Meine Geschichte

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ramjamjam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 10. Okt 2014 23:13    Titel: Meine Geschichte Antworten mit Zitat

Hallo alle zusammen,

schon seit ein paar Monaten lese ich in diesem Forum mit ohne mich bisher angemeldet zu haben.
Doch heute möchte ich mich mal mitteilen und meine Geschichte in kurzform erzählen. Eine Geschichte, die mir manchmal selber wie ein Film vorkommt und immer noch nicht beendet ist.

Im Dezember 2012 lernte ich auf einer Party einen Mann kennen. Zu dem Zeitpunkt war ich Mutter einer fast 2Jährigen Tochter, welche bei meinen Eltern schlief.Ich nenne diesen Mann mal Asdf. Wie gesagt, ich war auf einer Party, lernte den Mann kennen und ging noch mit zu ihm nach Hause. Wir konsumierten Speed, Bier und Asdf dazu noch XTC und cannabis. Wir schliefen miteinander aber konnten auch nicht aufhören uns währenddessen zu unterhalten unsere Worte waren ineinander verfesselt. Schnell kamem wir auf viele gemeinsamkeiten und fühlten uns gleich sehr verbunden miteinander. Ich gab ihm meine Telefonnummer und sagte ihm, das wir uns ja mal klar wiedersehen können, wenn er mag könne er sich melden. Das geschah einen Tag später und 2 Tage später sahen wir uns klar und bei vollem Verstand. Sofort war dieses Vertraute wieder da. Von da an waren wir eigtl unzertrennlich. Meine verliebtheit setzte mir eine tiefrosane Brille auf, dass ich vieles nicht wahrhaben wollte oder gar gesehen habe. Meine Brille war so rosa, dass ich seinen massiven Konsum übersah und auch nicht wahrhaben wollte. Er nahm sogut wie jeden Tag Xtc, Speed und Cannabis. Zwischenzeitlich war es mir wohl doch bewusst, aber er wusste immer geschickt sich rauszureden und ich glaubte ihm.
Ziemlich schnell wurde ich Schwanger. Er freute sich sehr darüber Vater zu werden und versprach seinen Komsum deutlich einzustellen um letzendlich aufzuhören. Wenn ich zu diesem Zeitpunkt geahnt hätte was noch alles auf mich zukommt, hätte ich die Schwangerschaft wohl nicht fortgesetzt.
So sehr er sich freute, so sehr setzte ihn die ganze Situation auch unter Druck. Ich fing an seinen wahren Konsum zu realisieren. Konsumierte ja nun selber nicht mehr. und auch zuvor war es bei mir ein ab und an mal. Ich sprach ihn immer wieder drauf an und er fing an zu leugnen und mich anzulügen. Trotzallem zog ich im Juli zu ihm. Meine Tichter liebt ihn sehr und ich ebenfalls. Ich fest im glauben, ich könne ihn mit meiner liebe aus dem Teufelskreis rausholen. falsch gedacht. Je mehr ich mich quasi aufdrang desto schlimmer wurde es. Er konsumierte nun schon heimlich,versteckte sein Zeug und ließ mich im glauben, clean zu sein. Doch immer wieder kam das Gegenteil raus. Streit entfachte. Er stellte sich als King und mich als Polizei dar. Doch immer noch glaubte ich daran, ihm mit meiner Liebe helfen zu können. Und sowieso würde mit der Geburt unseres Kindes alles besser werden.
Doch natürlich wurde gar nichts besser. Es wurde immer schlimmer. Mittlerweile hatte ich Angst ihn zu verlassen, ich fürchtete seinen Abstieg würde ich gehen. Die Droge hatte Macht über unsere Beziehung.
Im April diesen Jahres kam der Tag, der längst überflüssig war. Nach einem erneutem Streit und einem immer tieferem abrutschen, entschloss ich meine Kinder zu packen und zu gehen.
Er weinte. Rr weinte so schrecklich. Zum ersten Mal dacgte ich 'jetzt hat er es verstanden'. Ich glaubte ihm all seine versprechen und ging 3 tage später zurück. Allerdings unterndem Vorsatz, wenn er noch einmal konsumiert bin ich wieder weg.
5 wochen später war es dann so weit. Freitagabend ging er auf einen Geburtstag seines neuen Arbeitskollegen. Wir verabredeten dass er so um 5 uhr wieder zu hause ist. Doch er kam um 17 uhr völlig drauf und wieder als arrogantes arschloch.
Wir stritten und ich packte endgültig meine Sachen. Womit er nicht gerecgnet hat, denn ich hab ja lange genug nur erzählt. Jetzt begann det richtige Absturz.
Er flehte mich an zurück zukommen und und und, aber diesmal gab es kein zurück für mich.Ich zog zu meinen Eltern. Eine Zeit sahen wir uns noch regelmäßig wegen der Kinder, aber es eskalierte zunehmend und er war druffer als je zuvor. Er begann psychotisch zu werden und wurde kriminell. Eines Tages brachte er mir sehr sehr viel Geld aus einem Einbruch und meinte ich solle mkr ein schönes leben machen. Ich gab es jedoch der Polizei und verriet ihn. Sah es als letzte möglichkeit ihm helfen zu können. Er war sehr sauer aber auch das legte sich wieder. Meine 'arbeit' schien zu fruchten.Nachdem er die Kinder nicht mehr sehen durfte, wurde er einsichtig und macgte einen stationären Entzug.
Wir sehen uns wieder regelmäßig. Er scheint clean zu sein und möchte das wir zurück kommen, aber meine angst ist einfach zu groß. Zuviel ist passiert. Ich lebe immer noch bei meinen Eltern. Doch ihm fällt es schwer das zu akzeptieren und versucht mich weiter zu überreden zurück zu kommen. Ich liebe asdf sehr aber ich weiß nicht ob ich mir nochmal ein leben mit ihm vorstellen kann. auch wenn es den anschein hat, dass er nun ist wie ich immer wollte...clean.
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2014 02:40    Titel: Antworten mit Zitat

