In dieser Sekunde konsumiere ich...

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Big T
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.11.2012
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2014 21:45    Titel: In dieser Sekunde konsumiere ich... Antworten mit Zitat

...ein knappes halbes Gramm H.

Samstag abend. Ich sitze zuhause vor dem Computer. Es ist warm, die Heizung läuft; Vor mir läuft ein dunkelbrauner Tropfen "Braunes" auf der Folie hin und her.

Heute war ein recht ruhiger Tag. Meine Geldbörse ist zur Zeit recht gut gefüllt - mein Bauch auch.
Eigentlich sollte es mir gut gehen. Oft, wenn ich wieder einmal weder Geld noch Stoff im Hause
habe - und auch keine Möglichkeit an beides ranzukommen - stelle ich mir eine Situation wie die
jetzige als Optimum und Ziel aller Träume vor.

Und nun, wo eigentlich alles passen sollte, wo ich happy und zufrieden sein sollte : DAS.
Ich bin unzufrieden. Nein, eigentlich mehr als das. Ich bin unglücklich. Paradox, das.

Und warum genau ? Ja, wenn ich DAS wüßte... ich brauche etwas Zeit um diesen Moment,
bzw. meine momentane Situation genau zu analysieren.

Wie geht es euch in dieser Sekunde, wenn ihr konsumiert ?
Was geht euch durch den Kopf ?
Darf ich das fragen ?

LG ... Big T.
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2014 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Big T,
Fuer mein Verständnis heißt es, dass du doch nicht so glücklich bist mit Geld und Konsum wie du dachtest...
Vielleicht ist dir das Glück innerlich zu unbeständig. Vielleicht sehnst du dich eher nach Wärme die eine Freundin abgibt...
Versetz dich mal in einen Zustand kurz vor Hypnose und frage dann deinen "leeren" Kopf": Was macht mich glücklich?" Die Antwort die spontan als erstes kommt, die ist interessant...

Wenn ich konsumiere, dann kann ich es genießen...Manchmal ist da auch Ekel: ekliger Geschmack zB. Manchmal Enttäuschung, dass es nicht so wirkt wie es sollte... Rolling Eyes
Lg Caro
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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2014 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Da haust du jetzt aber einen raus.

Das Gute ist , ich kann mir deine Situation bildhaft vorstellen und mich mit dem ersten Absatz auch irgendwo identifizieren.

So jetzt mal auf lau, find ich okay fürs erste.

Aber, es gibt soviel andere Versuchungen im Leben und ein halbwegs nicht gerade dämlicher Typ folgt einem Weg zum Ziel.

Der eine so, die andere so würd ich mal meinen.

Ich find Momentaufnahmen gut.
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Dreamless Poison
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Anmeldungsdatum: 21.08.2014
Beiträge: 45

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2014 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hay!

Wenn ich den Post von dir richtig verstehe, dann kann ich mich sehr gut mit deiner Situation beim Konsum identifizieren.
Ich freue mich vor dem Konsum jedes Mal wie ein kleines Kind.
Wie automatisiert löse ichs auf, zieh es durch n Filter, setz die Nadel drauf und schieß es mir (nach längerer Suche) rein.
Den Flash kann ich genießen, aber sobald ich wieder ein bisschen "normal" bin, fühle ich mich schlecht. Ich hasse mich zwar nicht wirklich, aber eine Art Reue kommt in mir hoch. Unbewusst.

Ich glaube es liegt daran, dass ich mir dieses Leben im Grunde nicht mehr wünsche.
Ich bin zur Zeit nur zu "Verzweifelt", "Hilflos" um es zu ändern. Aber das ist eine andere Story...

LG
Dreamless
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Big T
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.11.2012
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2014 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallöle !

Ups, nu habbich doch fast meinen eigenen Fred vergessen. SORRY !
Caro, tuutsweet und Dreamless ... danke euch für's antworten.

Also, meine Ausgangssituation ist die folgende:
Eine Partnerin habe ich tatsächlich. Die hat allerdings mit Konsum nix am Hut.
Je intensiver ich über alles nachdenke, desto mehr komme ich auf den Trichter,
mit meiner "Gesamtsituation" unzufrieden zu sein. Will sagen, momentan bin ich (noch)
arbeitslos (was sich aber wohl in den nächsten 2 Monaten ändern könnte) und mir
gehen nebenbei noch 1000 Dinge im Kopf herum (z.B. sind meine Eltern vor 'nem halben
Jahr im Abstand von 6 Monaten gestorben) und irgendwie ...hach, ich weiß nicht,
wie ich das alles beschreiben soll. Irgendwie ist alles nicht so wie es sein soll oder
sein könnte... Es ist wie eine tiefe innere Unruhe/Unzufriedenheit.
Mit Reue hat das irgendwie nicht viel zu tun (auch wenn es das vllt sollte) aber ich
will mir auch nichts einreden, was nicht so ist.
Ich versuche ja nun wirklich, ehrlich mir gegenüber zu sein.

