Warum werden Menschen süchtig?

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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 09:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andy,

danke für die nette Einschätzung Wink. Ja, mit dem Konzept der "Hypersensibilität" kann ich mich wirklich ganz gut identifizieren. Allerdings halte ich das gerade auch eher für eine weitere Modekategorie. Wenigstens scheint da, zumindest im Moment, noch keiner die Absicht zu haben, eine Krankheit daraus zu machen. Das wäre die Krönung...

Wie sieht es denn bei dir aus? Wenn ich mich richtig erinnere, hattest du ja auch ähnliche Probleme. Also Psychosen usw. Wie geht es dir denn im Moment?
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andy1977
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3106

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Als Schizophrener gehts mir schlecht ,sehr viele Stimmen ,Bilder ,Erinnerungen.Wenns zu viel ist nehm ich ein Neuroleptikum. Als kiffender empathischer "guter" Hexenmeister super,viel zu gut.

Hatte vor 3 Jahren ne Entgiftung,hab mich selbst Eingewiesen.Konnte nicht mehr ,hatte 7 drogen im Blut.Bin Benzo und Alkohol abhängig.Alkohol seid 5 Jahren trocken,benzo seit 3 und von dem ganzen anderen scheiß lass ich mal lieber die Finger.Nur gern Cannabionide,ein Neuroleptikum wenns mir mit Filme schieben zu viel wird,oder ich aus nem Film nicht mehr rauskomme.Bin gern in meiner eigenen Realität.


LG Andy
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wie bekommen dir denn die Cannabinoide so allgemein? Bei mir war es ja glücklicherweise keine Schizophrenie, sondern nur eine aktue psychotische Störung, aber ich denke, dass ich schon etwas in die Richtung neige. Habe auch so manchmal Anflüge von psychotischem Erleben und Denken. Und mir bekommt Kiffen gar nicht. Das war schon immer so. Ich werde da fast immer ängstlich und zumindest etwas paranoid. Ich finde es auch meistens nicht angenehm. Geht dir das nicht so? Generell finde ich es schon etwas riskant, sowas zu konsumieren, wenn man zu Psychosen neigt.
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andy1977
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3106

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Es löst Psychosen aus,und bei jeder Psychose bleibt ,was hängen bei dir.Und das was hängen bleibt ,macht das Kiffen erträglicher.Da gibs immer mehr Studien drüber.In Frankreich zb. sind viele Ärzte der Meinung ,das schon allein die beschaffung des Stoffes ,eine art von Therapie ist ,für den Schizophrenen.

Das sollten wir auch mal in dem Thread erleutern ,wann Gift zur Droge wird und wann sie Medizin ist.Wenn ich Schmerzen habe und Opiate nehme ,bin ich dann süchtig,wenn ich die Opiate weglasse und der Schmerz kommt wieder?
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andy,

du meinst, es wird erforscht, ob Cannabis vielleicht bei der Aufarbeitung von Psychosen genutzt werden könnte? Das wäre mal interessant. Vor allem, weil es ja erstmal kontraintuitiv erscheint. Davon habe ich noch nie gehört und konnte jetzt auch nichts finden. Kennst du dazu Links oder zumindest irgendwelche Schlagworte?

Was deinen zweiten Punkt angeht: ja, ich bin auch der Meinung, dass man den Drogenbegriff z.B. in Abgrenzung zu Arznei (oder auch Alkohol, der wird ja oftmals auch sinnlos nicht unter den Drogenbegriff gestellt) durchaus überdenken kann. Opium z.B. wurde ja lange Zeit tatsächlich sowohl als (Universal-) Medizin verwendet als auch als eine Art Genussmittel. Goethe hat z.B. geschrieben: "Es ist eine Forderung der Natur, daß der Mensch mitunter betäubt werde, ohne zu schlafen; daher der Genuß im Tabakrauchen, Branntweintrinken, Opiaten." Die Art und Weise, wie das heute alles beurteilt und reglementiert wird, ist auf jeden Fall nur eine Möglichkeit unter vielen. Und ob es die beste ist, darüber kann man sicher streiten.

