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Jetlane Bronze-User

Anmeldungsdatum: 19.05.2014 Beiträge: 43
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Verfasst am: 3. Okt 2014 12:00 Titel: Kann mir jemand was zu Oxycodon erklären? |
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hallo Leute,
wollte eigentlich keinen neuen thread wegen meiner frage aufmachen, aber wollte mich jetzt auch nicht einfach in einen anderen thread einschleichen, also doch ein neuer
also zu dem was mich brennend interessiert erzähl ich ne kurze story. wir waren neulich bei den Eltern meines Freundes, mit dem ich nun über 4 Jahre zusammen bin. die Eltern sind klasse. nun erfuhr ich in einem Gespräch, dass sein Vater wohl mal ganz schwere Depressionen vor Jahren hatte und dann auch beim psycho doc deswegen war. er hat dann Tabletten bekommen die er seitdem nimmt und es geht ihm damit prima. seitdem ich hier das forum kenne und auch einiges an Tabletten-Themen dazu gelernt habe, brannte mir natürlich gleich die frage unter den Nägeln, was er denn nehme. ich bin mir sicher dass er sagte es wäre oxycodon.
da ja hier so einige wahre pharmazeutische Profis sind, nun meine frage, kann das sein? was sind denn oxy´s genau? ist das ein antidepressiva? ich versuche zwar einiges auf wiki nachzulesen, aber wenn da alles nur auf Fachchinesisch ist dann ist mir das zu blöd und ich würde mich freuen wenn mir das hier einer mal auf ganz normalem deutsch erklären kann.
zudem kommt, das es eine situation gibt, die mich dazu auch nachdenklich gemacht hat. der freund meines Vater´s trinkt nie Alkohol, außer an Heiligabend. da schießt er sich Jahr für Jahr ein mal ordentlich ab. letztes weihnachten ist das total eskaliert, wir hatten richtigen familienzoff weil er total ausgerastet ist und komplett out of order war. also nicht handgreiflich oder so, um Gottes willen, aber verbal halt. kann das an der Mischung oxy´s und alk liegen? er wußte am nächsten tag nichts mehr davon, hatte einen totalen filmriss. ich glaube er schießt sich weihnachten immer so ab weil das in seiner eigenen Kindheit nicht so toll verlief, vielleicht hat er im Unterbewusstsein eine schlechte Verbindung damit und dann tickt er ab. kein plan. ansonsten kommt es höchstens 2-3 mal pro Jahr vor das er was trinkt, an einem Geburtstag zum Beispiel, aber da ist dann immer alles chillig.
nun ja, ich möchte jetzt natürlich keine psychiatrische Diagnose von irgendwem haben, mich interessiert nur das oxy Thema. wär schön wenn mir das einer erklären könnte...
lieben dank und sorry für groß- und kleinschreibung, meine taste am laptop ist kaputt  |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 3. Okt 2014 12:36 Titel: |
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Also, Jetlane:
Oxycodon ist ein als Schmerzmittel vorgesehendes Opiat. Wie alle Opiate hat es auch eine psychotrope Wirkung, das heißt, es löst Wohlbefinden und ein extrem gutes Körpergefühl aus.
Wer Opiate "missbraucht", nimmt sie wegen dieser Effekte und nicht, weil sie Schmerzen beseitigen.
In der Neurologie werden Opioide auch in anderen Indikationen als zur Schmerzstillung eingesetzt. Eine solche Indikation ist die Verschreibung von Opioiden beim "Restless-Legs-Syndrom", einer extrem quälenden, schlafraubenden, teilweise schmerzhaften Unruhe in den Beinen, die auch schwere Depressionen auslösen kann, wenn die Arzneitherapie mit zB Dopaminagonisten versagt. Eine Oxycodon/Naloxon-Kombination (Targin) ist seit neuerem sogar ganz offiziell dafür zugelassen worden, bis dahin erfolgte die Verschreibung "off label", also außerhalb der Zulassung.
Und ja, natürlich kann die Kombination von Opioiden mit Alkohol zu unkalkulierbaren Rauschzuständen führen, weil sich die Effekte durchaus auch mal potenzieren können, sich also Opiat- und Alkoholrausch gegenseitig nicht nur addieren, sondern multiplizieren.
LG
Praxx |
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Dreamless Poison Bronze-User

