Amphetaminkonsum seit vielen Jahren

[coregestoort87]

Hallo zusammen,

ich bin 27 Jahre alt und konsumiere seit meinem 13. Lebensjahr fast regelmäßig Amphetamin. Bis vor einigen Wochen habe ich mir meinen Konsum immer gut geredet. Ich habe mir immer ausgeredet das meine Probleme durch meinen Kosum kommen. Und Probleme habe ich wirklich viele. Speed zu konsumieren war für mich immer die Lösung bei allen Problemen. Mittlerweile ist Speed ein fester Bestandteil meines Lebens und ein Leben ohne zu konsumieren ist für mich fast unvorstellbar. Ich habe schon oft versucht aufzuhören, aber nach releativ kurzen Abstinenzzeiten war die nächste Ladung Speed in der Nase. Wenn ich mir meine Vergangenheit anschaue, bin ich erschrocken was ich alles verloren habe. Mittlerweile ist meine Einsicht gekommen das mein Konsum einen Großteil dazu beigetragen hat, das mein Leben so verlaufen ist. Ich habe einfach Angst gar nicht mehr auf einen graden Weg zu kommen, da es mir psychisch schon seit Monaten sehr schlecht geht und mir jede Line einen gewissen Halt gibt. Ich hasse den Geruch und den Geschmack von Speed, aber konsumiere ich nichts, fehlt etwas. Ich habe schon eine starke Abneigung gegen mich selber entwickelt, weil ich die Finger einfach nicht von Speed lassen kann. Meine Kinder leben in einer PFlegefamilie und meine Lebensgefährtin lebt mit meinem jüngsten Sohn in einer Mutter-Kind-Einrichtung. Es wurde vor 2 Jahren ein psychologisches Gutachten bei uns erstellt in dem wir erziehungsunfähig geschrieben wurden. Wir sind beide in der Behandlung wegen Depressionen gewesen. Nachdem meine Kinder in einer Pflegefamilie untergebracht waren, bin ich in ein tiefes Loch gefallen und habe mich mit sämtlichen Drogen abgeschossen die ich nur kriegen konnte. Ich hatte in der Zeit eine große Herzoperation vor mir und wusste gar nicht mehr weiter. Irgendwann habe ich mir gesagt ich muss kämpfen und darf mich nicht aufgeben. Ich habe meine OP gemacht und mit Glück überstanden. Dann standen die nächsten Probleme auf der Matte. Da ich körperlich alles andere als fit war und nicht arbeiten konnte, habe ich wieder Drogen verkauft. Ziemlich schnell war ich wieder an dem gleichen Punkt wo ich aufgehört habe. Einige Vorfälle habe dazu geführt das ich ziemlich große Schulden bei Leuten hatte, die einem das Leben richtig zur Qual machen können. Also habe ich bei eBay Dinge verkauft, das Geld kassiert aber nie etwas abgeschickt. Das ging so lange gut bis eines Morgens die Polizei mit einem Durchsuchungsbefehl vor der Tür stand. Ich wurde zu 14 Monaten auf 3 Jahre Bewährung verurteilt und muss 200 Sozialstunden ableisten. Ich habe seitdem meinen Konsum stark eingeschränkt, leiste meine Stunden ab und arbeite eng mit meinem Bewährungshelfer zusammen. Das erste mal in meinem Leben habe ich mit jemanden über meinen Konsum gesprochen. Ich habe mich in einer Einrichtung angemeldet in der ich eine ambulante Tagestherapie gegen meine Depressionen mache. Allerdings fällt es mir immer noch sehr schwer kontnuierlich clean zu bleiben. Für das Jugendamt muss ich regelmäßg zu unangemeldeten Drogenscreenings erscheinen. Die Ergebnisse waren Positiv - Negativ - Positiv - Negativ und wieder Positiv. Ich darf meine Lebensgefährtin und meinen Sohn nicht mehr besuchen in der Einrichtung, obwohl die Beurteilung der Einrichtung im Bezug auf meinen Umgang mit meinem Sohn einwandfrei und fördernd ist. Ich nehme mir so oft vor clean zu bleiben und trotzdem schaffe ich es nicht obwohl ich genau weiß was auf dem Spiel steht. Warum ist das so... der Entzug von Speed ist doch was ganz anderes als zum Beispiel der Entzug von Heroin. Warum schaffe ich es nicht?

[Praxx]

hi Coregestoort,
wenn es dir damit ernst ist, deinen Konsum einzuschränken bzw. zu beenden, solltest du einen Arzt aufsuchen, der sich mit der Baclofenbehandlung auskennt.
Bei Amphetaminkonsumenten genügen oft schon geringe Dosen des Wirkstoffes, um das Craving zu unterdrücken, so dass du dem Zeug aus dem Weg gehen kannst.
Guckst du hier (der Clip ist über Cocain, aber bei AMP funzt es genauso)
youtube. und dann com/watch?v=byain0Vo5mo

LG

Praxx

[coregestoort87]

Danke praxx,

dein Vorschlag mit der Baclofenbehandlung hört sich vielversprechend an und macht Sinn. Ich werde diese Methode bei meinem Hausarzt ansprechen. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob das eine Methode ist wenn man gleichzeitig negative Drogenscreenings abgeben muss.

[Praxx]

Hi,
wenn du Infos zur Einleitung und Durchführung einer Baclofenbahndlung benötigst - es gibt Anwenderforen im www, da geht es zwar überwiegend um die Anwendung bei Alkoholismus, aber hinsichtlich der Anwendung gibt es kaum Unterschiede.
Leider ist es nicht so einfach, Ärzte zu finden, die Baclofen verschreiben.

Aus dem .de-Forum könntest du dich per PN an mich wenden, wenn es Probleme gibt.

LG

Praxx