Heftig. Aber dieses Mal anders herum.

Du lernst einen Mann kennen, schläfst mit ihm, weisst, dass er Drogen konsumiert, gehst aber eine Beziehung ein. Dann wirst du schwanger, ohne ihn zu fragen, ob er das denn auch möchte, du entscheidest sein Leben. Nun wird dir bewusst, was eine Familie wirklich bedeutet und du möchtest ihn so biegen, wie du dir einen ordentlichen Papa vorstellst. Dem nicht genug, zeigst du ihn bei der Polizei an. Ganz unabhängig, woher das Geld stammt, sollte die Person, die ihn wirklich liebt, als letztes verraten. Nun “hat er verstanden“, wie er sich zu verbiegen hat, und geht in die Entgiftung. Und so weiter und so fort.

Der junge Mann konsumiert Drogen. Was nun aber sein härteres Schicksal ist, die Sucht zu Substanzen oder die emotionale Abhängigkeit zu seiner vermeintlichen Liebe, das weiss ich nicht zu beantworten.

Was erwartest du an Antworten? Zwischendurch, weil geschriebene Worte emotionslos sind: Ich schreibe weder in Rage noch in Ablehnung, sondern einfach nur kritisch und in Frage stellend. Vermutlich hast du erwartet, dass sich auch andere fragen, warum ändert sich der Kerl nicht und macht dir dein Leben so schwer? Doch nach dem, was bisher bekannt ist, denke zumindest ich persönlich, da ist ein junger Kerl, der von einem Radlaster nach dem anderen überrollt wird, immer nur reagieren und sich anpassen muss.

Ich denke, du hättest dir einen anderen Partner wählen sollen, anstatt einen anderen, der noch ein paar Macken hat, umerziehen zu wollen. Das ist aber meine persönliche Ansicht.
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ramjamjam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2014 06:29    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe mir gar keine speziellen antworten erwischt, ich wollte es einfach mal niederschreiben.

mit kritik kann ich umgehen ganz klar. aber eins muss ich klar stellen bzw richtig stellen. es ging mir nie darum ihn zu verbiegen. das sind dinge die von ihm kamen. ich habe anfänglich gar nichts gegen seinen konsum gesagt, da es mir gar nicht unbedingt auffiel. er auch da schon viel heimlich konsumierte.
zum schwanger werden, gehören zwei und ich hab ihm mit sicherheit kein kind untergejubelt.
wenn ich gewollt hätte, dass alle schreiben 'oh du arme, unmöglich wie er mit dir umgegangen ist' hätte ich noch vieles anderes geschrieben.

ich finde es eher gut, dass mein handeln mal kritisch hinterfragt wird, da ich von meinem umfeld wirklich als das opfer hingestellt werde. ich selbst ihn aber in vielen dingen verstehen kann.
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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2014 07:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

ich finde, dass er von dem anfänglichen gelegentlichen Konsum weit entfernt war von Anfang an. Mit offenen Karten hätte er schon spielen müssen, damit die Partnerin sagen kann, gut, damit kann ich leben. Für meinen Geschmack kam die Familiengründung ein bisschen sehr schnell, aber ich finde auch, dass er an der Zeugung wohl beteiligt gewesen sein wird. Da kann man wohl nicht sagen, sie habe ihm ein Kind untergejubelt.