Anmeldungsdatum: 21.08.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 3. Okt 2014 13:00 Titel: |
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Hallo Jetlane!
Also Oxycodon ist ein sehr potentes Opiat bzw. Opioid, das vorallem eher in der Schmerztherapie angewendet wird. Für mich wirkt es ähnlich wie Shore.
Daher finde ich es um so merkwürdiger, dass das ein Psychater verschreibt, denn es kann wie alle Opiate echt hochgradig körperlich und psychisch abhängig machen.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es ihm hilft.
Opiate sind die besten Antidepressiva die es meiner Meinung nach gibt. Und Oxycodon hat bei mir auch meistens einen sehr euphoriesierenden Effekt.
Also ich nehme es nur selten, wenn ich dran komme, jedoch liege ich dann erstmal auf dem Boden und fühl mich einfach nur super. So ein ausgeprägtes Gefühl habe ich bei keinem anderen Opiat mehr.
Alk und Medis vertragen sich ja generell nicht soooo super. Meiner Erfahrung nach verstärkt Alk eher die Wirkung von Opiaten. Aber das er deswegen an Weihnachten so einen "Anfall" kriegt kann ich mir nicht vorstellen. Es müsste genau das Gegenteil sein, er wäre eher total entspannt und am einpennen oder so, denn Opis sind ja downer. Du wirst also eher ruhig und ausgeglichen.
Eher kann ich mir vorstellen, dass er generell, wie du schon sagtest, Weihnachten nicht besonders mag und dann auch noch zu viel Allohol trinkt, welcher seine Aggressionen/Depressionen auch noch verstärkt und es so zu diesem Vorfällen kommt. (Will jetzt nicht irgendwie klug was dahin dichten, es ist nur das was ich denke)
Naja nicht jeder mag Weihnachten, ich zum Beispiel auch nicht, immer noch nicht!
Früher hatte ich ständig Stress mit meinem Eltern, es war der Horror. Einmal hat mein Vater meine Geschenke verbrannt nur weil ich nicht vernünftig Danke gesagt hatte... All das schwebt mir jedes Jahr um diese Zeit wieder im Kopf rum!
Ganz liebe Grüße,
Dreamless |
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Dreamless Poison Bronze-User

Anmeldungsdatum: 21.08.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 3. Okt 2014 13:04 Titel: |
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Oh jetzt haben sich die Beiträge von mir und Praxx überschnitten.
Also Praxx weiß, das denfinitiv besser als ich, also nehm meins nicht ganz so ernst  |
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Jetlane Bronze-User

Anmeldungsdatum: 19.05.2014 Beiträge: 43
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Verfasst am: 3. Okt 2014 13:16 Titel: |
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hey,
danke erst mal für die antworten !
ich werde das noch mal genau recherchieren, ich kann total klasse mit den Eltern reden und werde am Sonntag wenn wir uns sehen noch mal genau nachfragen was er da genau nimmt.
das hat mir die ganze zeit einfach keine ruhe mehr gelassen. neulich telefonierte ich mit meiner mum, die wohnt leider gute 300km entfernt, und sie hat leider mehr und mehr zunehmende Beschwerden. speziell mit nerven eingeklemmt und rücken und so. auf jeden fall erzählte sie mir dann auch von Hammer Schmerzmitteln, meine frage natürlich sofort was sie denn nun nehme. sie hatte tramal am start. ich denke das kann doch nicht wahr sein, ich hatte vorher nie einen plan von dem ganzen zeug und nun nimmt der ein oder andere aus der Familie die ganzen Hammer dinger. nun ja wenn es denn hilft.
ich hatte vor kurzem massive Probleme mit Zahnschmerzen, die gingen genau an einem Wochenende los, ich dachte ich geh die decke hoch. das ende vom lied war eine Wurzelbehandlung, alles gut wieder, aber die schmerzen waren übel. ich bin in die Apotheke und hab gesagt die sollen mir bitte das krasseste geben was sie haben und mir rezeptfrei geben dürfen. waren dann leider "nur" ibu´s 400mg, ich sollte doch die doppelte menge nehmen, dann wäre die Wirkung gleich 800mg. selbst das hat nach tagelanger Einnahme nur noch 2 - 3 std. maximal geholfen. ich habe nun überlegt, ob ich mir zur Sicherheit, falls ich irgendwann mal wieder so massive schmerzen haben sollte, von meiner mum eine tramal Tablette mitnehmen soll, habe aber einen heidenrespekt vor dem zeug. wirkt eine tramal dann nur schmerzstillend oder ballert die mich bei mir als nicht-konsument komplett weg?
liebe grüße, jetlane... |
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Dreamless Poison Bronze-User

