Verfluchte Co- Abhängigkeit- oder doch Liebe?

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sonderbar
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 29.01.2014
Beiträge: 189

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2014 21:53    Titel: Verfluchte Co- Abhängigkeit- oder doch Liebe? Antworten mit Zitat

Hallo liebe Gemeinde,

ich muss mal was los werden, weil das Gefühl der Hilflosigkeit in mir drin gerade wieder Überhand nimmt- und ich langsam einfach nicht mehr weiter weiß...

Mein Exfreund (politox, kriminell, arbeitslos usw...) hat mir die schlimmste Zeit meines Lebens beschert mit widerlichen Erfahrungen, die ich keinem wünsche. Er hat mich unterdrückt, gedemütigt, geschlagen, belogen und beklaut.
Es war ein sehr langer Kampf, von ihm los zu kommen. Zuerst stand mir die Angst im Weg, danach etwas, das ich gar nicht benennen kann. Immer wieder bin ich zu ihm zurück, habe mir eingeredet, wir könnten zusammen eine Zukunft haben, eine Familie gründen- ohne Drogen, ohne Lügen, ohne Gewalt. Was auch immer sein größter Wunsch war, das hat er mir immer wieder gesagt hat. Und trotz allem, was er mir angetan hat, glaube ich ihm, dass er mich über alles liebt..

Wir haben jetzt schon wieder einige Wochen keinen Kontakt und es fällt mir so schwer. Ich weiß ganz genau, dass mich dieser Mensch kaputt macht und dass alles nur Illusionen sind, aber er geht mir nicht aus dem Kopf... Ich versuche meine Gefühle mit Opiaten zu unterdrücken und frage mich jeden Tag aufs Neue, was das bitteschön ist? Wieso bin ich nicht froh, dass ich diesen Menschen los bin und schaue nach vorne? Was ist es, das mich so an ihn fesselt? Er sagte oft in seinem Wahn, wir sind füreinander bestimmt, wir gehören zusammen.. habe ich einfach seine Gedankenwelt übernommen?

Vielleicht hat ja der ein oder andere ähnliches erlebt? Hat Tipps, wie man diese ungesunde Abhängigkeit überwinden kann?

Liebes Grüßle
sonderbar
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Ramstein
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 02.08.2014
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2014 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Ich kann mich in etwa reinversetzen, hab das gleiche damals mit meiner Freundin Anja erlebt nur halt in weiblicher Form. Sie war 22 als ich sie kennenlernte, ich gerade 16. Da hab ich mit Drogen angefangen. Vom Charakter her war sie ähnlich wie dein Ex nur dass sie halt nicht geklaut hat aber ihre sexuellen Vorlieben will ich lieber nicht näher erläutern. Aggressiv hat sie sein können, eine gewalttätige Frau klingt zwar unglaubwürdig aber das gibt's wirklich nur hört man nie was davon weil der Mann ja auch heute noch das starke Geschlecht ist. Ich war ihr irgendwie hörig und eben auch heroinabhängig. Kurz vor meinem neunzehnten Geburtstag haben sie sie dann eingewiesen, da habens ausnahmsweise mal was gutes getan klingt hart aber ist so. Hab den Entzug kalt durchgeführt. Auch mir hats weh getan weil ich sie trotz allem noch liebte. Hab lange gebraucht es zu überwinden. Es ist immer schwer sich zu lösen aber überleg mal willst du deine Zukunft mit einem Mann verbringen der dich schlägt ? Willst du deine Kinder für den Fall das du welche willst oder hast in einer Atmosphäre der Gewalt großziehen ? Ich verurteilte sie ja nicht wegen ihrem Drogenproblem, hatte ja schließlich selber eines, aber ich konnte einfach nicht damit leben eine Freundin zu haben die Gewalt ausübt. Da gabs ja nur 3 Varianten dann: alleine bleiben, eine anständige Frau suchen oder ins Kloster gehen. Hoffe ich konnte dir mit meiner Erfahrung etwas helfen, lass den Schmerz zu es vergeht dann schon. Ist natürlich jetzt leicht dahergesagt bzw. geschrieben aber ist so.