@Queenie: ich habe mir den Vortrag angesehen. Hat mir im Großen und Ganzen wirklich gut gefallen. Vieles von dem, was er gesagt hat, deckt sich ziemlich genau mit dem, was ich auch dazu meine. An mancher Stelle bin ich aber auch anderer Meinung.
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andy1977
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3106

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Boa sorry ,finds gerade nicht auf Deutsch,nur auf französischIch weiss aber ganz genau das ich es auf deutsch gesehen hab.

Auf Youtube Cannabis et schizophrénie

LG Andy
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andy1977
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3106

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast bei Canabioniden ,CB1 und CB2 rezeptoren.Das eine ist THC,psychedelisch(Paranoia),ich sag aber lieber das es deine Vunerabilitätsschwelle herab setzt ,deine Schwelle zwischen Bewusst und unterbewusst,und wenn da unten schlimme Sachen sind kommen die eben raus.Das andere ist das CBD im Cannabis,was beruhigend,muskelentspannend und antipsychotisch wirkt ,wie Benzos .Cannabis ist ja auch ein GABA-Inhibator,hat was mit dem Thalamus zu tun und den starken Entuzgserscheinungen.Wie Alkohol und Benzos.
Zitiert:
Im Thalamus wirkt GABA an der Einleitung und Aufrechterhaltung des Schlafs.

Dann denk mal an Indien das was das Dritte Auge ist,Träumen,Oder in der Westlichen Medizin die so genannte "Bildschirmtechnik" in der Traumatherapie.

Schlagwörter,google und Youtube Cannabis antipsychotisch

LG Andy
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2014 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andy,

danke, so habe ich jetzt auch etwas gefunden. Mein Französisch ist leider nicht gut genug, um dem zu folgen...
Zum Cannabis: ja, darauf bin ich vor einer Weile auch gestoßen. Ich habe mir auch schon gedacht, dass die Sorten, die weniger THC und mehr CBD enthalten, mir vielleicht besser bekommen könnten. Aber das, was man hier so bekommt, ist wohl eher so gezüchtet, dass es besonders viel THC enthält. Die Indicasorten haben wohl mehr CBD. Wer weiß, vielleicht treffe ich ja mal jemanden, der das anbaut Mr. Green
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2014 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Manchmal scheine ich doch etwas auf den Kopf gefallen zu sein... Laughing Mit den naheliegenden Suchbegriffen "cannabis" und "antipsychotic" finden man über Google wirklich viel zu dem Thema. Sehr interessant.
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andy1977
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3106

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2014 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist die Relation,zwischen Thc und CBD.Was es zum guten Desingnerneuroleptikum macht.Du zb. brauchst wenig Thc und viel CBD.Und ich bin schon ein Bisschen weiter mit dem Herabsetzen der Schwelle und verarbeiten von Unterbewussten konflikten,ich kann mehr Vertragen.Praktisch ,löst du die verborgenen Psychosen aus mit dem THC und mit der Antipsychotischen Wirkung Verabeitest du sie. http://de.wikipedia.org/wiki/Psychohygiene
Nur ne Benzo wirkung ,macht Abhängig und hat sonst keinen nutzen.Vieleicht in der Akutpsychose...

Und willst du CBD, nehm Hassisch,billigen Schwarzen,alles was Dunkel ist ,ist für Anfänger,halt was breit macht .Oder lass den Stoff unter nem Rotlicht mal liegen.


LG Andy
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andy1977
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3106

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2014 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Um zur eigentlichen Frage zurück zu kommen.Sucht durch fehlende ,mangelhafter oder nicht erlernter Psychohygiene.
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joy
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Anmeldungsdatum: 29.07.2013
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2014 13:32    Titel: Einfach mal die Realität ausschalten... Antworten mit Zitat

Hallo!
Deine Frage ist sehr interessant, aber ich denke die kann keiner so genau beantworten. Eine Sucht ist von Mensch zu Mensch und von Suchtmittel zu Suchtmittel verschieden, manche werden schnell nach etwas süchtig und verlieren schnell die Kontrolle, andere kontrollieren eher das Suchtmittel als andersrum und kommen mit ihrem Konsum gut klar, andere konsumieren garnicht. Ich würde nicht sagen dass vor allem Menschen mit Problemen anfällig für Süchte sind, jeder der einmal eine Droge ausprobiert hat ist anfällig nach dieser Droge süchtig zu werden.

