Absprung rechtzeitig geschafft?

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Housebesetzer
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.07.2014
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 20. Jul 2014 22:01    Titel: Absprung rechtzeitig geschafft? Antworten mit Zitat

Hallo Liebe Forum-Mitglieder!

Ich möchte hier meine Erfahrungen mit illegalen Substanzen/Suchtmitteln schildern. Ich werde nicht von Anfang an erzählen, da daraus höchstwahrscheinlich ein etwas längerer Beitrag resultieren würde.

Kurz zu meiner Person:

Ich bin männlich, 18 Jahre und wohne im Norden Deutschlands.

Meine Geschichte:

Mit 16 habe ich das erste mal gekifft. Im Sommer 2013 hat sich das dann zu einer kleinen Gewohnheit/Abhängigkeit entwickelt. Im Oktober letzten Jahres habe ich dann das erste mal Kokain gezogen. Kiffen gehörte bei mir zum Alltag und alles hat sich darum gedreht. Der Kokskonsum erfolgte in unregelmäßigen Abständen mit längeren, dann kürzeren Abständen. Täglich oder wöchentlich kam für mich jedoch nicht in frage. Hin und wieder habe ich auch Pep/Speed gezogen.

Im Januar 2014 erlitt ich eine heftige Panikattacke und redete mir währenddessen ein eine Psychose/Schizophrenie ein. Kurzentschlossen hörte ich mit allem auf.

Resultierend aus der sich anschleichenden Sucht und meiner nicht gerade stabilen Psyche (habe mir das mit der Psychose weitestgehend wieder ausgeredet), beschloss ich Hilfe bei der Sozialpädagogin meiner Schule zu suchen.

Ich habe erkannt, dass der Drogenkonsum aus meiner Unzufriedenheit mit meinen Umständen zu tun hat. Ich wohne seit ich 16 bin alleine in einem Wohnheim aufgrund von Schule, die für mich unheimlich schlimm geworden ist, da ich mit den Personen in meiner Klasse und meinen Lehrern kaum klargekommen bin, obwohl ich recht beliebt in der Schule war. Der, durchaus lieb gemeinte, Erfolgsdruck den ich von meinen Eltern bekam mich psychisch immer weiter kaputt machte, da ich dem nicht gerecht werden konnte ohne zu lernen. Dadurch rutsche ich weiter in den Konsum und stand kurz vor chronischen Depressionen.

Ich beschloss also mithilfe der Sozialpädagogin einen Schlussstrich zu ziehen, die Schule abzubrechen und in eine Großstadt zu ziehen, um gar nicht erst weiter in meinem Umfeld mit Drogen konfrontiert zu werden.

Nun bin ich beim heutigen Stand. Seit Januar/Februar habe ich etwa in Abständen von zwei bis sechs Wochen mal wieder gekifft und etwa zwei bis drei mal wieder gezogen.

In eineinhalb Wochen werde ich umziehen und mich vom Drogenkonsum verabschieden, um gar nicht Gefahr zu laufen abhängig zu werden. Dafür habe ich die Schule in der zwölften Klasse geschmissen ohne ein Fachabitur zu erhalten. Mein Realschulabschluss ist ok und mein Plan für die Zukunft ist ein FSJ (alles schon geregelt Wink ), danach das Abitur zu beenden und zu studieren.

Ich werde natürlich meine Freunde vermissen, die teilweise schlimmer und teilweise noch nicht ganz so schlimm sind. Dennoch weiß ich, dass ich gehen muss und nehme das in Kauf.
Ich möchte mich hier nicht aufspielen als jemand der eine „Sucht“ überwunden hat und sich damit brüstet. Vielmehr hoffe ich einer Sucht vorgebeugt zu haben.
Ich weiß, dass viele Leute es viel schwerer haben und mein Beitrag dient nicht dazu sich besser darzustellen als andere. Ich wollte mir das alles nur einmal von der Seele schreiben und gerne Meinungen oder Gedankenaustausch anregen.

Vielen Dank fürs Lesen und ich hoffe auf Feedback eurerseits!
Nach oben
Warrior
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 13.11.2012
Beiträge: 1004

BeitragVerfasst am: 21. Jul 2014 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Housebesetzer,

das klingt doch mal nach einer guten Selbsteinschätzung. Du hast deine "wilde Zeit" scheinbar hinter dir gelassen, die ganze Sache gut reflektiert und nun deine eigenen Schlüsse und Konsequenzen daraus gezogen.
Ich denke nicht, dass viele 18-jährige mit ähnlicher Geschichte so wie du in der Lage wären, mit der Situation umzugehen und auch mal einen unbequemen Weg einschlagen, um seinem Leben eine andere Richtung zu geben. Schätze, bei den meisten dauert es eher etwas länger, bis die Erkenntnis reift. Wenn überhaupt...

Durch die ganze Drogengeschichte bist du halt hier und da mal aufs Maul gefallen, hast aber deine Zukunft soweit im Voraus geregelt, dass du deinen Weg, wenn auch mit etwas Verspätung, gehen kannst.

Ich finde deine Einstellung und den Umgang von dir mit deiner Situation einfach klasse und gehe aufgrund des Gelesenen einfach mal davon aus, dass man sich um deine Zukunft keine allzu großen Gedanken machen muss.

Lass doch zwischendurch mal hören, wie es läuft.

Gruß,

Warrior
Nach oben
tusem67
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.12.2013
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 21. Jul 2014 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo junger Mann

Kann natürlich funktionieren wie du es dir vorgenommen hast. Denk aber dran, die Sucht kommt mit dir mit, die kann man nicht einfach in der alten Wohnung einschließen und gut is.

Ich hab es mal ähnlich gemacht wie du, hat nicht lange funktioniert, vielleicht 2 oder 4 Jahre.

Aber vielleicht läufts ja bei die besser, als bei mir Smile

Grüschen
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin