Kontrolliertes Trinken mit festen Regeln möglich?

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felix123
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.01.2013
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 16. Aug 2014 22:08    Titel: Kontrolliertes Trinken mit festen Regeln möglich? Antworten mit Zitat

Hallo Forum,

ich bin 23 Jahre alt und habe ca. seit 3 Jahren ein Suchtproblem. Ich habe immer Alkohol oder Cannabis exzessiv (meist entweder 2g oder eine Flasche Schnaps) konsumiert. Das hab ich meist alle paar Tage alleine oder auch mal mit Freunden gemacht. Es ist schon eine Weile her, dass ich erkannt habe, dass ich ein Problem habe und dementsprechen hab ich auch immer wieder versucht damit aufzuhören.
Dabei wollte ich auch immer nur mit dem alleine Konsumieren aufhören (Von dem übrigens bis vor kurzem niemand etwas wusste). Mich mit Freunden zu betrinken oder auch mal zu bekiffen wollte ich trotzdem beibehalten.
So habe ich nun bis vor einem Monat ewig rumgeiert...

Nun habe ich meinen Eltern davon erzählt und war in einer Suchtberatung. Meine Eltern haben verständnisvoll reagiert. Nachdem ich mit meinen Eltern darüber geredet habe war ich ca. 3 Wochen abstinent und hatte dann meinen Termin in der Suchtberatung.
Dort haben wir folgenden Plan ausgehandelt (im Grunde hatte ich mir den schon vorher überlegt aber die Beraterin hat ihm bis auf einen Punkt voll zugestimmt):

Nie wieder irgendein Rauschmittel ,egal ob Cannabis oder Alkohol, mit einer Außnahme. Ich darf vier mal im Monat an verschiedenen Tagen 25 ml Alkohol trinken (ca. ein Bier oder ein Wein).
Der einzige Grund warum ich diese Ausnahme haben wollte, ist dass einfach Situationen gibt bei denen es sehr auffällt, wenn man gar nichts trinkt oder irgendwann würde es auch engen Freunden auffallen wenn ich gar nichts mehr trinken würde. Deshalb diese Einschränkung...
Falls ich den Plan nicht einhalte, hab ich für mich schon beschlossen es mit völliger Abstinenz zu versuchen.
Einmal hab ich schon euf einem Fest etwas getrunken und es war eig kein Problem danach nicht noch mehr zu trinken.
Dementsprechend bin ich sehr zuversichtlich, dass dies auch weiter klappen wird.

Meine Frage ist nun einfach. Hat jemand schon Erfahrungen mit dieser Art des kontrollierten Trinkens? Kann das klappen?
Mir ist klar, dass die meisten Alkoholiker/Experten/Therapeuten etc. immer zur Abstinenz raten und auch die Suchtberaterin hat gesagt, dass ich eine Außnahme wäre wenn das bei mir klappen würde...
Trotzdem will ich diesen Weg zumindest einmal versuchen.

Mfg Felix
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tusem67
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.12.2013
Beiträge: 367

BeitragVerfasst am: 16. Aug 2014 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Felix,

Die Suchtberatung spricht aus ihren Erfahrungswerten und natürlich kannst du das erstmal ausprobieren. Wer weiß vielleicht funktioniert es ja bei dir.

Es ist nix schlimmes, wenn man sagt "Ich trinke nicht" !

Das Gute daran ist, dass das Thema dann so gut wie durch ist und du musst dich nicht jedesmal rechtfertigen oder dir ne Ausrede suchen. Oder eben so tun als ob du trinkst.

Das wäre klasse wenn du dich da von der Gruppe abgrenzt und einfach sagst "ich trinke nicht mehr" weil...sowieso sowieso und sowieso. Dann wäre das langfristig für dich einfacher, die wissen der trinkt nicht und fertig. Und wenn das wirklich gute freunde sind und die dein bestes wollen, wird man dir nicht mit nem Schnapsglas hinterher laufen, sondern dich respektieren.

Ich trinke jetzt seit einigen Jahren wirklich absolut keinen Alkohol mehr. Alkohol macht depressiv, das ist ein Teufelskreis.

