mal wieder rückfällig

[summse]

Hallo, ich bin neu im Forum und suche nach Menschen, die mir evtl. noch Tipps geben können, wie ich mein Leben vielleicht doch noch in den Griff bekomme. Ich bin 48 Jahre alt und konsumiere seit meinem 16 Lebensjahr Drogen. Ich habe mehrere Entgiftungen hinter mir, eine abgebrochene Langzeittherapie, eine abgeschlossene Langzeittherapie (2004), 2 ambulante Psychotherapien und ich besuche seit vielen Jahren Selbsthilfegruppen. Mein Hauptdrogenproblem sind Opiate, nehme aber auch andere, wenn Opiate gerade nicht zur Verfügung stehen. Es gibt Zeiten, da schaffe ich es, clean zu bleiben, aber leider nicht auf Dauer und langfristig. Bin ich rückfällig geworden, bekomme ich es nicht hin, darüber zu sprechen. Ich spreche immer dann erst darüber, wenn ich erwischt worden bin. Trotz meiner Sucht habe ich eine Arbeit, die mir meisens auch Spass macht, bin verheiratet und habe 2 erwachsene Kinder. Vielleicht gibt es im Forum Menschen, die ähnlich lange drauf sind, vielleicht sogar ähnliche Probleme haben, und die es vielleicht hinbekommen haben.

[Domenico]

hallo summse!
ich bin zwar erst 32 jahre alt aber ich bin seit meinem 13.lebensjahr
aud drogen jeglicher art und seit ich 20 bin auf opiaten.
ich bin seit ca. 9 jahren im programm zuzeit mit pola.
ich habe 11 entgiftungen hinter mir davon mehr als die hälfte habe ich
abgebrochen.eine abgebrochen langzeit habe ich auch.
aber du hast wirklich alles versucht was man versuchen kann an therapie
angeboten.
warst du schon mal in einer selbsthilfegruppe?ich frage deswegen weil ich
jemanden kenne der in deinem alter ist als er ist 51 und hat in etwa die
gleiche laufbahn wie du.er hat über 40 entgiftungen und 5 langzeittherpien.
davon hat er 3 zu ende gemacht und er wurde trotzdem immer wieder
rückfällig.
und dann als er sich entschlossen in eine selbsthilfegruppe zu gehen(es
brauchte 3 versuche)also erst bei der 3 gruppe fühlte er sich wohl das war
der freundeskreis und er ist seitdem tatsälich clean und das ist jetzt
tatsächlich fast 3 jahre her.
also vielleicht ist das eine möglichkeit.wenn du das schon versucht hast
und dir die gruppe nicht zusagte such weiter.
aber wenn du eine gute gruppe hattest dann solltest du anfangen zu
akzeptieren das du einfach manchmal rückfälle hast und sich das auch
sehr wahrscheinlich nicht mehr ändern wird.
oder du könntest nochmal eine langzeit machen und anschliessend
in betreutes wohnen für eine zeit und wenn das von erfolg gekrönt ist
such dir mit hilfe von dem betreuer eine neue umgebung also nicht
mehr zurück nach hause.
weisst du nur 4% schaffen es clean zu werden als wenn du ab und zu
einen rückfall hast kannst du vielleicht auch einafch damit leben.
und was wichtig ist wenn du einen rückfall hast mach in offen also rede
mit deinem therapeuten oder suchtberater oder einem vertrauten darüber
und schämen musst du dich deswegen nicht.
sucht ist numal eine chronische krankheit und rückfälle gehören einfach
dazu!
LG Domenico

[summse]

Hallo Domenico,
vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich bin seit 2 Jahren beim Freundeskreis..und es ist auch schon meine 3 Selbsthilfegruppe, die ich nach einem Rückfall auf Tramal aufsuchte. Anfangs lief es auch ganz gut..konnte über mich und meine Probleme sprechen...aber halt nur bis zum ersten Rückfall. Tatsächlich schäme ich mich darüber zu sprechen. Vom Kopf her ist es mir natürlich klar, dass ich das nicht brauche, ich weiß auch das ich krank bin...ich denke zur Zeit auch über Substitution nach, aber leider kenne ich mich überhaupt nicht damit aus. Methadon habe ich zwar schon seinerzeit konsumiert, aber nur weil es nix anderes gab. Hast du gute Erfahrung mit Substitution gemacht? LG summse