Leidiges Thema: Freundin zeigt ihren Partner an! Mich stören eher die Beweggründe, weil ich nicht glaube, dass das einen Menschen ändern wird. Was mir eher auffällt ist, dass das Geld aus einem Einbruch stammte und er das Geld großzügig der Mutter seiner Kinder gab. Hier sollte sich Ramjamjam allerdings bewusst sein, dass sie sich damit auch strafbar macht. Das finde ich recht verantwortungslos. Und dann noch gleich ein Kind in die Welt zu setzen oder sich zumindest über Verhütung keinen Kopp zu machen... ich weiß nicht.

Ich denke mal, er alleine muss den Wunsch haben etwas zu verändern, alles andere bringt nichts. Nicht für Kinder und Frau muss er clean leben. Besser wäre natürlich gewesen, es hätte sich tatsächlich nur um gelegentlichen Konsum gehandelt. Da gibt es mit Sicherheit Fehler auf beiden Seiten.

Gruß

Pimpinelle
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ramjamjam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2014 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

mit der polizei und dem verrat habe ich sehr mit mir gehadert. letzendlich denke ich das es richtig war. hätte ich das geld behalten, hätte ich mich strafbar gemacht. hätte ich nur das geld abgegeben ohne ihn zu verraten, wäre es so schnell nicht beendet gewesen. das war ja nicht der einzige delikt.
es ist alles eine schwierige sache und natürlich bin ich nicht frei von fehlern. das würde ich auch nie behaupten.
ich frage mich nur wirklich inwieweit das alles noch eine reele chance hat.
ich lebe bei meinen eltern, die ihn mitlerweile abgrundtief hassen, uns verbindet viel böses aber auch gutes.
ich hab einfach unendlich angst davor, dass das gleiche spiel von vorne losgeht, wenn ich mich dem wieder zu 100% hingebe.
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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2014 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ramjamjam,

mir wäre das Risiko zu groß. Ein verantwortungsbewusster Vater sieht anders aus. Für dich wäre es erstmal besser Abstand zu gewinnen und für deine Kinder zu sorgen.

Davon mal abgesehen müsst ihr nicht zusammen wohnen, selbst wenn ihr wieder ein Paar werden solltet. Es würde zwar einiges vereinfachen, aber ich denke mal, ihr solltet euch erst wieder annähern langsam, wenn es überhaupt nochmal eine Beziehung geben sollte.

Das mit dem Geld ist mir ehrlich gesagt ganz übel aufgestoßen, denn ihm dürfte doch klar gewesen sein, dass du dich damit strafbar gemacht hättest. Schon alleine deswegen würde ich auf eine Partnerschaft dankend verzichten.

Gruß

Pimpinelle
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2014 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

So eine Situation, in der auf einer Seite die Eltern nur noch von Hass geleitet sind, ist natürlich nicht förderlich, um wieder auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Dabei muss man sich aber auch fragen, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass diese Eltern so empfinden. Die Antwort ist naheliegend, es wurde in den schlimmsten Tönen über den (ehemaligen) Partner diskutiert. Ungelegen ist es, wenn das Kind das mitbekommt. Man meint immer, ein noch junges Kind würde nicht wissen, um wen es geht, es kombiniert aber weit mehr zusammen, als man vermutet.

Ganz unabhängig, wie deine Entscheidung, die auch von den Eltern in eine Richtung gepresst wird, ausfällt, irgendwie muss auch der Kontakt zwischen Kind und Vater aufrecht erhalten werden. Er wird ja nun nicht direkt vor dem Kind konsumieren?! Ich schätze, er wird das Kind lieben. Und überhaupt sieht es so aus, dass er Halt zu suchen scheint. Die Beziehung gab ihm Halt und sogar Motivation, etwas gegen den Konsum zu unternehmen. Wird da nun vollständig ignoriert, ist ein Rückfall äußerst sicher.

