Kann ich 60mg Diazepam/Woche plötzlich absetzen?

[viveca]

Hallo!

Würde mich sehr über eure Einschätzung und Rat freuen - Habe viele Monate um die 100mg diazepam die Woche genommen und bin jetzt seit ca nem Monat auf 40-65mg/Woche. Ich weiss, das ist überhaupt nicht viel, ich nehme es verteilt auf ca. 2-3mal die Woche und es beruhigt mich dann auch nur leicht. Allerdings versuche ich nun schwanger zu werden und habe doch Panik, dass irgendetwas passiert wenn ich es plötzlich komplett absetze z.B. in Richtung Krampfanfall. Was meint ihr denn dazu? Ist meine Sorge bei dieser Dosis überhaupt berechtigt? Bis vor ein paar Jahren war ich sehr lange extrem alkoholabhängig und habe auch eine Zeit viele Medis genommen. Habe unzählige Entgiftungen gemacht, aber zum Glück nie nen Krampfanfall gehabt. Vor Jahren war habe ich mich mit Alk von min. 100mg Dias am Tag innerhalb von ein paar Monaten komplett davon selbst entgiftet und überhaupt keine Nebenwirkungen oder Entzugssymptome gehabt. Körperlich bin ich jetzt nicht abhängig, z. Z. nehm ich auch manchmal nur, weil ich nach 3 oder 4 Tagen plötzlich so Panik eben wg. nem Krampfanfall hab... Ist das totaler Unsinn oder sollte ich doch über einige Wochen runterdosieren? Wie würdet ihr das machen?
Vorab schon vielen Dank für eure Antworten.

L.G. Viveca

[chiara]

also ich finde das schon viel weil ich nehm am tag so 2 höchstens 3 mg und hab entzugserscheinungen wenn ichs weg lasse. ich komm auch nicht davon los, denn dann kommen starke depressionen, versuche es zwar auch selber wieder zu reduzieren,aber wie du von der hohen dosis ohe krampfanfall runter kommen willst hut ab wenn das gelingt echt.lg

[sabotage35]

Jesses Gott. Nein, kannst du nicht und solltest du auch nicht...
Mal Ehrlich, du wirst im Dreieck rumspringen und nicht wissen wie du bis drei zählen kannst. Dazu Depressionen vom feinsten, nass sein, friren, schwitzen, schlapp sein usw...
Bitte informieren bevor du von 60 mg nach einem Jahr auf null gehen willst...

[sisterofnight]

Hallo Viveca,

wie sabotage35 schon richtig geschrieben hat, solltest du unter keinen Umständen von 60mg einfach so auf 0 gehen, da lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten können (Krampfanfälle, schwere Kreislaufprobleme etc.).
Auch wenn du diese Nebenwirkungen bislang noch hattest, kann es trotzdem sein, dass sie auftreten können.

Am Besten wäre es, wenn du die Benzos über einen Abdosierungsplan langsam (!) ausschleichst - optimalerweise mit ärztlicher Begleitung.
Entsprechende Fallbeispiele zur Reduzierung der Dosis und den entsprechenden Zeiträumen findest du auch online, aber einen Arzt zur Hand haben, der weiß, was Sache ist, ist im Fall der Fälle auf jeden Fall hilfreich.

Und nochwas: Bitte besprech' das auch mit deinem Gynäkologen, v.a. unter dem Aspekt des Kinderwunschs!
Es gibt etliche Medikamente, die nicht während einer Schwangerschaft eingenommen werden sollten bzw. wo auch zwischen dem Absetzen der Medikamente und dem eigentlichen Schwangerwerden ein gewisser Zeitraum liegen sollte, um mögliche schädliche Abbauprodukte des Medikaments, die noch im Körper vorhanden sind, rauszubekommen.

[psychokatze]

wooow - bloß nicht - mir stellt es grad sämtliche Haare auf und ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: nicht von heute auf morgen auf 0. Auch wenn Du meinst Du seist nicht körperlich abhängig - 40-65 mg/Woche ist sehr viel - ich war alkoholabhängig, dann Diazepam abhängig, hing 7 Jahre auf 2,5 mg/Tag - immer konstant nie gesteigert. Trotzdem brauchte ich 3 1/2 Wochen stationären Entzug um von 2,5 mg weg zu kommen. Und es war kein Spaziergang.
Ausschleichplan halte ich auch nach ärztlicher Rücksprache für zwingend erforderlich. Panik vor einem Krampfanfall ist berechtigt, begleitend gibt man normalerweise einen Krampfschutz.
Trinken tust Du aber nicht mehr, oder? Denn das wäre ja bekanntlich fatal zusammen mit Benzos.
Viel Glück ! Und berichte mal wie es weiter geht.
LG