Doppelleben...

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Stoked87
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.07.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2014 10:16    Titel: Doppelleben... Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben!

Bin nicht ganz sicher, was ich mir hiervon verspreche aber habe das Gefühl es könnte mir gut tun.
Bin jetzt schon wieder die 3. Nacht relativ schlaflos gewesen hoffe deshalb das hier halbwegs strukturiert auf die Reihe zu bekommen & versuche mich kurz zu fassen.

Kurz meine Story:

Völlig "normaler" Typ, jetzt 26 Jahre alt, tolles Elternhaus und Kindheit gehabt. Keinerlei Drogenthematik in meiner Familie vorhanden. Interessanterweise alles Proffessoren und Dr.'s. Hab viel Liebe bekommen von meiner Family ohne irgendwie verwöhnt worden zu sein (im Prinzip war immer gut Geld vorhanden). Weiterhin habe ich eine super nette Freundin (die ABSOLUT nix mit Drogen zu tun hat) - es ist tatsächich meine erste Freundin und ich bin bald 8 Jahre mit ihr zusammen und liebe sie über alles. ABI, Ausbildung und so bei mir auch alles erfolgreich "erledigt".
ABER: Ich befürchte ich hab dennoch ein kleines Problemchen.

Problem1: Seitdem ich ~14 bin betrinke ich mich relativ routiniert (mindestens) jedes WE. Exzessiv, oft mit Kontrollverlust. Das ganze kann relativ gut in soziale feucht fröhliche Events verpackt werden, von denen mir dann meistens die letzten paar Episoden der Nacht fehlen. Ging aber (bis auf häufigen Streit mit besorgter Freundin) alles jahrelang problemlos gut.

Problem2: Habe mich nach einer gut gemeisterten Ausbildung und einiger Zeit Arbeit in dem Job noch dazu entschlossen, ein Studium dranzuhängen. Natürlich in einer interessanteren deutschen Großstadt. Das hat zu folge, dass ich jetzt mit lauter Erstis rumhängen kann, die grade frisch nach der schule richtig vollgas geben können und wollen. Ich bin immer dabei und fühle mich wohl - während mein alter Freundeskreis in der Heimat mittlerweile ruhiger wird, die Woche über arbeitet etc. etc. Mache mir langsam Sorgen um Leber&Gehirn.

Problem3(der Grund meines Kommens hier): Die neue Stadt ist einfach wilder und ich bin parallel zum Studium voll in dieses Technoding gekommen. Hatte ich früher als alter Funk&Rap-Verfechter nicht viel übrig für - jetzt ist es eigtl der Soundtrack meines kompletten Alltags. Mit dem Techno kam irgendwann die erste Pille und die hat wie bei vielen anderen wohl viel verändert für mich. Ich fühlte mich als hätte ich auf meine "alten" Tage plötzlich nochmal Feiern 2.0 kennen gelernt. Alles war geil, ich hielt plötzlich die Nächte durch, alle verstanden sich. Und ich hab in relativ kurzer Zeit jegliche Hemmungen verloren - hab eigentlich alles ausprobiert was man mir anbot. Ne eigentlich hab ich sofort auf jeder Party versucht was zu klären. MDMA, Teile, Speed, Koks, Keta. Alles immer in Verbindung mit massig von meinem alten Freund dem Alkohol. Hab mich großartig gefühlt und viele Erfahrungen für immer (positiv) in meinen Erinnerungen gespeichert. Alle die es erlebt haben wissen was ich meine.

Nur habe ich jetzt nach und nach Sorge, dass ich die Kontrolle verliere. Vor allem mit den alltagstauglichen Uppern. Während ein Alkrausch oder gar Teile ja wirklich schlecht in den Alltag zu integrieren sind, sieht das bei Speed und Koks echt anders aus. Habe also die Drogen vom Feiern seit einigen Monaten einfach mit in den Alltag genommen. Teilweise Kokain während den Vorlesungen auf Toilette, Speed beim Arbeiten etc. Machte halt alles einfach gewaltig Spass. Abgefahren ist, dass es keiner - ausser euch - weiss. Auch nicht meine (brave) Freundin. Auch nicht die Freunde, mit denen ich öfter Techno feiern gehe. Die reduzieren ihren Konsum auf diese Gelegenheiten. Aber ganz langsam hab ich das Gefühl, dass die Fassade meines Doppellebens bei mir langsam bröckelt und Leute sich Gedanken machen. Die Augenringe&Haut vom wenigen Pennen nach dem Pep kann man natürlich eine Zeit lang versuchen mit dem etwas fertigen used-look zu kaschieren (hab wirklich keine Probleme mit der damenwelt bis dato gehabt) - aber irgendwann hört der Spass halt auch auf. Hab auch etwas Sorge, dass der Text hier etwas zu "lapidar" rüberkommt.