Wer weiss, vielleicht verändert er sein Konsumverhalten ja doch dauerhaft. Auch wenn es mehr oder weniger erzwungen wurde, kann so etwas halten, wenn er merkt, was für Vorteile er dadurch für sich selbst erfährt. Schon für das Kind solltest du ihn nun nicht abstoßend behandeln. Er sollte erfahren, dass seine Entscheidung, in eine Entgiftung zu gehen, einen positiven Effekt hat. Stellt er jetzt fest, dass es keine Verbesserung erbrachte oder gar eine Verschlechterung der Situation, ist vorauszusehen, wohin das führen wird.

Er sollte sein Kind regelmäßig sehen, ihr könnt doch gemeinsam irgendwo spazieren gehen, einen Kaffee trinken, was auch immer. Gebe ihm weiterhin Ratschläge, was er tun kann, wenn er das Gefühl hat, etwas konsumieren zu müssen. Er könnte Sport treiben, sich in einem Studio anmelden und dort regelmäßig trainieren. Das wäre ein guter Ausgleich, wenn ihm alles über den Kopf steigt.

Wie erwähnt, das Schlimmste, was du nun machen kannst, wäre ihn hängen zu lassen und wie Müll zu behandeln. Es kann durchaus sein, dass er seine konsumfreie Zeit als etwas wertvolles empfindet und es schafft, die ersten labilen Monate erfolgreich zu überstehen. Und selbst wenn es einmal passieren sollte, dass er sich etwas eingeworfen hat, sollte nicht gleich das ganze Handtuch geschmissen werden. Das würde einen Moment der Schwäche bedeuten, wenn er aber sofort wieder seinen Weg in die Waage findet, war es ein Ausrutscher.

Wie wäre es, wenn ihr euch zusammen setzt, und einen gemeinsamen Plan erstellt? Es könnte ein Schritt-für-Schritt-Plan werden, in dem es aber nicht nur Aufgaben für ihn geben sollte. Eine Partnerschaft ist ein Geben und Nehmen. In der Art...

Schritt 1
Konsumfreiheit manifestieren
Wir (Kinder, du, er) sehen uns x Mal an den und jenem Tag

Schritt 2
Nach 3 Monaten können wir eine Nacht zusammen übernachten,
ist ein Drogentest aus der Apotheke negativ.

Schritt 3
Nach 6 Monaten...

Wenn du ihn wirklich liebst und in Erwägung ziehst, die Partnerschaft fortzusetzen, ist jetzt genau der richtige Moment, ihn positiv zu unterstützen. Oder ist es jetzt langweilig geworden, weil er nun so ist, wie du ihn haben wolltest. So etwas passiert ja auch manchmal, dass jemand nur so lange interessant erscheint, wie er sich den eigenen Vorstellungen widersetzt.

Und es ist klar, dass Freunde und Familie auf deiner Seite sind. Die vielen negativen Einflüsse von extern verwirren jegliches objektives Denken.
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ramjamjam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2014 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo CrazyMan,

vielen Dank für deine Antwort. Dass ist wohl das konstruktibste was ich seit Monaten gehört habe.
Ich selber habe nie wirklich schlecht über ihn geredet bei meinen Eltern, im Gegenteil, ich hab ihn immer sehr verteidigt und versucht ihnen seine Situation näher zu bringen.
Leider gehören sie zu dem Part die dem Thema Sucht gegenüber sehr intollerant sind. Was mitunter auch daran liegt, dass ich selbst viele viele Jahre sehr sehr viel gekifft habe, aber das ist jetzt ein anderes Thema.
Außerdem ist er seiner akut psychotischen phase wirklich sehr oft einfach hier aufgetaucht, sich stundenlang im Gebüsch versteckt, morddrohungen ausgesprochen und und und. Die Geschichte ist wirklich lang.
Mein Ziel war es immer ihm zu helfen, seit dem Zeitpunkt als ich seine Sucht begriff.
Meine Kinder haben kein schlechtes Gespräch mitbekommen, denn wenn überhaupt über ihn gesprochen wird, dann wenn die beiden schlafen.