Ich habe auch so einiges ausprobiert und irgendwann den richtigen Weg gefunden. Deswegen probier's ruhig aus und bleib immer dran, kein Mensch auf dieser Welt muss sich sein Leben versaufen !

Grüßchen
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Kaleu
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2014 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Versuchs - aber ob's klappt ist schon wieder eine ganz andere Baustelle.

Kannst auch einen Silversterknaller kontrolliert anzünden und hoffen, dass er nicht hoch geht. Ist in etwa das Gleiche. Kann ja klappen Very Happy

Irgendwie find ich's schwer nachvollziehbar, dass Du gern aufhören magst, aber zeitgkleich "für Andere" trinken magst um weiter als Trinker zu gelten. Gibt Dir das was ein Trinker zu sein, dass Du gern als solcher gesehen werden möchtest?

Im übrigen ist kontrolliertes Trinken um Längen ansterngender als es ganz zu lassen, da man zum einen ständig sich selbst betrügen und kontrollieren, zum anderen ständig den zunehmenden Suchtdruck aushalten muss.

Hörst Du auf ist der irgendwann weg und wird immer weniger, beim kontrollierten Trinken bleibt der und wird intesiver.

Mir wäre es schlicht zu anstrengend gewesen. Aufhören ist leichter. Und Nein sagen viel leichter als "vielleicht, mal sehen" rumdruckserei.
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2014 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo felix,

zwei Dinge fallen mir auf:

1. ... exzessiver Konsum...
2. ... könnte auffallen, dass ich nicht trinke...

zu 1)
Bei einer Tendenz zum Exzess prognostiziere ich dir gleich, dass es dauerhaft mit dem kontrollierten Trinken nichts wird. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wink

Ich wüsste niemanden, der bei einem solchen Verhaltensmuster diese Hürde geschafft hätte. Zu schnell finden sich Ausnahmeregelungen...

zu 2)
Was stört dich das Geschwätz der Leute? Könnte dir doch egal sein.
Normal finde ich, dass Leute nachfragen, wenn du mit ihnen vorher reichlich getrunken hast. Dass Alkohol ein Muss ist und man eine Spaßbremse ist als Antialkoholiker kann ich nicht bestätigen, denn ich kenne genug Menschen, die genau das ganz locker durchziehen und zwar problemlos und ohne "unangenehm aufzufallen".

Warum ist es dir so wichtig, dass es niemand merkt. Verstehe ich ganz und gar nicht.

Dein kontrolliertes Trinken fänd ich etwas besser, wenn du dir zum Monatsanfang konkrete Veranstaltungen und Termine für das eine Glas Wein markierst. Solltest es hier zu Abweichungen kommen, solltest du endgültig die Notbremse ziehen und dich von dem Wunsch des kontrollierten Trinkens verabschieden.
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felix123
Anfänger


Anmeldungsdatum: 17.01.2013
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2014 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Danke schon mal für die Antworten. Ich hab mich ja auch schon viel über Sucht informiert und 99 % aller Leute sagen immer kontrolliertes Trinken ist nicht möglich. Trotzdem will ich es zumindest versuchen.
Würde ich meine eigene Sucht definieren, würde ich sagen ich bin süchtig nach Räuschen. Und eine Einheit Alkohol bewirkt noch keinen Rausch und triggert somit bei mir nicht. Gut das ist jetzt reine Theorie, ob das Ganze klappt wird die Zukunft zeigen.
Früher hab ich immer nur versucht mit dem was ich alleine mache aufzuhören, nun will ich mich nie wieder berauschen (auh nicht mit Freunden etc). Tja und wenn das nicht klappt werd ich wohl was anderes versuchen müssen und der nächste Schritt wäre dann die Abstinenz von allem.

Zitat:

''Ich wüsste niemanden, der bei einem solchen Verhaltensmuster diese Hürde geschafft hätte. Zu schnell finden sich Ausnahmeregelungen... ''


Ok dann weiß ich wenigstens was ich auf keinen Fall machen darf. Außnahmen gibt es für mich nicht! Jeder erhöhte Konsum ist ein Rückfall.


Zitat:
''Was stört dich das Geschwätz der Leute? Könnte dir doch egal sein.
Normal finde ich, dass Leute nachfragen, wenn du mit ihnen vorher reichlich getrunken hast.''


