Bis hier hin und nicht weiter...

[AlkCanna91]

Guten Abend,

ich bin 23 Jahre alt und bin hier um euch meine Erfahrungen zu Alkohol und Cannabis mitzuteilen. Mein Ziel ist es, auf diese beiden Substanzen nicht mehr angewiesen zu sein. Für Tipps, Erfahrungen und Hilfe wäre ich euch sehr dankbar...

Nun zu meiner Geschichte:
Meinen ersten Vollrausch hatte ich mit 14. Ich war mit Leuten feiern, die definitiv mehr Alkohol vertragen konnten und 1-3 Jahre älter waren.
Ich wuchs in einem Dorf auf, in dem es an der Tagesordnung war am Wochenende feiern zu gehen und Alkohol zu trinken. Das Problem war nur, dass einem nicht vermittelt wurde, dass es sich bei dieser Droge um ein Genussmittel handelt. Der Alkohol wurde eher vernichtet... Naja, in dem Alter war es aber nicht wirklich schlimm, es hielt sich alles noch in Grenzen.

Mit 16 ging es dann regelmäßig in die Stammdiscothek oder zum Feiern bei Freunden. Meistens Freitags, manchmal auch Samstags. Hier ging es schon los, dass ich regelmäßig Freitags und Samstags besoffen war. Ich nehme mal an, dies dürfte vielen bekannt sein aus seiner eigenen Jugend. Das Problem war bei mir nur, dass ich es schon dort nicht wirklich kontrollieren konnte wie viel ich trinke. Es endete jedesmal im Vollrausch, doch dass ich die Ambitionen zum Alkoholiker hatte, war mir natürlich (noch) nicht bewusst.
Es änderte sich in Zukunft eigentlich kaum etwas, ich war wie immer jedes Wochenende besoffen bis zu meinem 19 Lebensjahr. Wobei ich sagen muss, dass ich unter der Woche, wenn ich Schule hatte nie auf den Gedanken gekommen wäre etwas zu trinken (außer in den Ferien). Unter der Woche war außerdem der Vereinssport abends im Vordergrund. Dies hat meine Jugend sehr geprägt.

Eines Abends trafen wir uns bei einem Kumpel zum Playstation Abend. An diesem Abend gingen wir später in die Küche um eine Shisha zu rauchen, etwas zu trinken und ein wenig zu quatschen. Das war der Tag an dem ich das erste mal mit Cannabis in Kontakt kam. Wir bröselten das Weed in den Shishakopf, mischten es mit Shishatabak und fingen an zu rauchen. Angetrunken war ich bereits schon und ich wäre der letzte gewesen, der es abgelehnt hätte einen Zug zu nehmen. Es war einfach ein herrlicher Rausch und nach 10 Minuten fing ich an einen Lachflash zu kriegen, der locker eine halbe Stunde anhielt. Das Weed machte mich wirklich glücklich und ich war einfach nur fasziniert von diesem Zeug. Die meisten Cannabis User können sich sicherlich vorstellen wie es weiter ging...

Zuerst trafen wir uns regelmäßig alle zwei Wochen zum kiffen! Zu dieser Zeit ging ich auf die 20 zu. Ich kann heute mit Glück sagen, dass ich diese Droge nicht schon früher kennengelernt habe!
Naja, dann wurde es einmal wöchentlich... Ich weiß noch genau wie übertrieben man sich auf das Wochenende gefreut hat um wieder das geliebte Gras rauchen zu können. Zu diesem Zeitpunkt war ich richtig glücklich im Leben, die Abende waren immer spaßig und die Fressflashs empfand man immer als sehr angenehm. Zu dieser Zeit habe ich mindestens ein halbes Jahr keinen Alkohol mehr getrunken, im Gegenteil, ich war ein Gegner von dem Zeug... Ich dachte nur, dass ich Alkohol im Leben nicht mehr brauche und ein Leben lang kiffen werde...
Je älter ich wurde, desto regelmäßiger habe ich gekifft. Von einmal wöchentlich rutschte ich ab auf täglich!
Mittlerweile war ich 22, aber die Probleme meine Fachhochschulreife zu bestehen hatte ich zum Glück nicht. Manchmal zündete ich mir schon morgens in der Garage eine Pipe an, stieg in den Wagen und fuhr zur Schule.
Ich denke mal, dass es Mitschüler gab denen es aufgefallen war, da dort ehrliche Menschen zwischen waren die mich direkt darauf angesprochen haben, dass ich total fertig aussehe. Nunja, mir war das ganze jedoch total egal. Das Kiffen gehörte nunmal fest zu meinem Alltag dazu und ich hätte einen Teufel getan auf dieses Kraut zu verzichten.