Zum Kontakt.
Soweit ich weiß und er mich nicht wieder anlügt ist er clean und sieht die Kinder regelmäßig, mehrmals die Woche. Unsere Kommunikation und unser Umgang ist derzeit so stabil, dass wir auch gemeinsame unternehmungen machen.

Dein Plan klingt gut. Ähnlich ist meiner und genau das ist dass Problem.
Mein Plan ist eine eigene Wohnung für mich und die Kinder zu finden. Wir uns weiter regelmäßig sehen und erstmal positives zusammen erleben nach all dem negativen.
Und irgendwann wenn die Zeit dafür gekommen ist, wir uns wieder was gemeinsames suchen.
Allerdings reicht ihm das nicht. Er sagt, er ist nicht mehr der, der diese Behandlung verdient habe. Er möchte die Kinder jeden Tag um sich haben, möchte neben uns schlafen (wir sind Familienbettler) und unsere Geräusche nachts hören und nichts mehr verpassen.
Ich kann das alles sehr verstehen. Er fühlt sich alleine, im Stich gelassen, unfair behandelt und kann meine angst nicht verstehen.

Und nein ich finde ihn immer noch toll. Er ist alles andere als langweilig. Auch wenn ich mich in ihn verliebte als er nur unterwegs war, so gab er mir doch Einblicke in sein durchaus wundervolles Wesen. Meine Kinder lieben ihn und ansich ist er mein absoluter Traummann. Wenn nur meine Ängste und leider auch meine Eltern nicht wären...
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ramjamjam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 11. Okt 2014 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann ihm aktuell nicht das geben was er von mir möchte, trotzdessen bin ich für ihn da. Aber das fühlt sich für ihn nicht so an.

Ach und eins noch.

Natürlich wusste ich von anfang an vom Konsum. Jedoch ist es ein riesen Unterschied ob es ein ab und an Konsum ist, oder ein dauerkonsum. Ich selber konsumierte zum Zeitpunkt als ich ihn kennenlernte ab und an wenn ich mal feiern war. Wäre mir dieser Dauerkonsum von anfang an bewusst gewesen, hätte ich mich nicht auf ein so intensives kennenlernen eingelassen. Aber wer erzählt auch schon von Beginn an 'ach hey ich habe übrigens ein Suchtproblem, stört es dich?' Ich glaube sehr sehr wenige.
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 12. Okt 2014 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

ramjamjam hat Folgendes geschrieben:
Aber wer erzählt auch schon von Beginn an 'ach hey ich habe übrigens ein Suchtproblem, stört es dich?' Ich glaube sehr sehr wenige.

Das ist bei mir der Grund, jegliche Partnerschaft zu vermeiden, beziehungsweise nicht aktiv zu suchen. Das ist ein Suchtforum, und leider habe ich mit Mitte Dreißig mit so einem Mist wie H herum experimentiert und, so wie viele, geglaubt, nur die anderen bleiben daran hängen. Da hat Kokain und Marihuana einen ganz anderen Stellenwert in der Gesellschaft. Wer aber mit H etwas zu tun hat, ist, sobald preis gegeben, ganz unten eingeordnet. Dabei zerstören im Grunde fast alle Arten von Drogen das Leben auf lange Sicht. Doch H wird mit den Leuten in Verbindung gebracht, die draußen zu sehen sind, in Gruppen stehen und Bier trinken, täglich stehlen und nichts anderes als der letzte Abschaum sind. Wie sollte ich das einer Frau erklären?

Der Plan muss nicht in so langen Zeitabständen eingeordnet sein, wenn er so drängt. Nicht dass er derart frustriert ist, dass es zum Rückfall führt. Allerdings muss er letztendlich mit Frustrationen zu Recht kommen lernen, ohne auf irgendwelche Substanzen zum Ausblenden von Problemen zurück zu greifen. Vielleicht wäre sogar ein Termin beim Neurologen/Psychiater empfehlenswert. Nicht dass er balla-balla wäre, sondern um die Ursachen zu bekämpfen, die letztendlich zum Konsum führten. Eine Therapie könnte hier weiter helfen, auch wenn die Wartezeiten dafür recht lang sind, teilweise bis zu einem Jahr. Das ist aber von Ort zu Ort verschieden.