Grüße Ramstein
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Ramstein
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 02.08.2014
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nochmals

Was ich noch vergessen hab danach bin ich viel mit meinen Kameraden durchs Land gezogen, mit dem Truck durch halb Italien, Österreich und Deutschland. Das war ne tolle Zeit. ich genoss die wiedergewonnene Freiheit in vollen Zügen. Anja hatte auch immer gesagt du gehörst nur mir wir sind für die Ewigkeit bestimmt und sowas. Nur so als Tipp. unternimm was mit Freunden, dann vergisste leichter. Mr. Right kommt noch, bei mir wars jedenfalls so. Bin jetzt seit über 10 Jahren verheiratet.

Grüße Ramstein
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Arschbombe
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich handelt es sich weder um Koabhängigkeit, noch um Liebe. Du bist dem Mann einfach nur hörig. Das folgt einem einfachen Prinzip, dem von Zuckerbrot und Peitsche. Mag sein das er Dich auch mag, vieleicht sogar liebt, aber dass er Dich seelisch wie körperlich mißhandelt, sagt aus das er ein Drecksschwein ist. Da ist es doch relativ egal ob er Drogen nimmt, denn diese Characktereigenschaften sind drogenunanhängig. Ein Arsch ist und bleibt ein Arsch, da ändert auch ein Joint oder Koka nix dran.

Denk mal drüber nach warum du Dich in so eine Abhängigkeit begiebst, warum du den Schmerz brauchst?
Bitte hol dir professionelle Hilfe, allein wirst du da nicht rauskommen. Evil or Very Mad
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sonderbar
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 29.01.2014
Beiträge: 189

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

@ ramstein:

Du hast tatsächlich eine ähnliche Situation durchlebt- hätte nie gedacht, dass das auch anders herum ablaufen kann... Darf ich mal fragen, in welchem Ausmaß bei ihr die Agressivität war? Musstest du Angst um dein Leben haben? Ich hatte mehrmals Angst, dass er mich umbringt, auch wenn ich heute weiß, dass er es nie gemacht hätte, alles leere Drohungen, und TROTZDEM ist das Abstand halten so so schwer...
Wir hatten auch agressiven Sex, wobei wir das beide wollten. Im Bett haben wir uns immer verstanden, der einzige Bereich leider...
Und ich lenke mich auch viel ab und genieße tatsächlich wie du, meine neu gewonnene Freiheit und es ist ein ganz tolles Gefühl. Aber dann kommt der Abend allein daheim oder morgen nach nem Feierabend...

@ arschbombe:

ich habe mir oft die Frage gestellt, sind die Drogen Schuld oder ist er eben ein "Arschloch" und irgendwann gibt man sich noch selber die Schuld. Es gab so oft, schon am Anfang Situationen, da hätte ich sofort sagen müssen STOP und ich bin weg.. hab ich nicht gemacht..
Ich war in stationärer Therapie, das ist ja das, ich versuche ständig zu kämpfen, mir Hilfe zu holen, weil ich einfach weiß, wie krank diese ganze Situation ist. Aber nix bringt was! Ich weiß, ich muss mein "Beuteschema" ändern, ich suche einen Vaterersatz, suche Männer, die mir Regeln und Grenzen aufzeigen, weil ich das von zu hause aus nicht hatte. Aber was bringt mir diese Erkenntnis? Leider gar nix Sad
Ich versuche jeden Tag weiter durch zu halten, aber ich will ja gerne wieder leben und nicht nur durchhalten.

So genug gejammert, schönen Sonntag euch Smile
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peterX
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2014
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast Liebeskummer.
Auch wenn man sich das in solch einer Phase nicht vorstellen kann
und nicht glauben mag :
Die Zeit heilt alle Wunden. Wenn du ihn in ein paar Jahren mal zufällig irgendwo sehen solltest, wirst du dich über dich selbst wundern und dich
fragen, wieso du ausgerechnet diesen Mann einmal geliebt hast.