Langsam aber sicher pendelte es sich wieder ein, dass ich am Wochenende zu öffentlichen Veranstaltungen auch wieder anfing Alkohol zu trinken. Mal war ich total lustig drauf und dann wie­de­r­um wurde ich aggressiv und habe mich wie ein Assozialer aufgeführt. (Bin auch schon öfter besoffen gefahren) Besonders zu schaffen macht mir bis heute die Zweiphasenwirkung vom Alkohol. Am nächsten morgen bin ich teilweise richtig depressiv. Dies hält sogar drei Tage später noch an, da ich mich für mein Benehmen im Vollrausch geschämt habe.

Mittlerweile bin ich 23 Jahre alt. Von Juni bis September habe ich höchstens alle 2-3 Wochen gekifft. Seit Anfang Oktober habe ich nun kein Cannabis mehr konsumiert. Der Hauptgrund ist vorallem, dass die Wirkung nicht mehr so positiv ist wie am Anfang. Im Gegenteil: Beim Kiffen hatte ich teilweise richtig abstrakte Gedankengänge die eher immer negativer wurden. Außerdem habe ich Angst vor MPU.
Ich denke, dass es kein Thema mehr für mich ist ohne Cannabis zu leben. Die innere Leere die ich nach dem Aufhören hatte ist mittlerweile wieder verschwunden.
Trotzdem gab es eine Suchtverlagerung: In letzter Zeit trinke ich regelmäßig Bier. Meine Arbeitszeiten beginnen meistens Mittags, deshalb war es für mich kein Hindernis teilweise unter der Woche Bier zu trinken. Es fing bei 2*0,5 Liter an, jetzt brauche ich 5*0,5 Liter um einen Rausch zu erhalten der mich zufrieden macht.
Ich hatte eigentlich bisher keine Probleme damit, weil ich mir ein Ritual aufgebaut habe: Nicht in der Öffentlichkeit trinken! Doch Samstag war es dann wieder soweit... Eine Woche vorher keinen Tropfen getrunken und dann saß ich mit 6*0,5 Liter Bier vorm PC, weil mir einfach wieder die Lust aufkam.
Das Problem ist, dass ich um halb 12 beschloss mit dem Bus in die Stadt zu fahren um dort weiterzusaufen... Zack, gleiches Spiel von vorne: Ich wache morgens auf, habe Gewissensbisse und verfalle wieder in eine depressive Phase, weil ich mich in der Öffentlichkeit auf gut deutsch gesagt wie "Scheisse" benehme.
Heute sitze ich vor dem Computer und schreibe diesen Text. Mit dem Ziel: Schluss mit der Trinkerei! Ich muss mir eingestehen, dass ich mit Drogen nicht umgehen kann. Und ich weiß genau, dass mein Leben langfristig ohne Drogen besser sein wird als mit! Es wird Zeit einen Cut zu machen, bis hier hin und nicht weiter...

PS: Ich werde diesen Thread als eine Art Tagebuch nutzen und meine Erfolge bzw. Rückfälle dokumentieren.

[GagaMama]

Schön, dass Du das Forum gefunden hast. Hier sind sehr viele nette und erfahrene User auch in den Bereichen Alkohol und Cannabis unterwegs.

Ist so ein bisserl wie eine WG hier. . . meistens mag man sich, manchmal auch nicht so wirklich - dann fliegen hier die Fetzen. . . und dann verträgt man sich wieder! Also alles wie im wirklichen Leben. . . die Harmoniesüchtigen, die Besserwisser, die Ratgebenden, die Ratsuchenden, die Glücklichen, die Unglücklichen, die Arschlöcher. . . wirst sie hier alle treffen.

Aber grundsätzlich gibt man sich hier Tipps, jammert, tröstet, freut sich über eigene und andere Erfolge. . . und wir kommen immer wieder gerne hier vorbei.