Ihr müsst nicht zusammen "ziehen", um zusammen zu leben. Nach ein, zwei Monaten und Konsumfreiheit kann er auch so mit euch übernachten. Natürlich wird es dann schwer, zu erklären, dass er nun wieder bei sich zu übernachten hat. Man könnte es auf die Wochenenden konzentrieren. Gerade diese sind ohnehin am gefährlichsten, weil sie Party bedeuten und Konsum bedeuten. So kann er an Wochenenden nicht für sich gestellt auf dumme Gedanken kommen.

Wie sieht es denn mit Job aus? Ich will jetzt nicht zurück scrollen, meine aber, er hätte durch den Konsum den Job verloren? Wenn es ihm jetzt wieder besser geht, sollte er die Gelegenheit nutzen, so schnell wie möglich wieder zurück ins Berufsleben zu kommen. Sonst ist das irgendwann nur noch erschwert möglich. Und nur daheim abhängen ist auch nicht förderlich für eine Beziehung, man geht sich irgendwann gegenseitig auf die Nerven, jede Kleinigkeit führt zu streit. Außerdem ist er während der Arbeit mit anderem beschäftigt als an Drogen zu denken. Wenn er jetzt wirklich konsumfrei ist, sollte er nach vorne blicken und dafür sorgen, dass es in positiver Art weiter geht. Vielleicht kannst du ihn auch hier ein wenig anspornen. Und auch deine Eltern würden dann überrascht bemerken, das hätten sie überhaupt nicht gedacht, dass er so schnell wieder auf die Beine kommt. Arbeitslos abhängen und dabei im psychotisch Busch sitzen, wie von dir beschrieben *g*, gibt ein alles andere als positives Bild. Dem muss er nun entgegen wirken.
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ramjamjam
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Anmeldungsdatum: 10.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 13. Okt 2014 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Doch er geht arbeiten. Irgendwie hat er es geschafft seinen Chef zu überzeugen ihn zu behalten.
Er geht ebenfalls zu einer Psychologin und nimmt eine geringe Dosis Quetiapin.
Ich verbringe bereits alle 2 Wochenenden mit ihm und auch unter der Woche sehen wir uns 2-3mal. Also schon relativ häufig.
Das alleine reicht ihm aber nicht. Je mehr ich ihm entgegenkomme, desto mehr will er auch. Für ihn zählt nur das ich zurück in die Wohnung komme. Ich erkläre ihm aber, das sehr viel passiert ist und ich einfach echt angst habe. Aufgrund der Angst nicht die Nähe zulassen kann die er sich so sehr wünscht. Dann kommt als Kommentar von ihm nur ob er lieber wieder Drogen nehmen solle. Alles oder nichts. Es wird ständig wieder alles in Frage gestellt .Er will mich einfach überreden zurück zukommen. schließlich ist er ja seit 6 wochen clean. Wohlbemerkt seit anfang septemper clean, bereits im Mai trennte ich mich von ihm und zog aus. Zu diesem Zeitpunkt habe ich keinerlei druck ausgeübt das er clean werden soll. Ich habe diese Situation einfach nicht mehr ausgehalten und wollte das meinen Kindern nicht länger zumuten.
mitlerweile glaube ich das er mit diesem für ihn halben Beziehungsstatus nicht umgehen kann.

Ich selber verhalte mich ihm gegenüber , aufgrund eigener verletztheit, nicht immer sensibel genug, auch wenn ich es versuche. Ich weiß einfach nicht mehr wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll ohne den nächsten rückfall herbeizuschwören.

Mein Plan war genauso wie du deinen Plan erläutert hast, demnach kann ich nicht so falsch gelegen haben.Aber es ist fast unmöglich einen gemeinsamen nenner zu finden, wenn ich nicht sofort wieder zurückziehe und mich gegen meine Eltern stelle die grade alles für mich machen.
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 13. Okt 2014 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Schwierig alles. Auf Dauer wird sein Gedränge sicher zu Streit führen. Er muss sich mit der Situation abfinden, das wäre ein Thema, das auch seine Therapeutin aufgreifen sollte.

Zwar ist er angeblich weg vom Konsum, nachgewiesen ist noch nichts, hat aber noch immer keine Ausgeglichenheit, keinen inneren Ruhepol gefunden. Ob das noch Nachwirkungen sind, also Entzugssymptome? Wie alt ist er denn eigentlich? Mitte Zwanzig?