Mir geht es vor allem um meinen Freundes/Bekanntenkreis. Unbekannte sind mir eher egal.

Zitat:
Irgendwie find ich's schwer nachvollziehbar, dass Du gern aufhören magst, aber zeitgkleich "für Andere" trinken magst um weiter als Trinker zu gelten. Gibt Dir das was ein Trinker zu sein, dass Du gern als solcher gesehen werden möchtest?


Ja das Problem ist aber doch, dass die die gar nichts mehr trinken (dürfen) die sind die als Alkis gelten, gerade wenn diese das vorher gerne gemacht haben.

Naja ich werde jetzt auf jeden Fall erst mal diesen Weg beizubehalten. Solange der funktioniert und ich die Regeln einhalte seh ich vorerst wirklich keinen Grund daran etwas zu ändern.
Ich werde auf jeden Fall hier immer mal wieder posten ob es klappt und wie es ich entwickelt.
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Kaleu
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2014 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ja das Problem ist aber doch, dass die die gar nichts mehr trinken (dürfen) die sind die als Alkis gelten, gerade wenn diese das vorher gerne gemacht haben.


Ich bin sofort, vom ersten Tag an offen mit meinem Alkoholismus umgegangen,w ar das beste was ich tun konnte, keine Lügerei, alles schön einfach. Mir egal was andere denken.

Wenn einer einen blöden Spruch macht, sag ich meisst sowas wie "Ich bau Überstunden ab" oder "Was ich schon gesoffen habe, das schaffst Du in den nächsten 20 jahren nicht"

Ich versteh trotzdem wenn man das irgendwie nicht sagen will, allerdings frag ich mich dann inwieweit Freund tatsächlich Freund sind wenn die damit ein Problem haben.

Im Normalfall ist es aber tatsächlich so, dass ich wenn ich sage, ich trinke nicht, kein Schwein sich dafür interessiert. Rückfragen sind da eher die Ausnahme. Wobei ich nun auch nicht mehr zu irgendwelchen Trinkgelagen hingehe. Was soll ich da?
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2014 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

"kontrolliertes Trinken" als "verhaltenstherapeutisches Selbstkontrollprogramm" funktioniert, die Trinkmengen lassen sich damit um 40-60% reduzieren, selbst bei abhängigen Trinkern.
Das 10-Schritte-Programm nach Prof. Körkel kann bei focus-online unter dem Stichwort "Coach zum kontrollierten Trinken" gratis heruntergeladen werden.
Ziel ist es, sich sein Trinkverhalten bewusst zu machen, sich selbst Trinkmengen vorzugeben, Trinkpläne zu erstellen und deren Einhaltung zu üben, Risikosituationen zu erkennen und angemessen damit umzugehen. Zentrales Element ist dabei das Führen eines Trinktagebuchs.
kT erfordert einiges an Selbstdisziplin und ist erst mal auch anstrengend. kT-Teilnehmer entscheiden sich oft lieber für die Abstinenz, weil die dann doch einfacher ist.
kT kann nur machen, wer seine Trinkmenge reduzieren oder abstinente Tage einhalten kann, ohne in ein höhergradiges Entzugssyndrom zu geraten.
Es steht jedem frei, seinen eigenen Weg aus der Sucht zu suchen und zu finden.

70% aller Trinker schaffen es übrigens, irgendwann wieder einen unproblematischen oder gar unbedenklichen Umgang mit Alkohol (35%) oder Abstinenz (35%) zu erreichen, überwiegend ohne Inanspruchnahme der Suchthilfe! - nur leider oft viel zu spät!

LG

Praxx
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Kaleu
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2014 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ohje, theoretisches Lehrbuchgeschwafel. Very Happy

Wenn ich mir das vorstelle wie anstrengend es ist nach dem ersten Bier Nein sagen zu müssen.

Wenn man erstmal abhängig ist, dann ist da jede Sicherung durch. Gies Dir dann ein Pils in die Birne und der Suchtdruck ist 200 Mal stärker als der wenn Du nüchtern bist.

Zusätzlich beginnt der Alkohol zu wirken und zu enthemmen, was das Nein sagen weiter erschwert.