Auf Dein Tagebuch freue ich mich schon - Cannabis vertrage ich nicht. . . Alkohol und ich haben eine enge und freundschaftliche Beziehung. . . meistens.

Also viel Spaß hier und noch mehr Erfolg mit Deinem Vorhaben!

GaGa

[Kawasaki]

Hallo Alk...
auch von mir ein herzliches wilkommen.
Gaga hat das Forum schon sehr gut klassifiziert.
Ich gehöre zur Abteilung Harmonieratgeber und Ratsuchendes meistens glückliches nicht Arschloch,
zumindest versuch ich es so rüber zu bringen.
Gruß
Kawa

[Kawasaki]

Hallo Alk,
viel Glück zu Deiner Entscheidung irgendwann clean durch das Leben zu gehen,
aus meiner Sicht ist das Leben mit Drogen Zeitweise einfacher zu ertragen (Stundenweise) aber nicht besser ( wenn man die gesamte Lebenszeit betrachtet) , da sind soviel Umstände die da mit rein spielen.
Schön wenn Du weiter berichtest wie es Dir so geht.
Gruß
Kawa

[AlkCanna91]

So... vor genau einer Woche saß ich stramm in der Kneipe und habe mal wieder viel zu viel getrunken Ist zwar jetzt keine Höchstleistung bisher eine Woche darauf verzichtet zu haben, aber ich freue mich darauf morgen ohne Kater und schlechtes Gewissen aufwachen zu können...

[Pimpinelle]

Hallo AlkCanna91,
das ist doch ein guter Anfang. Den zu finden ist schon nicht einfach. Dann wünsche ich dir einfach mal einen schönen Sonntag. So ganz ohne Kopfschmerzen vielleicht eine völlig neue Erfahrung.

Weiterhin viel Erfolg

Pimpinelle

[AlkCanna91]

Hallo,
ich habe euch in diesem Thread gesagt, dass ich regelmäßig über meinen Konsum bzw. meine Abstinenz berichten werde.
Ich versuchere meine Situation ganz sachlich zu schildern: Habe jetzt 3 Wochen Urlaub. Habe seit Oktober kein Cannabis mehr konsumiert. Jedoch sitze ich grade am PC und habe innerhalb 28 Stunden fast ne Flasche Jack Daniels ausgetrunken. Jeweils an den beiden letzten Abenden habe ich die Flasche ausgetrunken. Habe davor in Abständen von einer Woche regelmäßig Bier getrunken.
Ich bin nicht unbedingt wütend auf mich, der Rausch tut mir ganz gut, da ich für mich alleine bin und ich nicht in die Öffentlichkeit gegangen bin...

[AlkCanna91]

Warum ich auf Cannabis verzichte? Weil ich Angst habe, dass ich in eine Verkehrskontrolle gerate und nach und nach alles verliere... Meinen Führerschein, keine Chance auf einen Festvertrag bzw. es erwartet mich eine Kündigung auf meiner Arbeit.
Ich glaube in meinem Alter von 23 Jahren kann ich auf die Droge Alkohol zur Zeit nicht verzichten. Ich weiß, dass ich suchtgefährdet bin, bzw. sowieso schon mittendrin bin, aber wayne... Jeder hat seine Laster zu tragen.
Ich habe mir öfter schon folgende Gedanken gemacht: "Ich brauche keine Drogen um glücklich zu sein, ich bin absolut nicht auf Drogen angewiesen."
Aber ich muss mir eingestehen, dass es eine Lüge ist. Wenn ich richtig bock habe einen zu saufen, dann tuh ich das auch... Wenn ich in Holland leben würde bzw. die Gesetze in Deutschland ein wenig anders laufen würden, wäre ich mit Sicherheit auch nebenbei am kiffen. "Ich bin ehrlich gesagt stolz auf mich, dass ich seit über 2 Monaten nicht mehr gekifft habe." Aber in "Germany" gibt es nun mal diese Regelung, ich akzeptiere das: Entweder Geld verdienen und Auto fahren oder kiffen und mit Paranoia leben... ich habe mich fürs ersteres entschieden... Für einige mag es pervers klingen für anderen wiederum vernünftig. Aber ich brauche die Kohle, denn ich habe Ziele (z.B mein eigenes Eigenheim zu kaufen)
Habe diesen Text besoffen geschrieben, also müsst ihr dies aus verschiedenen Perspektiven sehen, ich denke viele von euch kennen das... Ich trinke jetzt noch ein Glas Jack Daniels, höre Musik, aber wann ich schlafen gehe weiß ich noch nicht... Bleibt locker, steht dazu was ihr tut, aber tut nichts was euch auf Dauer kaputt macht bzw. euer Leben im negativen Sinne beeinflusst.