Jemand der noch nie in seinem Leben eine richtige Droge ausprobiert hat kann eine Sucht wahrscheinlich nicht nachvollziehen. Drogenabhängige werden dann als Abschaum und arme, kaputte Menschen betrachtet, jedoch sind mehr Menschen drogenabhängig als man denkt. Nicht-Konsumenten leben ihr ganzes Leben lang in der Realität, sobald man dann aber mal etwas ausprobiert was einen für ein paar Stunden da raus holt, wenn einem alles einfach mal für ein paar Stunden egal wird und man das hier und jetzt genießt, die Gefühle verstärkt werden oder man die lustigsten Sachen überhaupt erlebt, dann weiß man wie die Welt über der Realität aussieht, man fühlt sich wie im Himmel.

Das beginnt mit dem ersten Glas Alkohol oder dem ersten Joint, aber auch mit einer Line Koks oder einem Löffel voller Heroin. Es ist eigentlich egal welche Droge man da nimmt, jedes bewusstseinsverändernde Mittel lässt einen in die Welt des Glücks tauchen.

Und wenn man dann einmal dieses Gefühl hatte, dann will man es nochmal. Und nochmal. Und nochmal. Und so beginnt eine Sucht, weil irgendwann kann man vielleicht nicht mehr ohne, weil der Körper abhängig ist oder weil der Geist sich eine Abhängigkeit selber einredet.
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Seine Merkwürden
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2014 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe gerade eine Arbeit gefunden, in der die gängigen Suchttheorien dargestellt und kritisiert werden. Die Arbeit ist kritisch, aber es wird eben auch ein systematischer und teilweise historischer Überblick gegeben. Ich habs jetzt nur angelesen, aber ich denke, man kann sich damit ganz gut über den Stand der Forschung informieren. Zu finden über google. Titel: "Abstinenz als Paradigma in der Suchttherapie" von Patricia Lotzmann.
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andy1977
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3106

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2014 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Kenn nur das hier ,das andere ,was du meinst,ist das die Bachelor Arbeit?

Zitiert:
Abstinenzparadigma in der Drogentherapie

Unter „Abstinenzparadigma“ versteht man in der deutschen Drogendiskussion die Ausrichtung aller Bemühungen auf die totale Enthaltsamkeit von Drogen bei süchtigen Drogenkonsumenten.[10] Diese, vor allem innerhalb der deutschen Psychiatrie, vertretene Strategie befürwortet, notfalls zwangsweise, stationäre Abstinenztherapien und verwirft die Drogensubstitution. Eine Gegenposition hat sich vor allem unter dem Namen Akzeptanzparadigma herausgebildet und wird neuerdings auch unter dem im Englischen üblichen, weiteren Begriff der „harm reduction“ gefasst. Sie befürwortet alle Maßnahmen, die zu einer Verringerung schädlicher Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Drogen führen, z. B. Drogensubstitution, einschließlich der Verabreichung von Heroin, Spritzentausch etc.

Ich denk auch ,das da die Gestzgebung ,viel Einfluss drauf nimmt.
Lobbys
Glaubensrichtungen
Stigmatisierung
etc.

LG Andy
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Seine Merkwürden
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.01.2014
Beiträge: 1028

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2014 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, es ist eine Bachelorarbeit. Mit dem Titel nicht schwer zu finden. Wie gesagt, ich habe das jetzt noch nicht komplett gelesen, aber ich denke schon, dass man sich damit einen guten Überblick verschaffen kann und Kritik wird eben auch geübt.

Ach so: Haschisch habe ich natürlich auch schon geraucht... Eine meiner intensivsten Drogenerfahrungen habe ich, vor vielen Jahren, mit Haschisch gemacht. Allerdings ist es schon so, dass ich generell von Cannabis bisher immer eher "verrückt" geworden bin. Auch wenn es angenehm gewirkt hat, war es extrem. Und ich will ja eigentlich nur etwas, womit man sich mal richtig entspannt und gut fühlt...
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