[Domenico]

hallo summse!
ich habe nur schlechte erfahrungen gemacht mit subtitution.was nicht
heisst das ich nicht froh bin einen platz zu haben aber das methadon
und auch polamidon zieht sich beim entzug über monate!
es ist ein teufelszeug!
anders ist es mit subutex(burprenorphin) der entzug davon ist kürzer wie
bei den anderen mittel sprich metha/pola.
aber der nachteilist man hat keinen kick mehr oder auch keinen warmen
schutzmantel um sich,wenn du verstehst.
eswerden allegefühle die du je verdrängt hast durch drogen dann wieder
present alsowas ich damit meine du bist auf subutex zwar komplett klar
aber das heisst auch das probleme auch klar gelöst werden müssen.
verstehste?
für mich war subu nix ich habe es ein jahr getestet aber es war nicht das
rcihtige für mich und bin wieder auf pola 10ml pro tag.
worum geht es dir wenn du an substi denkst?kann es sein das man in
deinem alter auch an dauersubsti denkt.
und dafür bnrauchts du dich nicht zu schämenm!
ich meine du hast sonst alles versucht sogar eine gut e gruppe gehabt.

da gibt es net mehr viel was du noch machen kannst ausser wieder mal
eine thera.
aber ich glaube das wird es nicht sein wenn ich dich richtig einschätze?!

also so gesehn kenne ich viele die dauersubsti machen und arbeiten
gehen und ein normales leben führen und auch sonst wiedr soziale
kontakte mehr pflegen!

gut ich kann das bei die net beurteilen welche soziale kontakte du hast.
das ist deine sache aber meine meinung ist es wäre eigentlich
die beste sache in dauersubsti zu gehen.

aber ein tipp versuche erst mit subutex denn es gibt auch viel bei denen
es antidepressiv und gut wirkt.
und wenn du drauf net klar kommst,dann wechelst du einfach auf pola.

und die umstellung ist viel leichter als umgekehrt!
denn du kannst einfach am nächten tag das pola nehmen!
ich denke du findest deinen weg schon mit der subti!LG

[nanun]

substitution ist so ein scheiß - du bist abhängig vom arzt, unfrei und der entzug - egal welches substitut - zieht sich.

ich bin leider auch wieder rückfällig geworden - und hab mich auch substituieren lassen - aus angst vor dem tod, weil ich mit zwei überdosen im klinikum gelandet bin - immer wieder drei wochen ausgehalten, dann rückfällig und dann war es leider mal ausnahmsweise gutes zeug...

jetzt war ich ein halbes jahr in substitution - mit subuxone - und klar, man hat keinen suchtdruck mehr, ist arbeitsfähig und rückfälle waren kein thema mehr - macht bei subuxone ( da ist naloxon drin) auch keinen sinn - merkste eh nichts von und wirst sogar entzügig, wenn du was nimmst... ist ein guter schutz und ich mochte die klarheit...

aber noch viel lieber bin ich clean - und wenn man halt mal ein paar mal durch die drehtür geht ( sucht - drehtüreffekt ), dann ist es halt so. gerade bin ich entzügig, weine bei alten folgen der lindenstraße und der merci-werbung.

die gefühle sind wieder da! hurra! die scheiß opiate töten nicht nur die bösen, sondern auch die guten gefühle...

und allein dafür lohnt es sich zu kämpfen, falls du noch die kraft hast. wenn nicht, lass dich substituieren und gib auf. wie schon gesagt kann man eine substitution auch als krisenintervention sehen... aber mir hat es immer nur geschadet.

aber das musst du wissen...
ich zähl weiter nulltage und halte durch! hoffe ich!