Anmeldungsdatum: 21.08.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 3. Okt 2014 13:36 Titel: |
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Das mit dem Tramal würde ich lieber lassen.
Gerade ich darf nichts sagen, denn ich bin selber gerade Tramadolabhängig, aber ich spüre nichts von der Wirkung, ich nehme die nur noch um "klarzukommen".
Zum Mond schießen wird die dich wohl eher weniger, aber die Abhängig die man dabei riskiert steht wirklich echt in keiner Relation zur schwachen Wirkung...
Schmerzstillend wird es bei keiner Toleranz wohl wirken, denk ich mal. Also aufjedenfall besser als ibus und alles andere.
LG
Dreamless |
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Seine Merkwürden Platin-User

Anmeldungsdatum: 13.01.2014 Beiträge: 1028
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Verfasst am: 3. Okt 2014 16:54 Titel: |
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Hallo Jetlane,
ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Arzt wegen Depressionen ein Opioid wie Oxycodon verschreibt. So, wie ich das hier mitbekommen habe, tun sich sehr viele Ärzte schon schwer damit solche Medikamente zu verschreiben, wenn es dafür eine Indikation gibt, unter anderem, weil die Verschreibung von Btm überwacht wird und der Arzt große Probleme bekommen kann, wenn da etwas nicht in Ordnung ist. Und warum sollte ein Psychiater ein Schmerzmittel verschreiben? Das würde doch sofort auffallen.
Ich schätze, der Vater deines Freundes hat das Oxy entweder aus einem anderen Grund verschrieben bekommen und es hilft ihm halt auch gegen die Depressionen oder du hast dich verhört. Vielleicht war es Oxazepam? Ist zwar auch kein AD, sondern ein Benzo, aber immerhin könnte das ein Psychiater verschreiben. Und die Ausfälle zusammen mit dem Alk, inkl. Filmriss, ließen sich damit gut erklären. |
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wild Gold-User

Anmeldungsdatum: 12.12.2009 Beiträge: 324
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Verfasst am: 3. Okt 2014 17:08 Titel: Re: Kann mir jemand was zu Oxycodon erklären? |
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Jetlane hat Folgendes geschrieben: | ... nun erfuhr ich in einem Gespräch, dass sein Vater wohl mal ganz schwere Depressionen vor Jahren hatte und dann auch beim psycho doc deswegen war. er hat dann Tabletten bekommen die er seitdem nimmt und es geht ihm damit prima. seitdem ich hier das forum kenne und auch einiges an Tabletten-Themen dazu gelernt habe, brannte mir natürlich gleich die frage unter den Nägeln, was er denn nehme. ich bin mir sicher dass er sagte es wäre oxycodon. ...
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Kann ich mir absolut nicht vorstellen!
Schön wärs ja, Opis gegen Depris offiziell verschrieben zu bekommen.
Ein Traum!
Da wär ich ja sofort wieder beim Psychodoc...
Ich denke eher, es war ne 'Freudsche Fehlleistung' deinerseits und er meinmt Opipramol; oder wie ich gerade sehe, wie Merkwürden schon sagte Oxazepam... |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 3. Okt 2014 17:23 Titel: |
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Für unmöglich halte ich das nicht, dass der Vater Oxcodon gegen Depris bekommt.
Es gab bereits Experimente.
Wen es interessiert:
Case Report: Adjunctive Oxycodone for The Treatment of Bipolar Depression
Dr. Nyhuis Diusburg/Essen hat dazu auch mal etwas veröffentlicht.
Manche Opioide wirken sehr gut gegen Depressionen. Dann jedenfalls, wenn all die klassischen AD' s nichts bringen.
LG Leviathan |
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Jetlane Bronze-User