Lebe dein Leben einfach so weiter, als hättest du ihn nie gekannt und wärest nie verliebt gewesen. Verdränge die Gedanken an ihn, verbiete sie dir - und wenn sie doch hochkommen, denke nur an all das Schlechte, was er dir angetan hat.
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Ramstein
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 02.08.2014
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Sie war körperlich sowie psychisch agressiv. Durfte meine Freunde nicht sehn bzw. keine haben nur mit ihr. Da ich ja drogenabhängig war war ich auch irgendwie drauf angewiesen. Sie drohte immer mit Entzug wenn ich nicht mach was sie will. Sie hat zwar nicht mit dem Umbringen gedroht doch irgendwie unwohl war mir trotzdem. Du bist ihr ausgeliefert und gefangen, einfach unfrei. Sie war sowas wie ne Nymphomanin, ihre Fessel und Strangulationsspielchen waren widerlich. Ein Nein akzeptierte sie nicht. Wir sind bestimmt für die Ewigkeit und gehen gemeinsam was auch immer das heißen sollte.

Erst Jahre später kam sie wieder und wollte mich zurück. ich war ja schon clean und hatte alles neue Freunde. Nur zum Schein hab ich mich auf sie eingelassen. Der Tag der Vergeltung war gekommen, das Druckmittel der Dogen war weg und Gefühle, vom Haß mal abgesehen, war auch keins mehr da. Da drehte ich den Spieß um. Sexsucht ist ja auch eine Sucht nur halt nicht substanzgebunden. ich hab mich dann einfach geweigert irgendwas zu machen. Damit treib ich sie fast in den Nervenzusammenbruch. Nur mal so als Denkzettel damit sie weiß wie es ist ausgeliefert zu sein. Obs dann gefruchtet ha weiß ich nicht ich sah sie nie wieder. Brauchte lange wieder vertrauen zu fassen bis ich dann meine jetztige Frau kennenlernte. Ich würde sie nie zu irgendwelchen Spielchen zwingen die sie nicht will oder sie einsperren.

Ich weiß das es paradox klingt aber es gibt durchaus auch Farauen die Gewalt ausüben, nur das so etwas totgeschwiegen wird auch von den Männern selber da der Mann ja auch heute noch das starke Geschlecht darstellt. ber es geht auch umgekehrt. Eine der grausamsten und sadistischsten Mörderinnen war nämlich eine Frau, Elisabeth Bathory die ungarische Blutgräfin. Sie soll hunderte unschuldige Mädchen bestialisch gefoltert und getötet haben, sie lebte um 1600. Meine liebe Ex Anja hatte ein Bild von der hängen, daher weiß ich das. Männliche Mörder und Gewalttäter sind natürlich bekannter und auch häufiger aber das heißt nicht das eine Frau nicht auch brutal sein kann. Unrecht ist es so oder so unabhängig vom Geschlecht.

Grüße Ramstein
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Nati95
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 24.07.2014
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2014 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo sonderbar,

Auch ich kann deine Situation nachvollziehen, mit dem kleinem Detail, dass wir es gepackt haben.
Auch mein Freund hatte (ich vermute nämlich wirklich, dass dies am Kokainkonsum lag) ziemliche Aussetzer und deine Aggressionen nicht unter Kontrolle, sodass er mir gegenüber handgreiflich wurde. Ich hab's allerdings nicht mit mir machen lassen, hab n Schlussstrich gezogen, bin von heute auf morgen ausgezogen, habe ihn angezeigt. Dies alles hat ihm ziemlich den Boden unter den Füßen gezogen und nun ist er seit über 2 Monaten clean, bzw auf Entzug, ich bin davor zurückgekommen und hab ihn bei dem runterreduzieren geholfen und wir sind jetzt sehr glücklich miteinander. Auch wenn viele meine Entscheidung nicht begriffen haben, meine Eltern lange nicht mit mir gesprochen haben, für mich war es die richtige Entscheidung mit der ich sehr glücklich bin.
Ich glaube eher auch, dass es Liebeskummer ist. Man hängt immer an den guten Erinnerungen und den schönen Zeiten. Aber auch das geht vorbei.