[Praxx]

Naja... Führerschein, Arbeitsplatz und soziale Beziehungen riskierst du mit Alkohol nicht weniger als mit Cannabis - und zusätzlich noch deine Gesundheit, zumindest auf längere Zeit.
Du solltest zumindest versuchen, deine Trinkmengen und die Zahl deiner Trinkage vermindern - es gibt dafür Trainingsprogramme, zB unter focus-online.de/gesundheit/coaches (kT nach Körkel)
Schau dir das mal an

LG

Praxx

[AndNow]

Ach Praxx,

mal wieder die alte Leier ?
Du bist lizenzierter Trinktrainer von Körkel.
Richtig?
Und Eure Programme kosten Geld, und zwar richtig viel Geld.

Weisst Du, ob die TE nicht schon körperlich abhängig ist?
Wenn denn ja, dann zieht auch Dein grosser Meister Körkel sogar die Reissleine.
Weisst Du selbst, dennoch versuchst Du immer und immer wieder diesen Unsinn an den/die Mann/Frau zu bringen.

Aber gut, ich hoffe, die TE lässt sich nicht blenden.

@TE:
Bitte such eine Suchtberatungsstelle auf.
Caritas wäre eine erste Anlaufhilfe.

Gruss
AndNow

[AndNow]

Und @TE :

Frag einfach mal kompetente Suchtberatungsstellen, wie Caritas, meinetwegen auch die AAs, blaues Kreuz, und diverse andere Stellen, wie die zu diesem kontrolliertem Trinken nach Körkel stehen.

Bedenke bitte eines, ein Praxx wird von einem Körkel direkt/indirekt finanziell unterstützt.

Du weisst selber am besten, wo Du (körperlich) stehst.
Vor allem aber gibt es eben KOSTENLOSE Beratungen, und nicht etwa dubiose Angebote wie von Praxx, die noch nicht einmal Hintergründe erstmal erfragen.

Sei bitte vorsichtig,
AndNow

[Praxx]

Hallo AndNow,
ich empfehle dir mal die Lektüre des neuesten Heftes der Zeitschrift "Suchttherapie" (Heft 4/2014), Schwerpunkt "Konsumkontrolle", und besonders den Artikel des Hamburger Suchtforschers Dr. Peter Degkwitz...
Kostet als Einzelheft 44.- €, aber das sollte dir dein Seelenleben wert sein...

LG

Praxx

[Steffire5]

Off Topic

@ Praxx
Was hast Du nur dem AndNow angetan, irgendwas musst Du mal vetreten haben das er sich so daran aufgeilt/aufhängt etc. pp.
Naja egal, in dem Fall AndNow ist schon " zuviel Wasser den Bach runter "
Das ist nicht der Grund warum ich Dich anschreibe, darf ich Dein Alter erfahren,
hast Du Familie, in welcher genauen Fachrichtung arbeitest Du?
Nun zu meiner eigentlichen Frage an den Fachmann, zum (Medikament) Präperat 5-HTP.
Soll nicht chemisch sein, sondern Biologisch?
Was hälst Du selbst von dem Präparat?
Man bekommt es nicht verschrieben in Deutschland aber z.B. in England?
Man kann es in aber in Deutschland in der Apotheke bestellen, kaufen?
Wie würdest Du es genau einstufen, im Bezug Schädlichkeit - Wirkung. Also ich meine, was überwiegt, klar kommt auf den einzelen Fall drauf an.
Hast Du es schon mal jemandem empfohlen und in dabei begleitet?
Viele Fragen, sry. Aber dazu ist ja ein Forum da, ob man ne Antwort bekommt ist die andere Sache
Erster Satz war natürlich iron. gemeint

Schönen Gruß & Arbeitstag
Steffire

[Django.]

[Steffire5]

Ok django,

compadre, danke für die Info.
Ist auch sehr umstritten das Thema und, naja eben typenbedingt.

Gruß