LG ... Big T.
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bewa
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 14. Dez 2014 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hey! Wenn alles gut läuft, man kann seinen Konsum finanzieren,
das Dope ist akzeptabel, kein Stress mit Behörden -
dann kann man sich einreden, alles ist gut.
Aber ein kleiner Teil im Gehirn - zumindest in meinem -
fühlt sich doch irgendwie minderwertig im Vergleich zu "normalen" Leuten,
die sich nicht Gedanken machen müssen um die nächste Konsumeinheit,
damit man überhaupt normal funktionieren kann!
Und egal welches Umfeld, "wir" müssen immer täuschen und lügen,
selbst ohne Beschaffungskriminalität, ob es die Eltern sind oder die Arbeitskollegen.
H hat ein schlechtes Image!
Auf der anderen Seite hat es auch etwas archaisches - ich renne den halben Tag rum um Kohle zu jagen (ich spiele Gitarre in der S-Bahn), dann zum Ticker und dann an's heimische Feuer - wieder mal geschafft, aahhh!
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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 16. Dez 2014 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

moin,

das mit deinen Eltern empfinde ich persönlich als hardcore Situation, da kann ich keine Prognosen abgeben.
Aber eines ist gewiss: Gift wird deine Situation definitiv zigtausendfach belegt nicht lösen , es sei denn du fühlst dich im H Programm wohl.

Sieh zu, dass du wieder eine Perspektive reinkriegst, dass muss nicht unbedingt Arbeit sein.
Das geht nur , wenn du nicht drauf bist, weiss ja jedes Kind, aber erstmal umsetzen.
Wie weit du in dem Prozess festhängst, kann ich ja so auf die Schnelle nicht sagen, da ist ja jeder/r auf ner anderen Welle.

Zur Not in Behandlung, besser als ganz abzuschmieren.
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 16. Dez 2014 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Big T hat Folgendes geschrieben:
Es ist wie eine tiefe innere Unruhe/Unzufriedenheit.


das kenne ich, da es mir z zt ähnlich geht. im grunde habe ich irgendwie das gefühl, als wenn das leben an mir vorbeizieht...

oft plagt mich folgendes gefühl: ich fühle mich nicht wie ein AKTEUR in meinem leben, sondern eher wie ein passiver beobachter und vllt sogar wie ein "schauspieler", dessen rolle das schicksal schreibt. ich kann immer nur auf die äußeren umstände REagieren. das ist ein grausames gefühl; typisch für depressionen. allerdings fühle ich mich nicht traurig oder elend (das wird evtl. vom methadon unterdrückt).

ich weiß auch, was mir fehlt: ich brauche SELBSTWERTGEFÜHL. das holt man sich am besten über eine aufgabe, an der man wachsen kann und die man auch bewältigen kann. das studium war zb. so etwas für mich oder auch teilweise manche meiner hobbies/leidenschaften, die ich besonders gut konnte/kann...

wie "tuutsweet" schon sagte, so eine aufgabe im leben muß nicht zwingend ARBEIT sein. aber jetzt bin ich in einem alter (mit mitte 30), in dem ich einfach dieses doofe gefühl nicht mehr loswerde, im leben auch beruflich etwas zu "schaffen" (natürlich werde ich kein topmanager oder sonstwas riesengroßes mehr, aber das war auch nie mein ziel. es würde mich schon erfüllen, wenn ich einen "BERUF" hätte statt eines "JOBS").
ich komme halt auch aus einem, sagen wir diesbzgl. relativ konservativen, umfeld. von mir wird einfach anderes erwartet. und viel wichtiger: ich selbst möchte auch mehr als den status quo erreichen. nein, kein porsche, kein neuestes iphone etc... darum geht es nicht. aber endlich wieder jemandem in die augen blicken zu können, wenn ich gefragt werde: "UND WAS MACHST DU SO BERUFLICH?", wär schon toll...

naja, jeder muß für sich gucken, was ihm fehlt. und dann an der lösung tüfteln. geholfen wird uns nämlich i.d.regel nicht...
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Steffire5
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.11.2014
Beiträge: 236

BeitragVerfasst am: 16. Dez 2014 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

@ Sauber

ich mag Dich, bitte nicht falsch verstehen und auch wenns nicht auf Gegenseitigkeit beruht Wink
Du sieht das ganze so Objektiv und EHRLICH, machst Dir nicht viel vor und
die größte Menge hier, würde Dir folgen egal wo hin, hast Du das noch nicht bemerkt?
Mit mitte 30 ist da noch kein Zug abgefahren auch wenn Du nicht den Topmanager machen willst aber deine "Jobs" wärst Du dann los.
Ist nur meine Meinung und Empfindung und muß´gar nichts heißen Smile