Halt die Ohren steif,
Beste Grüße,
Nati!
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Ramstein
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 02.08.2014
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2014 05:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Meld mich mal zu ungewöhnlicher Stunde. Kann ja deine Gefühle deinem Ex gegenüber irgendwie nachvollziehen auch wenn er brutal war. War ja bei Anja genauso. Sie war ja ohne sie rechtfertigen zu wollen ja nicht nur böse, wenn ich praktisch folgte konnte sie durchaus nett sein. Irgendwie fühlte ich mich ja damals sogar geborgen oder so etwas wie behütet. Ich war ja mit 16 noch blutjung, sie 22. Auf der einen Seite wollte ich ja Freiheit und mit Kumpels um die Häuser ziehen wie es Burschen in dem Alter halt mal machen, auf der anderen Seite wiederum fühlte ich mich sogar wohl unter ihrer Fuchtel. Hab ja gar nicht mal nach einer dominanten Frau ja überhaupt nach einer Freundin gesucht, ich hab sie damals kennengelernt und mich hals über Kopf verliebt. Attraktiv war sie ja eine rassige Halbitalienerin mit langen schwarzen Haaren, blauen Augen und weiblichen Kurven. Dominieren das konnte sie. Mein Vater war ja auch ein Kommandant aber was der z.B. sagte darauf hab ich schlichtweg gepfiffen. Ich diskutierte zwar nicht mit ihm sondern hab einfach gemacht was ich wollte egal wie er tobte. Anja verstand es mich irgendwie gefügig zu machen das ich alles mit mir machen ließ auch im Bett. Das Kommando mit ihren Fesselspielchen u.s.w. hatte sie. Auf der einen Seite widerte es mich irgendwie an aber anders wiederum bin ich drauf abgefahren. Da erlebte ich ja auch sowas wie Rauschzustände auch ohne Drogen. Irgendwie gefiel es mir ja sogar ihr Opfer zu sein, praktisch willenlos zu sein. Allerdings kannte sie ja nur meine kindlich naive Seite, der Krieger in mir schlief bis er irgendwann erwachte. Das ganze ist jetzt über 20 Jahre her doch beschäftigt es einen ab und zu immer noch. Mein ganzes Verhalten war im Nachhinein mal nüchtern betrachtet entschuldige dass ich deinen Nickname missbrauche, einfach sonderbar.

Grüße Ramstein
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sonderbar
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 29.01.2014
Beiträge: 189

BeitragVerfasst am: 3. Nov 2014 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

das mit dem behütet sein und sich geborgen fühlen, kann ich absolut nachvollziehen, so ging/geht es mir auch. Auf der einen Seite leidet man unter der Dominanz des Partners, auf der anderen Seite fühlt man sich schön "sicher". Auch wenn das absoluter quatsch ist...
vielleicht ist das das, was Arschbombe mit dem Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche meint.. vielleicht magst du das mal näher erläutern @ arschbombe?

Ramstein, hast du jetzt eine funktionierende "normale" Beziehung? Wie lange hat das gedauert, bis du was anderes eingehen konntest? Ging das erst als du clean warst?

und vielleicht ist es auch so wie peterx sagt, es ist einfach "nur" Liebeskummer und man kommt drüber hinweg. Wobei ich nicht glauben kann, dass ich diese Beziehung, diesen Menschen und alles was ich mit ihm erlebt habe, jemals vergessen kann...