Wäre es möglich, dass du der nächsten, therapeutischen Sitzung beiwohnen kannst? So wäre es möglich, zwischen euch zu vermitteln und er wird das Wort der Therapeutin vermutlich verbindlicher wahrnehmen.
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ramjamjam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.10.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 13. Okt 2014 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

ich denke es liegt daran, dass er nicht für sich, sondern für mich und die kinder aufgehört hat und sich zu dem entzug entschloss.
Therapeutische Hilfe war immer das wogegen er sich am meißten sträubte.
Schon bevor ich auszug, sagte ich ihm dass es ok ist, wenn er dem Konsum so eine Wichtigkeit zuspricht, er mich dann aber gehen lassen muss. Aber er versprach aufzuhören.
Es klingt verrückt, aber ich habe echt angst vor einem gemeinsamen Gespräch mit seiner Therapeutin. Aus folgendem Grund:
Als er den Entzug machte fand ein solches Gespräch ebenfalls statt. Die Psychologin fand meine Ansätze gut, doch er interpretierte es so, dass sie partei für mich ergriff und er der Böse ist wworaufhin er so ausgerastet ist, das ich Stationsverbot bekam.

Ich kann ihn in gewissen Situationen sehr gut verstehen, da ich wie gesagt selber exessive Cannabiskonsumentin war, 4 monate wegen starken Depressionen stationär behandelt wurde.
Aber irgendwie fehlt mir der Zugang und vielleicht auch die nötige feinfühkigkeit für ihn. Ich hatte damals einfach keinerlei Probleme mit meinem Konsum aufzuhören.

Ich sage ihm, dass wir das gleiche Ziel haben aber andere Wege gehen und wenn er mit meinem Weg so gar nicht klar kommt, muss er für sich einen Weg finden damit zurecht zu kommen und wenn es die Trennung ist. Das würde mich wirklich traurig machen, aber so ist es ja auch kein Zustand.
Seine antwort lautet nur, dass ich mich trennen will und mich nur nicht traue und es sowieso alles an mir liegt. Ich sei diejenige die alles zerstört und er müsse sich immer nur anpassen, bekommt aber nichts zurück, wie du in deinem ersten Post ja auch schon erwähntest.

Ich denke da viel drüber nach, aber sehe auch, dass ich die winzige bin die sich 'um ihn kümmert' alle anderen sind bereits mit ihren Nerven am Ende und haben keine Hoffnung mehr.
Klar hab ich vieles falsch gemacht und vielleicht auch rückblickend betrachtet, daf7r gesorgt, dass sein Konsum stetig gestiegen ist. Aber ehrlich, ich bin dem Ganzen hilflos ausgesetzt und weiß nicht mehr wie ich mich angemessen verhalten kann ohne ihn zurück zu dem Mist zu lassen.
Er ist übrigens 27.
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 13. Okt 2014 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

ich finde es ja schon ziemlich bitter: vögeln können sie alle wie die weltmeister. aber verantwortungsvoll eine elternschaft übernehmen? nee, geht nicht...

wenn man ne 2jährige tochter hat und die bei oma parkt, um selber feiern zu gehen und n völlig breiten kleinkriminellen typen zum bumsen abzuschleppen und von dem dann letztlich auch noch schwanger zu werden und das nächste kind in die welt zu setzen, das seinen vati dann im knast oder entzug besuchen kann, dann ist das auch nicht gerade ein beleg für verantwortungsbewusstsein.

ich hab damit so meine probleme, weißt du? für das kind wären halbwegs stabile verhältnisse mit sicherheit förderlich. dabei ist es scheißegal, wie viel liebe man seinen kindern gibt. es gibt auch noch andere dimensionen, die beim thema "aufwachsen" eine rolle spielen.

dein partner und du scheint mental beide nicht sonderlich stabil zu sein. während dein kerl drogen nimmt und einbrüche macht (bzw gemacht hat), ziehst du durch die clubs, poppst rum und machst lauter kleine kindlein... wo soll das hinführen? was ist denn mit dem vater des 1. kindes?

meine meinung dazu ist ganz klar: kümmere dich DEINEN KINDERN ZU LIEBE(!) darum, stabile und solide familienverhältnisse herzustellen!
dazu gehört auch, dass man solche kranken beziehungen löst. es kann einfach nicht funktionieren. ihr habt bisher schon einen haufen konflikte gehabt. er ist den drogen so sehr verfallen, dass er einbrüche macht. du hast ein händchen für instabile beziehungen und männergeschichten und versuchst, ihn umzuerziehen. das ist zum scheitern verurteilt.

