze Marihuana oder Kokablätter. Der Witz ist, dass Marihuana beispielsweise auf öffentlichen Großveranstaltungen von der Drogenaufsicht gesucht und beschlagnahmt wird, während sich die Leute mit Alkohol bis kurz vor das Himmeltor saufen. Was ist wohl weniger schädlich und gewährt eine höhere Sicherheit im öffentlichen Straßenverkehr. Aber Gesetz ist Gesetz und muss stur durchgeführt werden. Genug dazu, over und out. |
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