@nati95: ich freue mich sehr , dass es sich für dich gelohnt hat, zu deinem Freund zu stehen und dass ihr jetzt glücklich seid! Ich hoffe sehr, dass es so bleibt, zwei Monate sind keine lange Zeit...
Aber ich drücke die Daumen und wünsche euch alles gute!
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Ramstein
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 02.08.2014
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2014 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Jetzt bin ich seit 10 Jahren verheiratet, bzw. zusammen sind wir seit 13 Jahren. Nach der Trennung von Anja war ich jahrelang solo und wollte das auch. Ich bin sozusagen vom einen extrem ins andere. zuerst totale Kontrolle bzw. sowas wie ein goldener Käfig und dann totale Freiheit. gelebt hab ich praktisch auf der Straße und wollte das auch. Ich war zwar nicht obdachlos im eigentlichen Sinn, gemeldet und ein Zimmer hatte ich ja bei meinen Eltern, aber das Trampen und hausen in den Flussauen taugte mir. Hatte überall meine Leute, bin durchs Land gezogen mal da mal dort. Gearbeitet hab ich ja und dann gings ab auf Tour. War wirklich ne tolle Zeit möchte nix missen. Clean von Drogen war ich ja, das mit den Tabletten ist erst danach passiert. gut dem gelben mit Schaum war ich nicht immer abgeneigt aber zumindest nicht suchtmässig. Auf einer Tour hab ich dann meine Frau kennengelernt. Wir haben sowas wie ne "normale" Beziehung. Ich hab natürlich dann das vagabundieren eingeschränkt aber für mich ist Freiheit das ich auch mal gehen kann. Ich hab ja auch nix dagegen wenn sie sich mit Freundinnen trifft. Alles mit mass und Ziel. Die Kinder sollen ja vernünftig aufwachsen. natürlich hat meine Frau gewissen Aufgaben mehr dann übernehmen müssen weil ich in der Medikamentensucht drin war aber herumkommandiert wird niemand. Allerdings brauchte ich lange wieder Vertrauen zu fassen damals. Gar nicht weil Anja dominant war sondern weil sie Drogen verabreicht hat. Zuckerbrot und Peitsche ist was wahres dran.

Grüße Ramstein
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wie bereits von jemandem erwähnt, hat das nichts mit Co-Abhängigkeit zu tun. Würdest du ihm regelmäßig Geld geben, damit er sich Drogen kaufen kann oder anderweitig in Zusammenhang mit dem Konsum gebunden sein, wäre das etwas anderes. Du willst, dass er dir zugeneigt ist. Und auch das hat wenig mit dem zu tun, was allgemein als Liebe bezeichnet wird. Du wirst schwer damit zurecht kommen, abgewiesen zu werden. Deshalb klammerst du, auch an Beziehungen, die dir nicht gut tun. Vielleicht fühlst du dich mit solchen Partnern sicherer, weil du dich selbst gering schätzt? Andere würden dergleichen nicht hinnehmen, während du dir verinnerlicht hast, es nicht anders verdient zu haben?

@Ramstein
Gewalttätige Frauen gibt es, daran ist nichts unglaubwürdig. Auch ich habe so eine Erfahrung machen müssen. Bei jeder Kleinigkeit wurde sie aggressiv, griff fremde Menschen, auch Männer, an. Und warf mir sogar vor, ihr nicht geholfen zu haben, als sie dadurch einmal in Bredouille kam. Warum soll ich mich völlig sinnlos prügeln?!
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

sonderbar, ich glaube einfach, dass du ihn glorifizierst.
Du stellst dir immer nur diese wunderbaren Momente vor, die ihr miteinander hattet und die wünscht du dir zurück bzw. wünscht dir wie es wäre wenn es so oder so wäre.

Du lässt dich gefangen halten von diesen unrealistischen Träumen.

Mach dir klar, dass es diese Träume nicht in der Realität gibt.
Die Fakten sehen anders aus.

Nach und nach kannst du somit Abstand gewinnen,
dieser Mann hat einen üblen Charakter und du bist es dir Wert dich nicht mehr damit zu befassen,

Soltau
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sonderbar
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 29.01.2014
Beiträge: 189

BeitragVerfasst am: 6. Nov 2014 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Soltau hat Folgendes geschrieben:


Du lässt dich gefangen halten von diesen unrealistischen Träumen.

Mach dir klar, dass es diese Träume nicht in der Realität gibt.
Die Fakten sehen anders aus.