Gruß
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C21H23NO5
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 220

BeitragVerfasst am: 25. Dez 2014 08:00    Titel: Antworten mit Zitat

Big T hat Folgendes geschrieben:
Je intensiver ich über alles nachdenke, desto mehr komme ich auf den Trichter,
mit meiner "Gesamtsituation" unzufrieden zu sein


Das ist ja goldig ey... je intensiver er nachdenkt ^^
Selbstverständlich bist du mit deiner Gesamtsituation unzufrieden, du hängst am Heroin! Wie könntest du mit deiner Gesamtsituation zufrieden sein?
Ich kann mich an keine Zeit meines Erwachsenen-Lebens erinnern, in der ich mit "der Gesamtsituation" zufrieden war (was nicht heisst, daß ich keine guten Zeiten hatte!)
Bin jung an Drogen geraten, ratzfatz süchtig geworden, und wie so viele andere kenn' auch ich das Leben nur in Begleitung des Suchtteufels. Egal wie weit ich zurückblicke, lag selbst über den besten Zeiten der bescheuert grinsende Schatten dieses Hurensohnes.
Der Zwang, Material am Start haben zu müssen, macht unfrei und somit - wenn schon nicht unbedingt unzufrieden - einen erwachsenen Mann doch wenigstens NICHT ZUFRIEDEN.
Du rauchst ein Blech, bist straff, aber fühlst dich dabei nicht glücklich? Wie könntest du, wo du weisst, was das Dope als Gegenleistung fordert. Vielleicht hilft dir die Tatsache, daß Unzufriedenheit eine Last ist, die alle Menschen herumschleppen, vom Tellerwäscher zum Millionär, vom ekligen Fettsack zum durchtrainierten Athlet...
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 25. Dez 2014 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Da ist zum einen die Abhängigkeit von irgendwelchen Substanzen. Das macht definitiv unfrei und somit unzufrieden.

Zum anderen - viele von und leiden unter psychiatrischen Komorbiditäten, z.B. unter Depression. Das macht unzufrieden.

Weg vom Stoff, die Depri bekämpfen, auf zu neuen Zielen. Das wäre wohl der Königsweg.

LG Leviathan
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Big T
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.11.2012
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 28. Dez 2014 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

Moin zusammen!

@C21H23NO5
Naja, so "selbstverständlich" finde ich das garnicht.
Tatsächlich ist es doch so, daß so mancher Konsument doch recht gut mit dem eigenen Konsum zurechtkommt;
natürlich immer vorausgesetzt, es ist ein gewisses "stabiles" Umfeld vorhanden, welches einem auch
finanziell den Komsum erlaubt, sprich ein fester Job.
Problematisch wird es (nach meiner Erfahrung) erst bei Mischkonsum bzw. wenn Upper ins Spiel kommen
und der Konsumdrang dann nur noch selten zu bändigen ist.
Das endet leider oft (meißtens) im unkontrolierbaren Chaos.
Ich für meinen Teil habe doch festgestellt (und JA, auch einige wenige Bekannte bestätigen das), daß
ein halbwegs "normales" Leben mit gelegentlichem H-Konsum durchaus möglich ist.

Interessant und für mich absolut zutreffend finde ich hier die Kommentare von bewa und Sauber.
Saubermann schrieb dazu :
ich selbst möchte auch mehr als den status quo erreichen. nein, kein porsche, kein neuestes iphone etc... darum geht es nicht. aber endlich wieder jemandem in die augen blicken zu können, wenn ich gefragt werde: "UND WAS MACHST DU SO BERUFLICH?", wär schon toll...

und bewa :
Wenn alles gut läuft, man kann seinen Konsum finanzieren,
das Dope ist akzeptabel, kein Stress mit Behörden -
dann kann man sich einreden, alles ist gut.
Aber ein kleiner Teil im Gehirn - zumindest in meinem -
fühlt sich doch irgendwie minderwertig im Vergleich zu "normalen" Leuten,
die sich nicht Gedanken machen müssen um die nächste Konsumeinheit,
damit man überhaupt normal funktionieren kann!
Und egal welches Umfeld, "wir" müssen immer täuschen und lügen,
selbst ohne Beschaffungskriminalität, ob es die Eltern sind oder die Arbeitskollegen.
H hat ein schlechtes Image!

Da kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen.
Genau DIESE Punkte sind es wohl, die eine Unzufriedenheit hervorrufen, mit der ich nicht wirklich klarkomme.

LG ... Big T.
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