Klar kann man das verhaltenstherapeutisch mit enormer Selbstkontrolle erlernen. Aber mit zufriedenem Leben hat das nix zu tun, man tauscht die Sucht durch eine doppelte Abhängigkeit. Die vom Alkohol der bleibt und zusätzlich der extremen Selbstkontrolle.

Na wer's braucht Very Happy
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2014 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht so streng, Kaleu... noch nie was von Respekt vor der Selbstbestimmung anderer gehört?
Wenn du genau gelesen hast, steht da, für wen sich kT nicht eignet...
Körkels Arbeitsgruppe hat eine kT-Variante für wohnungslose Schwerstabhängige aus dem Obdachlosenheim in der Münchner Pilgersheimer Strasse durchgeführt, noch nach 1 Jahr waren die Trinkmengen um 40% niedriger als zu Beginn.
Du magst es nicht so sehen, aber auch von 600g Alkohol pro Tag auf 350g ist für den Betroffenen ein Gewinn.
Die Mär vom Kontrollverlust ist seit 1963 widerlegt, das ist im Prinzip eine billige Ausrede: Ich kann ja gar nicht anders, ich brauch es gar nicht erst zu versuchen, das ist halt meine Krankheit... die blöde Weinbrandbohne war schuld, da musste ich einfach trinken... oder die Weinsauce... oder die Kreislauftropfen...
Ist doch wunderbar, wenn ich nicht einmal den Versuch machen brauche, zu bremsen, weil das ja eh nicht funktionieren kann... Hauptsache, ich bin die Verantwortung für meine Sauferei los und kann unbeschwert drauf los trinken... wozu bin ich schließlich Alkoholiker...

LG

Praxx
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2014 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Praxx,
danke für den Tipp mit dem Link von Prof Körkel, Schritte zum kontrolliertem Trinken bei focus online.
Das werde ich mir anschauen und dann meinem Angehörigen mitbringen wenn ich ihn in der Psych. Klinik besuche. Bisher durchlief er 2Entgiftungen ohne körperlichen Entzug und eine 16 Wochen Therapie . In der Klinik war alles top. Er meinte dass waere "Urlaub" aber zu Hause sofort Rückfall.
Sein Trauma, seine Alpträume, seine Depression hatte er gar nicht erwähnt in der Klinik. Er meinte dass er einfach mit dem Alkohol stoppen muss...Jetzt sieht er, dass es nicht klappt :-/

Kontrolliertes Trinken funktioniert fuer die Zielgruppe recht gut. Es lässt sich auch auf andere Substanzen übertragen was ich selbst seit Jahren, neben der Substi, "erfolgreich" praktiziere. Hier gab es mal so ein Programm. KISS hiess es wohl. Kontrollierter Substanzgebrauch...ähem...so ähnlich hiess es...
Gleiches Schema. Bin da ein grosser Fan Smile
@Kaleau : Es ist fuer mich Null anstrengend. Bin eher der "mal Geniesser" nicht so sehr der " sich völlig Abschiesser".
lg Caro
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Kaleu
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2014 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Genusstrinken kenn ich nur vom Erzählen. Unvorstellbar. Bei mir war der "Genuss" die Wirkung. Alles andere war mir doch wurscht Very Happy
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Kaleu
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2014 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

@Praxx, naja, ein paar Prozentzahlen irgendwo nachplappern hat ja nun auch nicht unbedingt mit Ahnung von Sucht zu tun.

Find ich Klasse, dass Du Kontrollverluste für 'ne Mär hälst. In dem Fall kannst Du's ja mal ausprobieren. So als wissenschaftlichen Beweis, wie wär's?

Bin auf Deine Selbstkontrolle bei 3 Promille gespannt. Bitte um ein Video bei YouTube, der Sprit geht auf mich.

Zitat:
noch nie was von Respekt vor der Selbstbestimmung anderer gehört?