Krass, das bringt es absolut auf den Punkt, genauso ist es...
Leider klappt dieses "sich- klar- machen" immer nur phasenweise, gerade ist wieder liebeskummer- depri- wie- schön- es- doch- wäre- wenn- Phase Sad

Crazyman: Im Moment sind wir ja getrennt, führen unterschiedliche Haushalte usw.. damals bin nur ich arbeiten gegangen, hab seine Rechnungen zum größten Teil bezahlt, viel Geld "verliehen" und natürlich nie wieder bekommen und einen viel zu tiefen Einblick in die Szene bekommen, viel tiefer, als es gut war. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich dir damit sagen wollte, auf was ich hinaus wollte.. bin irgendwie daneben heute, sorry Embarassed Rolling Eyes
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Tramaqueen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.09.2013
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2014 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mal gelesen, das der Liebeskummer, wenn man so intensiv zusammen war und jede Seite des Anderen kennt eher ein aussteigen aus der Hörigkeit ist.

Ich würde das auch nicht mehr mit Liebeskummer bezeichnen sondern sich so fühlt, als wäre er der "kleine" tot. Wir trauern, weil der andere Teil plötzlich weg ist. Meist sieht man sich nie wieder. Der Mensch, mit dem wir alles teilten, lachten, weinten, dieser Mensch ist urplötzlich weg.

Die Ratio sagt: das muss sein, du kannst nicht mehr, jetzt aussteigen und nie wieder zurückgehen.
Die Seele aber schreit: Nein, Sad ich kann nicht ohne ihn/sie leben, ich sterbe wenn er geht Sad Sad .
Für die Seele ist der andere quasi tot, wurde aus deinem Leben gerissen und dann ist sie da: diese Leere.
Man versucht dieser Leere zu entkommen. Es gibt viele Arten. Oft sind es Benzos, weil die dich so schön auf Wölkchenversinken lassen. Viele suchen sofort eine neue Beziehung oder wechseln fröhlich die Bettgenossen.
Nur nicht denken!
Man kann und will sich dem Verlust noch nicht stellen, nicht mit dieser unglaublichen zerstörenden Konsequenz allein zu sein. Aber nach und nach, ob Monate, oder Wochen oder auch über Jahre, fängt man wieder an, sich aus dem Loch zu ziehen, den Verlust zu akzeptieren, und langsam wieder in ein neues Leben krabbeln.
Alles typische Trauer Episoden, wie sie auch beim Tod eines geliebten Menschen vorkommen. (nach Elisabeth Kübler-Ross, die ihr Leben dem Verlust, Trauer und Tod als Trauer- und Sterbebegleitung gewidmet hat).
Viele werden jetzt Schwierigkeiten haben wenn ich eine Trennung mit dem Tod vergleiche. Aber vielleicht versteht der eine oder andere, was ich damit auszudrücken versuche.
Aber ich spreche auch aus eigener Erfahrung. Nach der Trennung (er wurde aggressiv wenn er zuviel getrunken hatte, ansonsten eher Depressiv.
Bin mit den Kindern sofort zu meinen Eltern und dann Wohnung suchen Umzug( da habe ich ihn das letzte mal gesehen), renovieren und dann das Nichts.
Keine Flucht mehr; die Gedanken kamen hoch und ich und fiel, hab mich mit Morphin bis zur letalen Dosis zugeballert.
Irgendwann las ich ein Buch und merkte, für mich war der Vergleich Tod und Trennung (der "der kleine Tod") absolut zutreffend. Und auch die verschiedenen "Stufen" der Trauer haben mir ein wenig weitergeholfen. Die Leere war nicht weg, aber ich hatte ein kleines Seil, an dem ich mich nach und nach wieder hochgezogen habe.
Leider habe ich mit meiner Abhängigkeit (Tramal, Benzos) noch immer zu kämpfen. Aber in normalen Dosen. Das Tramal nehme ich gegen chronischen Schmerzen.

Für viele wird mein Text befremdend klingen, da ich weiß, das das Thema Tod bei uns totgeschwiegen wird. Ich wollte damit nur versuchen, eine andere Sichtweise zu zeigen und keinen aus verschiedenen Gründen vor den Kopf stoßen. Dies ist nur meine Meinung.

Vielleicht erkennt sich der eine oder der andere aber auch ein wenig wieder.

Ich wünsche Euch allen das ihr gute und ruhige Nacht habt
Queenie

PS: @Soltau; auch ein Heidschnuckenfreund wie ich? Bei deinem Nick klingelt bei mir was.. Shocked
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