Anmeldungsdatum: 19.05.2014 Beiträge: 43
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Verfasst am: 4. Okt 2014 10:00 Titel: |
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guten morgen ihr lieben,
ich habe nun des Rätsels Lösung in Erfahrung gebracht: es ist (zum Glück) kein Oxycodon sondern es sind Opipramol Tabletten. Laut Internet ein stimmungsaufheller.
entschuldigt bitte, ich wollte nicht für Unruhe und Diskussionen sorgen, ich hab das total durcheinander gebracht und hatte die ganze zeit das wort oxycodon im ohr. keine Ahnung wie ich die ganze zeit der Überzeugung war das es oxycodon ist. ich kenn mich mit den ganzen Tabletten einfach überhaupt nicht aus.
ich bin froh das er nicht solche hammerdinger nimmt, ich glaube sogar gelesen zu haben das die opipramol auch nicht süchtig machen und der name - obwohl er mit Opi anfängt - überhaupt nichts mit Opiaten zu tun hat.
Nun lasse ich mich mal überraschen was das nächste weihnachten so mit sich bringt, steht ja quasi direkt schon vor der tür; speziell wenn man sich die ganzen Supermarkt Regale seit september anschaut
ich danke euch total für euer Interesse an meiner frage und wünsche euch einen tollen, sonnigen Samstag. bei weiteren fragen schreib ich wieder
Eure Jetlane |
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Jetlane Bronze-User

Anmeldungsdatum: 19.05.2014 Beiträge: 43
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Verfasst am: 4. Okt 2014 10:16 Titel: |
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p.s.:
die story, wie ich das nun in Erfahrung gebracht habe, MUSS ich euch noch kurz erzählen weil sie eigentlich total witzig ist. also für die, die es interessiert...
wir wollten eigentlich morgen zu seinen Eltern zum essen fahren und da hatte ich mir vorgenommen, den Vater zu fragen. nun war ich aber mit meinem freund für ne Woche am Gardasee und wir kamen erst gestern morgen wieder heim. die Eltern waren gestern andere verwandte besuchen, die in unserer nähe wohnen. dann meldeten sie sich gestern Abend, ob sie noch mal kurz vorbei kommen dürfen, urlaubsreport anhören und so. ich natürlich gleich JA KLAR KOMMT RUHIG VORBEI...
dann erzählten wir so dies und das und die Mutter erzählte, dass der Kater von den verwandten wo sie waren nun antidepressiva bekäme. ich so: waaaas, wie, der Kater bekommt AD´s die eigentlich für menschen verschrieben werden? ich konnte es ja kaum fassen. dann haben sie mir aber erzählt dass das homöopathische Kügelchen sind die nichts mit echten ad´s zu tun haben. ich muss dazu sagen das der Kater sehr verängstigt ist und sich nie blicken lässt wenn wir da sind und wenn er mal um die ecke schaut und man kommt ihm zu nahe dann faucht er gleich und rennt weg. ich habe selber 2 Katzen und habe einen heidenrespekt vor dem Kater. aber seitdem er die Kügelchen bekommt ist er total relaxt, lässt sich immer blicken und hat keine angst mehr und liegt sogar lässig auf der Fensterbank mit runterhängender Pfote und so. aber allein die Vorstellung das der echte menschentabletten bekommt hat mich erstmal umgehauen.
naja für mich dann die perfekte Brücke gewesen um gleich nachzuhaken wie "nochmal" die Pillen für den Vater heißen.
so war das  |
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