ihr werdet auf ewig ein ungleichgewicht in eurer beziehung haben! er kann dir immer vorwerfen, dass du ihn zb verraten hast oder dass du immer an ihm rumnörgelst. du akzeptierst ihn nicht so wie er ist, sondern nur so, wie du ihn dir wünschst! DAS IST VERMUTLICH DER GRÖSSTE FEHLER IN BEZIEHUNGEN.
du siehst in ihm etwas, das er gar nicht erfüllen kann. dieses problem haben frauen sehr, sehr oft: sie glauben von sich, dass sie ihren mann schon irgendwie hinbiegen könnten. das nennen sie dann "liebe".

du siehst es gern, dass er therapie macht. arbeitest du denn auch in irgendeiner form an dir? wie gesagt:du hast inzwischen schon 2 kinder in diese welt gesetzt und die erleben keine heile familie, sondern ein trümmerfeld. und dazu sind es dann sogar schon 2 verschiedene väter... ich finde das sehr problematisch. kommt dann in 1 jahr kerl nr.3 inkl. 3. kind?! das ist doch keine perspektive.
junge mütter haben oftmals gar keinen schimmer davon, wie es mal weitergehen soll, wenn oma und opa mal nicht mehr da sind und einen unterstützen... als alleinerziehende 2 (oder mehr) kinder großzuziehen, kostet ja auch n bißchen was.. das kann doch nicht alles zb. das jobcenter immer bezahlen.. man muß ja auch mal arbeiten. und mit 2 kindern, die man allein versorgen soll, muß man schon n ziemlich guten job haben.. naja...


das klingt jetzt vermutlich ziemlich schroff. aber das ist halt für mich ein reizthema... die kinder können da schlißlich nix für. und die leiden da halt extrem drunter..

glaubs mir mal..! irgendwann fangen die kiddies an, fragen zu stellen.. laß die mal zum kindergeburtstag gehen.. dann sitzen da die eltern des mitschülers in ihrem einfamilienhaus auf dem land und papa grillt für alle kinder und spielt mit ihnen fußball.. dann kommen deine kinder nach hause und fragen: "MAMA, WARUM GRILLT UNSER PAPA EIGENTLICH NICHT MIT UNS? WO IST DER EIGENTLICH?!"

dann darfst du den kindern erstmal erklären, dass es "PAPA XY" und "PAPA ASDF" gibt.. und dass "ASDF" früher drogen genommen hat und woanders eingebrochen ist..

das bringt keinen spass!


und dass dein freund nach lächerlichen 6 wochen clean sein bereits wieder so extrem fordernd ist und deinen einzug usw. fordert, ist schon sehr.. naja.. merkwürdig.
hat er denn gar kein verständnis für dich? da muß er einfach mal seinen arsch zusammenkneifen und der ganzen sache ZEIT geben. sowas ist nicht mal eben in 2 wochen verarbeitet... ihr müsst ja erstmal LANGSAM wieder vertrauen aufbauen..

dein freund scheint mir auch egozentrische züge zu haben.. ähnlich wie du auch.. ich meine jetzt nicht direkt "egoistisch", sondern -so wie es da steht- "egozentrisch", also ichbezogen und ichfixiert.
so geht das aber nicht. wenn ihr beide nur auf eurem jeweiligen standpunkt verharrt, passiert nix.

wenn euch wirklich was aneinander gelegen ist, dann gibt es auch noch die möglichkeit, gemeinsam ne paartherapie zu versuchen..

ich weiß aber nicht, ob das etwas bringt, da doch gewisse reifedefizite vorhanden sind.


auf jeden fall wünsche ich dir und deinen kindern alles gute und hoffe, dass ihr ne lösung findet!
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 13. Okt 2014 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

jaa, so ist das. ich konsumier nur ab und zu und er viel öfter. da kann man sich denn schnell mal zum general befördern und seine angebliche liebe bei den bullen anschmieren. damit auch ja alles so läuft, wie der general es gern hätte...
zu der kindergeschichte sag ich besser nichts mehr, erstmal weil saubermann quasi gute arbeit abgeliefert hat und zum anderen warte ich noch, bis du ne fussballmannschaft von 10 verschiedenen typen hast. ich geb euch dann auch n namen; versprochen!

greetz
graham
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