Aber natürlich. Und wo soll die bei einem Abhängigen sein? Jeder dem Du anbietest, dass er seinen Stoff kontrolliert einnehmen kann, wird diesen Weg wählen, denn das letzte was der will ist, ohne Stoff leben. Der will nur die negativen Konsequenzen nicht. Und die sind wenn sie zu unangenehm sind, die Chance auf einen echten Ausstieg. Aber er kann ja kontrolliert trinken - prima. Chance weg. Jeder Alkoholiker wird bei der Wahl zwischen Abstinenz und kontrolliertem Trinken das kontrollierte Trinken wählen. Sonst wär er kein Alkoholiker. Aufhören ohne Aufhören ist der Traum jedes Süchtigen.

Das weiss man aber eben nur wenn man es am eigenen Leib erfahren hat.

Und Kontrollausfälle sind eben nicht immer nur Ausreden um weiter zu saufen, nachdem ich gemerkt habe, das ich das eben nicht kontrollieren KANN - hab ich ja den Mist zum Glück gelassen.

Glücklicherweise kam bei mir Niemand vorbei und hat mir erklären wollen, dass ich mir Kontrollverluste einbilde weil eine Studie von 1963 das so ergeben hat und die mehr über mich wissen als ich. Nachher hätte ich den Scheiss in meinem damaligen Wahn noch geglaubt und würde heute immer noch saufen. Mit Tagebuch Very Happy

Zitat:
kT-Teilnehmer entscheiden sich oft lieber für die Abstinenz, weil die dann doch einfacher ist.


Sag ich doch. Da kann ich mir den Aufriss nämlich sparen.

Aber wie ich schon sagte, wer's braucht. Die freie Wahl sprech ich nämlich keinem ab. Ist halt Zeitverschwendung.
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Kaleu
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2014 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

@Sabiote

Zitat:
Es ist fuer mich Null anstrengend. Bin eher der "mal Geniesser" nicht so sehr der " sich völlig Abschiesser".


Glaub ich Dir, aber hier geht's um Alkoholiker deren primäres Suchtmittel Alkohol ist.

Magst'n Vergleich?

Geh von Substi runter und einmal die Woche darfste Dir 0,1 mg H schiessen.

Traumhafter Genuss Very Happy
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Kaleu
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.08.2014
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2014 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Und bevor ich's vergesse, das H ist in dem Fall legal und wird Dir von anderen angeboten und Du musst aber nach Deiner Dosis brav Nein sagen wenn Du gerade so'n schönen Halbaffen hast.

Oh ja, sehr erstrebenswert Very Happy
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AndNow
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2014
Beiträge: 219

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2014 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja, der Praxx, der alles besser weiss.
DER Kontrollverlust ist nicht seit 1962 widerlegt, vielmehr ist das Gegenteil der Fall.
Was der Körkel, scheint ja ein Freund von Ihnen zu sein, da predigt ist blanker Hohn.
Erstens gibt sogar Körkel zu, dass ein massvolles Trinken für Profitrinker gar nicht mehr möglich ist.
Zweitens, und viel wichtiger, warum bitte sollte man Buch über etwas führen, was man eh nicht kontrollieren kann?
2 Tage Salat ohne Steak, 3 Tage bisschen Salat ohne Steak, 4 Tage noch mehr Salat ohne Steak...?
Jaha, das wird, analog auf den Trinkenden viel Erfolg haben.
Irgendwann brechen alle Dämme.

Für einen Alki gibt es kein dazwischen, kein "jetzt bin ich satt"...der Alki trinkt bis er meint seinen Zenit erreicht zu haben.
Das geht dann eben bis ins Koma, oder bis man umfällt, oder aber, in Ausnahmefällen, bis man keine Lust mehr hat.

Ich bin so einer, kann allerdings mit Körkels Methode so gar nichts anfangen.
Weil ich kein Bock habe, mich nach 3 oder 4 Bieren quälen zu müssen nicht weiter zu trinken.
Und schon gar nicht Protokoll zu führen.

Sie, Praxx, vertreten wieder mal hanebüchenen Unsinn.

Sie sind es wohl nicht, aber :
Ein Alki trinkt solange, bis er meint zufrieden zu sein..niemals aber lässt er sich an irgendwelche Terminkalender klemmen.

Früher oder später landet JEDER Alki wieder da, wo er vormals aufgehört hat.
Ob nach 1,5,7, oder 37 Jahren..der Teufel sitzt im Nacken..und er lässt NIEMALS locker.

AndNow
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