[summse]

Danke für deine Antwort!...ich habe mir für morgen einen Termin bei der Suchtberatungsstelle besorgt...und am Mittwoch werde ich in meiner Gruppe darüber sprechen. Die Vor- und Nachteile einer Substitution sind mir bewußt..aber im Augenblick bin ich echt ratlos. Ich bekomme es einfach nicht hin abstinent zu bleiben; eine Zeitlang gehts...hab dann auch immer gute Ideen..alle glauben: jetzt hat er es geschafft und dann nach ein paar Wochen, ein paar Monaten werde ich rückfällig, trau mich nicht darüber zu reden..und es geht von vorne los..heimlichtuerei, verschönern, ...und und und. ich will das so nicht mehr...jedesmal sinkt mein Selbstwertgefühl mehr und mehr..ich schäme mich für mein Verhalten, aber kriege es auch nicht hin mich zu ändern. ich möchte doch einfach nur klar kommen. Bin gespannt, ob die Suchtberatung noch ne Idee hat..das wärs erst mal für heute Liebe Grüße an alle summse

[Kaleu]

Wo klemmts denn am Ehesten? Soll heissen, hast Dir denn die Rückfälle mal angesehen?

Eher Suchtdruck dem Du nachgibst? Oder eher psychisch, also erneute Problemflucht?

Wenn Du wirklich astinent sein und bleiben willst, ist Ursachenforschung bei Rückfällen enorm wichtig.

[summse]

Hallo, ich war gestern bei der Suchtberatung...und habe mich heute entschieden eine ambulante Suchttherapie zu machen...also noch mal einen Anlauf nehmen. Ich hoffe, dass ich dieses Mal einsichtiger werde. Nächste Woche geht es dann los Arztbesuch mit UK, Sozialbericht, Antrag stellen usw.. Ich hoffe, dass ich ehrlich zu mir selbst sein kann. Vielen Dank für eure Antworten und ich werde euch auf dem laufenden halten...LG summse

[nanun]

dazu wünsch ich dir alles glück der welt, viel kraft, einen starken willen und alles was du brauchst!

nicht aufgeben - kämpfen!

so mag ich das!

[summse]

Hi, es ist wohl so, dass wieder alte Verhaltensweisen im Vordergrund stehen. Hatte in den letzten Monaten doch viele Probleme die ich nicht gelöst bekam. Jedes einzelne wäre vermutlich kaum ein Problem gewesen...Papa Krebs, Sohn selbst Drogenprobleme, Beziehungsscheiß, Arbeit lief auch nicht gut,...und da weiß ich ja was mir hilft...gesprochen hab ich nicht, obwohl genügend Möglichkeiten da waren...wenn mich jemand fragte wie es mir geht..hab ich natürlich die Dinge verharmlost...ich hab ja lange genug gelernt, wie es mir schnell wieder besser geht...nun denn, ich bin froh, dass ich das hier schreiben kann...bis dann und drückt mir die Daumen, dass ich es dieses Mal hinbekomme...GLG aus dem kalten OWL summse

[nanun]

alle daumen sind feste gedrückt für dich - ich bin sehr froh, dass du die substitution bleiben lässt. ich hab heute den 15. nulltag und mir gehts immer noch nicht gut!

alles glück der welt für dich, arbeite auf, was aufzuarbeiten gehört und wenn mal ein rückfall dabei ist: scheiß drauf - der bekommt uns nicht unter - weiter gehts!

viel kraft und durchhaltevermögen für deinen weg und wenn du was brauchst: melde dich!
lg aus dem ebenso kalten bayern!

[summse]

Liebe nanun, ich wünsche dir einen (hoffentlich) 17ten zufriedenen Nulltag. Ich bin gespannt auf das was kommen mag GLG summse

[nanun]

liebe summse,

auch ich wünsch dir alle kraft der welt - räum auf, sortiere neu, schmeiß raus, füg hinzu und hör nicht auf, an dich zu glauben und zu kämpfen!

irgendwann ist dieses leben vorbei und dann stehen wir da - vor wem auch immer - auf jeden fall aber vor uns selbst - und müssen uns die frage stellen: was habe ich aus meinem leben gemacht!

also mach bitte was aus deiner neuen chance - ich tus auch!

it always seems impossible until it is done! (nelson mandela)

lg