Mache mir langsam wirklich Sorgen um mich, meine Gesundheit und die Zukunft. Verglichen mit vielen anderen Geschichten hier in diesem Forum bin ich ja eigentlich noch ein relativer Frischling, aber die Sorge richtig hart abzustürzen besteht wirklich. Kann einfach nicht aufhören den Alltag "schnell" und mit Grinsen im Gesicht zu meistern - wohlwissend, dass ich mich grade systematisch vergifte.

Glaube was mein Glück in dieser Situation ist, ist das meine "Rahmenbedingungen" nach wie vor so solide sind. Liebende fürsorgliche Freundin, zahlreiche Freunde die "nur" gepflegt Bier trinken etc. Habe auch Hobbies.

Aber nach kurzer Zeit dieses normalen Alltags langweile ich mich, gehe trotz knappen Kontos völlig irrational Drogen holen, mache mir den Song "infinity" von infinity inc. rein und ziehe eine Line nach der anderen und ziehe auch gerne einfach alleine los - und alle denken mein Leben läuft wunderbar.

Wie kann ich wieder Freude am normalen Leben haben? Die Chance wäre so einfach für mich, weil ich einfach noch alles habe. Ich will fertig studieren einen normalen Job bekommen und mich um Family etc. kümmern. Kann ich diesen kleinen Feierteufel in meinem Kopf irgendwie zum Schweigen bringen? Ich weiß, dass ich noch alle Karten in der Hand habe - aber ahne dass ich mich einem kritischen Punkt nähere. Interessant vllt. noch zu erwähnen: Speed macht mir seltsamerweise mehr Probleme (im Sinne von Suchtdruck) als Kokain. Denke das könnte auch noch ein Vorteil sein - bin absolut (noch?) nicht kokainsüchtig. Sage aber natürlich nie nein. Ohne Ende reinpfeiffen tue ich mir echt lieber das Speed - auch wenn ich merke was es mir antut.

Würde mich über jeglichen Gedanken freuen. Text ist auch viel länger geworden als geplant.

Alles gute euch erstmal!
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Obelix
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 12. Jul 2014 04:07    Titel: Antworten mit Zitat

Es wird wohl die Hauptstadt sein, in der Du dich derzeit befindest?
Was ja auch eigentlich egal ist.

Die Szene verschluckt einen ziemlich tief, man vergisst Zeit, man vergisst alles.

Du machst Dir Sorgen, na das ist ja schon mal ein Anfang. Du scheinst, deiner Beschreibung nach, ziemlich Vollgas zu geben, was ja auch "mal" gutgehen kann. Die Frage ist, wie lange wird das noch gutgehen.

Zitat:
Glaube was mein Glück in dieser Situation ist, ist das meine "Rahmenbedingungen" nach wie vor so solide sind

Zitat:
Habe auch Hobbies.


Behalte Dir das unbedingt bei.

Aber ehrlich gesagt, knallst Du Dir ja schon seit ca. 12 Jahren die Birne weg, also dein Suchtcharakter ist schon ziemlich ausgeprägt, auch wenn Du dich hier für "nur" eine Lapplie hälst, es ist bedenklich.

Jetzt kommen noch all die anderen tollen Farben in deinem Rausch hinzu.
Puh, mein Lieber...ganz ehrlich, widme Dich mal wieder einigen Monaten deinem "nüchternen" Alltag, und, auch nüchtern kann man feiern gehen, find ich mittlerweile viel lustiger, als verstrahlt irgendwo rumzueiern, dauert aber eine Zeit, und glaub mir, auch ich habe manchmal Sehnsucht es alten Zeiten gleichzutun, aber es funktioniert ohne, wirklich.


Zitat:
Wie kann ich wieder Freude am normalen Leben haben?

Abstinenz- ein tiefes mieses Loch überstehen- sein Leben überdenken- sich lieben zu lernen- das Leben positiv leben


Zitat:
Kann ich diesen kleinen Feierteufel in meinem Kopf irgendwie zum Schweigen bringen?

Wenn Du weisst warum Du dich gerne mit Feiern ablenkst, dann schon...


Freundliche erstmal

p.s.
Aus Feiern 2.0 kann auch gerne Deppri 9.0 werden
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Stoked87
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.07.2014
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 13. Jul 2014 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen dank für die ehrliche antwort!

Nehme mir das zu herzen und strukturiere um. Habe grade ein ziemliches bedürfnis nach nüchternheit & normalem alltag. Heisst für mich leider auch ein paar liebe freunde (?) bedeutend weniger sehen.

LG!
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Jule555
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.07.2014
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 17. Jul 2014 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
ich denke, du musst dir klar machen, dass du nicht übergangslos sofort Spass haben wirst am Feiern ohne Drogen. Es dauert halt `ne gewisse Zeit bis du auch so wieder fun hast und da musst du wohl erstmal durch..., wenn du es denn wirklich willst. Würde mir auch überlegen, wo es generell hingehen soll in deinem Leben. Solltest schon irgendeinen Sinn sehen, oder etwas haben, wofür es sich lohnt...
Wünsch dir, dass du den Absprung noch rechtzeitig schaffst.
Viele Grüße Jule
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